Daumenprobleme
Eigentlich müßten sich die von der Sprachkommission oder vom Deutschen Sprachrat einmal dem Ziffernblatt des Handys zuwenden. Daselbst könnten sie durch systematische Anordnung der Buchstaben jede Menge Schreiberleichterung und vor allem Zeitgewinn herausschinden. Millionen von Kindern wären mit dieser Reform zu beglücken. Die Kids könnten dann nämlich noch schneller „däumeln“ (Anm. d. Verf.: mein persönliches Eindeutschwort für simsen).
Momentan sind die Buchstaben auf sämtlichen Handys noch wie folgt belegt: Zifferntaste 2 = abc, Taste 3 = def, 4 = ghi, 5 = jkl, 6 = mno, 7 = pqrs, 8 = tuv, 9 = wxyz.
Es sind 26 Buchstaben auf acht Tasten untergebracht. Durch Mehrfachdruck der Taste können die einzelnen Zeichen abgerufen werden.
(Hierzu die Handlungsanleitung für das Produzieren eines „ß“: „Drücke die Taste 7 in kurzer Abfolge viermal hintereinander, warte eine Weile und drücke die Taste erneut viermal!“)
Meine wissenschaftliche Arbeitshypothese als Grundlage für die Eingabe zu einer Produktentwicklung ist die: In deutschsprachigen Wörtern kommen überaus häufig Vokale vor, allen voran „e“ und „a“; während die häufigsten Konsonanten „r, n, s, t, l“ lauten.
Somit wäre es sinnvoll und richtig, die Vokale immer am Anfang einer Buchstabenkolonne zu plazieren, und auch den oben bezeichneten Konsonanten eine Vorrangstellung einzuräumen. Dann käme es in meinem Vorschlag (Prototyp 1/2004) zu folgender Tastenbelegung:
2 = abcd, 3 = efgh, 4 = ijk, 5 = lmn, 6 = opq, 7 = rsß, 8 = tuv, 9 = wxyz
27 Buchstaben wären dann auf acht Tasten untergebracht, und für das Produzieren eines „ß“ müßte man die Taste 7 lediglich dreimal drücken. (Für Heyse-S gälte: 2 x drücken, warten, 2 x drücken).
Ich weiß schon, was man mir auf meinen Produktentwicklungsvorschlag sagen wird: „Der Daumen unserer Kinder kann nicht umlernen!“
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nos
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