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Peter Schubert
28.04.2003 13.39
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Theo Grundens liebgewonnene Schreibweisen

Gestrichen

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Theo Grunden
28.04.2003 09.21
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Liebgewonnene Schreibweisen

Nur welche ist die jeweils liebste: ß, ßs, sss, ss oder s?
(Zur „Wiederholung und Vertiefung“ nach den Ferien)

Wu*ten Sie eigentlich schon, da*

... viele Leute in den Vorosterwochen den Entschlu* fa*ten zu fa*ten?
... ich noch nie irgendwelchen Mi*t vermi*te, aber schon oft an der Kü*te kü*te und in einen Kürbi* bi*?
... mein Bo* noch nie in Bo*nien war, aber schon mal am Bo*poru* und in Ru*land? Und da* er eher einen Bo*kop in die Hand nimmt als eine Bo*el?
... jemand, der die De*- und die A*-Dur-Tonleiter spielen kann, de*wegen in der Musikwelt noch nicht al* A* gilt?
... jemand, der nach China rei*t, dort nicht einfach Rei*äcke zerrei*t?
... man, um einen Kompromi* zu erzielen, oft ein Bündni* eingehen mu*, aber zur Einhaltung von Fairne*regeln nie eine besondere Erlaubni* braucht?
... Frau Rita Sü*muth und Herr Heiner Gei*ler derselben Partei angehören?
... es in der Stadt Neu* kein Preu*enmuseum gibt, aber reichlich Litfa*äulen?
... Jörg Ro*kopf einer der be*ten deutschen Tischtenni*pieler i*t, Uli Hoene* hingegen ein bekannter Fu*ball-Manager?
... Krei*krankenhäuser in der Regel einen Krei*aal haben?
... ich Berichte von der Züchtung einer konu*förmigen Haselnu* für ausgesprochenen Hoku*poku* halte?
... mir jemand wei*machen wollte, da* jeder, der eine Bank frisch gewei*t hat, mit einem entsprechenden Hinwei*child darauf hinwei*t?
... Souterrains und Basements in Deutschland nur noch Untergescho* hei*en sollen, während man in Österreich noch beim Untergescho* bleibt?

Eigentlich alles ganz einfach, wenn man Frau Menges glaubt, die am 01. April (!) schrieb:

“Die Regel ist verständlich und es passieren weniger Fehler. Nach dem Diphthong schreibt man ß (oder s), dies leuchtet ebenso ein wie ß nach langem Vokal. Diese Regelung macht es den Schülern deutlich leichter richtig zu schreiben. Die Regeln müssen natürlich gemerkt und angewandt werden.“

... und nicht zu vergessen: die zahlreichen Ausnahmen!

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Walter Lachenmann
28.04.2003 09.03
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Untergeschoß?

Frau Menges: »Man sagt mir zuweilen nach, daß ich ein ausgesprochenes Gespür für das Schöne hätte.«

Das ist ganz sicher richtig. Man merkt es daran, daß Frau Menges, wenn sie spontan ihren Gedanken freien Lauf läßt, ohne es selbst zu merken in die schöne herkömmliche Orthographie verfällt und dabei viel weniger Fehler macht, auch ihre Gedanken klarer zum Ausdruck bringt, als wenn sie sich bemüht, der neuen Rechtschreibung das Wort zu reden.

Insofern ist Frau Menges unser bestes Stück – und zwar unfreiwilligerweise auch Beweis-Stück.

Mit dem Untergeschoß allerdings bin ich nicht einverstanden. Wenn ich als Kind Holz heraufholen sollte zum Heizen, hat man mir gesagt: »Gang nonder en Sutrai on holl Holz ruff«. Da hätte »Untergeschoß« gar nicht gepaßt. Souterrain ist ein deutsches Wort für mich, genauso wie Trottoir oder Chauffeur oder Schottersoß (von chaude-eau, schmeckt lecker).

__________________
Walter Lachenmann

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J.-M. Wagner
28.04.2003 08.36
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Re: deutsche Sätze

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von RenateMariaMenges
(Wagner) Zur Theorie: Beide Regeln sind klar, lassen sich relativ kompakt darstellen und sind so konzipiert, daß sie immer ein eindeutiges Ergebnis liefern. Sie verfolgen verschiedene Strategien, die beide als Optimierungsziele einer sinnvollen Rechtschreibung anerkennenswert sind. Hierin nehmen sie sich also nichts, von der Qualität her gesehen.

