Nachbetrachtung ...
Was wollte ich eigentlich erreichen mit dem Strang „Dilemmata“?
Sensibilität!
Und, so etwas wie einen Hoffnungsfunken!
Jetzt mal ehrlich: Wir sind doch alle hochgradige Umweltschützer! Aber: Haben wir damals wirklich bleifrei getankt, als der Liter „Umweltbenzin“ noch drei Pfennig teurer war als das andere Gemisch?
Klar, aufgeklärt sind wir auch. Wir wissen, daß mit derartigen politischen Marschrouten Melkkühe angezapft werden.
Melkkühe sind wir nicht!
In diesem Punkt treiben fremdausgelöste Konflikte einen unendlichen Kreislauf von Selbstbewahrung und Ethik an.
Apropos Auslösung: Die Gedanken zu diesem Strang wurden initiiert durch die Lektüre des Buches von Timur Kuran: „Leben in Lüge“ – ein Buch, das völlig neue soziologische Erkenntnisse bereithält.
Nicht kapiert – bis zum heutigen Tage – habe ich, daß sich das kommunistische System so lange halten konnte, daß in Indien (selbst im Jahre 2002) ein tabuisiertes Kastensystem betrieben wird und daß in den USA eine Übersensibilität herrscht, wenn es um Rassenfragen geht.
Was – um Gottes Willen – ist da los?
Der pure Oktroyismus, Selbstunterwerfung, vorauseilender Gehorsam …
… und hier schließt sich der Kreis zur Rechtschreibreform.
Noch drücke ich mich vor der Arbeit, das Buch zu rezensieren (das wird – falls überhaupt im Strang „Gruppendynamik“ passieren).
Im Prinzip ist das zu Beschreibende Nachhilfe in Sachen Menschlichkeit, ein Appell dazu, ungeschminkt für die Wahrheit einzutreten, Mut zu zeigen, egal ob das gesellschaftlich oder auch egozentrisch gedacht sinnvoll ist
Engagement hängt doch ab von zunehmenden Erfahrungen und Kenntnissen; vorausgesetzt man erfährt und vorausgesetzt man läßt nicht denken und vorausgesetzt man hat noch so etwas wie Gefühl, für das man libidinös alles andere vergißt.
Die Zeit ist reif, dieser staatlichen Einmischung in die Gedanken- und Ausdruckswelt der Bürger zu entgegnen.
Bringen wir diesen Versuchsballon zum Platzen!
PS: Interessant wäre es natürlich schon, diese alltäglichen Dilemmata aufzuzeichnen, vor allem jene Situationen, in denen wir nach bestem Wissen und Gewissen Stärke bewiesen haben.
Dazu eine Ermunterung:
Niemand hat das Recht, unsere Gedanken, unsere Handlungen zu verunglimpfen.
Wir sind der „Sauerteig“, und ohne den entsteht kein vernünftiges Brot.
__________________
nos
|