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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
Rowohlt
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Jörg Metes
15.10.2002 16.56
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Die Liebe zum Autor

In der neuen „rowohlt revue“ (Heft 74 / Herbst 2002) findet sich auch eine Leseprobe aus Max Goldt, Wenn man einen weißen Anzug anhat. Im Buch hat Goldt die herkömmliche Rechtschreibung gewählt, die Redaktion der „rowohlt revue“ (Michael Kunitzsch und Christoph Krämer) hat sich nicht drum geschert und die Leseprobe in Reformschreibung gesetzt. Was die reformierte ss/ß-Schreibung angeht, ist ihr das auch fehlerfrei gelungen, was die Getrennt- und Zusammenschreibung angeht, selbstverständlich nicht: Ein Wort wie späterwacht hätte korrigiert werden müssen zu spät erwacht. Ob der alte Heinrich-Maria Ledig-Rowohlt mit seinem Autoren auch so umgesprungen wäre?

(Wäre das vielleicht eine Definition für die neue Rechtschreibung? „Neue Rechtschreibung ist das, was ein Korrekturprogramm für neue Rechtschreibung aus einem Text in herkömmlicher Rechtschreibung macht“? Also praktisch: „herkömmliche Rechtschreibung plus Zufallsgenerator“?)
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Jörg Metes

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Jörg Metes
15.09.2002 08.19
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Zähneknirschen bei Rowohlt

Ganz neu bei Rowohlt und in der herkömmlichen Rechtscheibung:
Max Goldt, Wenn man einen weißen Anzug anhat. Ein Tagebuch- Buch.
(und Goldt ist ein – guter! – Kultautor. In der Amazon-Verkaufsrangliste steht das Buch gerade auf Platz 52)
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Jörg Metes

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Jörg Metes
16.07.2002 23.01
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Zur Erklärung

„Bookmarks“ ist das Monatsmagazin des Rowohlt-Verlags. Der vorige Text stammt aus diesem Magazin und findet sich in der Internetausgabe von „Bookmarks“ hier.
- Die Häme, mit der der (nicht genannte) Autor auf den Widerstand gegen die Reform zurückblickt, verrät, daß er sie nicht wirklich so unerheblich findet, wie er es glauben machen möchte. Es gibt ziemlich viele solche Leute, die das Unbehagen, das natürlich auch sie an der Reformschreibung empfinden, gerne endlich los wären. Die Schuld daran, daß sie es überhaupt noch empfinden, geben sie denen, die dieses Unbehagen wachhalten.
– Nicht die Reform selber wird verteidigt, sondern das Sichfügen in sie. Verräterisch ist die Befriedigung, mit der der Autor den Zeitungen ihre Ohnmacht vorhält:
„Als die Hauptzulieferer der Zeitungen, die Nachrichtenagentuuren, am 1. August 1999 auf die neue Rechtschreibung umstellten, sahen sich diese genötigt mitzuziehen.“
Es ist die Befriedigung dessen, der sich nicht erst der Nötigung gebeugt hat, sondern von vorneherein fügsam war. Der Klügere gibt nach, und für den Klügsten hält sich derjenige, der es am schnellsten tut.
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Jörg Metes

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Reinhard Markner
16.07.2002 20.04
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Bookmarks 7/02

Denk mal! Sechs Jahre ist es mittlerweile her, seit der wackere Deutschlehrer Friedrich Denk aus Weilheim seine große Koalition gegen die neue Rechtschreibbreform mobilisierte: Sie sei inkonsequent und kostspielig, ein Wrack deutschen Regulierungswahns, ein Anschlag auf Tradition und Leselust. Stängel und Gämse, rau und Delfin – welchem kulturbeflissenen Auge wollte man solche Gräuel zumuten?

