Ein Hohlmeierkapitelchen
„Wir bauen die Hauptschule aus“, sagte die erfolgreiche Kultusministerin, Monika Hohlmeier, vor wenigen Jahren und obsiegte gar mit diesem Slogan in einem Bayerischen Volksentscheid, in dem die Frage der sechsstufigen Realschule zur Debatte stand.
Daß sie zur gleichen Zeit – fernab vom gewohnten bayerischen dreigliedrigen Schulsystem – ihre Kinder auf eine Walldorf-Schule schickte, hätte ihr zum Amtsantritt beinahe schon das Amt gekostet, doch Stoiber boxte es durch, installierte eine Kultusministerin mit persönlicher Liebäugelei zur Privatschule und der Pflicht, die allgemein bildenden Schulen im Auge zu behalten.
Bevor eine Diskussion aufkam, war sie schon vom Tisch, und eine Gastronomiefachfrau und Mutter, mit Namen Hohlmeier, durfte fortan mit höchster politischer Anordnung „Straußeneier“ ausbrüten; dicke Hühnervogelprodukte, denen man eine besondere Zuwendung, insbesondere Wärme und politische Wohlgesonnenheit, angedeihen lassen muß.
Was aber ist mit der Hauptschule passiert, die Hohlmeier aufbauen wollte? Was ist passiert mit jener Schulart, die seit jeher gegen die Verleumdung – eine „Restschule“ zu sein –
ankämpfen mußte?
Sie hat sich den Ruf eingefangen, den ihr nicht einmal die schlimmsten Gegner prognostiziert haben! Hinter vorgehaltener Hand spricht man vom Abschaum, der sich noch dort – im allgemein bildenden System – herumtreibt! (In diesem Zusammenhang sollte man unbedingt die landesweiten Statistiken des Übertrittsverfahrens 2004 anschauen. Trefflichere Belege gibt es nicht!)
Welch ein Erfolg!
Und wenn wir uns fragen, wer daran verdient, so führt uns der Weg zum Beton!
Vielleicht ist es die Betonindustrie, oder sonst ein Betonkopf, den man so massiv gegossen hat, daß es äußerst schwer ist, an sein Stück weiches und funktionsfähiges Hirn zu geraten.
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