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Schulreform
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Sigmar Salzburg
16.08.2011 13.28
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Wieder großes Versagen der Bildungspolitiker

Entdeckung der Langsamkeit

In mehreren Bundesländern wenden sich Eltern und Politiker gegen die Abschaffung des 13. Schuljahrs. Aus Unmut über den missratenen Großversuch bleiben Schüler sogar absichtlich sitzen…

Es geht um Wählerstimmen. In Schleswig-Holstein wird im kommenden Jahr ein neuer Landtag gewählt, auch anderswo hat man Respekt vor den Wuteltern. Die Politiker haben aus dem Kampf um Stuttgart 21 gelernt: Protest gewinnt manchmal erst an Wucht, wenn etwas eigentlich schon entschieden ist…

Laut einer Allensbach-Umfrage halten in Westdeutschland nur sieben Prozent der Befragten das verkürzte Gymnasium für gelungen.
Spiegel.de 15.8.2011

Sieben Prozent Zustimmung, das entspricht der Zustimmung zur Rechtschreibreform bei Umfragen: 2005 Allensbach 8 Prozent, 2003 Emnid 5,8 Prozent. Aber den Reformisten ist das Volk unwichtig. Hauptsache, ihr Mißverständnis von der Welt und ihre Utopien werden umgesetzt.

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Sigmar Salzburg
28.04.2011 14.07
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Berliner Schulreform

Pokern um Schulplätze

Wer mit wem in einer Klasse sitzt, entscheidet in Berlin das Los


Mit einem Durchschnitt von 3,9 aufs Gymnasium, während Zweier-Kandidaten abgewiesen werden? In Berlin ist das möglich. Seit kurzem entscheidet das Los, auf welche Schule ein Kind kommt.

„Desaster“, „grausig“, „diskriminierend“ – sprechen die Berliner über ihre Schulpolitik, …

Rot-Rot kippt das Prinzip der Wohnortnähe

„Das System hat sich außerordentlich bewährt“, sagt Senator Zöllner. Nie hätten Berliner Schüler so früh im Jahr gewusst, welche Schule sie besuchen werden. …
Bei den Berlinern trifft Zöllner jedoch auf taube Ohren. Rechtsanwälte reiben sich die Hände und geben in Zeitungen schon ausgiebig Tipps für den Gang vor Gericht.

Zufall ersetzt Leistung

focus.de 26.4.2011

Zöllner, Kultusminister-Fossil, seit 1991, ist noch direkt
verantwortlich für die banausische Urschreibreform.

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Sigmar Salzburg
12.04.2011 17.05
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Nordrhein-Westfalen

Richter stoppen rot-grüne Schulreform

Das Verwaltungsgericht hält es für rechtswidrig, Gemeinschaftsschulen lediglich durch eine Experimentierklausel im Schulgesetz zu genehmigen. Die Finnentroper Schule sei „Teil einer systematischen, über punktuelle Projekte hinausgehenden Einführung einer neuen Schulform“. Dafür sei ein „verfassungskonformes formelles Gesetz“ erforderlich.

spiegel.de 12.4.2011

Ob das Urteil wohl Bestand hat? Die Rechtschreibreform war auch „Teil einer systematischen, über punktuelle Projekte hinausgehenden Einführung einer neuen Schreibform“, und dennoch hielt es das parteiliche Bundesverfassungsgericht nicht für nötig, ein formelles verfassungskonformes Gesetz vorzuschreiben. Das hätte den Mißbrauch von Schulkindern zur Durchsetzung minderwertiger, experimenteller Schreibweisen im Volk verhindern können.

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Sigmar Salzburg
15.07.2010 15.53
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Nur Systemkonstanz bringt Hochleistungen

Unions-Minister fordern Ende der Schulreformen
Eine Woche vor dem Volksentscheid über eine sechsjährige Primarschule für Hamburg fordern mehrere Unions- Kultusminister, Schluss mit den ständigen Schulreformen zu machen.
„Systemkonstanz ist entscheidend für gute Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler“, sagte der Präsident der Kultusministerkonferenz, Ludwig Spaenle, (CSU) der „Welt am Sonntag“. Das habe die jüngste Bildungsvergleichsstudie der Bundesländer eindeutig gezeigt.

focus.de 11.07.2010

Das gilt natürlich besonders auch für Rechtschreibreformen. Seit 16 Jahren ist, unter aktiver Mittäterschaft der Unionsparteien, die Systemkonstanz in der Rechtschreibung zerstört.

