Gute Aussichten
Wenn nicht alles täuscht, deuten verschiedene Stimmen aus den letzten Tagen darauf hin, daß sowohl Politiker als auch Presseleute ihrer Verdrossenheit über die Reformfolgen wieder deutlicher Ausdruck verleihen. Daher scheint mir auch die Resolution zu einem günstigeren Zeitpunkt zu kommen, als noch vor kurzen zu erkennen war.
Wir sollten immer wieder darauf hinweisen, daß wir nicht bloß kritisieren, sondern auch eine konstruktive Lösung anzubieten haben. Bisher ist ja noch kein einziger Kultusminister und auch kaum ein Journalist auf den Gedanken eingegangen, daß die bisherige Rechtschreibung an sich doch sehr gut war, wenn man nämlich von ein paar Macken ihrer Darbietung im alten Duden absieht. Daß die alte Rechtschreibung zumal ohne Duden-Haarspaltereien schwerer zu erlernen und zu beherrschen wäre als die verkorkste neue, traut sich doch wohl kein Mensch mehr zu behaupten. Besser war sie allemal.
Und wenn die Reformer, wie im dritten Bericht aufs neue erkennbar, doch dauernd nur mit Rückbau und Herummurksen beschäftigt sind warum sollte man nicht gleich Nägel mit Köpfen machen? Wir zeigen gern, daß das ohne weiteres möglich ist.
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Th. Ickler
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