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Orthographie, Literatur und Wirklichkeit
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Sigmar Salzburg
13.02.2010 07.59
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Literatur von Jugendlichen

Plagiatsfall Helene Hegemann
Germany’s Next Autoren-Topmodel
Von Jürgen Kaube

… Ich-Perspektive, Tagebuch, fürs Gerücht ausreichende Anlehnungen an die eigene Biographie und das Hintergrundwissen über das Alter der Autorin, die sich all die schalen Orgien ja nicht als neue Flaubertine über Jahre hinweg angelesen haben kann – weil sie ja noch nicht so lange liest. Und jetzt das! Das meiste nur aus zweiter Hand? Womöglich selbst die schlimmsten Stellen nur Literatur? … Das macht die Frage, wieviel davon die Sätze welcher anderen Leute sind, zu einer zweitrangigen. Man kann getrost abwarten, wieviel die Philologie und weiteres Googlen herausfinden werden. …
faz.net 10. 2. 2010

Die FAZ darf es, Schüler dürfen es nicht: Das schikanierende „wie-viel“-Spaltgebot der Kultusminister mißachten.

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Sigmar Salzburg
10.02.2010 11.58
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Walser-Novelle

Martin Walser – vom Greisensex zur Religion

Von Tilman Krause 10. Februar 2010, 08:00 Uhr
Ich glaube, weil es unvernünftig ist: In seiner Novelle „Mein Jenseits“ präsentiert sich ein witziger und am religiösen Leben interessierter Martin Walser in bestechender Form. Das konnte man nach den Vorgänger-Werken nicht erwarten. ...

[Bild: Walser in dämmrig-heroischer Landschaft blickt auf den Bodensee]
Nicht nur an der Welt, sondern auch an Gott interessiert: Martin Walsers Novelle „Mein Jenseits“ überzeugt

Er war auf dem besten Weg, eine Art Dieter Bohlen für die gebildeten Stände zu werden.

[Besonders, nachdem er bei Rowohlt sich an die Bohlen-Rechtschreibung anpassen ließ]

Nun scheint sich Martin Walser in einen ernst zu nehmenden Schriftsteller zurückverwandeln zu wollen. Vielleicht sind sie ja wirklich vorbei, die Zeiten, da er uns (in seinem Roman „Angstblüte“ von 2006) in angehäuften Geschmacklosigkeiten mit seiner Greisensexualität konfrontierte. …
Es wirkt jedenfalls wie eine Paraphrase des berühmten Wortes von Chateaubriand, „Ich habe geweint, und ich habe geglaubt“, wenn Finli, dieser von der großen Liebe seines Lebens, Eva Maria, abgewiesene alte Mann (er verlor sie ausgerechnet an Bruderhofer!) an einer Stelle ausruft: „Not lehrt Glauben.“
… Darüber erfahren wir wahrscheinlich mehr, wenn der Roman zur Gänze vorliegt, aus dem dies ein Teilstück war.

Ob der dann noch bei Rowohlt erscheinen wird? Mit diesem Viertele jedenfalls ging Walser fremd. Bei Suhrkamp reiben sie sich schon die Hände. Zum Umzugsfest hatten sie ja Walser da, als Überraschungsgast. Er soll sich mit Rowohlt-Chef Alexander Fest nicht sonderlich verstehen. Wen wundert's? Kommt er zurück? Seine guten Sachen seien schließlich alle bei Suhrkamp erschienen, betont man im Umfeld von Ulla Berkéwicz. Was stimmt. Und hier bahnt sich eine neue gute Sache an. Also los – von Rowohlt!

welt.de 10.2.10

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gestur
01.05.2004 14.27
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eine Handvoll vs. eine Hand voll

Das Zitat ist ein hervorragendes Demonstrationsbeispiel dafür, daß Getrenntschreibung eben nicht einfach eine andere Schreibweise desselben Wortes wäre, wie es die Reformer immer wieder behaupten, sondern dem ganzen Satz einen völlig anderen Sinn geben würde. (Weil die Hand auch selbst aus Blutgefäßen und Bindegewebe besteht.) Man braucht also beide Schreibweisen, je nachdem welchen Sinn der Satz bekommen soll, und die Schreibweisen sind nicht austauschbar, schon gar nicht durch ein Rechtschreibkorrekturprogramm.
Dieses Beispiel sollte in die Beispielsammlung, aber ausdrücklich als positives Muster (Paradigma sagen die Sprachwissenschaftler).