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Sigmar Salzburg
19.03.2010 09.52
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Reformen, Neigungen und Ideologien

Die Verirrungen deutscher Reformpädagogik

Micha Brumlik, Jahrgang 1947, lehrt Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Viele Jahre leitete er das Fritz-Bauer-Institut zur Erforschung des Holocaust.

… Die deutsche Reformpädagogik hatte ihre eigene Ideologie. Einer ihrer Pfeiler war die Verklärung des antiken Athen, zumal Platons Gedanken zum (pädagogischen) Eros im Dialog „Das Gastmahl“. Noch vor Kurzem erst bestand der Nestor der deutschen Reformpädagogik, Hartmut von Hentig, darauf, dass die Zuneigung des Erziehers zum Zögling „eine Form der persönlichen Liebe“ und „unsere aufgeklärte Gesellschaft in dieser Hinsicht kleinmütig“ sei. …

Die moderne Reformpädagogik wurzelt in der Kulturkritik. Vor dem Hintergrund romantischer Ideen vom Kind, wie sie von Friedrich Fröbel und dem Maler Philipp Otto Runge entworfen wurden, beginnt das zwanzigste Jahrhundert mit einem publizistischen Paukenschlag hier und einem zunächst kaum bemerkten Ereignis dort. 1900 legte die schwedische Autorin Ellen Key ihr von Friedrich Nietzsches Geist getragenes Buch „Das Jahrhundert des Kindes“ vor, in dem sie nicht nur eine „Pädagogik vom Kinde“ aus, sondern auch das Recht von Kindern auf gesunde und glückliche Eltern postulierte. Eine Forderung, die die Pazifistin und Feministin auf die Abwege eugenischer Politik führte: Nur physisch und psychisch gesunden Eltern sollte es gestattet sein, sich fortzupflanzen. Drei Jahre zuvor, 1896, war an einem Gymnasium im bürgerlichen Berlin-Steglitz ein Stenografielehrer auf die harmlos anmutende Idee gekommen, mit Schülern Fußwanderungen durch die Wälder rings um Berlin zu unternehmen. Ein Unterfangen, das zur Initialzündung für die weltweit stilbildende deutsche Jugendbewegung wurde – zunächst des „Wandervogels“, dann, nach dem Ersten Weltkrieg, der militarisierten „Bündischen Jugend“. …

taz.de 15.3.2010

Obwohl die Vertreter der Homoerotik und Pädophilie aus Eigeninteresse einen starken Einfluß in der Jugendbewegung anstrebten und dies auch ideologisch zu verklären suchten (Blüher), glaube ich doch, daß die sich entwickelnde Bindung junger Menschen an ihre Vorbilder natürlicherweise keine erotische Komponente hat (wenn man nicht etwas wie die Liebe zwischen Mutter und Kind auch noch der sexuellen Sphäre zurechnen will). Als ich junger Pfadfinderführer war, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, die Anhänglichkeit meiner Jungen in dieser Richtung zu deuten. Zu Recht ist hier die Grenzüberschreitung mit einem Tabu belegt.

P.S.: Ist nicht schon der Schwangerschaftsabbruch bei Mißbildungen und genetischen Defekten „Eugenik“?


Eine Anekdote, etwas entfernt vom Thema: Die echten alten Wandervögel waren zeit ihres Lebens von dieser Bewegung geprägt, wie beispielsweise der hannoversche Gartenarchitekt Prof. Wilhelm Hübotter. Noch im hohen Alter hing bei ihm zu Hause eine Wanderlaute und fuhr er zu Wandervogeltreffen in die Heide. Als er 1975 zu einer Ausstellungseröffnung in unsere Galerie in Bissendorf kam, schob ihn nach einem Schlaganfall seine Frau schon im Rollstuhl. Gegen Ende bat er mich, etwas auf der Laute vorzuspielen und war danach zu Tränen gerührt. Schließlich wollte er auch noch Wandervogellieder hören. Als ich erklärte, daß mir nur Renaissancemusik vertraut sei, fragte er in die Runde, wer denn diese Lieder noch kenne. Als sich niemand meldete, erhob er seine Stimme und sang im Rollstuhl alleine ein Lied mit allen Strophen, wobei er, den Gehstock hoch in die Luft erhoben, zum Rhythmus dirigierte.

