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Radio und Fernsehen
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Christian Melsa
06.08.2004 13.19
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Vorhin bin ich von Radio Hamburg über die Rechtschreibreform interviewt worden. Ausschnitte des Gesprächs wurden eben in den Nachrichten gebracht. Der Sender ist meines Wissens der meistgehörte hier.

Ein MP3 davon gibt's auch wieder, und zwar unter

http://www.vrs-ev.de/vrs_radio_hamburg.mp3 (338 KB)

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Christian Dörner
05.08.2004 10.37
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Regelwerk

Frau Grundmanns Antwort auf die Argumentation Herrn Prof. Icklers, das amtliche Regelwerk sei überaus kompliziert, bestehe aus einem 96seitigen Paragraphenteil und einem Wörterverzeichnis mit über 12.000 Einträgen, von denen immerhin 8 % mit einem Sternchen gekennzeichnet seien, war in der Tat aufschlußreich:
Sie verfasse zwar Bücher über die Rechtschreibreform, habe das amtliche Regelwerk jedoch noch nie gesehen. Interessant, nicht wahr?
__________________
Christian Dörner

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Elke Philburn
05.08.2004 10.21
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NDR Redezeit

Recht vielen Dank an Christian Melsa für die Bereitstellung der Radiosendung, die ich mir nun doch noch vollständig anhören konnte. Erfreulich, daß Herr Ickler am Anfang ausgiebig zu Wort kam. Interessant vor allem die Hintergründe des Eintretens von Baer für die Rechtschreibreform. Frau Mundlos kam überzeugend herüber und machte einen gut informierten Eindruck. Herr Baer schien sich zu widersprechen: Einerseits die horrenden Kosten, wenn jetzt die Lehrbücher überarbeitet werden müßten. Zum anderen der Hinweis, daß Lehrbücher selbstverständlich regelmäßig überarbeitet würden und eh einem ständigen Wandel unterlägen. Nun ja... Daß Frau Grundmann keine Lust hat, bis zur Pensionierung in einer Übergangsphase unterrichten zu müssen und die Kinder doch eh Korrekturprogramme zur Hand hätten, ist zwar irgendwie nachvollziehbar – aber ein Grund?
__________________
http://www.vrs-ev.de/

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Fritz Koch
05.08.2004 08.46
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Die Vorgehensweise war verkehrt herum

Wenn die Schulkinder etwas ganz anderes lernen sollen als die Eltern und Großeltern, muß zuerst flächendeckend („Flächen deckend“) und für alle verpflichtend ein Ganztagsschulsystem eingerichtet werden, in dem die Schüler keinerlei elterliche oder großelterliche Hilfe mehr brauchen und die beiden Systeme Schule und Elternhaus völlig entkoppelt sind. Ich glaube, in Aldous Huxleys berühmten Buch „Schöne neue Welt“ ist das beschrieben. DDR-Kenner können sagen, ob es dort schon verwirklicht war.

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margel
05.08.2004 08.02
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Im Krebsgang

Während die Reformer früher noch einen Vorbildcharakter ihres Machwerks für die ganze Schreibgemeinschaft reklamierten, beschränkt sich die Argumentation pro jetzt fast gänzlich auf die Schule. Neben der Frage der Kosten und der Mühe des Umlernens soll aber immer noch die Assoziation „jugendlich“, „fortschrittlich“, „zukunftsbezogen“ mitschwingen. „Die Alten sterben ja sowieso weg und mit ihnen die traditionelle Rechtschreibung.“ Den Ideologen unter den Reformern ging es immer um Gesellschaftsveränderung als Wert an sich. – Besonders lustig war die (schein-)empörte Antwort des Herrn Baer auf die Forderung Prof. Icklers, daß die Schüler selbstverständlich das lernen müßten, was in der Erwachsenenwelt gilt. Was ist das für eine Generation, die das Bewährte opfert, um den Nachkommen dafür Müll anzubieten?

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Fritz Koch
05.08.2004 07.00
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Schreiben dürfen wie die Eltern und Großeltern

ist soziale Gerechtigkeit für die Schüler, die keine Nachhilfelehrer bezahlt bekommen können.

Denn die Kalkulation der Reformer, über die Schüler auch deren Eltern und Großeltern im Interesse der besseren Hausaufgabenhilfe zum Umlernen zu nötigen, hat bekanntlich nicht funktioniert, weil Erwachsene schon selber denken können und den Blödsinn sehr bald erkannt haben. Schuld ist das Halbtagsschulsystem.

