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Dilemmata
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Norbert Schäbler
26.07.2002 12.45
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Nachbetrachtung ...

Was wollte ich eigentlich erreichen mit dem Strang „Dilemmata“?
Sensibilität!
Und, so etwas wie einen Hoffnungsfunken!

Jetzt mal ehrlich: Wir sind doch alle hochgradige Umweltschützer! Aber: Haben wir damals wirklich bleifrei getankt, als der Liter „Umweltbenzin“ noch drei Pfennig teurer war als das andere Gemisch?
Klar, aufgeklärt sind wir auch. Wir wissen, daß mit derartigen politischen Marschrouten Melkkühe angezapft werden.
Melkkühe sind wir nicht!
In diesem Punkt treiben fremdausgelöste Konflikte einen unendlichen Kreislauf von Selbstbewahrung und Ethik an.

Apropos Auslösung: Die Gedanken zu diesem Strang wurden initiiert durch die Lektüre des Buches von Timur Kuran: „Leben in Lüge“ – ein Buch, das völlig neue soziologische Erkenntnisse bereithält.

Nicht kapiert – bis zum heutigen Tage – habe ich, daß sich das kommunistische System so lange halten konnte, daß in Indien (selbst im Jahre 2002) ein tabuisiertes Kastensystem betrieben wird und daß in den USA eine Übersensibilität herrscht, wenn es um Rassenfragen geht.
Was – um Gottes Willen – ist da los?
Der pure Oktroyismus, Selbstunterwerfung, vorauseilender Gehorsam …
… und hier schließt sich der Kreis zur Rechtschreibreform.

Noch drücke ich mich vor der Arbeit, das Buch zu rezensieren (das wird – falls überhaupt – im Strang „Gruppendynamik“ passieren).

Im Prinzip ist das zu Beschreibende Nachhilfe in Sachen Menschlichkeit, ein Appell dazu, ungeschminkt für die Wahrheit einzutreten, Mut zu zeigen, egal ob das gesellschaftlich – oder auch egozentrisch gedacht – sinnvoll ist
Engagement hängt doch ab von zunehmenden Erfahrungen und Kenntnissen; vorausgesetzt man erfährt und vorausgesetzt man läßt nicht denken – und vorausgesetzt man hat noch so etwas wie Gefühl, für das man libidinös alles andere vergißt.

Die Zeit ist reif, dieser staatlichen Einmischung in die Gedanken- und Ausdruckswelt der Bürger zu entgegnen.
Bringen wir diesen Versuchsballon zum Platzen!

PS: Interessant wäre es natürlich schon, diese alltäglichen Dilemmata aufzuzeichnen, vor allem jene Situationen, in denen wir nach bestem Wissen und Gewissen Stärke bewiesen haben.
Dazu eine Ermunterung:
Niemand hat das Recht, unsere Gedanken, unsere Handlungen zu verunglimpfen.
Wir sind der „Sauerteig“, und ohne den entsteht kein vernünftiges Brot.





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nos

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Norbert Schäbler
24.07.2002 20.16
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Können, wollen, dürfen oder sollen

… hinzukommen natürlich noch die Hilfsverben „sein“ und „haben“. Und nicht zu vergessen das „Helferchen“ „mögen“; wobei das Wort „lieben“ zweifelsfrei besser ankommt.

Vier Zeilen – Riesenoffenbarung!?

Dilemmata streben nach Lösung.
„Ich habe fertig!“



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Norbert Schäbler
20.07.2002 08.46
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„Denkfabrik“

(ein Nachtrag zum 20. Juli)

In der Denkfabrik herrscht die Vorstellung, daß eine mit einem Denkverbot belegte Überzeugung letztlich aus dem menschlichen Bewußtsein verschwinde,
obwohl man –
aufgrund zahlreicher geschichtlicher Wahrheiten –
daselbst genau wissen müßte,
daß man zwar die Körper,
jedoch nicht die Gedanken zerstören kann.

Angesichts des 20. Juli 1944 lohnt es sich (vom Standpunkt aller Beteiligten) nachzudenken:
- über Motive
- über innere Konflikte
- über die Tiefe der Überzeugung

Eine seltsame Parabel wird sich dabei auftun, in der sich Verbrecher urplötzlich in Helden verwandeln …

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Norbert Schäbler
13.07.2002 12.50
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Kain und/oder Abel

Auf diese in einer Bibelgeschichte symbolisierte Gefühlsambivalenz verweist auch Timur Kuran in seinem Buch „Leben in Lüge“ (S. 146) und er benennt als Zeitdokument einen erschütternden Plakattext, der nach dem Fall der Berliner Mauer in einer ostdeutschen Kirche zu lesen war.

