Richtig oder falsch?
Zitat: Ursprünglich eingetragen von Agrescha
Zitat: Ursprünglich eingetragen von margel
Totzdem ist das ganze möglicherweise eines jener Sprachteilgebiete, wo das Falsche allmählich richtig wird, ein Gebiet also des Sprachwandels
Tja, da grüble ich auch oft: Kann etwas, das klar aus der inneren Logik der Sprache heraus „falsch“ ist, durch Sprachwandel tatsächlich „richtig“ werden?
Tja – richtig oder falsch – ich glaube in solchen Fällen (wie bei „um zu“) ist es sogar müßig, sich darüber Gedanken zu machen. Wir beobachten zwar die interessante Entwicklung, aber ehrlich: Würden wir – und da spreche ich besonders Margel und Agrescha an – im Alltag und Gespräch, wo man die Sprache ja viel häufiger verwendet, als auf dem Papier, uns wirklich bei jedem Wort und Satz vor seiner Verwendung solche sprachwissenschaftlichen Gedanken machen? Im Nachhinein und wenn man die Sache gedruckt vor sich hat, wie bei der angeführten Rede des Präsidenten – sei sie original geschrieben oder nicht, lassen sich leicht irgendwelche „Fehler“ finden oder anprangern.
Nur: Die hie beobachtete kontinuierliche Sprachentwicklung ist nicht gesetzlich aufgezwungen worden. Das ist der einzige Unterschied.
Man auch, daß das häufig regional bedingt sein kann. Gerade jetzt zur Fastnachtszeit ist es für mich immer wieder sehr interessant, bei den verschiedenen Sitzungen reinzuschauen, nicht nur um Spaß dabei zu haben, sodern weil ich auch die verschiedenen Dialekte mit ihren Unterschieden in Vokabular und Grammatik kennenlernen und vergleichen kann. Die allemannischen Dialekte sind z.B. dem Altdeutschen recht nahe verwandt, sodaß man auch hier sozusagen an Ort und Stelle hören kann, wie sich die Sprache mit der Zeit entwickelt hat.
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Bernhard Schühly
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