Herr Wagner,
wenn jemand diese Sätze liest, dann gibt es nichts, woraus erkennbar sein sollte, dass man die derzeit gültigen Regeln umwerfen sollte. Diesen Satz haben sie auch für Reformbefürworter geschrieben. Es kann ihn jeder unterschreiben.
Ich betone es gern immer wieder, liebe Frau Menges: Hierin (d. h. in der theoretischen Konzeption) nehmen sich Heyses und Adelungs (bzw. Gottscheds) Regel nichts – und nur hierin! Das ist noch lange nicht das entscheidende Fazit, denn es kommt bei der Bewertung der Regeln außerdem darauf an, ob sie sich in der Praxis bewähren. Das habe ich hier mehrmals ganz klar gesagt, und ich verstehe nicht, warum Sie das permanent ignorieren.

Zitat:
Herr Wagner,
wenn Sie weitermachen haben wir uns bald angenähert, ohne dass Sie es merken.
Wie man es am „Sonnenschein“ gesehen hat, wird andersherum1) ein Schuh daraus – und nicht nur dort, schlugen Sie doch in Ihrem Beitrag „Eine Lanze für das deutsche Wort“ (dessen Anliegen ich unterstütze) als Entsprechung für Souterrain bzw. Basement die Bezeichnung Untergeschoß vor!
______
1) Letztlich ist das aber kein Wunder, denn wenn es eine echte Annäherung ist, muß sie von beiden Seiten ausgehen.
__________________
Jan-Martin Wagner

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Martin Dauth
27.04.2003 20.41
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Nachosterheyse

Ach so, dann haben Sie, verführt durch die heitere Nachosterferienstimmung, unbeabsichtigt Ihre Liebe zum „ss“ vergessen und so geschrieben, wie Sie es früher einmal gelernt haben.

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RenateMariaMenges
27.04.2003 18.22
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Liebgewonnenes ss

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Martin Dauth
RenateMariaMenges:


Als ich heute, nach den Osterferien, an meinen Arbeitsplatz zurückkehrte, fand ich dort einen Brief aus der Schweiz vor. Es stellte sich heraus, dass er aus diesem Forum stammte. Neugierig geworden, öffnete ich ihn ( es war ja schon einmal der Fall): Er enthielt zwei wunderschöne Bilder.

Lieber margel, ich muss Ihre Fähigkeit und Fertigkeit wirklich bewundern. Man sagt mir zuweilen nach, dass ich ein ausgesprochenes Gespür für das Schöne hätte. Ich werde also eines der Bilder rahmen und in meinem Zimmer anbringen, so sehr gefällt es mir. Vielen Dank für diese unerwartete Freude!

Um zur Rechtschreibung zurückzukehren, muss ich sagen, dass mich die neue ss-Regelung weder didaktisch noch methodisch noch ästhetisch negativ anspricht. Ich finde diese Regel sogar leichter, das muss ich immer wieder behaupten.

Darum, lieber Herr Wagner, werden wir hier in diesem Bereich zu keinem Konsens kommen. Wir sollten uns aus der „ss-ß-s-Vertiefung“ herausbewegen, noch dazu haben Sie die Qualität der beiden gleichgestellt (trotz Ihrer gegenteiligen Argumente). Gehen wir lieber zur Getrenntschreibung über. Das Beispiel „Besorgnis erregend“ finde ich nun doch ein wenig gewagt: Die schriftliche Sprachgestaltung war Besorgnis erregend schlecht.

Trotzdem muss ich sagen, dass die Menschen, die sich hier entsprechend " Ihrer Meinung“ einsetzen, schon besondere Leute sind. Das konnte ich durch wiederholte Kontakte immer wieder feststellen. Woran liegt das nun?Man könnte diese Personen eben auch besonders altmodern, unbeweglich oder stur bezeichnen, aber nein, jeder von Ihnen hat schon etwas Besonderes und in Bezug auf Sprache eben etwas aus der Sicht der „gehobenen Vierhundert“.

