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Wissenschaftliche Texte
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Theodor Ickler
06.06.2001 12.48
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mehr nurmehr

Eigentlich wollte ich gar nicht für oder gegen Ihre Feststellung argumentieren, lieber Herr Dörner, sondern bloß den Eindruck, den Herr Markner hatte, durch die mir gerade zugänglichste Quelle überprüfen. Das Ergebnis ist nicht überwältigend repräsentativ, aber doch interessant, nicht wahr? Zumal solche Sachen kaum auf Abstimmung beruhen, sondern so nebenher passieren. Wir sehen gewissermaßen dem Sprachwandel in vivo zu.
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Th. Ickler

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Christian Dörner
06.06.2001 09.25
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nurmehr

Resultate bei Google:

nurmehr: ca. 6.500 Belege
nur mehr: ca. 24.500 Belege

Davon abzuziehen sind natürlich noch Sätze wie „Er versuchte es, nur mehr war einfach nicht drin“ usw.

Aber es ging ja eigentlich darum, ob die Getrenntschreibung in dem betreffenden Falle ein Fehler ist. Daß man nurmehr belegen kann, hat ja niemand bestritten, nur ist nur mehr selbstverständlich ebenfalls korrekt.
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Christian Dörner

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Theodor Ickler
06.06.2001 02.43
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nurmehr

Süddeutsche Zeitung: Belegzahlen für „nurmehr“
1995: 41
1996: 55
1997: 61
1998: 94
1999: 116

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Th. Ickler

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Reinhard Markner
06.06.2001 01.10
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nurmehr

Ich wage die Prognose, daß sich »nurmehr« in den nächsten Jahrzehnten durchsetzen wird, ähnlich wie »stattdessen«. Habe die Zusammenschreibung vor wenigen Tagen auch schon in der F.A.Z. gesehen.

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Christian Dörner
05.06.2001 21.44
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Doch keine orthographischen Fehler

Die Wortgruppe nur mehr wird nicht zusammengeschrieben, und in dem anderen Satz fehlt auch kein Komma.

In einem Gefüge wie „Akzeptiert man daher, daß Rechtsunterschiede [...] nicht [...] anstößig sind und Handlungen im Ausland [...] zu messen sind, ...“ darf nach sind keinesfalls ein Komma stehen.

Nebengeordnete Gliedsätze, die mit und oder oder verbunden sind, werden selbst dann nicht durch Kommata voneinander getrennt, wenn sie durch unterschiedliche Konjunktionen – hier nur einmal daß – eingeleitet werden. Im fraglichen Satz haben sie sogar die Einleitung gemeinsam.

Weiteres Beispiel:
In einem Satz wie Wir wissen, was du getan hast und warum du auf diese Idee gekommen bist steht ebenfalls kein Komma.

Ergänzung: Im übrigen erlaubt die Neuregelung das Komma in solchen Fällen.
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Christian Dörner

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Johannes Seifried
05.06.2001 21.18
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Orthographisch richtig?

Der Text der DFG enthält mindestens zwei Rechtschreibfehler:

1. „nurmehr“ wird zusammengeschrieben:

Nicht verboten ist hingegen der Import embryonaler Stammzellen, da diese nicht mehr totipotent, sondern nur mehr (richtig: nurmehr) pluripotent sind und daher gar nicht unter das Embryonenschutzgesetz fallen.

2. Fehlendes Komma nach Subjektwechsel:

Akzeptiert man daher, daß Rechtsunterschiede im internationalen Vergleich nicht per se anstößig sind (hier fehlt das Komma) und Handlungen im Ausland, abgesehen von Fällen weltweit geächteten Unrechts, an den jeweils dort geltenden Rechtsvorstellungen zu messen sind, dann gibt es mit Blick auf die verfassungsrechtliche Garantie der Forschungsfreiheit keine Rechtfertigung dafür, die Forschung mit legal im Ausland hergestellten embryonalen Stammzellen grundsätzlich auszuschließen.

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Wolfgang Scheuermann
31.05.2001 17.18
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Schreiben einer Nobelpreisträgerin

Damit kein Mißverständnis aufkommt: Ich möchte dieses Forum keineswegs umfunktionieren zu einem Debattierclub über – wiewohl äußerst wichtige – Fragen der Gentechnik.
Nachdem ich gestern (orthographisch richtige und m.E. inhaltlich sehr fragwürdige) Auszüge aus einer Stellungnahme der DFG hier vorgestellt hatte, las ich, die Nobelpreisträgerin und Direktorin des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in Tübingen, Frau Professor Dr. Christiane Nüsslein-Volhard, habe die (inhaltlich sehr beachtliche und orthographisch liederlich abgefaßte) „Berliner Rede“ des Bundespräsidenten scharf kritisiert.
Daraus resultierte folgender kurzer E-Mail-Austausch:

Sehr geehrte Frau Professor,

heute wurde über dpa eine Äußerung von Ihnen kolportiert, nach der Sie den Bundespräsidenten in scharfer Form als wissenschaftsfeindlich gerügt hätten.
Solche Meldungen sind immer verkürzt und in der Tendenz oft verfälscht. Deshalb bitte ich Sie um Nachsicht, daß ich in aller gebotenen Kürze direkt bei Ihnen nachfrage, ob Sie denn tatsächlich die Berliner Rede von Herrn Rau quasi als Kriegserklärung wider die Wissenschaft empfunden haben.
Er hat – bei einigen Ungenauigkeiten – m.E. seinen Kernpunkt klar herausgestellt, daß es viel „diesseits des Rubikon“ zu tun gebe. Dem stimme ich – auch als Wissenschaftler – zu.
Umgekehrt bin ich geradezu entsetzt über die Rabulistik, derer sich eine hochangesehene Einrichtung wie die DFG befleißigt, um zu begründen, daß sie geltendes deutsches Recht zu umgehen empfiehlt (3. Mai 2001):


An dieser Stelle folgen die schon zitierten Sätze der DFG.

Ist das noch erträglich?

Mit freundlichen Grüßen

W. Scheuermann


Die Antwort ist eine typische E-Mail, die man orthographisch und stilistisch nicht auf die Goldwaage legen sollte. Dennoch erscheint es mir nicht als völlig einerlei, wie und in welcher Form sie abgefaßt ist.

Sehr geehrter Herr Scheuermann,

Woertlichsteht in dem interview auf die Frage: wie hat die Rede von Bundspraesident Rau auf Sie gewirkt?:
Die ausgesprochen wisssenschaftfeindliche Haltung hat mich
erschreckt. Ob es so weise war, als Bundespraesident eine so extrem konservative Haltung einzunehmen, wird sich noch zeigen.

Davor habe ich darauf hingewiesen, dass einige Techniken von denen er, wenigstens in der Tendenz, glaubt, dass Wissenschaftler diese bereits auszufuehren gedenken, nicht im entferntesten der Realitaet entsprechen. Ich finde das schon bedenklich, wie er und viele andere „den“ Wissenschaftlern automatisch unethisches Handeln unterstellen, es quasi erwarten. Da sehe ich mich in meiner Berufsehre getroffen.

Ich wuerde das nicht als Kritik in scharfer Form bezeichnen.
Allerdings kann ich auch Ihre scharfe Kritik an der Stellungnahme der DFG nicht nachvollziehen.

Mit freundlichen Gruessen,

CNV


Mir scheint, hier wurde „mit zwei Schärfen“ gemessen, aber das ist ja nicht so wichtig.
Interessant ist, welche Sprache Wissenschaftler nutzen – da ziehe ich jetzt die Stellungnahme der DFG mit ein (und natürlich möchte ich mich selbst nicht in einen kritikfreien Raum zurückziehen).
Ich bin der Ansicht, daß wir Wissenschaftler (fast alle) derart von Zuwendungen der Allgemeinheit abhängen, daß wir uns, als geradezu selbstverständliche Gegenleistung der Gesellschaft gegenüber, in einem Deutsch äußern sollten, das von einem lesekundigen Mitbürger auch verstanden wird. (Das gilt nicht notwendig für unseren Umgang untereinander – da brauchen wir einfach gewisse Fachtermini, um uns rasch zu verständigen).
Dazu gehört auch, daß ich nicht den Vorreiter spielen sollte bei einer Sprachverhunzung wie der Rechtschreibreform, wenn die Mehrheit der Bevölkerung sie ablehnt. Verständlich zu formulieren ist ohnehin fast immer mühseliger, als einen Instant-Aufguß von Sprechblasen anzurühren – zusätzliche Barrieren werden da nicht gebraucht.
Die Rede des Bundespräsidenten (nachzulesen unter
http://www.bundespraesident.de
braucht einen Vergleich mit sprachlichen Leistungen von Wissenschaftlern sicher nicht zu scheuen.

P.S.: Heute erreichte mich die Neufassung einer Dr.-Arbeit, die wegen – u.a. orthographischen – Mängeln zurückgezogen worden war. Ein Blick zeigt Einfluß, Messergebnis, passt, Abschluß, erfasst – es ist ganz offenkundig zu schwer!
__________________
Dr. Wolfgang Scheuermann

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Wolfgang Scheuermann
30.05.2001 11.12
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Keine Antwort, eine Ergänzung:
Wer sich einmal ein Bild davon machen möchte, was Doktoranden der Medizin in Heidelberg so alles beforschen (und in welcher Sprache sie es zu Papier bringen), findet die Kurzfassungen der aktuellen Arbeiten unter

http://dissmed.ub.uni-heidelberg.de

im Internet. Bei deren Lektüre kann man sich vergegenwärtigen, daß die Doktoranden sich bei der Formulierung dieser Kurzfassungen überdurchschnittlich Mühe gegeben haben, weil sie wußten, daß diese sehr viel häufiger gelesen werden als die kompletten Arbeiten.
Die resultierende Vielfalt ist jedenfalls erstaunlich.