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Sigmar Salzburg
11.02.2010 18.45
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Hütet Euch vor den Politikern!

Schulreform-Volksentscheid in Hamburg

„Diese Kröte muss man schlucken“

Das gab's in Deutschland noch nie: Bürger stimmen über ein Schulsystem ab. In Hamburg sind die Verhandlungen mit Reformgegnern geplatzt, jetzt kommt es zum Volksentscheid – im Interview erklärt Bürgermeister Ole von Beust, wieso er an einen schwarz-grünen Sieg glaubt und Kinder länger gemeinsam lernen sollen.

SPIEGEL ONLINE: An diesem Mittwoch haben Vertreter der schwarz-grünen Regierung zum sechsten Mal mit Vertretern der Initiative „Wir wollen lernen“ an einem Tisch gesessen. Nun sind die Verhandlungen zur Schulreform... – sagen Sie es uns: ausgesetzt, unterbrochen, abgebrochen? Gescheitert?

Ole von Beust: Die Verhandlungen sind ausgesetzt. …

[Die alte Taktik der Politikerklasse: Mit den Initiativen reden, um ihnen den Schwung zu nehmen und sie dann über den Tisch zu ziehen. Auch Heide Simonis in Kiel hatte das angeboten – zum Glück erfolglos. Nach dem Volksentscheid sind dann die Bürgerinitiativen für die Politiker nicht mehr existent. Die kungeln alleine weiter, um das Ergebnis möglichst auszutricksen und zu verwässern.]

Beust: … Qualitätsstandards hat die Initiative selbst heute noch einmal in einem Papier vorgeschlagen. Wir waren bereit, diese Bedingungen zu erfüllen. Im Gegenzug hätte die Initiative auf ihre Forderung verzichten müssen, erst den wissenschaftlichen Nachweis zu erbringen, dass die Primarschule das bessere System ist, bevor sie flächendeckend eingeführt wird – und damit die Reform um mehrere Jahre zu verzögern. Dazu war „Wir wollen lernen“ aber nicht bereit.

[Bei der „Rechtschreibreform“ waren die Kultusminister auch nicht bereit, wissenschaftliche Nachweise (bis auf das alberne Jogurt-Becher-Diktat) zu erbringen oder anzuerkennen. Das Ergebnis ist bekannt.]

SPIEGEL ONLINE: Damit ist ein Volksentscheid unabwendbar?

Beust: Jedenfalls ist die Initiative am Zug, sofern sie einen Kompromiss wirklich will. Den haben sicher nicht alle in der Initiative gesucht. Manche wollten schlicht das längere gemeinsame Lernen ganz verhindern, das stand für sie von Beginn an fest, so scheint es. …

[Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, daß begabte Schüler in ihrer Entwicklung behindert werden. Ich hatte in S-H die Umstellung von sechs- auf vierjährige Grundschulzeit hautnah miterlebt.]

Beust: … Jene, die grundsätzlich gegen die sechsjährige Primarschule sind, dürfte das trotzdem nicht überzeugen, aber ich hoffe, dass wir damit einen Großteil der bisherigen Reformgegner überzeugen können.

SPIEGEL ONLINE: Droht Hamburger Kindern, Eltern, Lehrer jetzt ein Schulchaos? Der Volksentscheid könnte am 18. Juli stattfinden, wenige Wochen vor der Einschulung am 23. August – wie soll das gehen?

Beust: Das geht. Die Vorbereitungen laufen ja nur im Hintergrund. Falls der Volksentscheid, was ich nicht hoffe, erfolgreich wäre, dann könnten die Grundschulen einfach wie bisher weiterarbeiten …

SPIEGEL ONLINE: Früher waren Sie ein „glühender Verfechter“ des dreigliedrigen Schulsystems, so haben Sie es selbst gesagt. Heute treten Sie sehr vehement für längeres gemeinsames Lernen ein. Wo wurzelt Ihre neue Überzeugung, gab es eine Art Erweckungserlebnis?