Wie alle übrigen Verlage, Zeitungen und Zeitschriften stand auch Rowohlt vor der Frage: Was nun – und was tun?
Rechtschreibreform? Neu ist das alles nicht. Schon Klopstock hatte sich 1778 reformerisch heftig ins Zeug gelegt («Di Ortografi, di ich forschlage . . .»), was ihm Herders Spott: «Der alte stolze Narr ist dem delirio nahe.» Auch Lichtenberg hielt mit sarkastischen Kommentaren nicht hinter dem Berg: «Das Buch wird file ferführen, mich ferfürz nicht.» Das liest sich schon fast wie Zé do Rocks «Ultradeutsch», pardon: ultradoitsh: «mit ultradoitsh wer was für di umwelt getan. wenn ma ultradoitsh sraibt, spart ma 10 prozent papir – di regenwelda bedanken sic.»

Im Jahre 1996 fand der erste Sommerloch-Feldzug der deutschen Presse gegen die neue Rechtschreibung statt. Obwohl gekennzeichnet durch profunde Unkenntnis schon bei den simpelsten Sachverhalten, war er ein voller Erfolg: Ein ganzes Land sah eines seiner wichtigsten Kulturgüter in gröblichster Art und Weise verunstaltet. Komischerweise wurden die einschlägigen Wörterbücher zu den neuen Schreibweisen trotz allledem zu Bestsellern – dem Aufschrei folgte mitnichten ein Boykott. Auch nicht bei den Feldherren der Sommerloch-Schlacht: Als die Hauptzulieferer der Zeitungen, die Nachrichtenagentuuren, am 1. August 1999 auf die neue Rechtschreibung umstellten, sahen sich diese genötigt mitzuziehen. Das Resultat war vielfach ein eigenartiges Gemisch von alten und neuen Schreibweisen mit kühn eingestreuten Kreationen, die frühestens bei der übernächsten Rechtschreibreform im Jahre 2054 Eingang finden dürften, wie zum Beispiel wolllüstig.

Klipp? Klar!

Während der Grabenkrieg um Panter und Tunfisch die Republik erschütterte, schlich sich die neue Rechtschreibung im beschaulichen Reinbek eher auf leisen Sohlen in den Rowohlt Verlag ein, genauer in den Rowohlt Taschenbuch Verlag. Die neue Reihe klipp & klar wendete sich an Schüler und musste somit zwingend in der neuen Schreibweise abgefasst werden. Was aber tun, wenn überhaupt noch keine verbindlichen Angaben publiziert sind? Ganz einfach: Man sucht im Verlag nach einem «Kollegen, der die neue deutsche Rechtschreibung perfekt beherrscht» – eine vergebliche Suche, versteht sich. Also werden zwei Korrektoren ausgeguckt, die sich der Sache anzunehmen haben. Vom Rest der Belegschaft wurden die Kollegen mit einer eigenartigen Mischung aus Bedauern (als sollten sie die «Titanic» vor dem Untergang retten) und Bewunderung (als wären sie die Pioniere einer großen und riskanten Landnahme) angeschaut.

Die Interpretationsmöglichkeiten zu den nunmehr allein gültigen, aber eben abstrakt formulierten Regeln sind Legion und die daraus folgenden möglichen Schreib- und Interpunktionsvarianten gar nicht mehr zu überblicken. Was nun im Duden als einzig korrekte Schreibweise angegeben ist, taucht vielleicht im Bertelsmann gar nicht auf, und auch das Aldi-Wörterbuch bringt keine Klärung. Könnte hierin vielleicht der oft gesuchte, aber nie gefundene tiefere Sinn der «Reform» liegen? In der Vergrößerung der Angebotsvielfalt durch Monopolzerschlagung? Ein Hoch auf die freie Marktwirtschaft!

Aus Alt mach Neu

In den Niederungen der alltäglichen Verlagsarbeit entwickelte diese Situation eine unerfreuliche Eigendynamik mit starker Tendenz zur Unübersichtlichkeit. Bis aus einem Manuskript ein gedrucktes Buch wird, verlustieren sich ja allerlei Leute an dem Text: Autor, Übersetzer, Redakteur, Korrektor, Lektor . . .

