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Sigmar Salzburg
26.02.2016 08.14
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Meinungsverschiedenheiten im Stillen

Online-Petition
„Keine Mutter sollte sich beim Stillen verkriechen müssen“


Das von rauem Holz und natürlichen Produkten geprägte lichtdurchflutete Kaffeegeschäft „The Barn Roastery“ an der Schönhauser Allee versteht sich als Anbieter von hochwertiger Ware und Ort der Entspannung. Dieser wäre am vergangenen Sonnabend durch Johanna Spanke beinahe aus dem Gleichgewicht geraten.

„Die Kellnerin sagte, im Lokal dürfe nicht gestillt werden“, so die 30-jährige Wissenschaftliche Mitarbeiterin aus Prenzlauer Berg. „Der Chef meinte, er habe keine Lust, das zu diskutieren und bot an, uns das Geld für die Getränke zurückzugeben.“ Mit Kind und Lebensgefährte zog Spanke ab.

morgenpost.de 17.2.2016

Es ist das unbestreitbare Menschenrecht eines Säuglings, zu jeder Zeit an der Mutterbrust gestillt werden zu dürfen. Seltsamerweise hat es selbst der bilderrreiche abendländische Jesuskindleinkult nicht vermocht, die sich hierbei seit dem Mittelalter steigernde Prüderie zu dämpfen. Der Grund ist wohl der, daß die entblößte Brust immer einseitiger als erotisches Signal eingesetzt wurde. Heute wird ein nackter Busen fast nur noch so verstanden – eine Folge der allgegenwärtigen geldwerten Entblößungssucht. Anderen Kulturen, etwa in Afrika oder Asien, war so etwas fremd und wurde oft erst durch die westlichen „Kulturbringer“ verbreitet.

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Norbert Lindenthal
11.10.2004 06.37
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Berliner Morgenpost

11.10.2004

Schröder weist Forderungen der Länder scharf zurück

Vorschläge in der Föderalismusdebatte würden Deutschland unregierbar machen

Berlin – Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) lehnt die Pläne einzelner Länder-Regierungschefs in der Föderalismusdebatte um die künftigen Zuständigkeiten von Bund und Ländern ab. „Mit diesen Vorschlägen kann man Deutschland nicht regieren“, sagte er während seiner Asien-Reise in Hanoi (Vietnam). Auf dieser Grundlage werde es keine Einigung über eine mögliche Verfassungsänderung geben.

Er könne sich die Vorschläge der Unions-Mehrheit im Bundesrat nur so erklären, daß CDU/CSU und vor allem deren Wortführer in der Föderalismusdebatte, Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber, jede Hoffnung auf eine Übernahme bundespolitischer Verantwortung aufgegeben hätten.

Schröder spielte auf jüngste Äußerungen Stoibers zu weiterreichenden Länderkompetenzen an. Der CSU-Chef hatte gesagt, bei der Vertretung bayerischer Interessen in Brüssel werde er sich auch weiterhin nicht auf die Bundesregierung verlassen. Einen anderen Konflikt in der Föderalismusdebatte gibt es zwischen Ost- und Westländern bei der finanziellen Förderung.

Bundesratspräsident Dieter Althaus (CDU) warnte vor einem Scheitern der Föderalismuskommission zur Neuordnung der Bund-Länder-Aufgaben. „Es wäre für das politische Klima katastrophal“ und „fatal, wenn die beiden Volksparteien sich nicht einigen“, sagte der Thüringer Ministerpräsident. Die Kommission mit den Vorsitzenden Stoiber und SPD-Chef Franz Müntefering kommt am Donnerstag und am 4. November zu den vorläufig letzten Sitzungen zusammen.

Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hatte zuvor gedroht, wenn die von der Föderalismuskommission vorbereitete Staatsreform scheitere, „wird sich die Handlungsfähigkeit des Bundes nicht verbessern“. Ministerpräsidenten wie Stoiber haben ihren besonderen Gefallen am jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Ladenschluß gefunden. Darin gab das Gericht nur nicht nur die Kompetenz in diesem Bereich an die Länder zurück, sondern zog auch Korsettstangen für die konkurrierende Gesetzgebung ein, also die Bereiche, für die Bund und Länder gemeinsam zuständig sind. Unter den Ministerpräsidenten wird davon ausgegangen, daß sie künftig auch in anderen Fällen Zuständigkeiten zurückerhalten werden.

