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Theodor Ickler
18.10.2001 15.46
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Massentierhaltung

Tja, heute schreibt man ja keine Bücher mehr, sondern Bestseller: „XY hat einen neuen Bestseller geschrieben“ – auch wenn noch kein einziges Exemplar verkauft ist. „XY schreibt an einem neuen Bestseller.“
Zu denken, daß dieser ganze Schrott auch noch ins Fernsehen gedrückt und zur Grundversorgung erklärt wird, für die bald jedermann Gebühren zahlen muß, auch der, der überhaupt keinen Fernseher besitzt. Aber man hat ja einen PC und könnte theoretisch ... Daß es hier auf Antrag eine Ausnahmeregelung geben soll, wie Stoiber verspricht, glaube ich nie und nimmer.
Übrigens kommt uns doch die Koalition von Stoiber bis Simonis, die dem Unterhaltungsgewerbe mit diesem schlauen Plan zu Hilfe eilt, doch irgendwie bekannt vor, nicht wahr?
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Th. Ickler

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Jörg Metes
18.10.2001 15.06
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Seilschaften

Die Agentur 'Eggers & Landwehr' hat ihren Sitz in Berlin („und New York“), handelt mit Buchrechten und vertritt zum Beispiel die Autoren Benjamin von Stuckrad-Barre, Florian Illies, Benjamin Lebert, Frank Schirrmacher und Roger Willemsen. Glaubt man dem 'Spiegel' (Nr. 7/2001), dann erfolgte der Vorabdruck eines Romans des 'Eggers & Landwehr'-Autoren Michael Kumpfmüller in der FAZ auf Betreiben Frank Schirrmachers und gegen den Willen des damaligen Literaturchefs Thomas Steinfeld. Gegen einen anschließend von Steinfeld ins Blatt gehobenen Verriß dieses Romans ließ Schirrmacher in derselben FAZ-Ausgabe eine Lobeshymne stellen, die wiederum von Florian Illies verfaßt worden war. Thomas Steinfeld ging dann zur SZ.

Florian Illies soll – das schreibt jetzt nicht mehr der 'Spiegel', das erzählt mir jemand aus der Branche – für „Anleitung zum Unglücklichsein“ einen Vorschuß von einer Million DM bekommen haben, zu einer Zeit, als einer der Geschäftsführer der S.Fischer Verlage (zu denen auch Illies' bisheriger Verlag ARGON gehört) Frank Trümper hieß. Frank Trümper wiederum ist der Lebensgefährte des 'Eggers & Landwehr'-Partners Matthias Landwehr. Frank Trümper verläßt S. Fischer zum Jahresende, und die S.Fischer-Geschäftsführerin Monika Schöller war erst einmal dagegen, der Forderung von 'Eggers & Landwehr' nach wiederum einer Million Mark Vorschuß für das dritte Buch von Florian Illies nachzugeben (von diesem Buch soll noch nicht eine Zeile vorgelegen haben). Also verkaufte 'Eggers & Landwehr' Illies eben an Bertelsmann.

Aber auch vom Kaufmännischen her wären solche Vorschüsse durchaus noch vertretbar und plausibel; von „Generation Golf“ sollen 500 000 Exemplare verkauft worden sein, von „Anleitung zum Unglücklichsein“ bereits 100 000. Definitiv unbegründet wäre dann allerdings Florian Illies' Kummer, „nicht jedem Obdachlosenzeitungsverkäufer eine Zeitung abkaufen [zu können], sonst werde ich arm.“


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Jörg Metes

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Theodor Ickler
17.10.2001 19.22
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Netzeitung 16. 10. 2001:


Florian Illies jetzt auch bei Bertelsmann
Bestsellerautor Florian Illies wechselt zum Blessing Verlag – angeblich für viel Geld. Außerdem wird der FAZ-Redakteur Beirat des Bertelsmann Clubs.

Von Ulrich Gutmair

Die neuen Popautoren haben nicht nur Debatten in den
Feuilletons ausgelöst, sondern auch den Literaturmarkt
verändert. Die Gagen der jungen Autoren bewegen sich
in Höhen, die man vorher nur aus dem Popgeschäft
kannte. Die Autorin Rebecca Casati hat für ihr eben
erschienenes Buch «Hey Hey Hey» vermutlich 300.000
DM Vorschuss bekommen, und seit einem halben Jahr
wird darüber spekuliert, ob Benjamin Lebert («Crazy»)
gar eine Million Mark erhalten könnte.