Beust: Es war ein Prozess, keine Bekehrung. Ich habe mich lange mit Integrationsfragen auseinandergesetzt. Ich bin fest davon überzeugt, dass längeres gemeinsames Lernen für eine gelungene Integration unabdingbar ist …

[Ole von Beust gehörte seinerzeit auch zu den „Jungen Wilden“ der CDU, die den Protest gegen die schreibliche Unfugsreform unterzeichnet hatten. Als einer der ersten setzte er sich wieder ab – ohne Erweckungserlebnis – weil das für seine Karriere hinderlich war.]

SPIEGEL ONLINE: Kann die schwarz-grüne Koalition diesen Zwist aushalten, oder würde sie an einer Niederlage beim Volksentscheid zerbrechen?

Beust: Das ist vor allem für die Grünen schwierig, weil sie ja angetreten sind mit dem Versprechen von neun Jahren gemeinsamen Lernens – sechs Jahre waren für sie schon ein Kompromiss. Auf der anderen Seite sieht auch die GAL, dass die Probleme nicht aus Missstimmigkeiten innerhalb der Koalition resultieren. Die Grünen waren es zudem, die verbindliche Volksabstimmungen wollten. Und diesen Preis muss man dann zahlen.

SPIEGEL ONLINE: Also rechnen Sie damit, dass die Grünen diese fiese, fette Kröte am Ende schlucken würden?

Beust: Die muss jeder schlucken, der Volksabstimmungen verbindlich über das politische Meinungsbild im Parlament stellt. Wenn das Volk gesprochen hat, hat es gesprochen.

[... und das unter der plebiszitfeindlichen CDU. In Wirklichkeit denken die Parteien alle gleich, nämlich an sich. Auch Heide Simonis (SPD) hatte vor Volksabstimmung gesagt, das Ergebnis müsse „zunächst“ beachtet werden – mit der bewußten Bedeutungsunschärfe zwischen „zuvörderst“ und „vorerst“. – Der Verrat der Grünen in S-H an der „Basisdemokratie“ ist ebenso aktenkundig. ]

spiegel.de 10.2.2010

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Sigmar Salzburg
15.01.2010 06.07
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Auch ein rechtes Projekt

Donnerstagabend – Berliner Schulreform verabschiedet

Das Berliner Abgeordnetenhaus hat am Donnerstagabend die umstrittene Schulstrukturreform beschlossen. Das Papier wurde mit den Stimmen der Koalition von SPD und Linker verabschiedet. Die Oppositionsfraktionen von CDU und FDP votierten dagegen, die Grünen enthielten sich. Kern der Reform ist die Einführung der neuen Sekundarschule ab August.

Mit dem neuen Schuljahr sollen vorerst 121 Sekundarschulen die Arbeit aufnehmen.

Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) [der letzte für die Zwangsbeglückung „Rechtschreibreform“ direkt verantwortliche Kultusminister] nannte das neue Schulmodell aus Sekundarschulen «alternativlos». Das Gesetz enthalte für die Schulen ungeahnte Ausgestaltungsmöglichkeiten vor Ort. «Das ist das Ende der Zwangsbeglückung für die Schulen und ihre Entlassung in die Freiheit», sagte Zöllner. Vor allem verbessere sich die materielle und personelle Ausstattung.

Der Bildungspolitiker Steffen Zillich (Linke) sprach von der «wohl größten Reform für Berliner Schulen seit 60 Jahren, im Osten seit 20 Jahren». «Im Alter von elf Jahren muss nun nicht mehr der Lebensweg eines Schülers entschieden werden.»

Der bildungspolitische Sprecher der CDU, Sascha Steuer, kritisierte, eine Schulstruktur, die alle Schüler nebeneinandersetze, werde an schwachen Schülern nichts ändern. «Das Gymnasium erhalten Sie nur, weil Sie Angst vor den Eltern haben», sagte er an die Koalition und an Zöllner gewandt. [... weswegen sie auch nicht zu „Ältern“ reformiert wurden.]