__________________
RenateMariaMenges

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Martin Dauth
27.04.2003 15.58
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Liebgewonnenes "ß"

RenateMariaMenges:


Als ich heute, nach den Osterferien, an meinen Arbeitsplatz zurückkehrte, fand ich dort einen Brief aus der Schweiz vor. Es stellte sich heraus, daß er aus diesem Forum stammte. Neugierig geworden, öffnete ich ihn ( es war ja schon einmal der Fall): Er enthielt zwei wunderschöne Bilder.

Lieber margel, ich muß Ihre Fähigkeit und Fertigkeit wirklich bewundern. Man sagt mir zuweilen nach, daß ich ein ausgesprochenes Gespür für das Schöne hätte. Ich werde also eines der Bilder rahmen und in meinem Zimmer anbringen, so sehr gefällt es mir. Vielen Dank für diese unerwartete Freude!

Um zur Rechtschreibung zurückzukehren, muß ich sagen, daß mich die neue ss-Regelung weder didaktisch noch methodisch noch ästhetisch negativ anspricht. Ich finde diese Regel sogar leichter, das muß ich immer wieder behaupten.

Darum, lieber Herr Wagner, werden wir hier in diesem Bereich zu keinem Konsens kommen. Wir sollten uns aus der „ss-ß-s-Vertiefung“ herausbewegen, noch dazu haben Sie die Qualität der beiden gleichgestellt (trotz Ihrer gegenteiligen Argumente). Gehen wir lieber zur Getrenntschreibung über. Das Beispiel „Besorgnis erregend“ finde ich nun doch ein wenig gewagt: Die schriftliche Sprachgestaltung war Besorgnis erregend schlecht.

Trotzdem muß ich sagen, daß die Menschen, die sich hier entsprechend " Ihrer Meinung“ einsetzen, schon besondere Leute sind. Das konnte ich durch wiederholte Kontakte immer wieder feststellen. Woran liegt das nun?Man könnte diese Personen eben auch besonders altmodern, unbeweglich oder stur bezeichnen, aber nein, jeder von Ihnen hat schon etwas Besonderes und in Bezug auf Sprache eben etwas aus der Sicht der „gehobenen Vierhundert“.


Persönlich scheinen Sie aber doch nicht ganz von der „ss-ß-s-Regelung“ überzeugt zu sein, Frau Menges.

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RenateMariaMenges
27.04.2003 14.22
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Sonnenschein

Als ich heute, nach den Osterferien, an meinen Arbeitsplatz zurückkehrte, fand ich dort einen Brief aus der Schweiz vor. Es stellte sich heraus, daß er aus diesem Forum stammte. Neugierig geworden, öffnete ich ihn ( es war ja schon einmal der Fall): Er enthielt zwei wunderschöne Bilder.

Lieber margel, ich muss Ihre Fähigkeit und Fertigkeit wirklich bewundern. Man sagt mir zuweilen nach, daß ich ein ausgesprochenes Gespür für das Schöne hätte. Ich werde also eines der Bilder rahmen und in meinem Zimmer anbringen, so sehr gefällt es mir. Vielen Dank für diese unerwartete Freude!

Um zur Rechtschreibung zurückzukehren, muss ich sagen, dass mich die neue ss-Regelung weder didaktisch noch methodisch noch ästhetisch negativ anspricht. Ich finde diese Regel sogar leichter, das muss ich immer wieder behaupten.

Darum, lieber Herr Wagner, werden wir hier in diesem Bereich zu keinem Konsens kommen. Wir sollten uns aus der „ss-ß-s-Vertiefung“ herausbewegen, noch dazu haben Sie die Qualität der beiden gleichgestellt (trotz Ihrer gegenteiligen Argumente). Gehen wir lieber zur Getrenntschreibung über. Das Beispiel „Besorgnis erregend“ finde ich nun doch ein wenig gewagt: Die schriftliche Sprachgestaltung war Besorgnis erregend schlecht.

