Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Dienstpflicht und Zivilcourage der Beamten
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Dienstpflicht und Zivilcourage der Beamten
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Jörg Metes
16.05.2003 13.02
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Beirat für deutsche Rechtschreibung

Nicht umsonst sitzt Renate Hendricks – als Vertreterin ihres Bundeselternrats – im deutschen Beirat für deutsche Rechtschreibung, der – siehe Theodor Icklers Kommentar zum dritten Bericht der Rechtschreibkommission (pdf-Dokument) – die Berichte der Zwischenstaatlichen Kommission sogar noch vor den Kultusministern zu sehen bekommt.

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Die Mitgliedsorganisationen im deutschen Beirat und deren Vertreter sind laut Protokoll vom 26. September 2001:

P.E.N.-Zentrum Bundesrepublik Deutschland (Heddy Pross-Werth)
Verband deutscher Schriftsteller in der IG Medien
Deutscher Journalistenverband (Ulrike Kaiser)
Bundesverband deutscher Zeitungsverleger e.V. (Anja Pasquay)
Verband deutscher Zeitschriftenverleger e.V. Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Nachrichtenagenturen (Albrecht Nürnberger)
Börsenverein des Deutschen Buchhandels
VdS Bildungsmedien e.V. (Michael Banse)
Bundeselternrat (Renate Hendricks)
Deutscher Gewerkschaftsbund – Lehrerorganisationen (Dr. Reinhard Mayer)
Deutscher Beamtenbund – Lehrerorganisationen (Dr. Ludwig Eckinger – Verband Bildung und Erziehung)
Deutsches Institut für Normung (Eva-Maria Baxmann-Krafft)
Dudenredaktion (Dr. Werner Scholze-Stubenrecht)
Bertelsmann-Lexikonverlag (Dr. Sabine Krome)
Wahrig-Wörterbuchredaktion (Dr. Renate Wahrig-Burfeind)
Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren e.V. (Dr. Sonya Dase)

Dem deutschen Beirat gehören offenbar keine Reformkritiker an, er hat bisher auch keinen Vorsitzenden (Mitteilung des Sekretariats der KMK). Die Mitglieder werden von der Zwischenstaatlichen Kommission selbst vorgeschlagen. Daß der Beirat weniger die Kontrolle der Kommission als deren Unterstützung im Sinn hat, geht auch aus der Mitteilung hervor, daß zum Beispiel der Börsenverein die „Umfrage“ der Kommission bei den Verlagen organisiert hat, über die später berichtet wird (Börsenblatt vom 12.3.2002).

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Jörg Metes

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Detlef Lindenthal
16.05.2003 11.35
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Funktionäreputsch

Einige Gedanken zur Rechtschreibung von Frau Hendricks plakativer Argumenten-Sammlung:

In ihrer Kurzsammlung benutzt sie die lesefreundliche bewährte Zeichensetzung, die auch von den deutschsprachigen Presseagenturen und allen Medien gefordert wird, die aber in unseren Schulen nicht mehr unterrichtet werden darf (mit den untereinander lächerlich widersprüchlichen §§ 71 bis 79 der angeblich „amtlichen Regelung der deutschen Rechtschreibung“ kann kein Lehrer mehr Kommasetzung unterrichten).

Das von ihr benutzte Wort auseinandersetzen (Frau Hendricks benutzt es in der Drei-Wörter-Schreibung auseinander zu setzen) ist tatsächlich von den Kultusministern und Duden _21 verboten worden.
Die Wörterversuche fest zu machen und gleich kämen hingegen sind Versuche, die im Duden _21 durchaus verzeichneten Wörter festmachen und gleichkommen auf kaltem Wege niederzumachen. Das böse Wort, die Rechtschreib„reform“ sei unlernbar, wird von ihrem offenen Brief eher bestätigt als widerlegt.

