Frühes Entlausen und unvollständiges „Gendern“ bei Scinexx und Spiegel:
Erster vollständiger Satz des Alphabets entdeckt
Elfenbeinkamm aus dem alten Kanaan trägt Inschrift gegen Läuse
Bisher zeugten nur Funde von Tonscherben und ein Bronzedolch mit einzelnen, eingeritzten Worten von der Frühzeit der Alphabet-Entwicklung. Doch nun haben [Archäologinnen und] Archäologen unter Leitung von Yosef Garfinkel von der Hebräischen Universität Jerusalem erstmals eine Inschrift mit einem ganzen im frühen Alphabet geschriebenen Satz entdeckt. Den Fund machten die Forschenden bei Ausgrabungen im israelischen Tel Lachisch, einem im zweiten Jahrtausend vor Christus wichtigen Stadtstaat der [Kanaaniterinnen und] Kanaaniter. Der Ort gilt als eine der Wiegen des Alphabets...
scinexx.de 9.11.2022
»Möge dieser Stoßzahn die Läuse in Haar und Bart ausrotten«
Bereits zuvor seien in Israel einzelne Wörter in der kanaanitischen Sprache entdeckt worden, jedoch nach Angaben der Forscher:innen noch nie ein ganzer, aussagekräftiger Satz. Das Alphabet wurde demnach um 1800 vor Christus erfunden und von den Kanaaniter:innen und später von den meisten anderen Sprachen der Welt verwendet.
ani/dpa
spiegel.de 9.11.2022
Das skandalös unzureichende „Gendern“ haben wir richtiggestellt. Interessanter aber ist die Analyse der Archäologierenden. Hier nur die Vokabelliste in Kurzform:
ytš ḥṭ ḏ lqml śʿ[r w] zqt
[„Ausrotten (möge dieser) Knochenkamm die Läuse in Haar und Bart“]
5.3. Vocabulary The inscription includes the following words, each discussed in detail below.
ytš Jussive 3rd m. singular (see the section on grammar below) of the root ntš with the first radical assimilated *yntš > y(t)tš, Hebrew “to root out”, “to remove”. In Biblical Hebrew it is used to express the rooting out of people (e.g. … Jer 18:7)
ḥṭ … The word חט in Tannaitic sources, spelled חיט in some manuscripts (Bar-Asher 2015: 239–240), signifies a certain type of teeth in animals, and since ḥṭ here refers to the comb made on elephant ivory the connection seems inescapable…
ḏ The common West and South Semitic masc. sing. demonstrative “this”, preserved in Arabic and partially in Ugaritic …
l Lamed as a nota objecti introducing a direct object is generally considered characteristic of Aramaic, especially Imperial Aramaic …
qml A collective noun “lice” based on Arabic قملةَ , Akkadian, and Aramaic, all with this meaning. …
śʿ[r] The common word for “hair” in all Semitic languages.
[w] “and”
zqt “Beard”, as is obvious from the context. …
(Jerusalem Journal of Archaeology, 2022; doi: 10.52486/01.00002.4)
PS 10.11. Jetzt ist noch ein völlig ungegenderter Bericht von wissenschaft.de hinzugekommen. Nicht einmal die Kopflausnymphinnen und -nymphen sind dort geschlechtergerecht benannt. Meine Damen, Herren und Diversen, das darf keine Zukunft haben in Deutschland!
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