In der Föderalismuskommission haben die Länder dem Bund angeboten, die Zahl der im Bundesrat zustimmungspflichtigen Gesetze deutlich zu reduzieren. Im Gegenzug verlangen sie neue Rechte, etwa in eigener Verantwortung über Besoldung und Versorgung ihrer Beamten zu entscheiden. Dienst-, Besoldungs- und Versorgungsrecht sollen nach einem Vorschlag der Ministerpräsidenten von Bund und Ländern für ihre Bediensteten jeweils eigenständig geregelt werden.

Im Bildungsbereich drängen die unionsgeführten Länder auf die völlige Abschaffung des Hochschulrahmengesetzes. Selbst wenn sich Bund und Länder am Ende darauf nicht verständigen sollten, geht man in informierten Kreisen davon aus, daß der Bund nur noch eine Restkompetenz für die Bereiche Hochschulzugang, Abschlüsse, Qualitätssicherung und Dienstrecht behält. Die Finanzierung des Hochschulbaus – das scheint inzwischen Konsens – wird künftig in die Verantwortung der Länder fallen und damit nicht mehr Gemeinschaftsaufgabe sein. Davon ausgenommen sollen Projekte von überregionaler Bedeutung sein.

Die neue Stärke der Länder ist die eine Seite, der Zwang zum Aushandeln von Kompromissen die andere. Verständigungen sind nämlich auch dort oft nur auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner möglich. Müssen sich in schwierigen Fragen die Unionsländer gegenüber der Bundesregierung einig werden, so sind es in anderen wichtigen Länderangelegenheiten wie der Rechtschreibreform die 16 Ministerpräsidenten selbst, die sich verständigen müssen.
BM

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Norbert Lindenthal
08.10.2004 06.48
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Berliner Morgenpost



8.10.2004

Rechtschreibreform: Zahl der Gegner wächst weiter

Ministerpräsidenten wollen dennoch nicht zu den klassischen Regeln zurückkehren

Berlin – Die Ministerpräsidenten schließen eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung aus. Allerdings soll der neue Rat für die deutsche Rechtschreibung strittige Fälle schnell überarbeiten und dabei auch Reformkritiker mit einbeziehen. Dies zeichnete sich gestern zum Auftakt von zweitägigen Beratungen der Länder-Regierungschefs in Berlin ab.

Das Kernstück der Rechtschreibreform wird indes von noch unveröffentlichten Studien stark in Zweifel gezogen: Nach Ergebnissen von Langzeittests des Leipziger Erziehungswissenschaftlers Harald Marx ist der Zischlaut "ß" der fehlerträchtigste der Rechtschreibreform. Fazit: Die verschiedenen s-Schreibweisen werden sieben Jahre nach der Umstellung so sehr durcheinander gebracht, daß nach der Reform mehr Fehler auftreten als vor der Reform.

Bei der Auswertung von Schülerarbeiten hat der Pädagogikprofessor Marx herausgefunden, daß Kinder, die die neuen Regeln seit sieben Jahren lernen, zunehmend sämtliche s-Schreibweisen durcheinanderbringen. Das stellt ein Hauptargument der Reformbefürworter in Frage, wonach die Reform vor allem den Schülern Erleichterungen bringen sollte. Auch eine neu Umfrage von Allensbach unterstützt die Gegner der Reform: Demnach waren im September 60 Prozent gegen die neue Schreibweise. Im April waren es mit 49 Prozent knapp weniger als die Hälfte.

Für die Forderung von Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff (CDU) nach Aufschub des offiziellen Einführungstermins an den Schulen zum 1. August 2005 gab es unter den Ministerpräsidenten keine Mehrheit.

Wulff, der mit seinem Ruf nach Wiedereinführung der alten Schreibweisen den neuen Streit ausgelöst hatte, räumte nach einer Vorbesprechung der Unionsseite ein: „Ich muß hier konstatieren, daß es keine Möglichkeit gibt, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren.“

Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte: „Bei der Reform gibt es keine Rolle rückwärts“. Dies könne man allein schon den 14 Millionen Schülern nicht zumuten, die bereits seit 1998 an den Schulen in den neuen Schreibweisen unterrichtet worden sind.

