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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
GKS 4
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Sigmar Salzburg
21.11.2014 10.05
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Watt ihr Volt

Kein Verbot von Partei-Veranstaltungen in der Weinheimer Stadthalle
Rhein-Neckar Zeitung-vor 4 Stunden
Der VGH hatte Weinheim Recht gegeben mit seiner Ablehnung des NPD-Antrags; der Staatsgerichtshof kippte dieses Urteil unmittelbar vor ...

EuGH-Urteil: Mehrkosten für Telekom Austria
DiePresse.com-vor 8 Stunden
Der Telekom Austria drohen nach einem EuGH-Urteil höhere Personalkosten. Das Gericht hatte der Klage eines Beamten recht gegeben, der ...

Verfassungsgerichtsurteil: Sieg vor Gericht bringt katholische Kirche ...
ZEIT ONLINE-vor 16 Stunden
Das Verfassungsgericht hat der katholischen Kirche rechtgegeben: Sie darf Mitarbeiter entlassen, die ein zweites Mal heiraten.

Die traditionelle Schreibweise (Mitte) ist immer noch die richtigste und angenehmste, die Reform-Reparaturschreibung die künstlichste.

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Sigmar Salzburg
17.11.2014 18.55
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Das alte Rechthaben der Linken



[Wikipedia:] Das Lied der Partei, auch bekannt als Die Partei hat immer recht, wurde von der DDR-Staatspartei SED als Lobeshymne benutzt. Bekannt wurde vor allem der einprägsame Vers Die Partei, die Partei, die hat immer recht. Text und Musik wurden 1949 von dem Deutschböhmen Louis Fürnberg (1909–1957) verfasst ...

Dazu spiegel.de 52/1956. Das hat natürlich mit den von der jW beschriebenen Wahlen in Rumänien nichts zu tun –
jungewelt.de 16.11.2014 (jetzt „reformiert“):


Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Rumänien hat sich der rechtsliberale Kandidat Klaus Iohannis offenbar knapp gegen den Sozialdemokraten und bisherigen Ministerpräsidenten Victor Ponta durchsetzen können... Ponta seinerseits gratulierte Iohannis vor laufenden Fernsehkameras beim eiligen Verlassen seiner Parteizentrale in Bukarest zum »Wahlsieg« und erklärte: »Das Volk hat immer Recht

... Nur in Deutschland nicht – weder unter den Kommunisten noch unter den Kultusministern seit 1996!

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Sigmar Salzburg
16.11.2014 07.44
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Geschmackloses Leidtun bei Focus

Vater der Rosetta-Mission entschuldigt sich ...
Matthew Taylor, Projektwissenschaftler für die ESA ... Kürzlich entschuldigt er sich öffentlich und unter Tränen nicht nur dafür, dass das Mini-Labor nicht planmäßig auf dem Kometen aufgesetzt hat, sondern vor allem für seinen Auftritt in einem Shirt mit vollbusigen Frauen während der Philae-Landung. Viele Zuschauer hielten dies für unangebracht und sexistisch, Taylor schien es ehrlich Leid zu tun.
focus.de 15.11.2014

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Sigmar Salzburg
12.11.2014 19.26
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Wieder die falschen beiden!

Zwei israelkritische Journalisten haben Gregor Gysi im Bundestag bedrängt, bis auf die Toilette verfolgt und das gefilmt. Parlamentspräsident Lammert will Hausverbote gegen die Beiden verhängen. 12.11.2014
faz.net 12.11.2014

Die drei Poltikerinnen üben sich in Schadensbegrenzung für den Vorfall am Montag, als die beiden umstrittenen Israel-Kritiker Max Blumenthal und David Sheen Linksfraktionschef Gysi zur Rede stellen wollten, weil dieser die Beiden – so der im Video erhobene Vorwurf – als Antisemtiten bezeichnet haben soll.
neues-deutschland.de 12.11.2014

25. Duden: Man schreibt »beide« immer klein K76
(Ist doch leicht zu lernen!)


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Sigmar Salzburg
11.11.2014 13.57
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Was wurde eigentlich aus dem Gaddafi-Clan?

Drei Jahre nach dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi ist Libyen ein gescheiterter Staat...
Den neuen Machthabern in Tripolis ist die Jagd nach Gaddafis Vermögen am Wichtigsten, das der Diktator und sein Clan einst aus der Staatskasse nahmen und rund um die Welt verstreuten...
spiegel.de 11.11.2014

Libyen ist nicht am Qaddhafi-Clan gescheitert, sondern am Wichtigsten, den 26000 völkerrechtswidrigen Luftkriegseinsätzen der Nato.

