Re: Seit 2004 endlich erlaubt!
Zitat: Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
.. können Sprachwissenschaftler schon seit Langem sehr genau nachzeichnen.
(Prof. em. Herbert E. Brekle in Spektrum der Wissenschaft, April 2005)
Mindestens eine der folgenden Alternativen trifft zu und läßt sich aus obigem ableiten:
- Herr Langem ist bekannter Sprachwissenschaftler
- Frau Langem ist bekannte Sprachwissenschaftlerin
- Herr Brekle kann nicht gut rechtschreiben
- Spektrum der Wissenschaft setzt sehr nachlässig
- In Deutschland gibt es zu viele Rechtschreibreformer an verantwortlicher Position mit einer oder mehreren der folgenden Eigenschaften: abstraktionsunfähig, inkompetent, allzu selbstverliebt, unbedeutend, drittrangig, stahlharte Ellbogen
- In Deutschland gibt es allzuviele und deshalb völlig unwichtige Kultusminister
- In Deutschland gibt es viel zuviele Bundesländer und deshalb viel zuviele Lokalpolitiker, die deshalb die Notwendigkeit verspüren, die Bedeutung ihrer Kirchturmspolitik und damit ihre eigene auf Kosten der Allgemeinheit aufzublasen
- Es gibt ein großes und noch völlig ungenutztes Stellen-Einsparpotential in Deutschland:
kleine Reform: Abschaffen aller Kultusministerien bis auf eines,
große Reform: Abschaffen aller Landesregierungen bis auf höchstens vier für vier Regionen (Reduzierung auf etwa vier Verwaltungsregionen erscheint mir als sinnvoll)
- Die Bildungspolitik in Deutschland läßt sich wesentlich verbessern
- Die Bildungspolitik in Deutschland ist durch ihre vielen Küchen und Köche sehr fehleranfällig, deshalb besteht ohne einschneidende Reformen die Gefahr, daß sie sich weiter verschlechtert
- Die bestehenden Gremien sind erwiesenermaßen keine Garanten für eine sinnvolle Bildungspolitik
Bildungspolitik in Deutschland ist offenbar ein Feld für drittrangige Lokalpolitiker. Jüngst hat wieder einer davon in Baden-Württemberg von sich reden gemacht, indem er gefordert hat, ein Ranking für Gymnasien je nach den Ergebnissen im Abitur einzuführen und zu veröffentlichen.
Wer weiß, auf welch groteske Art schon die bisherigen Uni-Rankings zustande gekommen sind (auch die des SPIEGEL!!!) und was sie wirklich aussagen (weder positive noch negative Schlüsse möglich, ja, nichteinmal die Aussage, ob eine Hochschule das Fach, in dem es hervorragend abschnitt, überhaupt anbietet(!)), den schauert ob des Gedankens, dieses Ranking weiter auszudehnen.
Vor ein paar Jahren hatte ich an der Uni einen durchaus auffälligen Kurs zu betreuen: offensichtlich besonders schwache Studenten mit unterdurchschnittlichen Vorkenntnissen aus dem Gymnasium, die aber sehr fleißig waren, während Studenten sonst eher als faul erscheinen. Die Prüfungsergebnisse fielen dann sogar etwas besser aus als üblich, wenngleich einige das Ziel nicht erreicht hatten.
Daß es sich um 1.0-Abiturienten gehandelt hat, habe ich glücklicherweise erst nach der Klausur erfahren ...
Ein offizielles und erst recht ein öffentliches Ranking würde die deutschen Gymnasien noch weiter als jetzt schon zu reinen Paukschulen machen (Erziehung zum Lernstoff-Freß-Kotz-und-Vergeß-Automaten).
Aber solche Schüler würden natürlich kritiklos noch die ärgste Volte bei der Rechtschreibung mitmachen.
Es wäre eher angemessen, die Abiturnoten abzuschaffen, da aus ihnen sowieso keine ernsthaften Folgerungen für die an Universitäten erforderlichen Fähigkeiten gezogen werden können. Stattdessen sollte die Kultusbürokratie lieber einen fächerspezifischen, aber verbindlichen Kanon für das Vorwissen der Studenten vorlegen (heute heißt es bei allem, was über das kleine Einmaleins hinausgeht: das haben wir aber am Gymnasium nicht gelernt. Und das kleine Einmaleins wird natürlich auch nicht gekonnt).
Ernsthaft um Vermittlung von Lehrinhalten bemühte Lehrer hätten nach Einführung eines Rankings für Gymnasien einen noch weit schlechteren Stand als jetzt schon.
|