Ich werte den Aufstand gegen die Rechtschreibreform als den größten Volksaufstand seit der Wiedervereinigung. So wird er in die Geschichte eingehen.

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Christian Melsa
05.08.2004 06.21
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Re: Mitschnitt der „Redezeit“ hierher gespiegelt

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von 1
Die beiden Teile der NDR-„Redezeit“ haben wir hierher zu spiegeln uns erlaubt; die Dateinamen wurden etwas gekürzt (richtiges Datum ist der 4.8.2004?)

Äh, ja klar, 4.8. ist natürlich richtig. Die Dateinamen sind so lang, damit sie Stichwörter enthalten, um im ED2K-Netzwerk besser gefunden werden zu können. Aber es reicht, wenn nur eine Quelle die langen Dateinamen beibehält, die anderen können die auch kürzen; die Dateien werden im Tauschnetzwerk ja über einen Extraschlüssel identifiziert (Hashwert). Und im Web ist es eh egal, da stehen die Links auf die Dateien für Google und Co. in einem sprachlichen Kontext.

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1
05.08.2004 05.54
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Mitschnitt der „Redezeit“ hierher gespiegelt

Die beiden Teile der NDR-„Redezeit“ haben ich hierher zu spiegeln mir erlaubt; die Dateinamen habe ich etwas gekürzt (richtiges Datum ist der 4.8.2004?):
NDR_Redezeit_2004-08-04.1.mp3 17,6 MB
NDR_Redezeit_2004-08-04.2.mp3 6,5 MB

Nun habe ich beide Dateien nochmals gestaucht mittels der Einstellung „Bitrate 24 kB/sec“, dadurch schrumpfen die Dateien um mehr als die Hälfte; die Klangeinbuße kann nur ein geübtes Ohr hören, z, s und f lassen sich noch gut unterscheiden (bei 16 kB/sec ist der Klang deutlich verschlechtert).
Und dann gibt es noch die Einstellmöglichkeit „Umsamplen 8 kHz/ ... /48 kHz“, was immer das bedeuten mag, aber da habe ich keine Versuche gemacht.

Hier also die kleineren Dateien:
NDR_Redezeit_2004-08-04.1.Guete24.mp3 7,6 MB
NDR_Redezeit_2004-08-04.2.Guete24.mp3 2,8 MB

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Christian Melsa
05.08.2004 04.59
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Wer die Redezeit-Sendung nicht live mit anhören konnte, für den habe ich hier einen Mitschnitt im MP3-Format parat:

http://www.vrs-ev.de/ndr_info_redezeit_05.08.2004_thema_rechtschreibreform_teil1_von_2.mp3

http://www.vrs-ev.de/ndr_info_redezeit_05.08.2004_thema_rechtschreibreform_teil2_von_2.mp3

Teil 1 und 2, weil ich zuerst auf Cassette aufgenommen habe und die zwischendurch umgedreht werden mußte. Der erste Teil ist ungefähr 17 MB groß und der zweite 6 MB. Wenn man nicht gerade einen DSL-Zugang hat, sollte man sich also auf eine beträchtliche Wartezeit gefaßt machen.

Die Tonqualität ist nicht gerade der Knüller, für Sprache geht's aber.

Die Dateien werde ich nur eine kurze Zeit auf dem VRS-Server lassen, um das erlaubte Datenaufkommen pro Monat dort nicht zu überschreiten. Alternativ kann man sie auch jetzt schon übers ED2K-Netzwerk beziehen (Internet-Tauschbörse, nutzbar mit Programmen wie z. B. eMule, das gibt's unter http://www.emule-project.net).

Die entsprechenden ED2K-Links:

ed2k://|file|ndr_info_redezeit_05.08.2004_thema_rechtschreibreform_teil1_von_2.mp3|17619336|5E7D17AD43F9FFB65087019ED395B0E6|/

ed2k://|file|ndr_info_redezeit_05.08.2004_thema_rechtschreibreform_teil2_von_2.mp3|6481692|AB5A17A2565BB4E46CFBAF3D801EB7DF|/

(Einfacher: In eMule einfach die Suchbegriffe „ndr info rechtschreibreform“ eingeben.)

