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FÜR die Reform
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litebloo
06.08.2001 14.33
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Vielleicht wäre es ganz nützlich gewesen, wenn ich als dritte Fremdsprache Latein genommen hätte... -_-
Es ist ja tatsächlich etwas verwirrend, wenn manche Worte jetzt mit ä geschrieben werden, andere nicht. Der Grund würde mich auch mal interessieren... Das kurze ä wird e geschrieben? Aber ich meine, das lange e und das ä sind doch wohl nicht identisch! Wie doof.
Aber wieso neu gedruckt? Die in alter Rechtschreibung werden doch auch noch verkauft! Und überhaupt: Wer bezahlt es denn, wenn die Bücher neu gedruckt werden? Doch nicht der Staat. Und die Verlage würden das geld doch eh behalten. Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als immer auf den Büchern stand: „In neuer Rechtschreibung“ Ich denke, dass sich einige Leute davon haben beeinflussen lassen.
Ich kenn übrigens keinen Reformer mit Namen... +_#

litebloo.
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Theodor Ickler
06.08.2001 12.58
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Sehr gut!

Jetzt sind wir genau bei den interessanten Fragen, also bei der Rechtschreibung, nicht bei der Reform.
„Stengel“ ist die Normalschreibweise, denn das kurze ä wird auch und gerade laut Reform „e“ geschrieben: Bengel, Engel usw. Nur unter ganz besonderen Umständen, wenn es Umlaut zu einem a ist, darf bzw. muß man es ä schreiben. Nun haben die gelehrten Reformer herausgefunden, daß Stengel mit Stange zusammenhängt. Ziemlich an den Haaren herbeigezogen, weshalb auch 1000 Jahre lang (!) kein Mensch darauf gekommen ist. Ein Stengel ist ja nur sehr entfernt als „kleine Stange“ zu bezeichnen, und dann müßte es ja auch „das Stängel“ heißen, nicht wahr? Aber ein einziger Reformer (Augst heißt er, kannst Du gleich wieder vergessen) hat sich darüber so begeistert, daß er zwanzig Jahre lang darauf hingearbeitet hat, Stengel mit ä zu schreiben, und zwar NUR so! Und die Kultusminister haben am Ende nachgegeben und ihm den Willen getan. Nun schreibt jeder falsch, der „Stengel“, „Glimmstengel“ usw. schreibt! Und Tausende von Büchern wirken bald ein bißchen altmodisch, obwohl sie es eigentlich gar nicht sind. Und Kinderbücher müssen neugedruckt werden, für 15.000 Mark pro Titel, bloß wegen Stängel und Nuss und so genannt. Ist das nicht Wahnsinn? Wieviel Neues könnte man mit dem Geld machen!

Aber was das Tollste ist: Es gibt Hunderte von weiteren Wörtern, die auch geändert werden müßten, aber trotzdem nicht geändert worden sind: Den Engel habe ich schon genannt (von griechisch Angelos), Spengler (kommt eigentlich von Spange), kentern (von Kante), Heu (von hauen) usw.

Wird es dadurch etwa leichter? Ach was, noch nie hat jemand „Stengel“ falsch geschrieben. Das ist alles Quatsch und Wichtigtuerei von ein paar übergeschnappten Germanisten.
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Th. Ickler

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litebloo
06.08.2001 11.34
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Gerd Thieme:

(Tut mir Leid, konnte mir beim letzten Eintrag nicht den Nachnamen merken... -_-)
Also, als erstes finde ich mal, dass ß gar kein so blöder Buchstabe ist. Der Vereinfacht doch sehr, oder? Selbst schuld, wenn sie den in der Schweiz abgeschafft haben, aber hier find ich ihn schön. Das Wort daß ist doch ein schönes Wort... sogar noch schöner als das dass ... Was wollen Sie denn?
Ist es denn nicht viel hässlicher, wenn man c-k trennt und es dann zu k-k wird? Ich finde es irgendwie schon blöd.
Stängel wurde früher mit e geschrieben? Urgh, gut, dass es geändert wurde.
Wieso denn für entbehrlich? Soll die deutsche Sprache so werden wie die Englische oder was? Nicht irgendwelche anderen Buchstaben, aber dafür hässlich einfach und dumm.
Bin ich denn bescheuert, wenn ich auswendig lerne, welche Worte mit ß geschrieben werden und welche mit ss? Bin ich denn bescheuert, ich will Stängel so schreiben, wie ichs spreche und ich sprechs nunmal mit ä.
Wissen sie, das Problem ist einfach, dass ich Vokabeln, regeln und sowas noch nie konnte. In Grammatik in Deutsch war ich acuh noch nie gut, wenns da Fremdworte gab. Ich behalte mir alles so in etwa und dann klappt das meistens schon. Ich hab noch keine einzige Regel lernen müssen in Deutsch und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Sie das früher machen mussten. Was wird hier eigentlich immer über Regeln geredet? Kein Mensch lernt Regeln auswendig.
Woher sie auch immer kommen mögen und Spaß mit einem kurzen a sprechen... mri solls recht sien, ich sprech es mit einem langen aus. In jeder Sprache gibt es schließlich Dialekte und sonstwas, nicht immer wird alles gleich ausgesprochen. Es ist also ziemlich egal, ob sie nun aus dem Wort Spaß das Wort Spass machen würden oder einfach das altbekannte Spaß lassen.

Ich kenn die Regeln von unserem Prof. Ickler gar nicht.

litebloo.
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Gerd Thieme
05.08.2001 18.42
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Vereinfachung?

Litebloo fragte vorgestern:

Zitat:
Was mich interessiert: Gibt es denn hier so viele Reformgegner, weil sie die Reform einfach schlecht finden? Weil alles umgestellt werdne muss? Weil sie faul sind, es neu zu lernen? Ich höre Meinungen, Argumente, aber so gut wie nie Gedanken solcher Art.

Liebe Sarah, ich glaube schon, daß viele die Reform einfach nur deshalb schlecht finden, weil sich am Gewohnten etwas ändern soll.

Ich denke aber, es wäre ungerecht, alle Reformgegner in diesem Forum als lernunwillig hinzustellen. Ganz im Gegenteil, wenn Du genau hinsiehst, ist keiner uneingeschränkt mit der »alten« Rechtschreibung glücklich.

Warum wird dann aber die »neue« Rechtschreibung so vehement abgelehnt? Ich erkläre das am besten an meinem eigenen Beispiel.

Es reizt mich immer, etwas Neues auszuprobieren. Also war ich Feuer und Flamme für die Rechtschreibreform, sobald mich vor rund 5 Jahren die ersten spärlichen Informationen erreichten. Gerade die vereinfachte ss-ß-Regel, fand ich, ist ein Schritt in die richtige Richtung, diesen blöden Buchstaben, der ja eigentlich gar kein richtiger Buchstabe ist, sondern nur eine Ligatur, eine Zusammenziehung zweier anderer Buchstaben, diesen blöden Buchstaben irgendwann in ferner Zukunft einmal ganz abzuschaffen.

Fortan schrieb ich also, Jahre vor der Einführung der Reform, nach der neuen ss-ß-Regel. Allerdings hatten die Reformer vergessen, dasjenige Wort zu reformieren, das mit Abstand die meisten Schreibfehler verursacht, nicht nur bei nachlässigen Schreibern, sondern auch bei Profis, die die Regeln aus dem Effeff beherrschen. Nein, das daß ist schon ein greulich genug verunstaltetes das, es auch noch mit einem doppelten s zu bestrafen ging mir entschieden zu weit.

Wirklich richtig fand ich (und finde ich heute noch), daß die überholte Setzerregel »trenne nie s-t« abgeschafft werden sollte. Ein wenig hinrissig ist es allerdings, an ihrer Stelle nun die ebenso idiotische Regel »trenne nie c-k« einzuführen, wo bleibt da die Vereinfachung?