Auch hat Frau Hendricks in keiner Weise ein Mandat, für Deutschlands Eltern zu sprechen. Sie ist nicht von der Elternschaft demokratisch gewählt; ich als Vater und auch als Elternvertreter bin niemals um mein Mandat gefragt worden.
Und selbst wenn sie irgendein Mandat hätte, sollte auch eine Elternvertreterin sich nicht in die Arbeit der Flugzeugpiloten, der Herzchirurgen und der Schriftsetzer einmischen.
Mit Frau Hendricks wurde der Bock zum Gärtner gemacht. Au weia, “political correct” muß es wohl heißen: die Ziege zur Gärtnerin.

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Detlef Lindenthal

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Wolfgang Wrase
16.05.2003 05.31
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Gleich kommt's

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Henning Upmeyer
... Bundeselternrat: http://www.bundeselternrat.de Presseerklärungen
Offener Brief an den Präsidenten der Kultusministerkonferenz zur Rechtschreibreform (13.8.2000)
(Mir wird schlecht, wenn ich das lese.)


Die Vorsitzende Renate Hendricks schreibt am Ende des offenen Briefes:

„Sehr geehrter Herr Lemke, auch zukünftig sollte sich die Kultusministerkonferenz durch Kritik und Angriffe nicht irritieren lassen und für die Schulen bei der Rechtschreibung die notwendige Sicherheit schaffen, die für ein gedeihliches Arbeiten erforderlich ist. Ich möchte die Kultusministerkonferenz daher bitten, alle Bestrebungen zurückzuweisen, die einer Zurücknahme der Rechtschreibreform gleich kämen.“

Gleich kommt die künftige Entwicklung – einer Zurücknahme der Rechtschreibreform und einer ungedeihlichen Unsicherheit, nicht nur an den Schulen, Frau Hendricks.

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Henning Upmeyer
15.05.2003 17.58
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Der Bundeselternrat - unser wirklicher Feind

Die Deutschlehrer sind nicht wirklich unsere Feinde,
unser wirklicher Feind ist der Bundeselternrat:
http://www.bundeselternrat.de
Presseerklärungen
Offener Brief an den Präsidenten der Kultusministerkonferenz zur Rechtschreibreform (13.8.2000)
(Mir wird schlecht, wenn ich das lese.)

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margel
15.05.2003 10.57
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§ 65/für D.L.

Also: Der von Ihnen zitierte Wortlaut steht so in § 65, Nds. Beamtengesetz, jedenfalls in der über Google zugänglichen Fassung. Meine Argumentation wird dadurch aber nicht berührt, denn inhaltlich ändert sich nichts. Offener Widerstand gegen
durch Erlaß bestimmte Unterrichtsinhalte ist nicht gedeckt.
Privat sind Sie natürlich durch die grundgesetzlich garantierte
Meinungsfreiheit weitgehend entlastet. Diese wird übrigens auch durch verfassungsgerichtliche Urteile recht großzügig ausgelegt.

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margel
15.05.2003 10.36
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Ich hab´s vom Chef

Hallo Herr Lindenthal,

ich habe Ihre Antwort betr.Dienstgelöbnis erst jetzt beim Zurückblättern gelesen.
Also: Der von mir genanne Wortlaut ist exakt der, der an unserer Anstalt verwendet wird. Das Nds. Beamtengesetz liegt mir nicht vor, welche Fassung zitieren Sie denn? Einen so langen Spruch habe ich jedenfalls nicht geliefert, da erinnere ich mich noch ganz genau, auch wenn es schon fast 30 Jahre her ist.Ein bißchen anders war er vielleicht, ich meine, es kam noch etwas von „Gerechtigkeit“ drin vor. Ich kann mir ja mal die Niederschrift heraussuchen lassen...

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Henning Upmeyer
15.05.2003 10.27
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Die anderen Fächer

Man soll es besser nicht groß herausstellen, aber bei den Arbeitsblättern der anderen Fächer als Deutsch merkt man, daß diese Lehrer wirklich wichtigeres zu tun haben, als ihre Arbeitsblätter dauernd der aktuellen Rechtschreibung anzupassen und neuzudrucken. Vermutlich warten sie ab, ob der Spuk vorübergeht. Es langt schon, Mark durch Euro zu ersetzen und die Landkarten zu aktualisieren. Rechtschreibfehler dürfen sie sowieso nicht werten.

