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Ultraorthodoxe Juden
Mayans Flucht aus dem Mittelalter
… Mayan wuchs in Beitar Illit auf, einer Hochburg der Litaim. Dort tragen Männer schwarze Anzüge und einen breitkrempigen Hut, die Frauen hochgeschlossene Blusen, lange Röcke und oft ein Kopftuch: Zweck der Kleidung ist allein, Züchtigkeit zu beweisen. Die Männer arbeiten nicht, sie widmen ihr Leben dem Bibelstudium. Die Frauen ernähren die Familien und ziehen zudem bis zu zwölf Kinder groß, die Paare oftmals haben. …
Die Mädchen waren an den Strand gefahren, die frische Sommer-Bräune verriet sie zu Hause. Für Mayan folgte eine dreijährige Odyssee durch diverse ultraorthodoxe Besserungsanstalten und Pflegefamilien. Die Aufmüpfigkeit sollte ihr ausgetrieben werden, notfalls auch durch fromme Lügen. Uns wurde immer wieder eingebläut, dass die Säkularen nur darauf warten, uns zu Prostituierten oder Arbeitssklaven zu machen. In der modernen Welt warte nichts auf uns außer die Drogensucht. …
Jeden Tag hake ich eine Sache ab, die mir bislang vorenthalten wurde, sagt Levy. Sorge bereitet ihm die Indoktrination, der seine Kinder ausgesetzt sind. "Jedes Mal wenn ich sie sehe erzählen sie, dass die ganze Familie jeden Tag betet, dass ich zum Glauben zurück finde.
spiegel.de 14.2.10
Die Geißel der fundamentalistischen Religiosität. Seltsamerweise hört man meist nur von unterdrückten Frauen im Islam.
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