Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Der Fetisch "Norm"
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Der Fetisch "Norm"
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Elke Philburn
19.12.2001 00.00
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Zitat:
Was aber ist die Norm? Schafft sie nicht auch Geborgenheit?

Nunja, ich würde sagen, sie gibt demjenigen, der sich seines eigenen Urteils nicht sicher ist, etwas, an dem er sich festhalten kann. Jemand, der im Schreiben noch sehr unsicher ist, braucht natürlich Regeln, nach denen er sich richten kann. Insofern sollte ein Deutschlehrer in der Lage sein, die Grundregeln der Rechtschreibung schülergerecht zu vermitteln.

Im Gegensatz zum Schüler sollte der Lehrer aber auch mit Schwankungen im Sprachgebrauch umgehen können und das Selbstvertrauen besitzen, sich auf sein eigenes begründetes Urteil zu stützen. Wenn also Lehrer X meint, daß man schonmal zusammenschreiben kann, weil es in Google soundsoviele Tausende Belege dafür gibt, dann sollte das gelten. Egal, ob das im Wörterbuch steht oder nicht.

Zitat:
Was ist davon zu halten, wenn z.B. Ernst Jandl und Rolf Landolt mit bewußtpraktizierter Kleinschreibung der Norm die Zunge herausstrecken?

Solange sie nicht erwarten, daß das irgend jemand als Norm auffaßt, können die selbstverständlich machen, was sie wollen.

Zitat:
Was ist davon zu halten, wenn die Werbung mit BinnenGroßschreibung aufwartet?

Dürfte kaum Einfluß haben. Werbung kommt und geht wie die Hosenmode. Heute Schlag, morgen Karotte, übermorgen Röhre. Links rein, rechts wieder raus.


Dieser Satz

Zitat:
Der Usus, der Gebrauch also, IST die Norm.

gefällt mir. Man würde doch einem Schüler auch keine Rüge erteilen, wenn er in einem mündlichen Beitrag „weil“ als nebenordnende Konjunktion gebraucht, selbst wenn das laut Duden ungrammatisch ist. (Vermutlich würde es den wenigsten auffallen, weil es schon völlig geläufig ist.)

Man hat mit der Reform eine Veränderung im Schreibverhalten der Leute erzwungen, anstatt sich ihnen anzupassen, und so wurde – wen wundert's – die Reformierung zur Deformierung.

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Norbert Schäbler
18.12.2001 21.55
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1:0

Für wen?
„Die Grundlage des Fundaments ist die Basis“, war mindestens genausogut.
__________________
nos

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Theodor Ickler
18.12.2001 21.28
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Horaz

Am 1. April ist im Gästebuch schon einmal – mit gebotenem Humor, aber doch ernst gemeint – auf das treffliche Wort des Altmeisters hingewiesen worden: Der Usus, der Gebrauch also, IST die Norm. Die inhärente Norm, an die weder die staatsfrommen Professoren links (Nerius) und rechts (Weisgerber) glauben wollen noch das Bundesverfassungsgericht.
__________________
Th. Ickler

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Norbert Schäbler
18.12.2001 20.42
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Thorwandschießen

Ich hatte eigentlich nicht vor, ein Selbsttor zu schießen, denn das, was ich gemacht habe, war lediglich so etwas wie eine Mannschaftssitzung – so eine Art Beratung in der Kabine und eine taktische Einstellung auf das Spiel.

Einen Feind habe ich nicht ausgemacht. Stattdessen habe ich auf einen großen Spielpartner, Herrn Professor Ickler, eingeschworen, den ich außerordentlich schätze.

Jener behauptet, daß es ihm noch nicht gelungen sei (und dies selbst im Kreise der Mitstreiter), seine Auffassung und Überzeugung von rechtschriftlicher Norm (oder auch Normlosigkeit) zu Ende zu denken. Also braucht er die Herausforderung, braucht den Widerspruch, benötigt den Schweiß.

Ich bin bereit, diesen Weg zu gehen, auch wenn ich als Lehrer, „ABC-Thorschütze“ (und was auch immer an Schimpf über mich hereinprasselt) eigentlich schlechte Karten habe.

Einschüchterung gilt nicht. „Fair-play“ bitteschön! Die Allgemeinheit soll etwas davon haben. Ich strebe ein pädagogisch wertvolles Remis an.
Das mag man mir vorwerfen. Es ist die Lauheit, die dem Lehrer anhaftet.

Aber! an dem Bild vom „Anker“ halte ich fest.






__________________
nos

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Walter Lachenmann
18.12.2001 19.12
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Frage- und Antwortspiel, am Ende fällt ein Tor.

1. Was aber ist die Norm? Schafft sie nicht auch Geborgenheit?
Vielleicht schafft sie Regelgefüge, auf die man sich im Falle von Unsicherheit berufen kann, aber den Begriff der Geborgenheit verbinde ich nicht mit dem Begriff der Norm.

2. Birgt sie nicht ambivalente Möglichkeiten? (... sowohl die der Anpassung als auch die des Widerstandes?)
Klar. Das muß auch so sein.

3. Was ist davon zu halten, wenn z.B. Ernst Jandl und Rolf Landolt mit bewußtpraktizierter Kleinschreibung der Norm die Zunge herausstrecken?
Bei Jandl ist es oft in Verbindung mit den Inhalten seiner Texte ein reizvoller künstlerischer Effekt, der aber nur deshalb funktioniert, weil Kleinschreibung die Ausnahme ist. Bei Landolt sieht es nach Pedanterie und Klugscheißerei aus, bei den RAF-Leuten war es außerdem noch Arroganz, das ist es nach meiner Einschätzung in den meisten Fällen.

