Von Dr. Ulrich Kliegis
Moin!
Die SPD will ihr Einheitsschulmodell Gemeinschaftsschule knallhart durchsetzen. Begö(th)schende Larifari-Äußerungen von Frau Wende? Vor der Wahl, kein Parteimitglied, Einheitsschule für Einheitskinder, basta!
Hier im Anhang der heute in den KN in der Druckausgabe dazu erschienene Artikel, online leider nicht verfügbar.
(Hintergrund: Die KN gehören seit einiger Zeit zur Madsack-Verlagsgruppe, an der die SPD direkt mit 20% der Gesellschaftsanteile beteiligt ist)
Zitat KN:
Für 15 der 99 Gymnasien könnten die Koalitionsverhandlungen zu einer wahren Zitterpartie werden. All jene, die sich auf Grundlage der schwarz-gelben Schulgesetznovelle für die Einführung eines neunjährigen gymnasialen Bildungsganges entschieden haben, müssen nämlich befürchten, dass sie sich im nächsten Schuljahr erneut umstellen müssen. Der Grund: Die SPD will eine klare Trennung durchsetzen. An den Gymnasien soll es nur noch das Turbo-Abi nach acht Jahren geben. Der neun. jährige Weg zur Hochschulreife soll allein den Gemeinschaftsschulen vorbehalten bleiben, die dafür mit neuen Oberstufen ausgestattet werden sollen.
Der ganze Text im Anhang.
Definiere Lieblingsland.
Nebenbei interessant, hat nichts mit Schule zu tun, aber ganz ansehen:
http://www.youtube.com/watch?v=CS3qyx8drQk&feature=youtu.be
zum Thema:
'Wie Nachrichten gemacht werden, und was dahinter geschieht.'
Gruß,
UK
Kieler Nachrichten v. 15.05.2012:
Konflikt ums Turbo-Abitur: 15 Gymnasien müssen bangen
SPD will keine neuen G9-Angebote mehr Unterstützung vom Rechnungshof
Von Bodo Stade
Kiel. Für 15 der 99 Gymnasien könnten die Koalitionsverhandlungen zu einer wahren Zitterpartie werden. All jene, die sich auf Grundlage der schwarz-gelben Schulgesetznovelle für die Einführung eines neunjährigen gymnasialen Bildungsganges entschieden haben, müssen nämlich befürchten, dass sie sich im nächsten Schuljahr erneut umstellen müssen. Der Grund: Die SPD will eine klare Trennung durchsetzen. An den Gymnasien soll es nur noch das Turbo-Abi nach acht Jahren geben. Der neunjährige Weg zur Hochschulreife soll allein den Gemeinschaftsschulen vorbehalten bleiben, die dafür mit neuen Oberstufen ausgestattet werden sollen. Nach diesem Plan würden nur noch die laufenden G9-Jahrgänge an den Gymnasien zum Abschluss geführt werden. Danach wäre mit G9 endgültig Schluss. Ob es so kommt, werden die Koalitionsverhandlungen zeigen. Grundsätzlich gilt: Auch den künftigen Partnern liegen die Gemeinschaftsschulen am Herzen. Ebenso wie die SPD plädieren auch Grüne und SSW für das längere gemeinsame Lernen. Doch in einem kleinen, aber entscheidenden Punkt sind die Grünen ganz anderer Ansicht als die Genossen. Sie wollen an den 15 Gymnasien, die sich für G9 oder das gleichzeitige Angebot von G8 und G9 entschieden haben, alles so lassen, wie es ist und haben für diese Position auch im Wahlkampf geworben.
Wer sich durchsetzt, ist offen. Ausgerechnet vom Landesrechnungshof erhalten die Sozialdemokraten allerdings Unterstützung. Die Wiedereinführung von G9 sei „nicht kostenneutral und eine „Insellösung, heißt es in den gerade erst vorgelegten Bemerkungen 2012. Als „besonders unwirtschaftlich wird der parallele Betrieb von G8 und G9 bezeichnet. Dieses sogenannte Y-Modell wird an vier Gymnasien praktiziert, die laut Rechnungshof „auch noch zu den kleinsten Gymnasien im Land gehören. Elf weitere bieten G9 pur. Ein Dorn im Auge ist den Rechnungsprüfern auch die Tatsache, dass neun der 15 Gymnasien in weniger als zehn Kilometer Entfernung zur nächsten Ge-
meinschaftsschule liegen. Dieses Nebeneinander sei „aufzulösen, heißt es.
Der Landesrechnungshof betont zwar, dass die Schulen nach den Reformen der vergangenen Jahre Ruhe brauchen. Dies dürfe aber nicht dazu führen, „dass unwirtschaftliche Strukturen beibehalten und notwendige Entscheidungen herausgeschoben werden.
Der Rechnungshof hat der künftigen Koalition allerdings auch noch eine andere unbequeme Wahrheit ins Stammbuch geschrieben hat. Bemängelt wird auch, dass an den Gymnasien knapp zehn Prozent des Unterrichts ausfällt und damit deutlich mehr, als vom Bildungsministerium gemeldet. Zu erklären ist dies damit, dass der Rechnungshof kompromisslos jede Stunde als Unterrichtsausf all wertet, die aus welchen Gründen auch immer nicht erteilt wird. Als Gegenmaßnahme fordert er unter anderem einen flexiblen Einsatz der Lehrkräfte. Neue Stellen müssten dagegen nicht geschaffen werden. Dieses Vorgehen habe bereits in der Vergangenheit zu keinem Erfolg geführt.
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