Jüngste Gerüchte besagen, dass auch Florian Illies einen
Vorschuss in der selben Höhe erwarten darf. Illies hat
mit «Generation Golf» einen Bestseller geschrieben,
500.000 Kopien des Werks wurden seit seinem
Erscheinen 1999 verkauft. Auch seine im August diesen
Jahres erschienene «Anleitung zum Unschuldigsein»
verkauft sich bereits gut.

Nun wechselt der Autor allerdings von Argon/Fischer
zum Münchener Blessing Verlag, der zum
Bertelsmann-Konzern gehört. Eine Verlagssprecherin
bestätigte der Netzeitung den Wechsel. Blessing habe
Illies einen Vorschuss in gleicher Höhe wie
Argon/Fischer geboten, der Autor sich daraufhin aber für
den Verlagswechsel entschieden. Über die Höhe des
Vorschusses wollte man in München allerdings nichts
sagen.

Verbindungen zu Bertelsmann

Mit Bertelsmann verbindet Illies, verantwortlicher
Redakteur der «Berliner Seiten» der «FAZ» und
Leitender Redakteur des Feuilletons der neuen
«Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung», seit kurzem
bereits anderes: Er ist Mitglied des Literatur-Beirats des
Club Bertelsmann, der sich zur Frankfurter Buchmesse
konstituiert hat.

Neben dem Vorsitzenden Wolfgang Herles sind die
Schriftsteller Gaby Hauptmann, Tanja Kinkel und Walter
Kempowski, der Sachbuchautor Günter Ogger und die
Moderatorin Lea Rosh Mitglieder des Beirats. Er soll
laut Presserklärung «Positionen zu aktuellen Fragen der
Branche» beziehen, etwa bezüglich der Leseförderung
bei Kindern und Jugendlichen.

Beiräte bekommen TV-Plattform

Desweiteren soll der Beirat einen Literaturpreis für das
beste Zweitwerk eines Autors vergeben. Um seine
Funktion als «Impulsgeber für die Kultur- und
Literaturszene» wahrnehmen zu können, werden die
Beiratsmitglieder an einer 2002 startenden
Literatursendung «mit Talkshowcharakter» beteiligt sein.
Die Moderation wird Beiratsmitglied Lea Rosh
übernehmen, die Sendung auf XXP und Vox zu sehen
sein.
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Th. Ickler

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Walter Lachenmann
17.10.2001 18.48
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Andere Möglichkeit

In meinem Umkreis habe ich die bestürzende Beobachtung gemacht, daß, meist jüngere, Autoren Wert darauf legen, daß ihre Texte in neuer Rechtschreibung publiziert werden. Es scheint ihnen das Gefühl zu geben, zeitgemäß daherzukommen.
Vielleicht geht es Herrn Illies gegen den Strich, daß er bei der FAZ »althochdeutsch« publizieren muß. Seit einigen Jahren tragen flotte Jungyuppies ja auch so mickrige Brillen, an denen man früher den Sozialhilfeempfänger erkennen konnte. Jetzt ist sowas der letzte Schrei des Brillendesigns – wir scheinen im Zeitalter der schleichenden Verblödung zu leben. Oder war das immer so?
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Walter Lachenmann

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Theodor Ickler
17.10.2001 18.30
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Durchaus zur Sache

Was Herr Metes bemerkt, führt keineswegs vom Thema Bertelsmann weg. Wie angedeutet, könnte Illies' Zugehörigkeit zu dem neuen CLUB-Gremium durchaus etwas bewirkt haben. Vielleicht hat man ihm zu verstehen gegeben, die hohe Ehre (mit verkaufsfördernden Folgen durch gesteigerte Prominenz und Medienpräsenz) verpflichte ihn zu einem gewissen Entgegenkommen bei der Rechtschreibung ...
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Th. Ickler

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Christian Melsa
17.10.2001 17.35
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Kleiner Zusatzabschwiff

Leider kenne ich Illies auch noch nicht aus eigener Lektüre, aber es scheint mir nicht so verwunderlich, daß ein Buch namens „Generation Golf“ einen passablen Ruf begründen kann. Generationsporträts haben in einer von Marktforschung dominierten Alltagskultur ganz besonderen Wert. Das geht bis hin in die Feuilletons, wo dann lustvoll Thesen über den Zustand und das spezifische Lebensgefühl von dieser und jener Generation entwickelt werden, seien es Blumenkinder, 68er, No-Future-Generation, was auch immer. Und natürlich ragt ein Buch besonders heraus: „Generation X“ von Douglas Coupland. Der Titel dieses Buches war eine Zeitlang in aller Munde, als es für Erwachsene darum ging, die Rätsel der Grungekultur in den 90ern zu lösen, die Melancholie der Twentysomethings in einer Welt am Ende des Millenniums, in einem von McJobs geprägten Leben, das keine großen Dinge mehr zu verrichten bereithält usw. usw. usw. „Generation Golf“ dürfte allein wegen des ähnlichen Titels sozusagen als deutsche Antwort auf „Generation X“ gesehen worden sein. So ist sie, die rezensierende Presse. Meist ist das wundersam elaboriert erscheinende Endurteil schon durch die ersten oberflächlichen kognitiven Impulse bestimmt. Marketing braucht Schubladen.

