Taliban und Reform-Taliban
Am 12. März 2001 sprengten Taliban-Milizen auf Anordnung von Mullah Mohammed Omar die Buddha-Statuen von Bamiyan, weil sie dem Islam widersprächen. (Wiki)
Von 1996 bis 2006 sprengten die Kultusminister auf Empfehlung obskurer „Reformer“ dem schönen Wörtchen „rauh“ sein „h“ weg – „rau[·]“, weil es ihrer banausischen Vereinfachungs- und Erleichterungsideologie widersprach.
Die Begründung war, daß es das einzige Wort wäre, das auf „-auh“ endet. Die Rechtschreib-Taliban ließen sich nicht von der Tatsache abhalten, daß das „h“ in deutlicher Sprache, wenn ein Vokal folgt, noch zu hören ist und daß es von Rudolf von Raumer in der orthographischen Konferenz von 1876 als unverzichtbarer Stammkonsonant anerkannt wurde.Tatsächlich wird es auch in vielen deutschen Dialekten gesprochen, teilweise als verschärftes „h“, oft auch in seiner germanischen Ursprungslautung „g“.
Die Heimtücke des Angriffs der „Reformer“ auf das schutzlose Wort „rauh“ zeigt sich darin, daß sie dem Phonem „-eih“, das ebenfalls auf ein älteres „-eig“ zurückgeht, wegen seiner Häufigkeit das „h“ nicht amputierten, obwohl es baugleich einen Diphthong enthält. Sie wagten es nicht, weil sie angetreten waren, das Volk zur „Reform“ zu übertölpeln. (Etymologie nach dwds.de):
Das Rauhe [ˈʀaʊ̯ə] (näheres siehe hier)
Die Reihe [ˈʀaɪ̯ə]
Reihe f. ‘mehrere Personen oder Sachen in geregeltem Neben- oder Hintereinander, geordnete räumliche oder zeitliche Folge, Serie’, auch ‘unbestimmte größere Anzahl’, mhd. rīhe ‘Reihe, Linie, schmaler Gang, Rinne’, mnl. rīe ‘Reihe, Linie, Latte, Planke, Meßlatte’, nl. rij ‘Reihe, Folge, Meßlatte’; daneben stehen mit grammatischem Wechsel und zum Teil mit Ablaut ahd. rīga ‘Linie, Kreisbogen’ (um 1000), mhd. rige ‘Linie, Reihe, Wassergraben, gefältelter Kleidersaum’, mnd. rēge, rīge ‘Reihe, geordnete Folge, Zeile, Häuserreihe’, mnl. rīghe, nl. (bis ins 18. Jh.) rijg(e) ‘Reihe, Zeile, Planke, Latte’ (s. ↗Riege),
Reiher, pl. Reiher. [ˈʀaɪ̯ɐ]
seit dem 9./10. Jahrhundert bezeugt; neben Reiger (bis 19. Jh.), mittelhochdeutsch reier, reiger, althochdeutsch reigaro, urgermanisch *xraigrō, Erweiterung von indogermanisch *kreik- ‚schreien‘, Reiher m. Für den Namen des Stelzvogels mit langen Beinen, langem Schnabel, schlanker Gestalt und rauher, krächzender Stimme ahd. (h)reigar, (h)reigaro m. (9./10. Jh.)...
Weih · Weihe · [ˈvaɪ̯ə]
Weih m. heute meist Weihe¹ f. (im 17. Jh. entwickelt aus den schwachen Pluralformen des Maskulinums), Name eines in mehreren Arten auftretenden Greifvogels, ahd. wīo m. (8. Jh.), mhd. wīe, wīge, wīhe, wīwe m., mnd. wīe, wīge m. f. ...
Geweih, Geweihe [ɡəˈvaɪ̯], [ɡəˈvaɪ̯ə]
Geweih n. ‘Gehörn des Rot-, Dam-, Elch- und Rehwildes’. Voraus geht spätmhd. gewīge, eine Verkürzung aus mhd. hirʒgewīge, vgl. hirʒgewīh (13. Jh.), hirschgewīge (14. Jh.). ...
weihen [ˈvaɪ̯ən]
weihen Vb. ‘durch eine religiöse Handlung heiligen, seiner religiösen Bestimmung übergeben, jmdm. (durch die Priesterweihe) ein geistliches Amt übertragen, jmdm. etw. widmen, stiften’, reflexiv ‘sich einer Sache verschreiben’, ahd. wīhen (8. Jh.), mhd. wīhen, wīen, wīchen, asächs. wīhian, mnd. wīen, wīgen, (mit dentalem Gleitlaut) mnl. wīden (aus älterem wīen), nl. wijden, afries. wīa, got. weihan und (mit grammatischem Wechsel) anord. vīgja, schwed. viga (germ. *wīhijan) ...
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