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Theodor Ickler
05.08.2004 03.59
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Redezeit

Die Redezeit-Sendung gewann durch die vergleichsweise sehr gute Moderation. Der Moderator hatte sich zuvor gründlich informieren lassen, was beim Rundfunk nicht alle für notwendig halten. Man glaubt ja dort (vor allem im Fernsehen), Routine und ein flottes Mundwerk seien hinreichend.
Wie zu erwarten, hatte keiner der Eingeladenen außer mir und keiner der sich meldenden Hörer außer Gabriele Ahrens das Original-Reformwerk je in der Hand gehabt, was aber keinen davon abhielt, mit größter Selbstgewißheit seine Urteile abzugeben. In der Schule lernt man seit einigen Jahrzehnten vor allem, zu jedem Gegenstand eine sogenannte Meinung zu haben und jede Meinung für gleich bedeutsam zu halten, und die Früchte dieser egalitären Pädagogik ernten wir jetzt. Bei Andreas Baer kommt natürlich noch etwas anderes hinzu, was hier nicht näher bezeichnet zu werden braucht. Den Moderator hat es nicht beeindruckt, und das war die beste Voraussetzung für eine insgesamt doch ganz nützliche Veranstaltung.
__________________
Th. Ickler

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Klaus Eicheler
04.08.2004 22.33
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Bayern 2 Radio

Heute morgen wurde im Bayerischen Rundfunk ein kurzes Streitgespräch zwischen Prof. Eichinger (Vorstand IDS, als Befürworter der Reform) und Prof. Gauger (Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, als Befürworter der Rücknahme der Reform) gesendet.
Die Argumente von Prof. Gauger waren stichhaltig – im einzelnen zumindest den Lesern dieser Internetseiten bekannt.
Mir fiel auf, daß Prof. Eichinger auf das „angebotene“ Kostenargument gegen eine Rücknahme der Reform geflissentlich ablenkte. Sein Appell, der Reform doch „eine Chance zu geben“, wirkte nach acht Jahren Feldversuch eher hilflos. Auf den Einwurf des Moderators Thomas Meyerhöfer („... ich muß jetzt neutral bleiben, auch wenn es schwerfällt ...“), daß der Widerstand in der Bevölkerung gegen die Reform und die Befürwortung der Rücknahme wohl unübersehbar sei, meinte Eichinger, „ja, aber der Widerstand bei den Schülern sei nicht so groß wie in der Bevölkerung“.
Bravo! Das überzeugt!


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Klaus Eicheler

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Christian Melsa
04.08.2004 21.10
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Interessant auch Frau Grundmanns Aussage in der „Redezeit“-Sendung, was bei einer Rücknahme passieren würde – das wäre die Katastrophe, da wüßten die Schulkinder ja gar nicht mehr, woran sie sich halten sollen, ja, sollen sie jetzt wieder so schreiben wie ihre Eltern, nein, das wäre katastrophal. Man stelle sich das vor: so schreiben wie die Eltern! Was für eine furchtbare Verwirrung. Außerdem habe sie sich ja jetzt auch irgendwie schon an die neuen Schreibweisen gewöhnt. Interessanterweise wird andauernd den „Alten“ vorgeworfen, sie wollten nicht umlernen.

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margel
04.08.2004 20.29
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1:0

Baer folgte der alten Politikerregel: Wenn du zu einer Sache nichts sagen kannst oder willst, dann sprich über etwas anderes. Frau Grundmann machte einen eher hilflosen Eindruck. Prof. Ickler erfreute durch zwei eindrucksvolle Treffer, indem er erstens die zwielichtige Figur des Schulbuchvertreters bloßstellte und, viel wichtiger, wieder einmal bewies, daß Sachkenntnis durch nichts zu ersetzen ist. So konzentrierte sich der, übrigens recht gute, Moderator immer mehr auf ihn als denjenigen, der wirklich Bescheid weiß. Eigentlich schade, daß nie ein ebenbürtiger Reformbefürworter auftritt. Aber den kann es wohl aus sachimmanenten Gründen auch nicht geben.

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Elke Philburn
04.08.2004 20.12
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Habe leider nur die letzten 20 Minuten mitbekommen. Schade, daß man man Baer das letzte Wort gelassen hat. Nichts als leere Rhetorik, die wohl darauf angelegt war, Ickler das Wort im Mund herumzudrehen. Klasse das Schlußwort: Die neuen Regeln würden wohl bleiben und die Nachbesserungen mit jeder neuen Auflage des Duden erfolgen.
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http://www.vrs-ev.de/

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Christian Dörner
04.08.2004 12.01
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Empfang

Die Sendung kann auch über das Internet empfangen werden.

Auf

http://www.ndrinfo.de/

läßt sich das Webradio starten.
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Christian Dörner

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