Konsens zeichnet sich hingegen darüber ab, daß einzelne Teile der Reform von dem neuen Expertenrat bald überprüft werden sollen. Dies gilt vor allem für die strittige Getrennt- und Zusammenschreibung, für die Eindeutschung verschiedener Fremdwörter und für einige Kommaregeln. Thüringens Regierungschef Dieter Althaus (CDU) kündigte an, daß die Kultusminister diesen Prozeß zügig begleiten werden.

Auf ihrer Jahrestagung wollen sich die Ministerpräsidenten auch mit den Konsequenzen des von Niedersachsen gekündigten Vertrages über die Kultusministerkonferenz (KMK) befassen. Wulff rechtfertige erneut sein Vorgehen und sagte: „Ich will eine bessere und sparsamere KMK“.

Im Landtag von Nordrhein-Westfalen haben sich derweil alle vier Fraktionen für den Erhalt der Kultusministerkonferenz ausgesprochen. Allerdings müsse die KMK entbürokratisiert werden. NRW-Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft und Schulministerin Ute Schäfer (beide SPD) kritisierten den Ausstieg Niedersachsens. Schüler, Studierende und der Mitarbeiterstab der KMK würden dadurch zum Spielball politischer Machtspiele gemacht. dpa

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Dominik Schumacher
31.08.2004 06.19
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Berliner Morgenpost



31.8.2004

Schriftsteller gegen Kompromiss bei Rechtschreibung

Berlin – Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und andere Experten fordern einen Kompromiss im Streit um die Rechtschreibreform. Sie plädierten am Montag in der Berliner Akademie der Künste für einen „klaren Neuanfang“ und einen „Rückweg zur Vernunft“. Die Vorschläge sehen vor, einzelne Teile der Reform zu übernehmen, gleichzeitig die Schreibregeln zu lockern sowie die „fehlerhaften, unsere Sprache entstellenden Eingriffe rückgängig zu machen“. Unterdessen bekräftigten namhafte deutschsprachige Schriftsteller wie Günter Grass, Martin Walser und Elfriede Jelinek eine „völlige Rücknahme der überflüssigen, inhaltlich verfehlten und sehr viel Geld und Arbeitskraft kostenden Rechtschreibreform“.

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Dominik Schumacher
09.08.2004 11.02
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B.Z.

9.8.2004

Deutscher Lehrerverband fordert:

Stoppt die Rechtschreib-Reform!



Fluss statt Fluß: In den Schulen wird seit 1. August 1998 die neue Schreibweise gelehrt

Foto: AP

Berlin – Die neue Rechtschreibung – wann wird sie wieder gekippt?

Sechs Jahre nach der Einführung wird wieder heftig um die neuen Schreibweisen gestritten. Immer mehr Politiker und Experten fordern einen Kurswechsel – bevor die neuen Regeln im August 2005 eingeführt werden. Die Axel Springer AG (u.a. BZ) und der Spiegel-Verlag erklärten gestern, zur klassischen Rechtschreibung zurückzukehren.

Springer-Vorstandschef Dr. Mathias Döpfner und Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust: „Wir befürworten sehr dringend notwendige und sinnvolle Reformen in unserer Gesellschaft. Doch die Rechtschreibreform ist keine Reform, sondern ein Rückschritt. Die deutsche Sprache braucht keine kultusbürokratische Überregulierung. Spätestens die neuerliche Reform einer ohnehin unausgegorenen Reform führt ins völlige Chaos. Wir wollen dazu beitragen, diese Fehlentwicklung zu korrigieren.“

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, begrüßte gestern die Rückkehr zur alten Schreibweise. Er sagte der BZ: „Der Markt hat entschieden, jetzt müssen auch die Schulen bzw. Kultusminister folgen.“ Kraus: „Die Reform muss gestoppt werden. Sie hat nicht zu weniger Fehlern geführt.“ Die Beliebigkeit in der Rechtschreibung müsse ein Ende haben. Auch Kultursenator Thomas Flierl (PDS) ist für eine „vorsichtige Reform der Reform“. Im Oktober wird die Kultusminister-Konferenz (KMK) erneut über die Reform beraten.