Und jeder hat so seine eigene Auffassung von Rechtschreibung, ganz besonders von neuer Rechtschreibung. Und das alles manchmal in einem Satz. Nun war des Deutschen Liebstes gefordert – die Sache musste geregelt werden. Mit den «Satz- und Korrekturanweisungen der Rowohlt Verlage» wurde das Problem gelöst. In ihnen ist festgelegt, welche Schreib- und Interpunktionsvarianten jeweils bei Rowohlt verbindlich sind. Leitlinie der Entscheidung zwischen den Varianten war stets die Lesefreundlichkeit. Folgender Satz müsste zum Beispiel rein formal nach neuer Rechtschreibung kein Komma aufweisen: «Gustav liebt Kathrin und Miriam und Felix kann er nicht ausstehen.» Schlägt des armen Gustav Herz nur für Kathrin oder doch für beide Damen? Wir lernen: Nicht nur in Liebesdingen stört ein richtig gesetztes Komma niemanden, ein fehlendes (oder falsch gesetztes) hingegen kann (ver-)störende Folgen nach sich ziehen. Mit einem einfachen Komma bleibt Gustav monogam und seiner Kathrin weiter treu ergeben.

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Theodor Ickler
16.07.2002 14.49
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Rowohlt? Tatsächlich?

http://www.rowohlt.de/sixcms/detail.php?template=navigation_frame_start&_id1=1
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Th. Ickler

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Reinhard Markner
16.07.2002 05.49
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Kursbuch

Das neueste Kursbuch ist erstmals wieder in bewährter Rechtschreibung gehalten. Hier ein Blick auf den Inhalt.

Neue Zürcher Zeitung, 17. Juli 2002 (Barbara von Reibnitz)

Konjunktur der Biographik

Die Erfahrung des historischen Bruchs von 1989 und die daran anknüpfende Revision der Geschichtsbilder dürfte eine der Ursachen sein für die gegenwärtig zu verzeichnende Hausse der Biographien, Zeitzeugenberichte und Selberlebensbeschreibungen. Das neue «Kursbuch» beleuchtet Hintergründe und Facetten dieses Trends. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der deutschen Zeitgeschichte und ihren (auto)biographischen Spiegelungen in Ost und West. Jens Reich, Gründungsmitglied des «Neuen Forums», fragt im Rückblick auf den eigenen Werdegang, wie sich, quer zum DDR-staatlichen Kontroll- und Normierungsdruck, eigenständige Biographien bilden konnten, wo «selbst erkämpfte Distanz stereotype Züge annahm». Und weiter: Welche Geltung besassen die biographischen Orientierungsmuster nach dem Durchgang durchs «Säurebad der Systemtransformation»? Für die widerständig-klandestin festgehaltenen Koordinaten bürgerlicher Kultur jedenfalls fand sich bei der Ankunft im Westen kein Gegenwartsrückhalt mehr. Ost-Biographien, so Udo Tietz, unterlagen nach der Wende einer doppelten Entwertung, faktisch-beruflich und im normativen Selbstverständnis – «Zusammenbruchsindividualisierung» möchte er diesen Vorgang nennen.

Antonia Grunenberg rekonstruiert die «Verweigerung der Biographie» seitens der 68er Generation und die Kompensation des mit dieser Verweigerung einhergehenden «Vorbildverlusts» durch Ersatzbiographien, die man aus der Lektüre der theoretischen Vordenker konstruierte. Exemplarisch werden die Projektionen, Blindstellen und Wahrnehmungsfraktionierungen benannt, aus denen diese «Biomythen» ihre vermeintliche Eindeutigkeit bezogen. Auf der Seite der «Helden» wird das am Beispiel von Rosa Luxemburg, Walter Benjamin, Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir vorgeführt, auf der Seite der «Antihelden» stehen Heidegger, Jünger, Carl Schmitt und Céline. Hannah Arendt kam im damaligen Denkfeld – bezeichnenderweise – nicht in den Blick. – Alexander von Plato beschäftigt sich mit der «Opferkonkurrenz des Kalten Krieges». Bernd-Ulrich Hergemöller nimmt die derzeit blühende «Biographik des Bösen» in den Blick. Hanna Rheinz untersucht die Mechanismen der erstaunlichen Akzeptanz, die Bruno Doessekkers alias Binjamin Wilkomirskis «Identitätspiraterie» gefunden hat. Klatsch und Tratsch, meint Mario Erdheim, sind gesuchte Ingredienzien jeder Biographie. Ihre lustbringende Funktion ist bekannter als die durch sie erzeugten Denkhemmungen.