Trotzdem muss ich sagen, dass die Menschen, die sich hier entsprechend " Ihrer Meinung“ einsetzen, schon besondere Leute sind. Das konnte ich durch wiederholte Kontakte immer wieder feststellen. Woran liegt das nun?
Man könnte diese Personen eben auch besonders altmodern, unbeweglich oder stur bezeichnen, aber nein, jeder von Ihnen hat schon etwas Besonderes und in Bezug auf Sprache eben etwas aus der Sicht der „gehobenen Vierhundert“.

– geändert durch RenateMariaMenges am 28.04.2003, 20.04 –
__________________
RenateMariaMenges

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J.-M. Wagner
11.04.2003 20.23
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Ausdauer

Zunächst: Danke für die Blumen und die freundlichen Hinweise, liebe Frau Menges! Aber auch Ihre Ausdauer ist nicht ohne! Wie schön, daß Sie hier einen Verweis auf Ihre neue, schmucke Webseite eingetragen haben; sie wäre mir sonst entgangen (ich war nicht in der Lage, sie zu finden).

Logik und Intelligenz – ein weites Feld! Vor allem fehlt mir dabei die Intuition, denn für meine Begriffe beschränkt sich die Intelligenz (welche ich ebenfalls zu den »Möglichkeiten, wie [man] geschickt [...] durch das Leben kommt« zählen würde – was für eine schöne Umschreibung!) nicht auf die Rationalität, die sich u. a. in der Logik ausdrückt (z. B. in der mathematischen Aussagenlogik; die ist durchaus „meßbar“ – etwa indem man prüft, ob auf die Prinzipien logischen Schlußfolgerns Rücksicht genommen wird oder nicht), sondern umfaßt auch die Möglichkeit, in komplexen Situationen Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ zu fällen, wo man sonst erst viele Parameter und Einflußgrößen betrachten und gegeneinander abwägen müßte, wollte man die Entscheidung völlig rational begründet treffen. Über eine in diesem Sinne intuitive Intelligenz verfügt jemand, bei dem sich im Nachhinein in den allermeisten Fällen herausstellt, daß die intuitiv getroffene Entscheidung auch eine rational sinnvolle war.
(Wobei noch anzumerken wäre, daß manche Menschen einen „intuitiven“ Umgang mit der Sprache pflegen, was sich u. a. daran bemerkbar macht, daß Wörter völlig losgelöst von ihrer eigentlichen Bedeutung verwendet werden, man den Sinn des Gesagten aber trotzdem erfassen kann.)

Zurück zum Thema: Obwohl ich in vielem mit dem übereinstimme, was Heinz Kohl in seinem Gästebucheintrag geschrieben hat, möchte ich – trotz der Offensichtlichkeit dieser Feststellung – noch einmal darauf hinweisen, daß es mir persönlich nicht egal ist, ob die herkömmliche oder die reformierte s/ss/ß-Schreibung besser ist. (Was H. K. im SpOn geschrieben hat, weiß ich nicht; bitte nenen Sie mir doch die Nummer eines seiner Beiträge, den Sie für besonders lesenswert halten, damit ich mich nicht totsuche.) Dazu noch einmal zu Ihrem Beitrag:

»Die gültige ss- Regelung ist nicht schlecht«.
Als Aussage allein über die theoretische Regeldefinition hat dies niemand bestritten. Aber mit den folgenden Behauptungen ...
»Die Regel ist verständlich und es passieren weniger Fehler ... Diese Regelung macht es den Schülern deutlich leichter richtig zu schreiben.«
... weisen ja selber (implizit) darauf hin, daß es bei der Bewertung einer Regel (vor allem) darauf ankommt, ob sie sich in der Praxis bewährt. Darüber muß noch diskutiert werden; die „Gleichsetzung“ der ss/ß-Schreibung vor und nach der Reform ist lediglich mit der Aussage zur theoretischen Regeldefinition begründet.

Es gibt für die Bewährung in der Praxis zwei Aspekte: Das Schreiben und das Lesen. Ich frage Sie nun: Wie fällt der Vergleich der herkömmlichen und der reformierten s/ss/ß-Schreibung bezüglich des Schreibens und des Lesens aus? Was es dabei für Argumente gibt, die für die herkömmliche und gegen die reformierte Schreibung sprechen, habe ich ausführlich gezeigt.1) Was sind Ihre Gegenargumente? Was ist nun mit der Marx-Studie? Was ist mit den anderen Fragen meines vorhergehenden Beitages („Re: meine heutige Kritik“)?