Die albernen Kindereien Stängel, einbläuen, Gämse, belämmert habe ich nicht weiter ernst genommen, der senile Oberreformer will sich halt unsterblich machen, und sei es unsterblich lächerlich. Das für mich unangenehmste daran war die auffällige Vermehrung des Buchstaben ä, den ich für ebenso entbehrlich halte wie das ß.

Sehr viel mehr wußte ich nicht von der Reform, aber ich habe drei Jahre konsequent so geschrieben und fühlte mich so richtig schön progressiv.

Inzwischen wurde das vollständige Regelwerk bekannt, aber das war so verquast und konfus, daß ich davor zurückschreckte, es zu lesen. Die alten Duden-Regeln waren schon chaotisch genug, ich lerne doch nicht Listen mit zig wahllos zusammengestellten Wörtern ohne Sinn und Verstand auswendig, bin ich denn bescheuert?

Offenbar ja, denn der Groschen fiel nicht. Ich glaubte weiterhin, daß die neuen Regeln einfacher seien. Genau wie Du das heut auch tust. Dabei hätte ich die Regeln gar nicht lesen müssen, es hätte genügt, die Anzahl der Seiten zu vergleichen, denn eine einfache Regel ist kurz, nimmt wenig Platz ein und braucht nur ein klitzekleines Beispielchen, wenn überhaupt eins. Je komplizierter etwas ist, desto länger muß auch die Erklärung sein.

Zur Besinnung kam ich erst, nachdem die gleichgeschaltete deutsche Presse den Neuschrieb übernahm. Gleich im ersten Wochenmagazin stieß ich in sechs verschiedenen Artikeln auf das Unwort potenziell. Ein Leser, der das Wort »potentiell« versteht, kennt auch das Wort »potent«. Es stört ungemein beim Lesen, dauernd über die »Potenz« zu stolpern, wo sie nicht hingehört (ich beschreibe mal lieber nicht, was ich mir unter einem Potenziometer vorstelle).

Das war dann endlich der Anlaß, mir die sogenannten Vereinfachungen genauer anzusehen. Und sieh da, sie waren wirklich nur so genannt. Selbst die mir so einfach erscheinende neue ss-ß-Regel kam nicht ohne Ausnahme aus (Geschoß), und wer in einem anderen Landstrich als ich aufgewachsen war, fand es gar nicht spaßig, daß der »Spass« plötzlich kein kurzes a mehr haben sollte.

Zitat:
Die deutsche Sprache wird verhunzt? NIEMALS. Nicht durch solch eine Reform. Es ist nur eine kleine schriftliche Vereinfachung.

Naja, ob die Verhunzung der Schrift gleich die ganze Sprache verhunzt, das zweifle ich auch an. Von Vereinfachung kannst Du aber nun wirklich nicht reden, oder glaubst Du alles, was Dir erzählt wird?

Wenn Du wirklich auf Vereinfachung aus bist, dann mach Dir besser selbst ein Bild. Vergleiche die alten Regeln und die neuen, vielleicht kannst Du irgendwo einen Vor-Reform-Duden auftreiben. Und wenn Du die Regeln nicht lesen willst, dann zähl einfach die Seiten.

Noch drastischer wird es, wenn Du nicht die unnötig aufgeblasenen Duden-Regeln zum Vergleich benutzt, sondern die wirklich einfachen Regeln von Prof. Ickler. Die gelten aber nur für die bewährte Rechtschreibung. Für den weit komplizierteren Neuschrieb kann man gar keine einfachen Regeln aufstellen, da muß man schier endlose, völlig unsystematische Wortlisten büffeln.

Gerd

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litebloo
05.08.2001 09.17
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Nunja...

...wenn sie meinen. Mir solls recht sein.

litebloo.
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Ursula Morin
04.08.2001 21.34
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Huch nochmal ...

Also wenn ich Dich diesmal richtig verstanden habe, liebe blauäuige Litebloo, dann gefällt Dir die Rechtschreibreform, weil sie Dir gefällt. Und das ist Deine Meinung. Darüber kann man nun wirklich nicht diskutieren.

Lassen wir's also lieber sein ...

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litebloo
04.08.2001 18.06
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Ach...