Dem gegenstrebigen Bedingungsgefüge gesuchter Authentizität und unhintergehbarer Fiktionalität, in das jedes autobiographische Schreibprojekt eingespannt ist, hat Richard Kämmerlings einen klugen Essay gewidmet. Er konfrontiert die unterschiedlichen Reaktionsformen miteinander, die dieses «ästhetische Grundproblem» in den Versuchen literarischer Selbstvergewisserung von Peter Weiss, Michel Leiris und Elias Canetti hervorgebracht hat. Noch an den jüngsten Lebensgeschichten ostdeutscher Provenienz erweist sich, dass «Authentizität nur in der Erfindung hergestellt werden kann».

Kursbuch 148: «Die Rückkehr der Biographien». Rowohlt-Verlag, Berlin 2002.

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Walter Lachenmann
06.07.2002 19.50
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Aktion läuft

Die Sache ist bereits in Arbeit und in den besten Händen. Gegackert wird erst, wenn die Eier gelegt sind.
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Walter Lachenmann

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Ruth Salber-Buchmüller
06.07.2002 19.48
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Ausländische Autoren/Zeitungen

Ich kann mir denken, daß die vielen
einzigartigen Beiträge, die von unseren Protagonisten
im MAZ-Forum wie die Perlen vor die Säue geworfen
worden sind, in ausländischen Zeitungen eine
gewaltige Reaktion hervorrufen würden.

Mit Sicherheit wissen auch nicht die Autoren, was
in deutschen Verlagen mit ihren Werken geschieht.
Gerade die Franzosen haben für Sprache ein
offenes Ohr.

Hier tut Eile wirklich bitter not.

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Ruth Salber-Buchmueller

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Sigmar Salzburg
06.07.2002 18.19
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Eile tut not!

Vor längerer Zeit schon hatte ich hier auf die Notwendigkeit der Information ausländischer Autoren hingewiesen, wobei ich vor allem daran dachte, Herrn Riebe samt VRS auf eine nützliche Spur zu setzen. Leider ist seitdem nicht viel geschehen, außer daß einige Literaturnobelpreisträger mehr in die „neue“ Rechtschreibung übersetzt worden sind.

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Sigmar Salzburg

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Ruth Salber-Buchmüller
06.07.2002 17.17
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Nachtrag zu
Ausländische Autoren

a) Korrektur:
(...) welchen Wert die Franzosen auf
..... legen

b)In der letzten Woche war in einer
Gesprächsrunde zum Problemkreis
Bildung im Fernsehen
Pascale Huygues (?) vom LE POINT,
Paris.
__________________
Ruth Salber-Buchmueller

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Ruth Salber-Buchmüller
06.07.2002 16.25
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ausländische Autoren und Zeitungen

Ich bin der Meinung, daß überhaupt
das Ausland viel mehr mobilisiert
werden muß.
Warum versuchen wir nicht, in
Zeitungen wie „Le Figaro“, „Le Monde“,
„L'Express“, „Le Point“ Beiträge
hineinzubringen? Das geht doch alles ganz
einfach übers Netz.
Die von J. Metes erwähnten ahnungslosen Autoren
sind ein Punkt, die Schulen, die doch gar keine
Ahnung oder Kenntnis von den laufenden Änderungen
haben, ein anderer Punkt.
Ein grundsätzlicher Aspekt natürlich ist das
Übersetzungsdilemma der auseinandergerissenen Wörter,
der grammatische Unsinn, der ausländischen Schülern
beigebracht werden muß. Wie soll das z.B. in
französischen Schulen untergebracht werden; es ist
hinlänglich bekannt, welchen enormen Wert die Franzosen
auf ihre eigene Sprache und deren Vermittlung geht.
Wie sollen die dann mit unserem Unsinn umgehen?
Vielleicht bekommen hier die Verantwortlichen eher
weiche Knie, wenn der Druck aus dem Ausland kommt.
(s. auch Gustav Korlén, Schweden).