_________
1) Siehe „Antiqua versus Fraktur“ hier im Forum sowie „Kritik auf zwei Ebenen“ in der „Sammlung: Probleme der ss/ß-Schreibung“.

__________________
Jan-Martin Wagner

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RenateMariaMenges
11.04.2003 07.43
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Grüß Gott

Danke, Herr Wagner, dass Sie hier den Beitrag von Heinz Kohl bringen.

Lieber Heinz,
ich begrüße dich recht herzlich auf diesem Forum, welches dir am meisten entspricht. Langjährig (?!? stimmt das?) haben wir das Thema schon diskutiert. Hier findest du schon beim ersten Beitrag Zustimmung.

Aber – was wäre eine Diskussion ohne Gegenpol? Deine Argumente kenne ich allerdings schon- in sich stimmig, aber nicht mehr zeitgemäß. Auch in der Überschrift steckt schon viel Zündstoff, den wir hier aber nicht abgleichen werden.

Muss Heinz Kohl freigeschalten werden? Seine Beiträge sind auf Spiegel nachzulesen- er ist ein Verfechter der alten Rechtschreibung und er hat immerhin Stil, den ich hier ja manchmal vermisse.

Ist Logik eigentlich messbar oder ist Logik übersetzbar mit
Möglichkeiten, wie geschickt man durch das Leben kommt?
Intelligenz ist messbar, aber Logik?
Seien Sie ein wenig vorsichtiger, Herr Wagner.
Die Logistik des Lebens verlangt das manchmal!
Aber eines muss man Ihnen lassen, zäh sind sie. Diese Ausdauer muss ich immer wieder bewundern!

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J.-M. Wagner
10.04.2003 21.50
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Re: meine heutige Kritik

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von RenateMariaMenges
(Wagner)Für mit der herkömmlichen Rechtschre[i]bung Vertraute ist die neue Regel – zumindest in dieser vereinfachten Formulierung – eine Erschwernis und keine Erleichterung.

Die Rechtschreibung ist für künftige Generationen, die die Schule verlassen, und nicht nur für die, die mit der herkömmlichen Rechtschreibung das Schreiben gelernt haben.
Ja, und? Was haben Sie an meiner Aussage auszusetzen, denn ich habe doch betont, daß ich die neue Regel nur für diejenigen als Erschwernis beurteile, die mit der herkömmlichen Rechtschreibung vertraut sind. Stimmt das etwa nicht?

Und wenn Sie meinen, daß ich damit nicht die ganze Wirklichkeit abdecke – ja, natürlich! Das Problem ist aber, daß ich bislang noch keine Formulierung der neuen s-Schreibung gesehen habe, die gleichzeitig einfach ist und nicht zu Übergeneralisierung verleitet, ohne auf der herkömmlichen Schreibung aufzubauen. Wenn Sie eine kennen, her damit!

Natürlich können Sie betonen, liebe Frau Menges, daß es bei der neuen Regel „nur“ um die Unterscheidung zwischen „ss“ und "ß" ginge. Eine praktische Anwendung setzt aber voraus, daß man die Fälle, in denen nur „s“ steht, so sicher beherrscht, daß man sich von dieser lautorientierten ss/ß-Regel nicht dazu verleiten läßt, „ss“ oder "ß" zu schreiben, wo nur „s“ hingehört. Doch genau diese Fehler sind jetzt zu beobachten. Wie erklären Sie sie?

Außerdem ist nicht a priori klar, ob der Teil der Marx-Studie, welcher die Wörter mit "ß" oder „s“ untersucht, die nicht von der Reform betroffen sind, unmittelbar das allgemein gesunkene Niveau der Rechtschreibleistung der Zweit- bis Viertkläßler widerspiegelt. Ein solcher Wert muß aus umfassenderen Tests ermittelt werden, denn nur dann repräsentiert er das allgemeine Rechtschreibniveau – nicht wahr? (Übrigens enthält die Marx-Studie auch eine Aussage, aus der sich ein derartiger allgemeiner Wert entnehmen läßt; vgl. das im folgenden Absatz angegebene Zitat aus dem 3. Kommissionsbericht.)