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Jörg Metes
17.10.2001 17.09
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Holtzbrinck

Wer unbedingt will, kann bei Holtzbrinck durchaus noch herkömmlich schreiben. Florian Illies war mit 'Generation Golf' ja gerade das Beispiel. Und 'Generation Golf' ist nicht etwa schon 1998 erschienen (wie ich das geschätzt hatte), sondern erst letztes Jahr.
Illies muß seinen Orthographiewechsel aus freien Stücken beschlossen haben. Was er sich von ihm versprochen hat, kann ich mir nicht einmal vorstellen. Doch ich kann in der Tat einmal versuchen, das herauszufinden.
(Und bitte um Verzeihung, daß das hier alles so abführt vom Thema 'Bertelsmann')
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Jörg Metes

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Walter Lachenmann
17.10.2001 10.52
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Buchbesprechungen

Die Lektüre der Buchbesprechung von Herrn Metes ist ein reiner Lesegenuß. Wie wäre es, wenn wir diese Seiten bereichern würden um weitere Buchbesprechungen, sie müssen ja nicht immer so ein köstlicher Verriß sein wie dieser? Man liest ja auch gerne ein Lob.

Bei Holtzbrinck wird Neuschrieb betrieben, die Autoren ordnen sich dem unter oder es ist ihnen egal, vermutlich haben sie gar nicht die Wahl. Daß jeder Text dadurch entwertet wird, nimmt man hin – oft schadet es ja auch nichts sondern entspricht der Dürftigkeit der Aussage. Das scheint überhaupt ein Charakteristikum der neuen Orthographie zu sein: Selbstverstümmelung, diensteifrige Übernahme von Merkmalen der Aktualität, seien sie auch völlig kontraproduktiv (in anderen Bereichen ist das ja ähnlich: man denke an die kaum mehr wahrnehmbaren grauen Telefonzellen der Telekom im Gegensatz zu den alten, weithin sichtbaren gelben Häuschen), Ehrgeizlosigkeit was Form und Inhalt betrifft – Hauptsache: man ist dabei und hat – Spass.

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Walter Lachenmann

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Reinhard Markner
17.10.2001 10.21
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Volltreffer

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Jörg Metes
Florian Illies ist Jahrgang 1971. Davon handelte sein erstes Buch.
Ich habe selten einen kürzeren und präzisieren Verriß gelesen. Lieber Herr Metes, wollen Sie nicht Herrn Illies mal höflich fragen, wieso für das neue Buch der Neuschrieb gewählt worden ist ?

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Theodor Ickler
17.10.2001 03.29
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Leichtgewicht

Den Worten von Jörg Metes kann ich nur zustimmen. Illies kannte ich bisher nur dem Namen nach, aber als die Zeitung einen Text aus dem neuen Buch in voller Länge abdruckte, wunderte ich mich über den weitschweifigen, allen Witz erstickenden Stil. Wegwerfliteratur, das ist es. Daß so etwas heute als gekonnt gilt, wundert einen schon gar nicht mehr.
Wahrscheinlich ist der junge Mann auch gegen die Rechtschreibreform, wenn man ihn danach fragt. Andererseits findet er es wahrscheinlich komisch, daß man dagegen kämpft, wo doch sowieso alles komisch ist und nur dazu taugt, Geld damit zu machen, daß man es komisch findet. Das Ganze geht sogar als Gesellschaftskritik durch und wird gewiß auch noch mit Preisen gekrönt.
Jetzt wollen wir mal sehen, ob Kempowski auch reformiert drucken läßt. Die anderen Mitglieder des neuen Bertelsmann-Club-Beirates sind ja wohl alle dazu bereit bzw. längst eingeschwenkt.
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Th. Ickler

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Christian Melsa
17.10.2001 00.53
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Unwürzmittel

Vielleicht ist es auch die Reformschreibe, die den Lesegenuß derart verdirbt, daß einem alles bestenfalls lau vorkommt, was darin geschrieben ist. Jedenfalls muß man immer wieder die Augenbrauen heben bei jeder erneuten Dämlichkeitsdemonstration des Neuschriebs in der anspruchsvollen Praxis. Es kann ein Text wohl auch eigentlich noch von moderater Güte sein – wenn die orthographische Tiefe derjenigen eines wild zusammengeschusterten Völkner-Elektronik-Sonderkatalogs von 1983 gleicht, wirkt alles irgendwie doof.