Laut Umfragen sind gut zwei Drittel aller Deutschen (66 Prozent) für eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung. Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) hält die neuen Regeln für kompliziert. Auch der Süddeutsche Verlag will sich dem Kurswechsel anschließen.

Beispiele

Mit der neuen Rechtschreibung wurden viele wirre und zum Teil unsinnige Schreibweisen eingeführt. Einige Beispiele: Gräuel (alt: Greuel), Fassette (Facette), Leid tun (leid tun), Tunfisch (Thunfisch), Jogurt (Joghurt), Krepp (Crêpe), Ketschup (Ketchup), Portmonee (Portemonnaie), Schifffahrt (Schiffahrt) oder Fantasie (Phantasie). Kaum zu verstehen auch einige Silbentrennungen: Bi-otonne (Bio-tonne), dreie-ckig (drei-eckig) oder he-rum (her-um). Oder Getrennt-/Zusammenschreibung: Furcht erregend (furchterregend). Ganz paradox: „schief gewickelt“ auseinander, aber „schiefgelacht“ zusammen.

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Norbert Lindenthal
07.08.2004 23.55
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B.Z.



8.8.2004

Politiker und Experten begrüßen Rückkehr von Axel Springer und Spiegel zur klassischen Rechtschreibung

„Der Schritt war überfällig“


Diktate könnten für Schüler wieder einfacher werden

Foto: AP

Berlin – Orthografie oder Orthographie, Fantasie oder Phantasie, „Trenne nie s-t, denn es tut ihm weh“? Riesen-Wirbel in Deutschland um das bevorstehende Aus für die Rechtschreibreform. Nachdem die Axel Springer AG (u.a. BZ am Sonntag, „Die Welt“, „Hörzu“) und der Spiegel-Verlag zur klassischen Rechtschreibung zurückkehren, streiten Politiker und Experten um die richtigen Schreibweisen.

Pro: Nach einer RTL-Blitzumfrage sind 75  Prozent aller Deutschen für die traditionelle Schreibweise. 53  Prozent halten die neuen Regeln für zu kompliziert. FDP-Chef Guido Westerwelle: „Die neue Rechtschreibung ist so überflüssig wie ein Kropf. Daher kann und sollte sie rückgängig gemacht werden.“

FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt: „Meine Fraktion wird zur traditionellen Rechtschreibung zurückkehren.“

Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU): „Es besteht Handlungsbedarf. Ich habe das Thema im Bundesrat auf die Tagesordnung gesetzt.“

Die CDU-Ministerpräsidenten Christian Wulff (Niedersachsen) und Peter Müller (Saar): Eine Rücknahme könne dann bereits im Herbst erfolgen. Wulff zur „BamS“: „Damit würde man dem Wunsch einer großen Mehrheit der Deutschen nachkommen.“

Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki: „Die neue Rechtschreibung ist dämlich. Zu den Punkten, die sparsam und behutsam zu ändern sind, gehört die komplette Abschaffung des "ß'. Dass die Schüler sich wieder umstellen müssen, ist ein schmerzhafter Prozess, aber nicht zu vermeiden.“

Germanist Horst-Dieter Schlosser, Sprecher der Jury „Unwort des Jahres“: „Der Widerstand gegen die neue Rechtschreibreform ist überfällig. Der Vorstoß von Springer und Spiegel ist keine Überraschung. Die Medien und Politiker wachen reichlich spät auf.“

Contra: Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) sagte, „ich bin gegen eine Reform der Reform“.

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD): „Deutschland hat dringendere Probleme.“

Berlins Schulsenator Klaus Böger (SPD): „Ich halte überhaupt nichts davon, den Weg jetzt wieder zurück zu gehen.“

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Norbert Lindenthal
07.08.2004 20.57
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Berliner Morgenpost (Ullstein)

8.8.2004

Klassische Rechtschreibung: Initiative entfacht Debatte

Berlin – Im Streit um die Rechtschreibreform hat der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) seine Kollegen in den anderen Bundesländern zu einer Rücknahme der neuen Regelungen aufgefordert: Nach der Initiative der Verlage Axel Springer und „Spiegel“ für eine Rückkehr zur klassischen Rechtschreibung sollten die Ministerpräsidenten mit einer Aufhebung der Reform im Herbst dem Wunsch der großen Mehrheit der Deutschen nachkommen.