Und: Wäre denn der aus jenem Teil der Marx-Studie folgende Wert realistisch? Bilden wir die Quotienten, so daß die Veränderung in Prozent ausgedrückt werden kann: 2,02 / 2,12 = 95,3%; 2,79 / 3,28 = 85,1%; 3,66 / 3,99= 91,7%. Nimmt man den Mittelwert, sind es rund 91%. Diese Zahl bezieht sich auf den Vergleichszeitraum der Marx-Studie. Jener ist im 3. Kommissionsbericht auf Seite 11 näher angegeben: Die Untersuchungen fanden Anfang 1996 und Anfang 1998 statt, er beträgt also nur zwei Jahre. Wenn man annimmt, daß sich das Niveau der Rechtschreibleistung in gleicher Weise weiterverschlechtert wie in jenen zwei Jahren, dann bedeutete dies, daß in 3 × 2 = 6 Jahren das Niveau nur noch (0,91)3 = 75% beträgt (und in 10 Jahren nur noch (0,91)5 = 62% des jetzigen; auf volle Prozent gerundet). Es ist zwar sinnvoll, von einem allgemeinen Rückgang der Rechtschreibleistung auszugehen, aber es würde mich wundern, wenn der so drastisch wäre. Wundert Sie das nicht? Warum?

Also: Wie wäre jener Teil der Marx-Studie zu beurteilen, welcher die Wörter mit "ß" oder „s“ untersucht, die nicht von der Reform betroffen sind, falls das allgemeine Niveau der Rechtschreibung weniger stark zurückgegangen ist? Was bedeutet es, daß der Anteil richtig geschriebener Wörter, deren Schreibung sich durch die Reform von "ß" zu „ss“ verändert hat, wesentlich stärker zurückgegangen ist?

Zitat:
Je länger ich mit Ihnen darüber diskutiere, desto nichtiger kommen mir Ihre Argumente vor.
Was meinen Sie, welchen Eindruck ich von der Diskussion mit Ihnen bezüglich dessen habe, wie Sie auf meine Argumente und Fragen eingehen? – Ach, liebe Frau Menges, Sie haben es doch wirklich nicht nötig, meine Beiträge schlechtzureden. Außerdem werden Ihre eigenen davon nicht logischer.

Bedenken Sie dabei bitte noch einen anderen Aspekt: Vieles an der Rechtschreibreform hat ja nur mengenmäßig eine umfangreiche Veränderung gebracht, fällt aber, als Einzelfall betrachtet, rein schreibtechnisch gesehen kaum ins Gewicht – wie z. B. die Heysesche ss/ß-Schreibung: „ss“ statt "ß" zu schreiben, ist eine eher subtile Änderung. Das bedeutet allerdings, daß man auf entsprechend subtile Unterschiede achten muß, wenn man die jeweiligen Regeln vergleicht und man zu einem brauchbaren Urteil kommen will!

Wenn man jedoch die Sache wie Herr H. Kohl in seinem Gästebuchbeitrag sieht (»Es ist völlig egal, ob die bisherige oder die neue s/ss/ß-Schreibung besser ist. Neue und alte Rechtschreibung sind diesbezüglich und auch insgesamt ziemlich gleich schlecht, und einander auch sonst sehr ähnlich.«), dann erübrigt sich natürlich jede Diskussion über subtile Unterschiede bzw. „Nichtigkeiten“.

Zitat:
Je intensiver wir irgendein Thema ansprechen, desto klarer wird mir, wie sehr Sie gegen die Realität kämpfen, die aber in ihren „kinderlosen“ Augen normal ist.
Kann es sein, daß im letzten Teil ein „nur“ fehlt? Ansonsten verstehe ich diese Aussage nicht: Was ist eine Realität, die »aber in meinen „kinderlosen“ Augen normal ist« – wieso „aber“?
__________________
Jan-Martin Wagner

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RenateMariaMenges
09.04.2003 16.53
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meine heutige Kritik

(Wagner)Für mit der herkömmlichen Rechtschrebung Vertraute ist die neue Regel – zumindest in dieser vereinfachten Formulierung – eine Erschwernis und keine Erleichterung.


