Die Gemsen der SZ
Im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung schreibt man seit längerem ziemlich einheitlich kennenlernen usw. , aber auch manches andere ganz vernünftig, heute zum Beispiel zu eigen machen, gleichbleibendes Interesse, Rauhfasertapete (dreimal), auf deutsch, kennenlernen, pleite gehen, leid tun. Im SZ-Magazin begrüßen wir die Gemsen als alte Bekannte, nur den höchst Respekt gebietenden Himalaya empfinden wir als schwer Ruf schädigend für den Verfasser, Hermann Unterstöger. Übrigens hat die SZ keinen Grund, sich über die Einschränkung der Meinungsfreiheit für Springer-Journalisten lustig zu machen. Denen ist bekanntlich schon im Arbeitsvertrag auferlegt, uneingeschränkte Solidarität mit der amerikanischen Politik zu beweisen. Aber die SZ-Journalisten müssen sich der Rechtschreibreform unterwerfen, obwohl sie sie abscheulich finden. Der stille Protest durch heimliches Unterlaufen amüsiert uns zwar, freut uns aber nicht, weil er die unwürdige Situation nur um so deutlicher werden läßt.
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Th. Ickler
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