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Sigmar Salzburg
30.04.2004 23.27
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Keine Hand voll

Thor Kunkel
Endstufe
(Eichborn)
„neue“ Rechtschreibung – aber aus gutem Grund:
…soviel Poesie für eine Handvoll Blutgefäße und Bindegewebe…
(S. 111)

__________________
Sigmar Salzburg

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J.-M. Wagner
10.02.2003 16.48
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Re: Fußnote

Th. Ickler: »Die Fußnote steht da, wo hier die 1 steht: „Es entsteht KEINE substantivische Zusammensetzung:1“«
Zunächst war ich davon völlig verwirrt, weil das genau der Zusammenhang ist, auf den ich mir keinen Reim machen konnte. Es paßt aber exakt zu einem Ihrer Beiträge unter dem Leitthema "GZS", und deshalb werde ich dort nachfragen, ob ich es nun richtig verstehe.
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Jan-Martin Wagner

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Theodor Ickler
10.02.2003 10.30
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Fußnote

Die Fußnote steht da, wo hier die 1 steht:

„Es entsteht KEINE substantivische Zusammensetzung:1“

Im „Handbuch“ der beiden Autoren steht inhaltlich dasselbe auf S. 102.
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Th. Ickler

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J.-M. Wagner
10.02.2003 10.04
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Re: Selbstverleugnung

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Im Duden-Taschenbuch „Die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ von Gallmann und Sitta [...] heißt es:

„Bei Adjektiv- und Partizipgruppen wird nur das Adjektiv selbst substantiviert, die Getrennt- und Zusammenschreibung entspricht also derjenigen beim attributiven Gebrauch (Stellung vor einem Substantativ). Es entsteht KEINE substantivische Zusammensetzung:

etwas schwer Verdauliches (wie: ein schwer verdauliches Essen), [...]

In einer Fußnote liest man:
„Dieser Fall wird in der Neuregelung nicht explizit aufgeführt; die Regelung ist jedoch aus der Wörterliste rekonstruierbar. Er entspricht übrigens auch der Tradition vor der Neuregelung.“ [...]

Eine grammatische Trivialitä[t]; trotzdem hat die Kommission unter Schaeders Einfluß das Gegenteil beschlossen und in die Wörterbücher eingeführt. Es ist nicht bekannt, daß Gallmann und Sitta gegen diesen Unfug protestiert hätten, im Gegenteil: beide stehen bei Duden unter Vertrag und haben die Dudengrammatik sowie zahlreiche weitere Bücher (mit)verfaßt, in denen die grammatischen Tatsachen in der hier verurteilten Weise verbogen werden.
Wo ist denn hier eigentlich der Widerspruch? Mir scheint, die Fußnote (Dieser Fall...) bezieht sich nicht auf die „regelkonforme“ Substantivierung, sondern auf davon abweichende Fälle (wie die Ratsuchenden etc.), die zur Begründung weiterer Abweichungen bemüht werden. Bei genau welchem Eintrag steht denn diese Fußnote?
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Jan-Martin Wagner

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Theodor Ickler
02.10.2001 10.48
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Selbstverleugnung

Im Duden-Taschenbuch „Die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ von Gallmann und Sitta, den einzigen Kommissionsmitgliedern, die nach dem Weggang Peter Eisenbergs noch etwas von Grammatik verstehen, heißt es:

„Bei Adjektiv- und Partizipgruppen wird nur das Adjektiv selbst substantiviert, die Getrennt- und Zusammenschreibung entspricht also derjenigen beim attributiven Gebrauch (Stellung vor einem Substantativ). Es entsteht KEINE substantivische Zusammensetzung:

etwas schwer Verdauliches (wie: ein schwer verdauliches Essen), jemand riesig Großes (wie: eine riesig große Person), das abhanden Gekommene (wie: die abhanden gekommen Ware).“

In einer Fußnote liest man:
„Dieser Fall wird in der Neuregelung nicht explizit aufgeführt; die Regelung ist jedoch aus der Wörterliste rekonstruierbar. Er entspricht übrigens auch der Tradition vor der Neuregelung.“