Wulff nannte die Intitative von Springer und Spiegel in der „Bild am Sonntag“ den Beweis dafür, dass die neuen Regeln gescheitert seien. Ähnlich äußerte sich sein saarländischer Amtskollege Peter Müller (CDU) in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Widerspruch gab es vom thüringischen CDU-Ministerpräsidenten Althaus, der in der „Berliner Zeitung“ sagte: „Ich bin gegen eine Reform der Reform.“ Auch Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sprach sich für eine Beibehaltung der neuen Rechtschreibung aus. Deutschland habe dringendere Probleme, als über die Reform der Reform nachzudenken.

Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung und Forschung, Ulrike Flach (FDP), forderte, dass der Bundestag die Notbremse ziehen müsse, wenn die Länder bei ihrem alten Votum für die Reform blieben. Ihr Parteichef Guido Westerwelle nannte in der „Welt am Sonntag“ die neue Rechtschreibung „so überflüssig wie ein Kropf“. „Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust verteidigte die Initiative seines Verlages. Grund sei die mangelnde Akzeptanz der Reform in der Bevölkerung. Auch in Berlin wird die Entscheidung von Axel Springer und „Spiegel“ kontrovers diskutiert. Die Berliner Morgenpost druckt schon heute eine ganze Seite Lesermeinungen.

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Dominik Schumacher
25.07.2004 20.45
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BZ (Berliner Morgenpost)

25.7.2004 18:19 Uhr
News

Merkel: Ich kann die neuen Regeln auch nicht

Chaos um die Rechtschreibreform


Zwei Grundschüler üben die neuen Rechtschreibregeln
Foto: AP

BerlinDas Chaos um die Rechtschreibreform nimmt kein Ende. Früher schrieb man „leid tun“, nach der Reform „Leid tun“, und da die Kultusminister im Juni neue Änderungen beschlossen haben, ist neuerdings auch „leidtun“ erlaubt. Verwirrung bei Schülern und Erwachsenen – deshalb fordern immer mehr Politiker jetzt eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung.

Angela Merkel, 50
Foto: AP

CDU-Chefin Angela Merkel, 50, will eine Überprüfung der umstrittenen neuen Regeln. Der BamS sagte sie: „Kulturstaatsministerin Weiss und die Ministerpräsidenten sollten sich treffen und das Für und Wider der Rechtschreibreform noch einmal gründlich diskutieren.“ Und sie gesteht ehrlich: „Ich persönlich werde in meinem Leben nicht mehr zur vollen Beherrschung der neuen Rechtschreibung vorstoßen.“ Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hatte sich bereits in der vergangenen Woche für eine Rücknahme der Reform ausgesprochen. Auch CSU-Chef Edmund Stoiber und Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU) sind dafür.

Was würde die Rückkehr zur alten Rechtschreibung kosten? Unklar. Die endgültige Umstellung aller Bücher auf die neue Rechtschreibung (Übergangsfrist endet am 1. August 2005) soll 250 Mio. Euro kosten. Problem: Da im Juni schon wieder Änderungen beschlossen wurden, wären die Bücher bei der Umstellung bereits wieder veraltet. Sprachwissenschaftler meinen deshalb: Statt die Bücher erneut zu korrigieren, könnte man genauso gut zur alten Schreibweise zurückkehren. Vorteil: Auch alte Bücher wären dann wieder korrekt.

Alt-Bundespräsident Walter Scheel (85, FDP) befürchtet, dass es durch das Chaos bei der Rechtschreibreform irgendwann überhaupt keine klaren Regeln mehr gibt: „Ich warne vor Sprach-Anarchie, die dann eintreten würde, wenn die neue Rechtschreibung einfach nicht angenommen und jeder schreiben würde, wie er will.“

Wann fällt die Entscheidung über die Rechtschreibreform? Im Herbst könnten die Ministerpräsidenten bei ihrer nächsten Konferenz Korrekturen beschließen – allerdings nur einstimmig.

 

Seite zuletzt bearbeitet: 25.7.2004 18:19 Uhr

 

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