Irrationalisierung, Islamisierung und Religiotifizierung der Schulen
WELT 13.2.2018:
Kaum ein Lehrer will freiwillig eine Brennpunkt-Grundschule leiten. Dabei gibt es nichts Erfüllenderes, sagt Christiane Hartmann. In ihrer Schule wird das Opferfest gefeiert – und Kurdisch steht auf dem Stundenplan...
Hartmann ist Rektorin der James-Krüss-Grundschule in Köln-Ostheim. Mitten in einem sogenannten Brennpunktviertel mit vielen Arbeitslosen, Bildungsfernen, Migranten und frisch Eingewanderten...
WELT: Wie sorgen Sie für Harmonie zwischen diesen vielen Kulturen?
Hartmann: Etwa durch unsere Feiern. Seit Kurzem begehen wir das kurdisch-iranische Neujahrsfest zum Frühlingsbeginn. Auch das islamische Opferfest feiern wir. Dabei betet unser Islamkunde-Lehrer die Eröffnungssure des Koran und die Kinder präsentieren ein Rollenspiel, in dem sie die koranische Geschichte von Abraham und Ismael nachspielen. Danach wird in den Klassen gefeiert, also vor allem orientalisch gegessen.
WELT: Und umgekehrt ...
Hartmann: ... wird auch an den Sankt Martin mit Laternen und Martinsfeuer erinnert. Im Advent gibt es Feiern mit Weihnachtsliedern und Gebäck. Und bei Einschulung und Abschiedsfeier werden das Vaterunser und die Eröffnungssure gebetet. Dabei fordere ich stets dazu auf, dem jeweils anderen Gebet Respekt zu zollen. Jedes Kind, das die Schule verlässt, soll einen Schatz an Erinnerungen vom gelungenen Miteinander der Kulturen mitnehmen...
welt.de 13.2.2018
Für die steigende Zahl der Religionsfernen, Glaubenslosen und Vernunftbetonten gibt es an den Schulen keine Fürsorge. Sie bleiben eine ausgegrenzte Minderheit, obwohl ihr im Westen ein Drittel und im Osten schon zwei Drittel angehören. Die islamisierungsdevoten Staatskirchen freut es, aber die Zukunft sieht eher düster aus – vielleicht so wie im Libanon. – Siehe auch hpd 16.2.2018 zu den Angriffen auf die Neutralität der (dort Berliner) Schulen.
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