(Ähnlich in ihrem „Handbuch Rechtschreiben“, Zürich 1996, S. 102)

Eine grammatische Trivialitä; trotzdem hat die Kommission unter Schaeders Einfluß das Gegenteil beschlossen und in die Wörterbücher eingeführt. Es ist nicht bekannt, daß Gallmann und Sitta gegen diesen Unfug protestiert hätten, im Gegenteil: beide stehen bei Duden unter Vertrag und haben die Dudengrammatik sowie zahlreiche weitere Bücher (mit)verfaßt, in denen die grammatischen Tatsachen in der hier verurteilten Weise verbogen werden.
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Th. Ickler

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Walter Lachenmann
02.10.2001 07.03
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Herr Dörner schreibt: »Das schrieb man auch schon bisher so. Die Zusammenschreibung Mitmirgehende entspricht nicht den alten Rechtschreibregeln. Aus der Substantivierung von Partizipien resultiert keine Zusammenschreibung. (vgl. auch R 65 (Duden, 20. Aufl., 1991)) «


Das ist mir auch klar. Hier hat der Autor aber orthographisch sprachgestalterisch gehandelt und seinen Gedanken dadurch besser dargestellt. Auch bei anderen Autoren findet man solche bewußten oder intuitiven Abweichungen von den Regeln immer wieder. Und diese gestalterischen Möglichkeiten werden von den neuen Regeln sozusagen verboten, bei Umstellung vorhandener Texte in reformierter Rechtschreibung zerstört. Dafür gibt es ja auch noch andere Beispiele.
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Walter Lachenmann

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Christian Dörner
01.10.2001 22.34
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Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Walter Lachenmann
Man stelle sich folgenden Satz in neuer Rechtschreibung vor.

Im Alter zwischen zehn und zwanzig Jahren lebte ich in beständigem Rausch, in einer Fernheit oft, die den Mitmirgehenden und -seienden bisweilen nur eine empfindungslose Hülle ließ.
(Jakob Wassermann, Mein Weg als Deutscher und Jude, 1921 erschienen, dtv 11867)

Hieße es reformiert etwa: ... den mit mir Gehenden und Seienden ?


Das schrieb man auch schon bisher so. Die Zusammenschreibung Mitmirgehende entspricht nicht den alten Rechtschreibregeln. Aus der Substantivierung von Partizipien resultiert keine Zusammenschreibung. (vgl. auch R 65 (Duden, 20. Aufl., 1991))
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Christian Dörner

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Walter Lachenmann
01.10.2001 20.52
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An Beispielen von Thomas Mann, Michael Ende, neulich auch Adorno und vielen anderen wurde schon gezeigt, welche Möglichkeiten der differenzierenden Ausdrucksweisen, auch individueller Gestaltungsweisen von Sprache, die traditionelle Rechtschreibung bietet, die bei einer Umwandlung solcher Texte in die reformierte Rechtschreibung nicht allein verfälscht oder zu Plumpheit und Häßlichkeit entstellt sondern sogar auch gänzlich zerstört werden können.


Man stelle sich folgenden Satz in neuer Rechtschreibung vor.

Im Alter zwischen zehn und zwanzig Jahren lebte ich in beständigem Rausch, in einer Fernheit oft, die den Mitmirgehenden und -seienden bisweilen nur eine empfindungslose Hülle ließ.
(Jakob Wassermann, Mein Weg als Deutscher und Jude, 1921 erschienen, dtv 11867)

Hieße es reformiert etwa: ... den mit mir Gehenden und Seienden ?

Sicherlich mag der eine oder der andere meinen, das wäre doch im Grunde ein und dieselbe Aussage. Sie ist es aber nicht, und nur mit den orthographischen Mitteln, die unsere Jugend heute nicht mehr lernen darf, ist eine ganz wesentliche Charakteristik dieser Aussage schriftlich darstellbar. Das bedeutet nichts anderes, als daß die deutsche Literatur, sowohl die bereits bestehende, sofern sie durch die Reformmühle gedreht wird, aber ganz besonders natürlich die zukünftige, sofern sie die traditionelle Orthographie nicht mehr kennt, einiger ganz bedeutender und in unserer Sprache bisher reichlich genutzter differenzierender Ausdrucksmittel beraubt wird.