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Ruth Salber-Buchmueller

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Jörg Metes
05.07.2002 10.12
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Ausländische Autoren

Eine Operation, mit der ein großer Kreis von ausländischen Autoren auf einmal angesprochen werden soll, ist bereits in Planung. Ich weiß nicht, ob es möglich ist, jemandem, der nicht Deutsch spricht, eine Vorstellung vom Inhalt der Reform zu geben. Ich glaube aber, daß es möglich sein wird, ihm eine Vorstellung von der Bedeutung zu geben, die sie für die Kultur in den deutschsprachigen Ländern hat. Ein ausländischer Schriftsteller oder Wissenschaftler, der erfährt, daß Grass, Habermas, Enzensberger, Süskind, Handke und überhaupt alle deutschsprachigen Autoren, von denen er je gehört hat, sich der Reformschreibung verweigern, wird seiner Agentur mit Sicherheit sagen, daß auch er eine Übersetzung in herkömmlicher Rechtschreibung wünscht.
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Jörg Metes

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Elke Philburn
05.07.2002 09.33
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Jonathan Franzen

Eine Kontaktadresse gibt es hier.

Wenn jemand ein paar Vorschläge hat, wie das Schreiben inhaltlich aussehen soll, bin ich gern dabei.

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Theodor Ickler
05.07.2002 04.07
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Eine gute Idee

Ich habe es bisher noch nicht geschafft, ausländische Autoren darüber ins Bild zu setzen, was man mit ihren Texten anstellt. Man muß sie, auch wenn sie kein Deutsch können, mit Beispielen konfrontieren und ihnen klarmachen, daß sie als Deppen dastehen, wenn sie den Verlag gewähren lassen. Vielleicht kann im vorliegenden Fall mal jemand tätig werden. Von einigen Übersetzern habe ich schon gehört, daß sie mit dem Zwang zur Reformschreibung ganz unglücklich sind. Rowohlt sollte sich schämen. Leider gehen Rezensenten fast nie darauf ein, ebenso wie die Rezensenten von Kinderbüchern. Das liegt an der fatalen Verflechtung unserer heruntergekommenen Literaturkritik mit dem Verlagswesen.
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Th. Ickler

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Jörg Metes
04.07.2002 19.21
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Unbehagen bei Rowohlt

Soeben bei Rowohlt erschienen ist der Roman „Die Korrekturen“ von Jonathan Franzen. Mit Sicherheit hätte der Autor, wenn man ihn über die Situation in Deutschland aufgeklärt hätte, darauf bestanden, daß die deutsche Übersetzung in herkömmlicher Rechtschreibung erscheint. Nach allem, was man hört, ist es ein ganz hervorragender Roman.
So aber ist er in Reformschreibung erschienen. Nach wie vor ist er unter den Neuerscheinungen auf dem Gebiet der anspruchsvollen Literatur damit eine Ausnahme. In der Buchhandlung, in der ich ihn durchgeblättert habe, lagen um ihn herum nur Titel in herkömmlicher Rechtschreibung.
Und weil das so ist, ist den Leuten bei Rowohlt offenbar nicht wohl in ihrer Haut. Auf der Impressumsseite von „Die Korrekturen“ findet sich wieder – wie in dem Buch, mit dem Herr Ickler sich am Beginn dieses Strangs befaßt hat – der Satz: 'Die Schreibweise entspricht den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung'.
Das finde ich bemerkenswert. Auf dem Gebiet der anspruchsvollen Literatur hat man als Verleger bzw. Lektor offenbar das Gefühl, sich erklären und rechtfertigen zu müssen, wenn man ein Buch in Reformschreibung herausbringt. In Büchern, die bei der herkömmlichen Rechtschreibung geblieben sind, rechtfertigt sich dafür natürlich niemand.
Das ist ein gutes Zeichen. Es sollte möglich sein, Jonathan Franzen und andere fremdsprachige Autoren vor Abschluß des nächsten Vertrags mit einem deutschen Verlag ins Bild zu setzen.
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Jörg Metes

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