Re: eine Hand voll Dollar
Zitat: Ursprünglich eingetragen von Ruth Salber-Buchmüller
Eine Hand voll (nur diese Schreibweise
ist laut Duden noch zulässig) [...]
Der Titel ist gleichzeitig eine kleine
Anspielung auf den bekannten Western
For a fistful of Dollars, deutsch
Für eine Hand voll Dollar.
Grammatisch und semantisch ist daran
nichts auszusetzen, und ich glaube nicht, dass
das Wortspiel bzw. die umgangssprachliche
Wendung die Leser irritiert.
Mit freundlichem Gruß
Bernd Kassner
Eine derartige Ignoranz kann einen am gesunden Menschenverstand zeifeln lassen, in die Verzweiflung treiben oder noch ganz andere schädliche Nebeneffekte haben, deshalb sollte man diese Antwort eigentlich einfach abhaken. Mir fallen aber drei Dinge auf, die man in einer Nachfrage trotzdem ansprechen könnte (um demjenigen noch eine Chance zu geben, den Unfug zu erkennen bzw. sich endgültig selber zu disqualifizieren):
1.) Man kann ihn darauf aufmerksam machen, daß es zum einen nicht mehr darauf ankommt, was im Duden steht, weil das Dudenprivileg, bei der Rechtschreibung maßgeblich zu sein, aufgehoben wurde, und daß es zum anderen sein kann, daß es sich bei diesem Eintrag um eine Fehlinterpretation der neuen Rechtschreibregeln handelt.
2.) Man kann ihn fragen, wie er umgekehrt eine Hand voll Erde ins Englische übersetzen würde.
3.) Man kann ihn fragen, was er mit der umgangssprachlichen Wendung meint bzw. wie sich diese Wendung in der Umgangssprache anhört: Wo liegen die Betonungen, wie klingt die Satzmelodie, wenn man zum einen beispielsweise die Hand voll Geld, eine Schaufel voll Kohlen, ein Korb voll Blumen langsam und deutlich ausspricht, zum anderen eine Handvoll Häuser; dann kann man ihn weiter fragen, welche Wörter man dabei als einzelne wahrnimmt und was das für Konsequenzen bezüglich Grammatik und Semantik hat -- rein lautsprachlich gesehen, ganz unabhängig davon, wie man es schreiben würde.
__________________
Jan-Martin Wagner
|