Ich höre schon den Widerspruch auch wohlwollender, gewissenhafter Sprachexperten. Daß dies Auslegungssache, Konvention, Gewöhnung sei, die Aussage aber bei diesem Beispiel keine substantielle Beeinträchtigung erfahren würde. Angenommen, den Trend zur Zusammenschreibung hätte es nie gegeben, hätte dieser Satz nie anders geschrieben werden können, als so, wie die neuen Regeln es fordern. Und die zusammengeschrieben vermutete Bedeutung (Mitmirgehende als übertragene Bedeutung, mit mir Gehende als konkrete Bedeutung, deshalb in diesem Fall plump und pedantisch wirkend, ein völlig verfehltes Übergewicht den Begriffen Gehenden und Seienden zuordnend, wo das Gewicht der Aussage auf Mitmir- liegt), diese Vermutung sei eben nicht zwingend. Vielmehr seien dies ungeschriebene Konventionen, die durchaus auch viele Mißverständnisse und Fehler mit sich bringen können, zwar beheimatet in den Vorstellungen einiger Sprach- und Stilästheten, die überdies zu ganz unterschiedlichen Anwendungen und Interpretationen solcher schriftlicher Darstellungsweisen kommen können, aber bei gründlicher Betrachtung als gültige Normen sei solches nicht wirklich haltbar.

Die Fachdiskussionen GZS, GKS und was sonst noch so die Reformkritiker umtreibt, ist ja leider einigermaßen eingetrocknet. uwe hält alle Experten in Atem und nähert sich dem fünften Tausend der Seitenaufrufe. Teilweise war diese Diskussion auch dem wohlwollenden Laien nicht unbedingt einleuchtend, sofern überhaupt verständlich. Es ging um Rechtschreibmündigkeit, -liberalität, Bögchen usw. und darum, an der Reform nicht Dinge zu kritisieren, die eigentlich zumindest so nicht zu kritisieren sind.

Dann meinetwegen anders. Diese Konventionen, Gewöhnungen usw. sind ja nicht umsonst entstanden, und wenn es auch wissenschaftlich unseriös sein mag, diese nun als Argumente zu bemühen, weil sich keine durchgängig haltbare Linie feststellen läßt in ihrer Anwendung, so könnte es doch auch wissenschaftlich seriös sein, zu erkennen, daß die Sprache Bereiche hat, wo Gesetzmäßigkeiten nicht einwandfrei gegeben sind, wo es widersprüchlich, individuell, ja auch chaotisch zugeht – und daß gerade dies ihren Reichtum und ihren Zauber ausmacht.

Jedenfalls scheint es mir auch wissenschaftlich problematisch, Phänomene schlichtweg zu leugnen, deren Eindeutigkeit nicht gänzlich nachzuweisen ist. Etwa die Behauptung, es gebe in manchen Sprachen Aussagen, dort also auch Sachverhalte, die man in einer anderen Sprache überhaupt nicht wirklich darstellen und in diesem anderen Kulturkreis folglich auch nicht vorfinden könne. Was in der weiteren Betrachtung ja dazu führt, daß man durch das Lernen einer anderen Sprache und das Leben in ihr und ihrem Kulturkreis, in Erlebensbereiche geraten kann, die die eigene Sprache, die eigene Kultur, gar nicht ermöglichen könnte. Daß etwa amour nicht gleich Liebe ist, humour nicht gleich Humor, und esprit nicht gleich Geist.. Und es geht nicht allein um lokale Nuancen, sondern um Wirklichkeiten. Jeder, der in zwei Sprachen (bei den Dialekten ein und derselben Sprache geht das übrigens schon los) zuhause ist, bestätigt dies als absolute Binsenweisheit. Irren sich alle, die sich in der Substanz auskennen und sich um die Theorie nicht sorgen?

Das sind doch Phänomene, mit denen sich zu befassen von besonderem Interesse sein könnte. Das muß noch lange nichts mit Esoterik zu tun haben, sondern vielleicht eher mit einem erweiterten Verständnis von Wirklichkeitsbetrachtung. Wem an der Erkenntnis von Wirklichkeit ernstlich gelegen ist, hat in der Regel einen sicheren Instinkt dafür, wann er ihren Boden verläßt – Irrtum immer vorbehalten, aber wenn, dann nicht für lang.

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Walter Lachenmann

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