Die Rechtschreibung ist für künftige Generationen, die die Schule verlassen, und nicht nur für die, die mit der herkömmlichen Rechtschreibung das Schreiben gelernt haben.
Je länger ich mit Ihnen darüber diskutiere, desto nichtiger kommen mir Ihre Argumente vor.
Je intensiver wir irgendein Thema ansprechen, desto klarer wird mir, wie sehr Sie gegen die Realität kämpfen, die aber in ihren „kinderlosen“ Augen normal ist.

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J.-M. Wagner
09.04.2003 14.35
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(fast ohne Worte)

J.-M. Wagner:
Vergleichen wir also die s-Schreibungsregeln nach Adelung/Gottsched und Heyse, und zwar bezüglich (theoretischer) Regeldefinition, praktischer Anwendung und Lesevorgang.

Zur Theorie: ... Hierin nehmen sie sich also nichts, von der Qualität her gesehen. (Mit anderen Worten: „Die gültige ss-Regelung ist nicht schlecht“. Ja, Frau Menges, bloß ist das nicht alles, worauf es ankommt.)
(Hervorhebung hinzugefügt)

(Liebe Frau Dr. Menges, haben Sie das wirklich genau gelesen? Ich bezweifle es. Ich habe zur Bewertung der s-Schreibungsregeln drei Kriterien aufgestellt, und nur bezüglich eines davon stelle ich keinen Qualitätsunterschied fest. Dagegen schneidet die derzeit gültige Regel bei den beiden anderen Kriterien – praktische Anwendung, Lesevorgang – deutlich schlechter ab als die herkömmliche. Bitte lesen Sie diese Passagen aus meinem Beitrag „Antiqua versus Fraktur“ noch einmal nach, dann erkennen Sie, daß es hinreichende Gründe gibt, die derzeit gültige Regel „umzuwerfen“.

Auch Herr Ickler hat nie bestritten, daß die Heysesche Regel von ihrer theoretischen Konzeption her in Ordnung sei [vgl. etwa hier], insofern denke ich, daß auch er meine von Ihnen zitierte Aussage unterschreiben würde. Aber ist er Ihnen als Reformbefürworter bekannt oder auch nur als einer, der für die Heysesche Regel eintritt? Achten Sie auf die Logik Ihrer Aussagen, liebe Frau Dr. Menges!

Im übrigen bleibt es dabei, daß die Marx-Studie Ihrer Behauptung widerspricht, daß mit der neuen Regel weniger Fehler passieren. Des weiteren zielt Ihre Aussage, »zur Unterscheidung von -s und -ss haben früher die gleichen Regeln gegolten wie heute auch«, zwar vermutlich auf etwas Richtiges, aber ohne nähere Erläuterung bleibt sie falsch, weil diese Unterscheidung nie erforderlich war.)

__________________
Jan-Martin Wagner

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RenateMariaMenges
09.04.2003 13.35
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deutsche Sätze

(Wagner) Zur Theorie: Beide Regeln sind klar, lassen sich relativ kompakt darstellen und sind so konzipiert, daß sie immer ein eindeutiges Ergebnis liefern. Sie verfolgen verschiedene Strategien, die beide als Optimierungsziele einer sinnvollen Rechtschreibung anerkennenswert sind. Hierin nehmen sie sich also nichts, von der Qualität her gesehen.

Herr Wagner,
wenn jemand diese Sätze liest, dann gibt es nichts, woraus erkennbar sein sollte, dass man die derzeit gültigen Regeln umwerfen sollte. Diesen Satz haben sie auch für Reformbefürworter geschrieben. Es kann ihn jeder unterschreiben.

Herr Wagner,
wenn Sie weitermachen haben wir uns bald angenähert, ohne dass Sie es merken.

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Henning Upmeyer
09.04.2003 06.11
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Mehrzahl-e und 2. Pers. Sg. -st

Weiter gibt es das Knie – die Knie(e),
reisen – du reis(s)t,
schließen – du schließ(s)t,
und andere.
Es fallen also auch bei der Beugung (österreichisch Biegung) Buchstaben weg, um Verdopplungen zu vermeiden.

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