4. Was ist davon zu halten, wenn die Werbung mit BinnenGroßschreibung aufwartet?
Harmlose Gags, die bald so fad sind, daß ihnen neue Gags folgen werden. Vielleicht auf den Kopf gestellte Fragezeichen¿

5.Was ist, wenn „fakultative Zusammenschreibung“ plötzlich „obligatorische X-Schreibung“ wird?
Weiß ich nicht, die Frage verstehe ich nicht.

: Irgendwie hänge ich an der Norm. Sie ist so etwas wie ein Anker. Ich kann ja nicht permanent auf dem großen Meer herumschiffen. :

Vielleicht ist der Begriff »Norm« hier das Problem. Sagen wir doch »Ordnung«. Die ist da, man muß sie nur beobachten und versuchen, sie kennenzulernen, auch mit ihren Widersprüchen. Dann ertrinkt man nicht in ihr, sondern navigiert vergnügt darin herum.

: Das kann ein „Nachfolge-Napoleon“, der nur wenige Minuten Schlaf pro Tag benötigt, wahrscheinlich gar nicht verstehen. :

[Alberbildchen: fragendes Stirnrunzeln]

: Was will ich sagen? Laßt uns ein Schachspiel beginnen. „Kasparov gegen Big-Blue“ bzw. andersrum: „Alle gegen Ickler“. :

Der »Feind« ist nicht gut gewählt. Man schießt nur als Tor ins eigene. Und nur im Training darf man das.

Und laßt uns nicht die DFB-Losung vergessen: Fair play (Hauptsache: alle gewinnen)!
Na, dann streng Dich ein bißchen an, Du ABC-Torschütze!
__________________
Walter Lachenmann

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Norbert Schäbler
18.12.2001 16.40
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Veranlaßt durch folgenden Eintrag von Professor Ickler soll ein weiterer Leitfaden entstehen.
Der Faden: „Der Fetisch: Norm“ oder auch „Die Bitte der Schafe um den Pferch“

Zitat:
Einspruch!
Lieber Herr Schäbler,
es gibt keine geltende Normierung der Rechtschreibung.
Ich sollte vielleicht sagen „nicht mehr“, denn das Dudenprivileg ist aufgehoben (und das ist auch gut so). Aber schon vorher bestand an der Legitimität dieser staatlichen Maßnahme ein gewisser Zweifel. Außerdem war niemand außer der Schule daran gebunden. Das ist jetzt genauso.
Mir war immer viel daran gelegen, die Idee einer staatlichen Rechtschreibregelung grundsätzlich anzufechten.
Also noch einmal:
1. In der Schule wird die allgemein übliche Sprache (Schriftsprache ebenso wie mündliche Rede) gelehrt.
2. Wie andere Teile der Sprache, so wird auch die Rechtschreibung aufgrund der muttersprachlichen, durchs Studium veredelten Kompetenz des Deutschlehrer (usw.) vermittelt.
3. Dabei helfen Wörterbücher, Grammatiken usw., die den üblichen Sprachgebrauch dokumentieren.

Diese Ordnung der Dinge engt die Sprachgemeinschaft nicht ein und gibt dem Lehrer wieder, was des Lehrers ist.
Leider habe ich bisher selten jemanden gefunden (auch unter den Mitstreitern), der diese einfache und schlicht menschenwürdige Konzeption zu Ende zu denken bereit wäre.
__________________
Th. Ickler


Herr Professor Ickler bittet darum, den Horizont zu erweitern.
So lasset uns denken – „kanzelfrei“!

Es ist mir ein Anliegen, frei zu denken. Das ist auch das Anliegen von Professor Ickler.
Doch wenn Professor Ickler etwas zu Ende denken will, so darf dieses Ende auch nicht eingegrenzt sein durch jedwede Sache oder Person.

Es geht um Normen. Dabei unterstelle ich (ähnlich wie er), daß es eine typisch deutsche Eigenart zu sein scheint, „norm- bzw. befehlsgerecht“ zu denken (man empfinde das als Provokation – schließlich beginnt der Strang auch mit einer icklerschen Provokation).

Was aber ist die Norm? Schafft sie nicht auch Geborgenheit?
Birgt sie nicht ambivalente Möglichkeiten? (... sowohl die der Anpassung als auch die des Widerstandes?)
Was ist davon zu halten, wenn z.B. Ernst Jandl und Rolf Landolt mit bewußtpraktizierter Kleinschreibung der Norm die Zunge herausstrecken?
Was ist davon zu halten, wenn die Werbung mit BinnenGroßschreibung aufwartet?
Was ist, wenn „fakultative Zusammenschreibung“ plötzlich „obligatorische X-Schreibung“ wird?

Irgendwie hänge ich an der Norm. Sie ist so etwas wie ein Anker. Ich kann ja nicht permanent auf dem großen Meer herumschiffen.
Das kann ein „Nachfolge-Napoleon“, der nur wenige Minuten Schlaf pro Tag benötigt, wahrscheinlich gar nicht verstehen.

Was will ich sagen? Laßt uns ein Schachspiel beginnen. „Kasparov gegen Big-Blue“ bzw. andersrum: „Alle gegen Ickler“.
Und laßt uns nicht die DFB-Losung vergessen: Fair play (Hauptsache: alle gewinnen)!


__________________
nos

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