Derzeitige Lage
Ich hoffe, mein Thema ist in diesem Unterforum nicht gänzlich depla(t)ziert. Ich, ein junger Schüler, beschäftige mich erst seit kurzer Zeit ernsthaft mit der Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. Als die Reform verabschiedet wurde, war ich leider noch in einem Alter, in dem mein Interesse anderen Dingen als einer Änderung der deutschen Orthographie galt. An meiner guten Deutschnote hat sich durch die Rechtschreibreform nicht viel geändert, denn die neuen Regeln wurden mir ziemlich am Anfang meiner schulischen Laufbahn, wenn ich mich recht erinnere, zu Beginn meines Wechsels auf eine weiterführende Schule, gelehrt. Dadurch habe ich einige sehr bekannte Regeln, wie die ss statt ß"-Schreibung, schon derart verinnerlicht, dass ich sie fast immer anwende. Lediglich bestimmte Wortverbindungen, die bei Anwendung obengenannter Neuregelung absolut lächerlich und unleserlich aussehen (ich denke da an Missstand oder Miss-Stand dann doch lieber Mißstand), zwingen mich geradezu, an der alten Regelung festzuhalten.
Ich hätte folgende Frage: Es gibt eine Fülle an Aufsätzen über die Neuregelung, sowohl für- als auch gegensprechender Art. Ich hätte gerne einen ausführlichen, längeren Aufsatz darüber, wie es denn derzeit um unsere deutsche Rechtschreibung steht. Mittlerweile weiß man meines Erachtens nach teilweise wirklich nicht mehr, wie man schreiben soll. Es kommt mir gar so vor, dass eine Zweiteilung der deutschen Rechtschreibung entsteht. Kinder bekommen in der Schule die neuen Regeln gelehrt (sofern die Lehrer diese Regeln beherrschen, was nicht immer vollständig der Fall ist), Erwachsene schreiben nach wie vor nach der bewährten Rechtschreibung, weil ihnen die Zeit, Lust und Interesse fehlt, sich mit der neuen Orthographie auseinanderzusetzen oder sie selbige nicht akzeptieren. Zeitungen/Zeitschriften haben oftmals ihre Hausorthographien (Mischung aus alt und neu), manche versuchen (nicht immer erfolgreich) auf neue Art zu schreiben, andere sind komplett zur alten Regelung zurückgekehrt. Und in Sachen Bücher und Autoren sieht es ähnlich aus. Sogar die einzelnen Wörterbücher haben unterschiedliche Ansichten bezüglich der Schreibung bestimmter Wörter. Mir kommt es manchmal so vor, als ob jeder schreibt, wie er will Chaos in der deutschen Schriftsprache!?
Ich hätte gerne einen Aufsatz, der die derzeitige Situation der deutschen Rechtschreibung, auch ausblickend auf die Zukunft, erörtert. Ist die Rechtschreibreform endgültig gescheitert? Wie soll es 2005 (Ende der Übergangsphase) weitergehen? Wie gelangen wir wieder zu einer Einheit der Orthographie? Wie sehen die wichtigen Institutionen und vorallem die Urväter der Reform die derzeitige Situation, was gedenken sie zu tun?
Ich würde mich über Informationen dazu freuen.
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