.... Sie sind selbstkritisch? Sind Sie sicher? Ich kann das nicht bemerken. Wissen Sie, irgendwie finde ich Sie lächerlich.
Sie glauben wohl, ich hab keine eigene Meinung? Ich kenn fast niemanden in meinem Umfeld, der sich für die Rechtschreibreform interessiert; nein, ich kenne niemanden, der FÜR die neue Rechtschreibung ist. Ich habe es selbst nicht mitgekriegt, was die Medien gesagt haben; ich hab selbst nichts von der Abstiommung in Schleswig-Holstein oder wo mitgekriegt. Was sind das bloß für lächerliche Argumente? Wenn sie wirklich meine Beiträge alle gelesen hätten, dann hätte ich das gar nicht mehr zu sagen brauchen. Finden Sie, man kann einfach sofort psychologisch über meinen Charakter urteilen, wenn man mich nicht kennt? Sicher nicht. Ich habe Bücher gelesen, in alter und neuer Rechtschreibung. Etwa seit ich in der dritten Klasse bin. Mir ist aufgefallen, dass sich von der Schreibung der Wörter die neue Rechtschreibung einfacher lesen lässt. Dass es einfacher zu lernen ist. Und es ist doch wichtig, dass Kinder gut schreiben können... na also. Was wollen sie denn? Die neue Schreibung ist einfacher zu lernen.

litebloo (- die tatsächlich blaue Augen hat, Madame)
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Ursula Morin
04.08.2001 12.37
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Huch ...

Wir wurden früher in der Schule ab 14 gesiezt – ich bin da etwas altmodisch. Ein Problem mit Ihrer Meinung kann ich wohl kaum haben, denn Sie haben offensichtlich keine eigene, selbst begründete Meinung zu diesem Thema; jedenfalls keine, die ich erkennen könnte, wie ich bereits schrieb. Das meinte ich auch damit, daß man beim Schreiben darauf achten sollte, ob man verstanden wird. Und – da ich im Gegensatz zu Ihnen etwas selbstkritisch bin – habe ich sogar eingeräumt, daß das mangelnde Verständnis an mir liegen könnte.
Probleme mit Meinungen anderer Leute habe ich sonst im allgemeinen nicht. Wenn die andere Meinung als solche erkennbar und deutlich ist, kann man sich ja immer auf eine Diskussion einlassen, und ich diskutiere recht gerne –, aber sonst .... siehe oben.

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litebloo
03.08.2001 20.15
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Huch?

Wieso werde ich denn gesiezt? Ich bin erst 14. Haben Sie ein Problem mit meiner Meinung? Das sollten Sie schnellstens aus dme Weg räumen.

litebloo
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Ursula Morin
03.08.2001 18.56
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Endlich mal wieder ein Lebenszeichen ...

Liebe Litebloo,
eine der Irritationen bei der sogenannten neuen Rechtschreibung ist, daß es nun noch weniger nach der Aussprache geht als früher ... oder wie schreiben Sie denn „Misthaufen“ (neue Regel: Doppel-s nach kurzem Vokal, „gräulich“ statt „greulich“, aber immer noch mit „eu“ ausgesprochen, „weit gehend“ auseinandergeschrieben, aber wie eine Zusammensetzung nur auf dem ersten Wortglied betont usw.). Es ist sogar bei den Nachrichtensprechern zu hören, daß die neue Rechtschreibung nicht die Aussprache nachbildet, sondern umgekehrt die Aussprache durch die neue Rechtschreibung verfälscht wird.

Im übrigen kann ich in Ihren Äußerungen keinen rechten Sinn erkennen, aber das kann sicher auch an mir liegen. Sie werden schon wissen, was Sie sagen wollen. Nur – eine angehende Dichterin sollte schon darauf achten, auch verstanden zu werden.

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litebloo
03.08.2001 18.27
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Ach ja?

litebloo lebt noch immer.
Gut, mir wurde gesgt, ich solle doch noch mal schauen und tatsächlich werde ich ja noch mal persönlich angesprochen. Wen es vielleicht interessieren sollte: Ich war es leid, so als einzige dazustehen und dauernd irgendwie von irgendwelchen wiederholten Thesen und Meinungen erdrückt zu werden. Scheint aber doch ganz interessant zu werden.
Gut soweit.

