Dank, Bitte, Vorschlag
Vielen DANK, Herr Dräger, für Ihre erfreuliche und aufklärende Stellungnahme. Ich hatte mich danach schon zu 95 Prozent durchgerungen, noch einmal ein Auge zuzudrücken (nachdem sich bei mir zuvor erhebliches Mißfallen aufgestaut hatte), da verhalf mir der souveräne Beitrag von Professor Ickler dazu, die restlichen 5 Prozent an Großzügigkeit aufzubringen.
Deshalb herzlichen DANK auch an Professor Ickler. Ich erneuere damit meine Zusage, 500 Euro zu spenden, sobald geklärt ist, ob bzw. wie die Spende steuerlich abzugsfähig geleistet werden kann. Meine Zusage zu dem monatlichen Beitrag besteht sowieso, ich habe sie ja nicht zurückgezogen.
Ich finde, es ist kein Widerspruch, wenn ich darum BITTE, daß die großzügigen Spender künftig auf eine bessere Informationspolitik stoßen. Ich kann zwar nicht beurteilen, welche persönlichen Umstände es sein mögen, die eine Stellungnahme der Empfänger so lange hinauszögern konnten; ich meine aber, es müßte möglich sein, mit ein wenig Strategie dafür zu sorgen, daß Reaktionen auf Anfragen oder Hinweise zum Stand der Dinge möglichst rechtzeitig eintreffen. Herr Dräger lebt ja nicht im luftleeren Raum, sondern ich denke, er hat vorzügliche Kontakte aufgebaut und ist in besonderem Maße zur Kooperation fähig, was er als Koordinator des Volksbegehrens in Schleswig-Holstein eindrucksvoll demonstriert hat. Daher müßte es möglich sein, zum Beispiel im Fall einer mehrwöchigen Abwesenheit jemanden zu informieren, der bei gegebenem Anlaß auf eine Anfrage mit der Nachricht reagieren könnte: Herr Dräger ist zur Zeit länger im Ausland und wird nach seiner Rückkehr dazu Auskunft geben. Oder die gute Fee selbst gibt uns einen Hinweis. Es genügt ja, daß man überhaupt sehen kann, daß die Anfrage nicht ignoriert wird (= daß die Spender nicht ignoriert werden), und daß man verstehen kann, warum es nicht gleich eine Auskunft gibt. Ich wäre jedenfalls mit ein, zwei solchen Zeilen zufrieden gewesen. Und die jetzige Auskunft verhilft mir dazu, mich noch zwei, drei Monate zu gedulden, denn ich habe vollstes Verständnis dafür, daß sich Auseinandersetzungen mit Behörden so lange hinziehen können.
Meine zweite BITTE besteht darin, sich bewußt zu machen, daß Spenden eine Sache von außergewöhnlicher Großzügigkeit und demnach ein heikles Thema sind. Das wurde mir heute morgen noch einmal deutlich, als ich im Spiegel von dieser Woche auf Seite 198 unter der Überschrift Initiative ohne Schwung folgendes las:
-> Die von zwölf Euro-Millionären gegründete Initiative für die Wiedereinführung der Vermögensteuer läuft schleppender an, als von den Initiatoren erwartet. Eigentlich wollten die zwölf bis Ende des Jahres mindestens 500 Gleichgesinnte (von immerhin rund 365000 Millionären) präsentieren. Bislang haben gerade einmal 15 Personen unterzeichnet ... (Einer der Wortführer glaubt) nicht mehr daran, dass wir überhaupt mehr als 20 werden.
Das ist interessant, oder? Da erkennen einige Euro-Millionäre, daß sie eine finanzielle Mitverantwortung für das Gemeinwohl haben, aber es sind kaum 20 von 365000, also ist es einer von etwa 20000. Daran sehe ich wieder einmal ganz ohne Ironie , wie hoch die Großzügigkeit derjenigen einzuschätzen ist, die sich hier bereit erklärt haben, monatlich einen Beitrag zu spenden.
Mir selbt geht es insofern wie den meisten Euro-Millionären (obwohl ich keiner bin), als ich bei meinen Spenden wenigstens möchte, daß der Staat nicht mehr Steuern von mir bekommt als unbedingt nötig. Deshalb war ich überrascht, daß so viele unserer Spender bereit waren, gleich mit ihren Überweisungen loszulegen, ohne auf die Bereitstellung des steuerlichen Vorteils und ein gemeinsames Startzeichen zu warten. Ich selbst möchte lieber noch warten, ob sich der steuerliche Vorteil realisieren läßt, und habe deshalb noch nichts gespendet.
Damit entsteht natürlich ein Widerspruch zu meiner ursprünglichen Idee, daß möglichst alle gleichzeitig zu spenden anfangen, und die einen könnten sich gegenüber den anderen benachteiligt fühlen. Ich möchte daher folgenden VORSCHLAG machen. (Ich erinnere daran, daß ich mich hierbei nicht als Wortführer oder Vermittler verstehe, sondern eine persönliche Meinung formuliere.)
Wer so großzügig ist oder sein möchte, kann ja einfach weiterhin schon jetzt spenden, ohne daß er einen steuerlichen Vorteil dabei hat und obwohl andere nach wie vor (unter Umständen noch einige Monate) auf die Klärung und einen Bescheid von Herrn Dräger warten. Ebenso ist es natürlich möglich, die Zuwendung der Spenden bis zum diesem Zeitpunkt zu unterbrechen, genauso wie es auch ohne weiteres möglich ist, jederzeit das Spenden einzustellen das Ganze ist schließlich freiwillig. Herr Dräger hat ja sogar angeboten, schon geleistete Spenden zu erstatten, wenn jemand sie nachträglich bereuen sollte. Jeder kann also verfahren, wie er will. Ich selbst stehe dazu, daß mir das Spenden mit steuerlichem Vorteil wesentlich lieber ist und daß ich deshalb noch zuwarten möchte.
Abschließend noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die bei der Finanzierung schon jetzt mithelfen oder mithelfen werden. Mir persönlich hat es gut getan, daß Herr Dräger überhaupt einmal gesagt hat, daß die Spenden dringend gebraucht werden. Alle halbe Jahre ein solches Feedback ein Dank, ein Hinweis zur Verwendung , das wäre eine feine Sache.
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