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Jörg Metes
16.10.2001 23.29
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Florian Illies

Florian Illies, als Redakteur verantwortlich für die Berliner Seiten der FAZ und für das Feuilleton der FAS, ist als Buchautor zur Reformschreibung übergegangen. Sein neues Buch heißt „Anleitung zum Unschuldigsein“ und ist vor einigen Wochen im Argon Verlag (Holtzbrinck-Gruppe) erschienen. Als Buchautor schreibt Illies jetzt „dass“, „deplatziert“, „voll gestellt“, „bis-schen“, „ich sagte Nein“ oder „fertig bringen“, und der Erfolg gibt ihm zumindest nicht unrecht. In der aktuellen 'Spiegel'-Bestsellerliste steht „Anleitung zum Unschuldigsein“ bei den Sachbüchern auf Platz 2.

Florian Illies ist Jahrgang 1971. Davon handelte sein erstes Buch. Auch dieses erste Buch – „Generation Golf“ – war (und ist) ein Bestseller. Im Unterschied zu „Anleitung zum Unschuldigsein“ folgte es (1998?) aber noch der herkömmlichen Rechtschreibung.

„Anleitung zum Unschuldigsein“ ist nicht wirklich ein Sachbuch. Es ist ein Schmunzelbuch. Illies schildert und amüsiert sich über alltägliche kleine Gewissenskonflikte. Er schildert und amüsiert sich freilich nicht gerade glaubwürdig (»Ich fühle mich schlecht, wenn ich dem Obdachlosenzeitungsverkäufer keine Zeitung abkaufe, ich kann aber andererseits auch nicht jedem Obdachlosenzeitungsverkäufer eine Zeitung abkaufen, sonst werde ich arm.« Weder das eine noch das andere dürfte stimmen). Illies ist ein schlechter, aber eben auch populärer Autor.

Illies schreibt umständlich. Sehr schlichte komische Ansätze werden äußerst betulich entwickelt. An Spannungsbögen, die normalerweise kaum eine Zeitungsglosse tragen, hängt er ganze (und dementsprechend dünne) Kapitel auf. Ungleich dichter, intelligenter und pointenreicher hat über ähnliche Themen etwa vor zwanzig Jahren schon Robert Gernhardt geschrieben („Es gibt kein richtiges Leben im valschen“). Generationen von Humoristen und Satirikern haben dichter, intelligenter und pointenreicher geschrieben. Florian Illies scheint sie alle nicht zu kennen und fängt noch einmal ganz von vorne an.

Und auf diese Ahnungs- und Traditionslosigkeit: Auf die kommt es mir an. Ist sie in der Reformschreibung nicht letztlich viel besser aufgehoben? Offenbart und bekennt sie sich in Reformschreibung nicht sehr viel deutlicher? Ist Reformschreibung für Wegwerfliteratur dieser Art nicht eigentlich sogar angemessener?


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Jörg Metes

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Theodor Ickler
11.10.2001 10.30
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Pressemitteilung von Bertelsmann Group, 12.10.2001:

Frankfurt am Main (ots) –

Mit der Konstituierung des CLUB-Beirats auf der Buchmesse in
Frankfurt startet DER CLUB BERTELSMANN eine neue Programm- und
Kulturoffensive. Zum CLUB-Beirat gehören die Schriftstellerinnen
Gaby Hauptmann und Dr. Tanja Kinkel, die Kulturkritikerin und
Moderatorin Lea Rosh, der FAZ-Feuilletonist und Autor Florian Illies,
der Sachbuchautor Günter Ogger und der Schriftsteller Walter
Kempowski. Dr. Wolfgang Herles, Journalist, Autor und Leiter des
ZDF-Kulturmagazins „aspekte“, wurde zum Vorsitzenden des Club-Beirats
gewählt.

Ziel des Club-Beirats ist es unter anderem das Lesen bei Kindern
und Jugendlichen und den literarischen Wettbewerb zu fördern, wie zum
Beispiel mit einem „Literaturpreis für das beste Zweitwerk“ eines
Autors. Der CLUB-Beirat wird zweimal jährlich zu den großen
Buchmessen in Frankfurt und Leipzig zusammentreffen.