Er lautete: „ICH BIN KAIN UND ABEL“

Im folgenden Timur Kurans Erklärung, die sich stark an Aufzeichnungen von Václav Havel anlehnt:
„Gemeint ist damit natürlich, daß der intrapersonale Konflikt durch den Zusammenprall unserer Bedürfnisse, uns selbst treu zu bleiben und sozial anerkannt zu werden, verursacht war. Unter dem kommunistischen Regime haben die Bürger Osteuropas und der Sowjetunion diesen Konflikt meistens zugunsten der sozialen Anerkennung aufgelöst. Indem sie den offenen Kampf mit ihren repressiven Regimen mieden, ergaben sie sich in den stillen Kampf mit sich selbst. Die meisten erlangten, wenn auch um den Preis ihres inneren Friedens, ein gewisses Maß an äußerer Sicherheit.
Jahrzehntelang haben also Heuchelei und Lüge die Quelle der Stabilität des kommunistischen Systems gebildet …“

Man könnte das als osteuropäisches Problem abtun.
Aber nein!
Kuran weist nach, daß unabhängig von herrschender Gesellschaftsordnung der Grundkonflikt unablässig in den Menschen schwelt, ohne einer Lösung zugeführt zu werden.

Mit anderen Worten: Auch wir sind blind, taub und gefühlserkaltet in Sachen „Dilemma“.
Wir sind unmündig und nicht einmal Herr im eigenen Haus.



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Norbert Schäbler
12.07.2002 14.16
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Innerer oder äußerer Friede

Jede Seele, sagt Rumi (ein anatolischer Mystiker des 13. Jahrhunderts), muß sich entscheiden, ob sie auf dem sicheren Boden der eingeschliffenen Gewohnheiten, herkömmlichen Sitten und religiösen Geboten bleibt oder dem Ruf ihrer inneren Stimme folgt und sich ins Meer stürzt. (Zitat: Timur Kuran: „Leben in Lüge“, S. 53)

Frage: Nach welchen Denk- und Fühlmustern haben sich eigentlich die Kultusminister entschieden?

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Norbert Schäbler
05.07.2002 06.46
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Dienst oder Vorschrift

… bedeutet keineswegs ein Dilemma für den altgedienten deutschen Beamtenstand, denn hierzulande entscheidet man sich normgerecht und wählt die Vorschrift.
… und dies, obwohl – (oder weil) – z.B. erprobte Lehrer mit Wirkung der ersten amtlichen Beurteilung lebenslänglich Kündigungsschutz genießen.

Minister (lat.: eigtl. „Diener, Gehilfe“ – heute: ranghohe Staatsbeamte) sind im übrigen lebende Beispiele für Etymogeleien.


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Walter Lachenmann
04.07.2002 19.09
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Vermischtes

Mit Kaffee und Erz gegen Schnecken

Kaffee hält Schnecken vom Gemüsebeet ab
(SZ vom 27.6.02)
... Im Versuch hatten sie Kohlblätter kurz in Coffein haltige Lösungen getaucht. ...

Duden, Die deutsche Rechtschreibung, 22. Auflage, Seite 448:
hal|tig (Bergmannsspr. Erz führend)
...hal|tig, österr. ... häl|tig (z. B. mehlhaltig)


Pfeffer hilft Impotenten auf die Sprünge
Es muss nicht immer Viagra sein – denn das Jahrtausende alte Wissen des Ayurveda kennt zahlreiche Hausmittel für eine erfüllte Partnerschaft: Langpfeffer hilft gegen Impotenz...
Dr. Vinod Verma, Weshalb Pfeffer beim Sex hilft. Börsenblattanzeige des Nymphenburger Verlags, 5. Juli 2002. Hervorhebungen wie dort.


Was würde Karl Kraus sagen?
So müßte nach reformierter Rechtschreibung sein folgendes Zitat geschrieben werden:

»Aber wenngleich sie den Bürgersinn der ganzen Welt bezeichnet, am gräulichsten zeigt sich die Naturfarbe doch in unseren Klimaten.« (Magie der Sprache)


Zur Stildiskussion der Reformkritik paßt ein Zitat unseres Bundeskanzlers, demzufolge aus einem verzagten Arsch kein fröhlicher Furz fahre. (SZ 5.7.02)
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Walter Lachenmann

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Norbert Schäbler
29.06.2002 07.43
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Lob oder Tadel?

Wie schön: Völlig in altbewährter Rechtschreibung stellt Buderus (Heiztechnik) seine aktuellen Produkte vor. Stören tut ausschließlich die einblättrige Beilage zum Thema „Sonnenenergie“. In einem rot unterlegten Kasten steht dort das Wort „Anschlussset“.

Der Grund ist einfach: Die Broschüre trägt den Vermerk „5.96 Printed in Germany“, die Beilage ist 4/00printed.

Philosophieren könnte man drüber bis zum Er- und Zerbrechen.

Die Frage: Gibt es noch eine Basis für die Komponente „Lob“?




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Norbert Schäbler
19.06.2002 15.28
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Knorr oder Maggi?

Beim Einkauf gesehen:
Knorr schreibt „Delikateß-Soße“, die von Nestlé schreiben „Delikatess-Soße“ auf ihre 1-Kg-Packung.
Einen Haken hat's: Knorr ist 59 Cent pro kg teurer.
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