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Sigmar Salzburg
06.11.2014 17.23
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Bettina Röhl scheut deutliche Worte nicht ...

... und kann dabei die betonende Großschreibung der Rechtschreib„reform“ kreativ ausnutzen:

Die Wutattacke von Oben
... In der letzten Woche, in der sich der heldenhafte Kampf von Oben gegen den Hooliganismus zu immer neuen Verbotsgesängen hochdrehte, waberte Pulverdampf in der Luft da Oben. Nein, die Wiedereinführung der Todesstrafe hat glücklicherweise noch Niemand in den Mund genommen. Aber Gesetzesänderungen, ein verändertes Verhalten der Polizeibehörden, Demonstrationsverbote und sogar eine Verfassungsänderung wurden zündelnd in die aufgepeitschte Diskussion hinein_gereicht.

... 20.000 € Gesamtschaden – das Missverhältnis von Geschrei und Fakten ist wirklich erstaunlich.

Eine Brüllmasse in Köln, ein umgekipptes Polizeiauto, die ausgemachte höchste Gewaltbereitschaft, fliegende Flaschen und Silvesterknaller, ein paar Nazisymbole und eine lange Liste von verletzten Polizisten, die zum ganz überwiegenden Teil im Dienst blieben – das ist die Bilanz des tatsächlichen Geschehens. Jede Castor-Demonstration ist dagegen weit gefährlicher und gewalttätiger: In Gorleben fliegen potentiell tödliche Bolzengeschosse, und unter dem Applaus der rot-grünen Fraktion wird immer wieder versucht, Hubschrauber zum Absturz und Züge zum entgleisen zu bringen. “Schottern” als grüner Verharmlosungsbegriff für versuchten Mord hat sich in die Sprachwelt eingeschlichen.

Aber jetzt geht es ja um eine Demonstration von Rechts und das ist was ganz was anderes. Dazu paßt, dass Bundesinnenminister Thomas de Maizere im Gleichklang mit dem Bundesjustizminister Heiko Maas just in dieser Zeit aus Syrien und dem Irak zurückkehrende deutsche Dschihadisten, überwiegend mit Migrationshintergrund, wissend um mögliche Beteiligungen an Terror-und Mord, fürsorglich und demonstrativ als “unsere Söhne und Töchter” willkommen heißt.

Von einem “Heimholen” der Hooligans ins “Reich” des Mainstreams oder besser gesagt, einem Rückholen der Fussballverrückten in die Gesellschaft war jedenfalls nichts zu hören. ...

rolandtichy.de/kolumnen/bettina-roehl-direkt 4.11.2014

Ansonsten ist die furchtlose Journalistin inzwischen wohl so direkt, daß sie mit ihrer Kolumne „Bettina Röhl direkt“ von der Wirtschaftswoche zu Roland Tichy umziehen mußte.

s.a. hier.

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Sigmar Salzburg
20.10.2014 06.34
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Unterwandererinnen

Verschleierte Touristin aus Pariser Oper geworfen
In Frankreich ist die Vollverschleierung in der Öffentlichkeit seit 2011 verboten. Der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hatte das Verbot im Juli für rechtens erklärt: Es verstoße nicht gegen den Schutz des Privatlebens und auch nicht gegen die Meinungs- und Religionsfreiheit.
spiegel.de 20.10.2014

Der alte juristisch erhaltene Genitiv „Rechtens“ sollte neben „rechtens“ weiterhin als richtig gelten.

Orientalische Unterwandererinnen unserer freiheitlichen Gesichtskultur werden bei uns noch nicht reglementiert... – Da stockt der Gedankenfluß: Die angeblich richtige Femininform zu Wanderer, „Wanderin“, klingt defektiv. Die Sprach- und Schreibkommission hat versäumt, entsprechend zu „Schiffahrt > Schifffahrt“, „selbständig > selbstständig“ auch „Wanderin > Wandererin“ vorzuschreiben!

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Sigmar Salzburg
16.10.2014 06.57
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Schildbürgerstreiche

U2-Sänger Bono entschuldigt sich für die missglückte PR-Aktion für ihr neues Album.

Es sollte eine außergewöhnliche PR-Aktion für das neue U2-Album „Songs of Innocence“ werden. Daraus wurde allerdings ein echter Schildbürgerstreich: Das Album der Band wurde beim Verkaufsstart des iPhones 6 automatisch von mehr als 500 Millionen iTunes-Nutzern heruntergeladen. Dafür entschuldigte sich der Sänger nun.

