Würzburg
Herr Grunden hat unter dieser Rubrik vor längerer Zeit einmal auf die Würzburger Rechtschreibreformseiten hingewiesen (http://uploader.wuerzburg.de/rechtschreibreform/o-wo-a-z.html).
Man müßte, wenn man Zeit dazu hätte, mal genauer nachsehen, was dort alles geboten wird, es ist ja eine merkwürdige, ziemlich bertelsmännische Nebenzentrale der Reformpropaganda. Dort stoße ich auf die Neuschreibung unzählige Mal anstelle des bisherigen unzähligemal (Duden 1991). Daneben gab es im alten Duden unzählige Male. Diese Regelung scheint mir die beste, während mir die Neuschreibung unzählige Mal falsch vorkommt, weil es ja den Plural die Mal gar nicht gibt.
Ich möchte damit auf ein Problem aufmerksam machen, das bisher kaum behandelt worden ist. In den Büchern, die ich zuletzt überprüft habe, vor allem Kinder- und Jugendbüchern, wird mal so weit wie möglich groß geschrieben, obwohl dies laut amtlichem Wörterverzeichnis eher die Ausnahme bleiben sollte. Die Lektoren scheinen aber durch diese sehr undeutliche Neuregelung in ganz besondere Schwierigkeiten gestürzt worden zu sein.
Auch die Zeitungen greifen zur Notbremse und schreiben groß, wo immer es erlaubt scheint.
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Th. Ickler
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