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Zweiteilung der Schriftsprache
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Jörg Metes
09.10.2002 18.27
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Neue deutsche Literatur (Fortsetzung)

In herkömmlicher Rechtschreibung:

Manfred Rumpl, Zirkusgasse (Reclam Leipzig 2001)
Susanne Riedel, Die Endlichkeit des Lichts (Berlin Verlag 2001)
Daniel Knillmann, Mora (Kowalke Verlag 2001)
Antje Ravic Strubel, Fremd Gehen (marebuchverlag 2002)
Arnold Stadler, Sehnsucht (Dumont Literatur und Kunst Verlag 2002)
Judith Kuckart, Lenas Liebe (Dumont Literatur und Kunst Verlag 2002)
Silvia Szymanski, 652 km nach Berlin (Hoffmann & Campe 2002)
Zoë Jenny, Ein schnelles Leben (Aufbau Verlag 2002)
Andreas Schendel, Fluchtpunkt (Nagel und Kimche 2002)
Tilmann Spengler, Das Glück wartet draußen vor der Stadt (Berliner Taschenbuchverlag 2002)

In reformierter Rechtschreibung:
Bruno Richard, Desaster (S. Fischer Verlag 2002)
Ulla Lachauer, Ritas Leute (Rowohlt 2002)
Christoph Buggert, Lange Reise (Kindler 2002)
Regine Sylvester, Vorgeschriebene Flughöhe (Argon Verlag 2002)

(es scheinen allerdings der DuMont Literatur und Kunst Verlag sowie der Aufbau Verlag ohnehin zu den Verlagen zu gehören, die ganz bei der herkömmlichen Rechtschreibung geblieben sind)
– geändert durch Jörg Metes am 10.10.2002, 23.42 –
__________________
Jörg Metes

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Jörg Metes
18.09.2002 15.11
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Neue deutsche Literatur

Wie schreiben die Schriftsteller? In der Buchhandlung, in der ich mich heute umgesehen habe, lagen an Büchern in herkömmlicher Orthographie u.a. aus:

Zsuzsa Bánk, Der Schwimmer (S. Fischer 2002)
Thommie Bayer, Das Aquarium (Eichborn 2002)
Max Goldt, Wenn man einen weißen Anzug anhat (Rowohlt 2002)
Frank Goosen, Liegen lernen (Eichborn 2001 [gebundene Ausgabe] / Heyne 2002 [Taschenbuch – Klappentext in reformierter Rechtschreibung])
Elfriede Jelinek, Gier (Rowohlt 2000 [gebundene Ausgabe] / Rowohlt 2002 [Taschenbuch])
Georg Klein, Von den Deutschen (Rowohlt, September 2002)
Charlotte Link, Die Rosenzüchterin (Blanvalet 2000 [gebundene Ausgabe] / Goldmann 2002 [Taschenbuch])
Sven Regener, Herr Lehmann (Eichborn 2001)
Keto von Waberer, Schwester (Berlin Verlag, 2002)
David Wagner, Was alles fehlt. 12 Geschichten (Piper 2002)
Dieter Wellershoff, Der Liebeswunsch (Kiepenheuer&Witsch 2000 [gebundene Ausgabe] / btb 2002 [Taschenbuch – Klappentext in reformierter Rechtschreibung])

(Titel von Verlagen wie C.H. Beck, Diogenes, Frankfurter Verlagsanstalt, Hanser, Luchterhand oder Suhrkamp, die ja ohnehin -wenigstens, was ihre Literaturprogramme angeht – bei der herkömmlichen Rechtschreibung geblieben sind, erwähne ich nicht extra).

In reformierter Orthographie habe ich von deutschen Schriftstellern nur zwei Titel gesehen:

Christoph D. Brumme, Süchtig nach Lügen,
und Michael Ebmeyer, Plüsch (beide Kiepenheuer & Witsch 2002)

In der deutschsprachigen Literatur werden also die neuen Rechtschreibregeln nach wie vor ganz überwiegend ignoriert. Sie werden es auch von den jungen Autoren und entgegen den Wünschen der Verlage (Zsuzsa Bánks Roman „Der Schwimmer“ etwa ist ihr Erstlingswerk. Der S. Fischer Verlag hat sicherlich versucht, sie von der herkömmlichen Rechtschreibung abzubringen). Wenn es so etwas wie ein 'Projekt Literatur' noch gibt, das Schriftsteller, Verleger, Lektoren, Buchhändler, Kritiker und Leser gemeinsam als das ihre erachten, dann müßte das nahezu einhellige Votum der Schriftsteller eigentlich etwas bewirken. Wenn die Schriftsteller meinen, daß Literatur in der herkömmlichen Rechtschreibung zu erscheinen hat, dann müßten die Verlage aus Respekt vor den Schriftstellern daraus Konsequenzen ziehen. Wenigstens in den Verlagsgruppen Holtzbrinck und Bertelsmann / Random House tun sie das aber nicht. Aus fremden Sprachen übersetzte Literatur wird dort konsequent in reformierter Rechtschreibung herausgebracht. Man sieht daran, in welchem Ansehen die Literatur und die Literaten dort wirklich stehen.
__________________
Jörg Metes

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Dominik Schumacher
21.08.2002 20.54
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versehentlich spät

Dieser Brief vom 4. Juli blieb versehentlich unbeantwortet liegen. Herr J., ich hoffe keinen Fehler zu machen, Ihren Brief hier gleich (zunächst anonym) allen zugänglich zu machen. Und ein kleiner Dank an die Zeit, in der wir immer wieder überrascht sein dürfen, wieviel für den Stopp der Rechtschreibreform auch dort gearbeitet wird, wo wir Organisatoren von Volksinitiativen, Volksbegehren und einem Volksentscheid noch nie etwas gehört haben.