„Das tut mir Leid. Diese schöne Idee – wir haben uns hinreißen lassen... "

t-online.de 15.10.2014

Der Schildbürgerstreich Rechtschreibreform wurde mit dem Spitzenprodukt „Leid tun“ zehn Jahre lang auf 100 Millionen Deutsch Schreibende heruntergeladen – keine schöne Idee. Von Entschuldigung keine Spur ...

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Sigmar Salzburg
09.10.2014 13.34
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Die ältesten erhaltenen Kunstwerke der Menschheit stammen aus der Eiszeit:

Eine vor mindestens 40 800 Jahren geschaffene Felszeichnung in der El-Castillo-Höhle in Nordspanien gilt derzeit als ältestes Gemälde überhaupt, ein plastisch hervorgehobenes Rhinozeros aus der Chauvet-Höhle in Frankreich als ältester Vorläufer einer dreidimensional skulpturierten Darstellung. ...Dass sämtliche dieser Steinzeitkunstwerke in Europa gefunden wurden, hatte unter Forschern seit Längerem für eine intensive Diskussion gesorgt ...

[Aber neue Datierungen die Bilder in ]... den Kalkkarsthöhlen von Maros auf der indonesischen Insel Sulawesi zeigen eindeutig, dass auch in Ostasien Menschen schon Höhlengemälde schufen .... Einige der typischen Darstellungen von Händen und Jagdtieren sind womöglich vor rund 40 000 Jahren und damit sogar früher entstanden als ihre berühmteren europäischen Pendants.
spektrum.de 08.10.2014

Chauvet wird auf 32-35000 Jahre geschätzt.

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Sigmar Salzburg
06.10.2014 08.06
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Gut so!

Jetzt nur noch die „Missstände“ beseitigen:

Pflichtschuldigst äußerte sich Ralf Jäger, der sozialdemokratische NRW-Innenminister, erst einmal „fassungslos“ über die Vorfälle in Burbach ... Ansonsten sei er seiner Verantwortung ja schließlich durch die Offenlegung der Missstände gerecht geworden, und im übrigen müsse der Bund mehr für die Kommunen tun, damit sie des Flüchtlingsproblems Herr werden könnten.

spiegel.de 6.10.2014

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Sigmar Salzburg
01.10.2014 10.05
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Lernen: Nachäffen macht Schimpansen klug

Die Tiere nutzen Schwämme aus zerkauten Blättern, um Wasser aus Baumhöhlen zu holen. Einige Schimpansen entwickelten zwei zuvor nicht beobachtete Varianten: Schwämme aus Moos allein oder Laub und Moos sowie die erneute Nutzung bereits verwendeter Schwämme.

Als erster verwendete demnach das dominante Männchen der beobachteten Gruppe, der 29-jährige Nick, einen Moos-Schwamm. Dabei wurde er von einer Artgenossin beobachtet, die sein Verhalten nachahmte. Im Laufe der nächsten Tage kamen weitere Tiere hinzu.
spiegel.de 1.10.2014

In der Politik macht Nachäffen allerdings dumm, z.B. als sich die Kultusminister, einer nach dem anderen, der Rechtschreib„reform“ anschlossen, um die zwingende Vorschrift „als Erster“ durchzusetzen.

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Sigmar Salzburg
30.09.2014 09.45
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„Neu“ und alt in der jungen Welt

Karl Amadeus Hartmanns Oper »Des Simplicius Simplicissimus Jugend« in Berlin

... Der Komponist Karl Amadeus Hartmann hat sich dem Faschismus verweigert. 1933 zog er sich aus dem deutschen Musikbetrieb zurück... Das Meiste komponierte er für die Schublade, darunter die von dem exilierten Dirigenten Hermann Scherchen angeregte Kammeroper »Des Simplicius Simplicissimus Jugend« (entstanden um 1935, uraufgeführt 1948)...

Der Verzicht auf das vergrößerte Orchester mag dem kleinen Aufführungssraum geschuldet sein, ist aber auch musikalisch ein Gewinn... Die Streichinstrumente sind solistisch eingesetzt, daher mit rauherem Timbre als in der späteren Version, die sie in größerer Besetzung verlangt...

jungewelt.de 30.9.2014

Schreibt Kai Köhler sonst für „reformierte“ Publikationen – groß nach Artikel und bei Betonung?

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Sigmar Salzburg
28.09.2014 10.00
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Verdacht auf Substantiv

Brigitte Bardot ist 80
Ein Film über das Abschlachten kanadischer Robbenbabys wies der Lebenssinn Suchenden den Weg. Doch das Publikum spielte nicht mit. Niemand nahm sie Ernst in der neuen Rolle ihres Lebens. Erst als sie ihr Vermögen veräußerte, es ihrer Tierschutz-Stiftung vermachte, brandete Applaus auf.
fr-online.de 26.9.2014

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Sigmar Salzburg
25.09.2014 05.18
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Groß-Buchstabensuppe gegen „braune Suppe“

In einem Fernsehinterview nannte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi die AfD eine „braune Suppe“...