Die Bildungsexpertin der FDP, Mieke Senftleben, begründete ihre Ablehnung mit der Bevorzugung der Sekundarschulen gegenüber den Gymnasien. Zugleich kritisierte sie die «einseitige» Mittelverwendung für die Sekundarschule. Die künftigen neuen Schulen seien aus dem Aktionsprogramm reich bedacht worden und damit natürlich mit der Schulreform einverstanden.

ad-hoc-news.de 14.1.2010

Schon zu meiner Schulzeit sagte mir ein exzessiv rechter Lehrer: „Die Einheitsschule, das ist das Projekt, für das wir gekämpft haben“ ... in der Folge des gerade jetzt entzauberten Reformpädagogen Peter Petersen.
taz.de 12.1.2010

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Sigmar Salzburg
11.11.2009 20.13
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Schwarz-grüne Schulreform in Hamburg

Lesenswert:

... Hier, einen Steinwurf von der Alster entfernt, hat die Initiative „Wir wollen lernen“ ein Ladenlokal angemietet. Ihr Ziel: per Volksentscheid die schwarz-grüne Schulreform stoppen und so verhindern, dass die Gymnasien künftig erst mit Klasse sieben beginnen und die Lehrer entscheiden, welches Kind auf welche Schule kommt. … Genau 61.834 Unterstützer müssen sie finden, …

spiegel.de 11.11.09

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Sigmar Salzburg
13.10.2009 16.00
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(Regierungs-) Bildung in Schleswig-Holstein

Die FDP lasse die Muskeln spielen, hieß es aus der CDU. Schließlich hätten die Liberalen im Schlüsselbereich Bildung Federn lassen müssen, wo sie mit Ekkehard Klug den Minister stellen werden. So kann es zwar weiter wie von der FDP gefordert Realschulen geben, aber infolge der fixierten Vorgaben wohl nur in Kiel und Lübeck. Außerdem gilt als Voraussetzung, dass ein laufendes Volksbegehren zur Erhaltung der Realschulen erfolgreich ist. Dafür werden gut 100 000 Unterschriften benötigt.

focus.de 13.10.09

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Sigmar Salzburg
18.12.2007 13.51
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Reformdiktatur auf allen Gebieten

Lehrer wehren sich gegen altersgemischtes Lernen
Massive Proteste aus mehreren Bezirken


18.12.2007 0:00 Uhr

Kurz vor Weihnachten ist ein lange schwelender Konflikt in den Grundschulen ausgebrochen: Aus mehreren Bezirken kommen jetzt Forderungen an Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD), die vom Schulgesetz vorgeschriebene Jahrgangsmischung nur auf freiwilliger Basis einzuführen. Damit steht ein Herzstück der Grundschulreform zur Disposition.

Die jüngste Gegenwehr kommt aus Neukölln. Dort haben 31 der 39 Grundschulen jeweils intern über die Jahrgangsmischung abgestimmt. …

Die besonderen Probleme dieser Kinder sieht auch Erhard Laube von der GEW-Schulleitervereinigung. Als früherer GEW-Vorsitzender hat er zwar mit durchgesetzt, dass in Berlin ein Modellversuch zur Jahrgangsmischung begonnen wurde. Dennoch mahnt er zur Vorsicht, …

Nach Informationen des Tagesspiegels haben auch Pägagogen aus Tempelhof-Schöneberg Zöllner gebeten, von der verpflichtenden Einführung der Jahrgangsmischung Abstand zu nehmen. Als Antwort erhielten sie ein Schreiben des Schulrates, der sie belehrte, sie hätten „den gesetzlichen Auftrag, den Beschluss der Legislative umzusetzen“.

Susanne Vieth-Entus

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 18.12.2007)

http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2441046

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Sigmar Salzburg
18.12.2007 07.58
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... geheilt

Ein Idealist packt aus
PROTOKOLL ULRICH SCHULTE
35 Jahre habe ich in Berlin als Hauptschullehrer gearbeitet. Das war eine bewusste Entscheidung: Ich war links, hatte bei Adorno studiert, ich wollte den Kindern etwas beibringen, die am ärmsten dran sind. Ich war ein dogmatischer Maoist und ein unrettbarer Idealist.

Seit dem 1. Dezember 2007 bin ich offiziell aus dem Schuldienst ausgeschieden: Burn-out.

