Weiter so!
SZ: Professionelle Orthographie im Jahre 4 der Umstellung
Die neue Rechtschreibung macht alles einfacher und einheitlicher, wie bei:
Heulen Sie mit dem Pianisten!
Joachim Kaiser rezensiert »die ultimative Monografie« über Glenn Gould
SZ 5. Dezember 2001
Längere zusammengesetzte Wörter zu lesen traut man dem SZ-Leser nicht mehr zu (man lernt aus PISA), also schreibt man: Musik-Interpret, Klavier-Konzert, Orchester-Zwischenspiele, Konzert-Leben (aber: Rundfunksendungen), Passagen-Kunst (aber: Gemeinschaftsausgabe), Grundsatz-Überlegungen, Interpretations-Problematik, Dramen-Theorie, Schauspiel-Theater, Aufführungs-Praxis, ideal-typische Denkmodelle (!), Konzert-Praxis, Konzert-Hörer, Noten-Text, Tempo-Messungen, Struktur-Erwägungen, Orchester-Werk, Urteilspflicht und Irrtums-Risiko,
Alles Wohlbekannte langweilt, wohllautende Terzen
16tel, 16tel-Triolen
telephonieren, daß, offenzulegen, muß, läßt, Überdruß, Schluß, daß, dass, ernst nimmt, dass, liess, Schluß-Kapitel, gewiß, daß...
Im SZ-Magazin war wiederholt zu lesen, daß Waldemar Hartmann und Beckenbauer und andere Sporthelden sich dutzen.
Weinen Sie mit den Lesern!
(gefaxt an die SZ-Redaktion, die sich damit vermutlich sonstwas abwischt)
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Walter Lachenmann
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