Tatsache ist, dass seit Ende der sechziger Jahren das grün-rot-linke Lager (das damals teilweise anders firmierte) die Deutungshoheit im Land und in den Köpfen fest im Griff hat. Deswegen rutschen viele Wohlmeiner auf der Schweißspur ihres eigenen linken Lagers aus, wie jetzt Fahimi und halten es für völlig locker und gar normal, Nazivergleiche zu insinuieren oder offen zu administrieren. Der Spruch, keine Relativierung des Völkermordes der Nazis und überhaupt der Nazis, ist im linken Lager, das mit „brauner Suppe“ immer wieder herum_fuhrwerkt, Gang und Gäbe geworden, so dass es tatsächlich Niemandem mehr auffällt, wenn eine solche Relativierung aus der SPD-Spitze kommt...

Die Nazis haben aus rassistischen Gründen Menschen ermordet. Das ist die Messlatte für die „braune Suppe“ einer Fahimi. Wer seine Religionsfreiheit und seine Meinungsfreiheit ausnutzt und sagt, ich bin gegen den Islam, ich bin für einen anderen oder gar keinen Gott, mag alles Mögliche sein, nur ein Nazi ist er dieserhalb nicht. Wer die Zuwanderung steuern will, was in Wahrheit alle im Bundestag vertretenen Parteien wollen, mag alles Mögliche sein, nur ein Nazi ist er nicht...
wiwo.de 23.9.2014

Aus Bettina Röhls lesenswerter Philippika auf den letzten Gipfel der Rufmordkampagne gegen die AfD.

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Sigmar Salzburg
24.09.2014 12.06
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Die schrecklichen Kinder

Neulich hatte sich meine Frau im Buchladen festgelesen und den Band des ihr unbekannten Schriftstellers kurzerhand mitgenommen: Peter Sloterdijk „Die schrecklichen Kinder der Neuzeit“. Ich sollte ihr einige ausgefallene Fachbegriffe erläutern. Nun konnte ich mich überzeugen, daß die Behauptung des Spiegel-Rezensenten Georg Diez, das Buch sei eine Lektüre speziell für AfD-Wähler, völliger Unsinn ist.

Das Buch ist in der angenehm zu lesenden „missstandsfreien“ traditionellen Rechtschreibung gedruckt. Besonders wohltuend ist auch, daß darin keine reformierte Großschreibung ablenkt.

Seite 15:
Zusätzlich ist zu erweisen, wie das Wiederaufflammen der Sünde im einzelnen zustande kommt.

Wie verwirrend wäre: ... im Einzelnen zustande kommt...

Seite 238: »Ich bin Telemachos, des Odysseus Sohn.« »Moi, je suis Corse.« »Armenier bin ich.« »Du bist eine Buddenbrook.« Wem eine solche Auskunft nicht genügt, dem ist fürs erste nicht zu helfen.

Wie albern wäre: „... dem ist fürs Erste nicht zu helfen.

Sloterdijk versucht, die gesellschaftliche Entwicklung der Kultur, besonders der europäischen, abstrahierend zu beschreiben. Dabei sind seine wiederkehrenden Schlagworte „Filiation“, die kulturelle und quasi genetische Weitergabe des Ererbten, und der „Hiatus“, der Einschnitt oder die Unterbrechung, eigentlich ein Begriff aus der Sprachwissenschaft. Dieser soll gesellschaftliche oder revolutionäre Umbrüche bezeichnen, die regelmäßig zu Informationsverlusten führen. Dabei erzählt Sloterdijk in treffenden Miniaturen symbolhafte Vorkommnisse der Geschichte, zum Beispiel der französischen Revolution oder der Zeit des Stalinismus. In der Jetztzeit sei nun eine besondere Konfusion der Modernismen zu verzeichnen. Obwohl Sloterdijk das nicht ausdrücklich sagt, könnte auch hierauf noch der Ausspruch der Marquise de Pompadour passen: „Après nous le déluge!“

Ganz nebenbei wird man in einer Literaturangabe auf den Alltag der Gegenwart verwiesen. Die Fußnote auf Seite 259 nennt:
Paul Kirchhof „Das Gesetz der Hydra. Gebt den Bürgern ihren Staat zurück. München 2006“ – ein Werk des Erfinders der staatlichen Fernseh-Zwangsgebühren.

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