Als im Jahr 2000 die erste Pisa-Studie herauskam, haben meine Kollegen und ich den Kopf geschüttelt und gelacht. 25 Prozent der Schüler können nicht richtig lesen und schreiben? Für uns war das seit Jahrzehnten keine Neuigkeit mehr. Erschüttert hat mich nur, dass Politik und Verwaltung erst durch Pisa gemerkt haben, was an deutschen Schulen eigentlich los ist. Die Lösungen, mit denen die Bürokratie inzwischen reagiert hat, erinnern mich an die DDR-Planwirtschaft […]

Der ideologische Streit um die Gesamtschule setzt einen völlig falschen Fokus. Die Kinder aus problematischen Familien hinken doch schon zwei bis drei Jahre hinterher, wenn sie an der Grundschule angemeldet werden. Die Gesamtschule, dieser sozialdemokratische Weg zum Paradies, löst unsere Probleme nicht. Die Pisa-Ergebnisse zeigen es ja. Es ist doch naiv zu glauben, die besseren Schüler übten sich in Zurückhaltung und langweilten sich so lange, bis die schwächeren und verhaltensgestörten Kinder leistungsmäßig zu ihnen aufgeschlossen haben.
Ich glaube an ein vielfältiges, durchlässiges Schulsystem mit Dutzenden Schultypen ohne Sackgassen, so, wie es im Prinzip in Deutschland existiert. […]
Vor allem aber frage ich mich: Warum vertraut die Schulbürokratie eher Bildungsforschern und Statistikern als den Lehrern, die ihre jahrzehntelangen Erfahrungen zur Verfügung stellen können? Das wird von keiner Studie abgefragt.

taz online 18.12.07

http://www.taz.de/nc/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/
… ?ressort=sw&dig=2007%2F12%2F18%2Fa0084&src=GI&cHash=dd7ba115de

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Sigmar Salzburg
16.12.2007 12.13
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Schulreform

Leserbrief in den Kieler Nachrichten v. 13.12.2007

Die Mehrheit lehnt die Einheitsschule ab

Volksinitiative: Die Realschule soll bleiben

Die Grünen-Abgeordnete Angelika Birk sagt in ihrer Stellungnahme zur VDR-Initiative, die Realschullehrer verteidigten nur ihre Privilegien. Aha! Ich wüsste bloß gerne, an welche Privilegien sie dabei denkt. Das Unterrichten in relativ leistungsgleichen Lerngruppen kann sie damit doch nicht wirklich meinen, denn das gibt es ja auch (noch!) in anderen Schulformen, z.B. am Gymnasium. Haben denn Gymnasiallehrer etwa auch „Privilegien“, von denen aber (noch!) nicht gesprochen wird?

Wenn nach Meinung von Frau Birk der geplante Versuch des VDR, die Realschulen als Schulform neben anderen zu erhalten, „Sozialdarwinismus“ ist, dann trifft das doch auch auf die bislang unbehelligte Existenz der Gymnasien zu. Spinnt man diesen Faden weiter, gelangt man zu der Erkenntnis, dass auch die Gymnasien wohl früher oder später platt gemacht werden, wenn sich die Gemeinschaftsschulen erst einmal etabliert haben.

Es überrascht nicht, dass eine Kollegin aus der Slowakei, wo Kinder bis zum 15. Lebensjahr in eine Einheitsschule gehen, sich bei ihrem Besuch in der Grund- und Hauptschule Heikendorf über den Unterricht in relativ leistungsgleichen Lerngruppen im gegliederten Schulsystem sehr positiv geäußert hat. Die Ergebnisse der neuesten bundesweiten Forsa-Umfrage besagen nämlich, dass die Mehrheit (68%) der befragten Bundesbürger die Einheitsschule ablehnt.

In Schleswig-Holstein hat jedoch bisher leider niemand den bildungspolitischen Amoklauf beenden können oder wollen. Vielleicht reißt ja die jetzt beginnende Volksinitiative des VDR das Steuer doch noch herum. Sonst müssen vielleicht in 20 Jahren unsere Lehrerkollegen zur Fortbildung in die Slowakei fahren, um sich dort die Vorzüge eines gegliederten Schulsystems erläutern zu lassen.

Brigitte Kliegis
Heikendorf

(siehe auch KN v. 4.12.07, hier zitiert)

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