Liebe Redaktion, lieber Herr Dräger,

ich bin hier in Konstanz Fachreferent für die unten in der Signatur genannten Fächer. Ich habe einfach mal drei Wochen lang für die von mir bearbeiteten deutschsprachigen Bücher erfaßt, welche davon in der neuen und welche in der alten Orthographie gesetzt wurden. Sie finden das Resultat in der im Attachment beigefügten Excel-Datei.

Die Pointe ist im Moment in meinen Augen die, daß natürlich die pädagogischen Verlage komplett umgestellt haben, daß aber die wissenschaftlichen Verlage noch fast alle der alten Orthographie folgen. Für die Belletristik ist meine Statistik nicht sonderlich aussagekräftig, weil hier im Moment nicht viel erscheint; da wird man auf den Herbst bis zur Buchmesse warten müssen. Jedenfalls scheint es so zu sein, daß die jüngeren Autoren die neue Orthographie bevorzugen, die älteren Autoren aber die alte.

Vielleicht sind diese Daten ein wenig von Nutzen.

Schöne Grüße,
Ihr J.

  alte
Orthographie
neue
Orthographie
Wissenschaftliche Literatur
 
Akademie Verlag 1  
Aisthesis 1  
Blaue Eule   1
böhlau (Wien) 1 1
Herm Böhlaus Nachf. 1  
Campus 1  
Duncker & Humblot 1  
iudicium 1 1
Henschel   1
Juventa   1
karin kramer 1  
Klangfarben Musikverlag   2
Königsh & Neumann 8  
Kovac 1  
Kröner (Stuttgart)   1
Peter Lang 1  
Niemeyer 3  
reclam 1  
Rombach 1  
Rowohlt 1  
Schneider Hohengehren   2
Schöningh 1  
steiner 1  
Vandenh & Ruprecht 1  
Wydawnictwo Uniw. Wroc. 1  
Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1  
Zweitausendeins 1  
 
SUMME Wissenschaftliche Literatur 30 10
 
 
 
Belletristik
 
Aufbau 1  
beck (München) 1  
S. Fischer   1
Insel 1  
rowohlt 1 1
Suhrkamp 1 1
 
SUMME Belletristik 5 3
 
 
 
SUMME TOTAL 35 13


__________________
Dominik Schumacher

übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal

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Richard Dronskowski
14.09.2001 13.17
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Ich weiß nicht, ob ich mir dies nur einbilde, aber mir fällt immer deutlicher eine Art Zweiteilung der Orthographie auf. Die „chaotischen“ Zeiten (Presseorthographie), die durch tastendes Suchen gekennzeichnet waren, gehen m. E. ihrem Ende entgegen; die resultierenden Orthographien werden mit Überzeugung gewählt (Befürworter/Zwangstäter auf der einen und Gegner auf der anderen Seite); dazu zwei Beispiele:

Bei meinem letzten Besuch in der nächstgelegenen Universitätsbuchhandlung stoße ich auf einen Tisch mit Büchern, die potentiellen Lesern empfohlen werden; über dem Tisch hängt ein Plakat mit der Aufschrift „Tips“ (jawohl, mit nur einem „p“). Die etwa zehn Romane (alle in den Jahren 2000 bzw. 2001 erschienen) sind fast alle in bewährter Orthographie gesetzt; die einzige Ausnahme kommt aus einem Verlag, der auch für „Jerry Cotton“ verantwortlich zeichnet. Ein Zufall? Wohl kaum. Das „Experiment“ wiederhole ich einige Tage später an anderer Stelle (Bücherecke mit „Bestsellern“); es fällt noch deutlicher (10:0 für die bewährte Orthographie) aus. Gut.

Das Septemberheft des staatstragenden Deutschlandradios verwendet natürlich die amtliche Schreibung der Kultusministerien und Behörden; es wird also reichlich „ss“ geschrieben, genau wie zu erwarten. Eingeheftet finde ich eine Werbebroschüre der „Büchergilde“ vor, die auf ihr Literaturprogramm aufmerksam machen möchte; in bewährter Rechtschreibung! Auch dies ist sicher kein Zufall.

Hypothese: In der näheren Zukunft werden alle Schriftstücke mit kurzer Zerfallszeit (Zeitungsartikel, Gebrauchsanweisung für die Kaffeemaschine, „Computertipps“, ministerielle Erlasse, amtliche „Beschlusssachen“ etc.) in „ss-Schreibung“ daherkommen, der qualitativ hochwertige Rest mit langfristiger Perspektive in bewährter Orthographie. Das war von den Organisatoren der RSR sicher nicht beabsichtigt und kann wohl so auch nicht vorhergesehen worden sein, aber ich empfinde es zumindest als ein interessantes Phänomen. Waren nicht Einfachheit & Einheitlichkeit angestrebt worden? „Ja, mach nur einen Plan, sei nur ein helles Licht, und mach dann noch ´nen zweiten Plan, gehn tun sie beide nicht! Denn für dieses Leben....“ Genau!

Wenn noch mehr Menschen diesen qualitativen Unterschied begreifen, dann wird auch noch der verbliebene „ss-Rest“ der größtenteils gescheiterten RSR verschwinden. Daran werden auch Voreinstellungen der Schreibprogramme nichts ändern; „Missstand“ ist einfach zu lächerlich.

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