Uwe: Ja, mir ist schon aufgefallen, dass die, die gegen die Reform sind, sich einfahc nur regen. Ich musste meinen Eltern erst noch erzählen, was sich alles geändert hat und dieser ganze blah. Fazit: Die meisten Leute wissen gar nicht, was sich geändert hat; reden den anderen einfach nur nach dem Mund, aber wnen man hinterher nachfragt, was sie denn so dumm finden würden, dann kriegt man keine richtige Antwort. Erinnert sich jemand an meinen allerersten Beitrag? Das Wort „Mainstream“? Das meine ich. Die meisten wissen nicht, was denn los ist, aber sie sagen einfach das, was die anderen sagen. Wenn nochmal eine Abstimmung wär, würden sicherlich wieder die meisten gegen die neue Rechtschreibreform stimmen. Aber eigentlich nur, weil das so viele sagen. Sagen, dass die Reform dumm ist. Und warum sagen das so viele? Zeitungen wie die FAZ können den Leuten das ja einbläuen, aber im Endeffekt schreiben sie auch nur wieder in der FALSCHEN Rechtschreibung, weil ihre ganzen Mitarbeiter das nicht können. Tja. Es mag ja einige geben, vor allem hier, die wissen, warum sie sich für die alte Rechtschreibung einsetzen, aber was mich ärgert, ist dieses Wort. MAINSTREAM. Es gibt auch nur wenige, die sich aufraffen und fragen, was los ist. Bücher, Texte vergleichen, drüber nachdenken. Und wenn man zu dem Entschluss kommt, dass die alte Rechtschreibung aus irgendeinem Grund besser ist als die Reform, dann ist okay. Wir sind hier ja zum diskutieren, was nicht heißt, dass man den anderen aus irgendeinem grund überzeugen sollte. Wahrscheinlich mehr zum Informieren.

Was mich interessiert: Gibt es denn hier so viele Reformgegner, weil sie die Reform einfach schlecht finden? Weil alles umgestellt werdne muss? Weil sie faul sind, es neu zu lernen? Ich höre Meinungen, Argumente, aber so gut wie nie Gedanken solcher Art.

Die deutsche Sprache wird verhunzt? NIEMALS. Nicht durch solch eine Reform. Es ist nur eine kleine schriftliche Vereinfachung. Damit jedes Kind die Sprache Deutsch problemlos lernen kann. Was steht auf der index-Seite von rechtschreibreform.com? "...IST JA VÖLLIG IN ORDNUNG, WENN MAN WEDER LESEN NOCH SCHREIBEN KANN“ So ähnlich, oder? Ja, dieser ironische Satz trifft sehr genau die alte Rechtschreibung. Klar, die Kinder, vor allem in meinem Alter, sind verwirrt. Schreiben alles mit ss; manche denken sogar, das ß wäre ganz abgeschafft. Und nicht nur Kinder, auch viele Erwachsene. Wer ist dran schuld? Die FAZ, Bücher in alter Rechtschreibung, rücksichtslosen Menschen, die die alte Rechtschreibung benutzen!! Nicht die Befürworter der Reform und diejenigen, die sie Angeschafft haben. Wo ist das Problem? Noch Fragen?!

