„Canaris“ und Co
Es war kein Alb(p)traum, der mich aufwachen ließ, sondern eher ein brennender Dornbusch, ein Gotteserlebnis oder eine Mariaerscheinung.
Canaris hat mich gerüttelt, sein Vorname heißt „Admiral“. Er ist ein Vorzeigeobjekt des „Deutschen Widerstandes“, obwohl keiner so recht über ihn richtig berichten kann.
Es muß einer gewesen sein, der recht behalten hat inmitten eines Unrechtssystems. Genaues weiß man nicht, weil man darüber nichts Näheres wissen will.
Herr je!
Der hat irgendwann gelebt, viele geschont, viele zum Nachahmen angeregt. Muß ein guter Deutscher gewesen sein, begraben in irgendeinem Gebeinhaus, ggf. auch christlich zu Grabe getragen.
Seine Mitspieler allerdings sind ordentlich bestattet. Sie waren feine Bürger, legitimiert schon alleine durch den Kontakt mit der Lichtgestalt. Und Heidelberg, Darmstadt, Aschaffenburg stehen stellvertretend für Zentralfriedhöfe deutscher Redlichkeit und Loyalität.
Oh je!
Wie vielen Abziehbildern, Trittbrettfahrern und Nutznießern hat man Ehre und Schonung angedeihen lassen? Wie viele Zirkel und Seilschaften durften entstehen und wurden geduldet, ohne daß deren Rechtschaffenheit überprüft wurde?
In all der Zeit nach Kriegsende hat es wenige Zurechtweisungen gegeben (vgl. Ralph Giordano „Die zweite Schuld oder von der Last Deutscher zu sein“).
Was aber macht diese Zirkel und Seilschaften aus?
Was macht ihren Vorsprung aus, ihr Gewicht?
Lediglich die Geschichte.
Das sollten sie werden!
– geändert durch Norbert Schäbler am 19.10.2004, 15.18 –
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