Erstaunlich sind auch die Formulierungskünste der hochangesehenen Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die hier an einem kurzen Abschnitt dokumentiert werden. Sie stammen vom 3. Mai 2001 und zeigen, daß die DFG der Rechtschreibreform keineswegs bedarf, um ungeahnte Höhen der Rabulistik zu erklimmen:
„Die Herstellung menschlicher embryonaler Stammzellen zu Forschungszwecken ist nach geltendem Recht verboten. Nicht verboten ist hingegen der Import embryonaler Stammzellen, da diese nicht mehr totipotent, sondern nur mehr pluripotent sind und daher gar nicht unter das Embryonenschutzgesetz fallen. Soweit dagegen Bedenken geltend gemacht werden, weist die DFG darauf hin, daß der Respekt vor der Souveränität anderer Staaten und ihrer Rechtsetzungsgewalt, wie er umgekehrt auch von anderen Staaten gegenüber dem deutschen Recht und seinen Lösungen erwartet wird, es gebietet, grundsätzlich nur Handlungen im Inland an den heimischen Rechtsvorstellungen zu messen. Akzeptiert man daher, daß Rechtsunterschiede im internationalen Vergleich nicht per se anstößig sind und Handlungen im Ausland, abgesehen von Fällen weltweit geächteten Unrechts, an den jeweils dort geltenden Rechtsvorstellungen zu messen sind, dann gibt es mit Blick auf die verfassungsrechtliche Garantie der Forschungsfreiheit keine Rechtfertigung dafür, die Forschung mit legal im Ausland hergestellten embryonalen Stammzellen grundsätzlich auszuschließen.“
Über den Inhalt soll hier gar nicht diskutiert werden, aber alles ist doch orthographisch korrekt, oder?
(Ich gestehe allerdings, daß ich diesen Text fast lieber in „Reform-Deutsch“ gelesen hätte. Das hätte einfach besser gepasssst.)
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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Wolfgang Scheuermann
18.05.2001 17.53
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Doktorarbeiten in „Mischdeutsch“

Seit der Rechtschreibreform ist der Anteil orthographisch einigermaßen akzeptabler Doktorarbeiten in der Medizin – unter denen, die ich zur Begutachtung erhalte – in Heidelberg deutlich abgesunken. Selten folgt ein Doktorand noch einheitlich einer Orthographie, meist herrscht eine bunte Mischung vor.
Das kann u.U. die Note, manchmal aber auch die Arbeit an sich gefährden:
Ein Doktorand hatte eine besonders überzeugende, aufwendige und umfangreiche Dissertation fertiggestellt – in mehrjähriger Arbeit – und durfte nach den Bewertungskriterien unserere Fakultät an sich erwarten, daß er eine gute Chance auf ein „magna cum laude“ (eine „1“, „summa cum laude“ wäre eine „1 mit Stern“) haben würde.
Nach Abschluß seiner Arbeiten muß ihn der Teufel geritten haben: Um nun wirklich alles möglichst gut zu machen, hat er seine gesamte Dissertation durch irgendeinen Konvertierer laufen lassen und hat sie damit auf ein ungefähres „Reform-Deutsch“ umgestellt. Das war sein Verhängnis! Die Arbeit enthielt unzählige Zitate aus zurückliegenden Jahrzehnten, deren Autoren nun auf einmal die z.T. erst weit nach ihrem Tod verbrochene Reform der Rechtschreibung vorausgeahnt haben müssen. Das sind Zitatfälschungen, die der Doktorvater (nachdem ich ihn darauf aufmerksam gemacht hatte – er hatte diese letzte Version gar nicht mehr zu Gesicht bekommen) nicht hinzunehmen bereit war – er ließ die Arbeit zurückziehen. Der Unglücksrabe von Doktorand hatte sich vorher nie mit Computern befaßt und aus dieser Unerfahrenheit heraus vor der Konvertierung keine Sicherungskopie gemacht.
Das bedeutet nun für ihn: Nochmaliges Heraussuchen aller Originalbelege und entsprechende Korrektur.
Das war irgendwann Mitte des letzten Jahres; er ist heute offenbar noch nicht fertig.
Generell warne ich vor der Anwendung der neuen Regeln: Viele Studenten haben ohnehin Schwierigkeiten, klare Sätze zu formulieren. Wenn dann noch die Zweideutigkeiten der Reform hinzutreten ... sind sie gänzlich verloren.
__________________
Dr. Wolfgang Scheuermann

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