An Frau Morin:
Natürlich ist mir das aufgefallen. Aber sind daran die Reformer schuld?
Vielleicht wollen sie mich irgendwie runtermachen. Kann ja sein. *leicht sarkastisch grins* Wissen Sie, ich dichte nicht, weil ich Dichterin werden will, sondern aus Spaß. Ich hab natürlich keine Lust, mir irgendein Regelwerk zu ziehen, weil es keinen Spaß macht, das zu lesen; 90 Seiten Blätter bei mir im Zimmer herumfliegen zu haben; WEIL ICH EINFACH AUS SPAß DISKUTIERE UND NICHT AUS ZWANG. Jetzt können Sie natürlich sagen: Ja, was schreibst du hier dann ins Forum, wenn du sowieso keine Ahnung hast? Ich hab Ahnung. Ich wieß doch, wie die neue Rechtschreibreform ist, und wie die alte. Ja, ich hab viel gelesen, Bücher in neuer, Bücher ins alter Rechtschreibung. Es kann doch nicht angehn, dass nur wegen ein paar kleinen Schreiern, die zufällig lauter sind als die anderen, die neue Rechtschreibung in den Arsch geschoben wird; nur weil es da gerade ein paar Leute gibt, die zu egoistisch sind, mal über die nächste Generation von Kindern nachzudenken.
Keine Lust auf Hausaufgaben? Gibts bei mir nicht, ich mach einfach keine, wenn ich keine Lust dazu habe. Aber meistens bin ich interessiert. Wo ist das Problem? Eine Zeit lang hab ich Deutschhausaufgaben gemacht. Aber irgendwann wurde mir das zu blöd. Ich hab meinem Deutschlehrer hundertmal gesagt, dass er uns die Rechtschreibung beibringen soll, irgendwelche Bücher wie Willhelm Tell, oder wie der heißt, können bis nächstes Schuljahr warten, aber die Schüler sollen sich doch nicht diesen Rechtschreibe-Mischmasch angewöhnen! Was soll denn das? Es sind doch nicht die Reform-Befürworter, wegen denen die meisten keine Rechtschreibung drauf haben!
Wenn es ihnen keinen Spaß mehr macht... bitte. Wissen Sie, mir würde es keinen Spaß machen, in einer Rechtschreibung zu schreiben, in der vieles anders ausgesprochen als geschrieben wird. Wenn ich mir was durchlesen, dann lese ich mir das doch im Kopf vor. Ja, ich kann doch nichts dafür, dass Sie sich den falschen Beruf ausgesucht haben. Wie wollen Sie denn ihren Beruf ausführen, ohne die deutsche Sprache zu lieben? Zwanglos lieben? Sie müssen Kompromisse eingehen. Ich würde die deutsche Sprache auch in der alten Rechtschreibung lieben. Aber die neue ist mir eben lieber. Ich kann mich nciht so richtig in sie reinversetzen.

Und... öhm, welche Mail? -_- wenn sie mir eine geschrieben haben, als ich jetzt im Sommer im Urlaub war, dann kann das sein, dass ich bei der Masse an Mails irgendwas gelöscht hab, was ich nicht löschen wollte. ^_^ In dem Fall tut es mir Leid. (Aber nur auch in dem.)

litebloo
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Ursula Morin
24.07.2001 11.33
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Blauäugige Sarah

Liebe Sarah,
eigentlich müßten Dir die Schwierigkeiten mit der ß/ss-Schreibung doch auffallen, die allerorts in Zeitungen, Werbeschriften und auf Plakaten unter Beweis gestellt werden. Im Moment weist unsere Kreisstadt Böblingen hier mit vielen Plakaten auf das „Böblinger Freßgässle“ hin.

Ich möchte hier die zahlreichen Argumente gegen die neuen ß/ss-Regeln nicht wiederholen, insbesondere da Du ja nicht gewillt scheinst, Dich ernsthaft mit den Hintergründen der Reform zu befassen.

Schade, aber eine Dichterin wird aus Dir ganz bestimmt nicht werden. Dazu muß man sich schon in die Feinheiten der Sprache vertiefen ... auch wenn man sich dann eine ganz andere und individuelle Schreibweise zulegt. „Kunst“ kommt nämlich von „Können“ – und dazu gehört, daß man seine Werkzeuge gründlich kennt und aus dieser Kenntnis heraus benutzt.