Einmal im Monat werden die Beiratsmitglieder gemeinsam mit Gästen
neue Bücher, CLUB-Premieren und Bestseller in einem 60-minütigen
TV-Literaturmagazin präsentieren. Die Sendung soll im Januar 2002
unter der Moderation von Lea Rosh auf XXP und VOX starten.

Ein weiterer Bestandteil der Programmoffensive ist der Start der
ersten exklusiven Premiere in 8 europäischen Clubs. Der Roman „Le lit
d'Aliénor“ von der französischen Autorin Mireille Calmel erscheint in
Frankreich, in den Niederlanden, in Portugal, Deutschland, Spanien,
Polen, Italien und Großbritannien. Als Zielauflage haben sich die
Clubs mehr als 1 Mio. verkaufte Exemplare vorgenommen. In den
vergangenen drei Jahren gab es allein bei DER CLUB 21 exklusive
Premieren mit 4,7 Mio. verkauften Exemplaren, wie zum Beispiel „Das
Lazaruskind“ von Robert Mawson oder Barbara Woods „Himmelsfeuer“. Die
Clubs bilden mit jährlich 170 Millionen verkauften Büchern die größte
Buchgemeinschaft der Welt.

Weitere Highlights der Programmoffensive von DER CLUB Bertelsmann
sind die „EDITION 21“ – Romane junger deutscher Autoren in
außergewöhnlicher Ausstattung – das neue multimediale Bertelsmann
Lexikon und ein halbes Jahr vor dem freien Verkauf im Buchhandel
David Baldaccis exklusive Club-Premiere „Das Versprechen“.

Die „EDITION 21“ startet mit „Wäldchestag“ von Andreas Maier und
„Liebediener“ von Julia Franck. Jährlich werden fünf bis acht Titel
hinzukommen.

„Das neue Bertelsmann Lexikon multimedial: Das geballte Wissen
unserer Zeit in 24 Bänden“ bündelt das Wissen der Menschheit auf
8.400 Seiten, in 150.000 Stichwörtern und 10.000 überwiegend farbigen
Abbildungen, Grafiken, Karten und Tabellen und bietet ab 1. November
2001 einen kostenlosen Stichwort-Aktualisierungsservice im Internet.

„Die Club-Programmoffensive ist nach der im Frühjahr 2001 auf der
Leipziger Buchmesse eröffneten Marketingoffensive mit dem viel
beachteten Internet-Relaunch von DER CLUB (www.derclub.de), der
Einführung einer neuen Betriebssoftware für die internationalen
Clubs, dem Start von 2 Spezialclubs in Deutschland und Frankreich
sowie der Modernisierung von Katalogen und Filialen die konsequente
Fortführung unserer Neuausrichtung des Clubbusiness. Mit dem in
Europa bisher einmaligen Literatur-Beirat unterstreichen wir unseren
Anspruch, unseren weltweit 28 Mio. Mitgliedern ein exzellentes
Medienangebot auszuwählen“, betont Bertelsmann-Vorstand und CEO der
DirectGroup Klaus Eierhoff.

„Wir sind stolz, namhafte Persönlichkeiten aus der Literatur- und
Kulturszene für unseren Club-Beirat gewonnen zu haben“, sagt
CLUB-Chef Wulf Böttger. „Für unsere Mitglieder bedeutet dies eine
qualitative Erweiterung unserer Beratungs- und Auswahlkompetenz. Die
Kommentare und Empfehlungen unseres Beirates werden maßgeblich den
Meinungsstreit um aktuelle literarische Tendenzen beflügeln und die
Kultur- und Literaturförderung im deutschen Sprachraum anregen.“

Die DirectGroup Bertelsmann:
Die DirectGroup Bertelsmann steuert seit Juli 2000 als neuer
Unternehmensbereich die Endkundengeschäfte der Bertelsmann AG. Zur
DirectGroup gehören die weltweiten Buch- und Musikclubs sowie die
globalen E-Commerce-Geschäfte mit zusammen 60 Millionen Kunden und
Mitgliedern. Bei den Medienclubs ist Bertelsmann Weltmarktführer, bei
den Medien-E-Commerce Aktivitäten mit BOL, CDNow und BN.com die
weltweite Nummer 2. Die DirectGroup ist neben Inhalten und Media
Services eine der drei tragenden Säulen der
Bertelsmann-Gesamtstrategie. Dr. Klaus Eierhoff leitet die Gruppe,
deren Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2000/01 bei 3,8 Milliarden Euro
lag. Mit 13.500 Mitarbeitern ist der Bereich in 22 Ländern aktiv und
trägt maßgeblich zur Internationalität des Gesamtunternehmens
Bertelsmann bei.

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Th. Ickler

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