Und noch ein kleiner Nachtrag: Ich mache auch nur, was mir Spaß macht. In der Schule haben mir die Sprachen Spaß gemacht. Leider habe ich dann einen Beruf gewählt, in dem ich viel Deutsch schreiben muß. An diesem Beruf habe ich nun leider gar keinen Spaß mehr, weil ich zu bestimmten Schreibweisen gezwungen werden soll. Der Zwang liegt darin, daß die „Ausführenden“ dieser Reform, d.h. vor allem die Schreibberufler, überhaupt nicht nach ihrer Meinung gefragt wurden. Ich empfinde das als reine Vergewaltigung, da ich mir meine Muttersprache nicht von „Amts wegen“ verschandeln lassen will. Vielleicht hast Du ja einen „Tipp“ für mich, ich habe unheimliche Schwierigkeiten damit, Dinge zu tun, die mir keinen Spaß machen. Schon in der Schule habe ich konsequent nur die Hausaufgaben gemacht, die mir Spaß gemacht haben. Und nun soll ich also tagtäglich Schreibweisen praktizieren, die mir überhaupt keinen Spaß machen. Als Mitglied der „Spaßgeneration“ solltes Du doch für meine Nöte auch ein gewisses Verständnis haben, oder? (Im übrigen würde es mich freuen, wenn Du endlich meine E-Mail beantworten würdest.)

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Theodor Ickler
20.07.2001 03.12
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Scheinblüte

Für den oberflächlichen Betrachter ist die Rechtschreibreform in einem beträchtlichen Umfang durchgesetzt. Den schleichenden Rückbau nehmen die meisten wohl nicht wahr, höchstens ein großes Durcheinander und viele Fehler, die aber – wenn auch mit abnehmender Glaubwürdigkeit – immer noch als Kinderkrankheiten und Umgewöhnungsschwierigkeiten abgetan werden können.

Diese Scheinblüte einer weithin abgelehnten, aber schwer bekämpfbaren Reform hat drei Hauptursachen:
erstens die staatlich verordnete Einführung an Schulen und in Behörden,
zweitens die von den Verlagen angeordnete Umstellung der Agenturen und Zeitungen,
drittens die Voreinstellung der Rechtschreibprüfung im Rahmen der verbreitetsten Textverarbeitung.

Der dritte Punkt ist zwar auf diesen Rechtschreibseiten, aber noch nie in der Öffentlichkeit diskutiert worden. Mir wurde er auch erst neulich in seiner ganzen Bedeutung bewußt, als ich meiner Frau helfen mußte, einen mit WORD geschriebenen Text in Ordnung zu bringen. Man fühlt sich ekelhaft bevormundet, wenn einem während des Schreibens ein „rauh“ in „rau“ verändert wird.
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Th. Ickler

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Christian Melsa
19.07.2001 23.55
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Re: Ein starkes Stück ...

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von uwe

Trotzdem: Inzwischen ist der Zug doch längst abgefahren. Die Kinder bis zum 6./7. Schuljahr kennen nur noch die neue Rechtschreibung, die Zeitungen/Zeitschriften/Verlage haben fast alle umgestellt.


Als die neu reformierte Rechtschreibung im Schulunterricht eingeführt wurde, kannten ausnahmslos alle Schüler nur die „alte“. Es waren also alle gefordert, umzulernen, nicht nur die Kinder bis zum 6./7. Schuljahr. Damals hielten die Verantwortlichen das wohl für keine Überforderung. Und es mußten auch alle Lehrer auf die schnelle etwas nie Gekanntes lernen, was sicher immer noch nicht überall auf wünschenswertem Niveau angekommen ist – zumal das Umlernen ja strenggenommen noch gar nicht abgeschlossen sein kann, da an der neuen Orthographie, wie erwähnt, von ihren Urhebern immer noch nachgebessert wird, während die Lehrer sie den Schülern bereits beibringen sollen. Bei einer Rückkehr müßten diese Lehrer einfach nur zu dem zurückkehren, was die ganze lange Zeit vorher üblich war. Die Rückkehr wäre in jeder Hinsicht viel reibungsloser und kostengünstiger zu machen als die ursprüngliche reformbedingte Umstellung (nach der, im Gegensatz zur Rückkehr, kaum einer geschrien hat).

Nachdem ja nicht nur eine Mehrheit des Volkes die Reform ablehnt (man beachte, abgesehen von dem erwähnten Volksentscheid, auch die zahlreichen Umfragen, teilweise von renommierten Meinungsforschungsinstituten mit repräsentativem Anspruch erhoben, von denen keine einzige eine Mehrheit von Reformbefürwortern anzeigte), sondern auch die besten Schriftsteller, die die deutsche Gegenwartskultur zu bieten hat, sollten die Machtspitzen der Schulpolitik doch einmal langsam einsehen, daß das ganze Vorhaben weder mit demokratischen, noch mit kulturpflegerischen, noch mit wissenschaftlichen Grundsätzen vereinbar ist. Es gibt genügend Nachweise, die eindeutig darlegen, daß die neu reformierte Orthographie nicht nur die Sprache schlechter abbildet, weniger lesefreundlich, einer präzisen und gut geölten Kommunikation also fast ausnahmslos abträglich ist, sondern die Regeln darüber hinaus sogar komplizierter sind, als es jemals zuvor der Fall war. Daß die Rechtschreibung durch die Reform leichter würde, wurde ja nur von den Betreibern immer mit einigen geschickt gewählten Beispielen suggeriert (Dein Standpunkt, man müsse ja nicht das ganze Regelwerk kennen, die paar vereinfachten Regeln reichten ja schon aus, ist da etwas fragwürdig; in Wirklichkeit ist alles komplizierter, als die meisten denken. Zudem geht es in den vereinfachten Regeln, die Du wahrscheinlich meinst, ja üblicherweise nur um die Abweichungen vom Bisherigen, man muß sie also zusätzlich wissen – unter der Lupe betrachtet fällt auf, daß die Neuerungen jedoch in keiner Hinsicht ein irgendwie verbesserter Ersatz für Bisheriges sind). Würde man an den Schulen wieder die bewährte Rechtschreibung zur gelehrten Norm erklären, würde das tatsächlich sogar zu einer Entlastung der Schüler führen – jedenfalls, sofern man den Anspruch voraussetzt, daß überhaupt eine ausführliche Lehre der von den Schulbehörden selbst zum Unterrichtsgegenstand erklärten Rechtschreibung stattfinden soll. Wenn ein Abbruch der Reform bald geschähe, könnte man die Korrekturpraxis des Übergangszeitraums bis 2005 ja belassen, nur mit umgekehrten Vorzeichen: das mehrheitlich gegenwärtig Anerkannte würde nicht wahrheitswidrig als „veraltet“ oder "überholt“ markiert werden. So wären die Schüler, die sich schon an der Reformschreibung orientierten, nicht vor den Kopf gestoßen durch die abrupte Beendigung des von ihnen nicht verschuldeten Experiments.

Was die Zeitungen/Zeitschriften/Verlage betrifft: Auch die können natürlich genauso wieder zurückumstellen. Ich finde es immer etwas unbegreiflich, wieso eine Umstellung, die sich ja evident machen ließ, die ja gerade der Punkt ist, um den es geht, als unrealistische Option dargestellt wird. Die FAZ hat bewiesen, daß es selbstverständlich geht, wenn man nur will und die Größe besitzt, zuzugeben, einen vormals bereits gegangenen Weg als falsch erkannt zu haben. Abgesehen davon schreibt kaum eine öffentliche Publikation exakt nach dem offiziellen Reformregelwerk. Die meisten orientieren sich ohnehin nur mehr oder weniger an dem abgemilderten Reformorthographie-Derivat, das sich die dpa zurechtgezimmert hat. Und woran orientiert sich der Rest? Wer weiß schon genau in jedem Einzelfall, was tatsächlich orthodoxe Reformbefolgung sein soll? Der Duden etwa? Der von 1996 oder der von 2000? Der Rechtschreibduden, das große Wörterbuch oder der Praxisduden? Alle nach 1996 erschienen, alle führen zu unterschiedlichen Ergebnissen.

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uwe
14.07.2001 18.44
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Hallo litebloo!

Wo bist du ???

Bin ich denn der einzige hier im Forum, der für die RSR ist ???

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