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Henning Upmeyer
15.05.2003 10.16
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Die peinliche Rolle des Bundes-Elternverbandes

Nach der Einführung der Reformschreibung hat er behauptet, im Namen aller Eltern zu sprechen, auch ohne sie zu diesem Thema befragt zu haben, als er die Reform mit voller Lautstärke verteidigt und alle andersmeinenden Eltern als vernachlässigbare Minderheit ignoriert hat.
Damals wurde häufig seine volle Unterstützung der Reform zitiert. Hat man in letzter Zeit von ihm wieder etwas dazu gehört? Würde er eine Rücknahme der Reform mit aller Macht verhindern wollen? Ist er ein ernstzunehmender Gegner, dem wir uns mit Aufklärungsarbeit widmen müssen? Wer hat eigentlich da das Sagen und wie demokratisch ist er wirklich und wie ermittelt er den Elternwillen?

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margel
15.05.2003 10.12
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Nicht weitersagen !

Lieber Herr Wrase, meine Ansicht dürfte hinreichend klar geworden sein, so daß ich hier nicht weiterdiskutieren möchte über Dienstpflicht, Unterrichten offensichtlichen Schwachsinns usw. Ich habe jedenfalls den formalrechtlichen Aspekt nicht zu kurz kommen lassen wollen, ohne mich damit auf die Seite der reformbesoffenen Mitläufer zu schlagen. Sie sehen ja selbst, daß die MK sich keinen Millimeter bewegt haben trotz aller
unschlagbaren Argumente. Sie können in Ruhe abwarten, die Folgsamkeit der Lehrer steht außer Frage.
Und nun verrate ich Ihnen noch etwas ganz Geheimes: Ich selbst habe mich um die reformierte Schreibung einen Dreck geschert.
So tun es sicher viele Kollegen, die nicht Deutschlehrer sind.
Wer will das kontrollieren ? Die Schulleitung hat sicher auch Wichtigeres zu tun. Und wie ich neulich schon erwähnte: Die Bezirksregierung hat auch nie nachgefragt. Die amtlichen Schreiben sind ja selbst höchst feherhaft.
Meiner Ansicht nach gibt es nur eine Hoffnung auf Besserung –
die Mächtigen entziehen den Reformern den Kredit. Denn ohne die
Staatsmacht im Rücken sind sie gar nichts und „gehen
klanglos zum Orkus hinab“.

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Wolfgang Wrase
15.05.2003 09.17
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Re: Ende der Vorstellung

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von margel

... Sie verkennen die ungebrochen hierarchische Struktur des Beamtenwesens. Der Lehrer hat auszuführen, was ihm an Lehrplänen, Rahmenrichtlinien usw. aufgetragen wird. Genau wie der Verwaltungsbeamte alle gesetzlichen und sonstigen Vorgaben bedingungslos zu befolgen hat.
Ob etwas „dem Volke nützt oder schadet“ entscheiden, so gesehen, nicht Sie als Lehrer, sondern Ihre Dienstvorgesetzten, von denen man sozusagen stillschweigend annimmt, daß mit dem höheren Amt auch die höhere Einsicht einhergeht – um es mal etwas banal auszudrücken.
Wenn man das alles nicht aushalten kann und will, darf man eben nicht beamteter Lehrer werden. Hohe moralische Grundsätze werden sonst an der unerfreulichen Wirklichkeit rasch zuschanden. Klag Du – man wird Dir´s zeigen!

Lieber Margel,

ich fand Ihren Beitrag interessant. Sie behaupten, der Lehrer habe alles, was ihm von oben aufgetragen wird, bedingungslos zu befolgen. Wie sieht das konkret aus? Wenn ich von einem theoretisch denkbaren (und in anderen Ländern auch sehr gut vorstellbaren) Widerstand der Lehrer gegen die Reform spreche, dann meine ich vor allem zwei Dinge:

a) Der Lehrer sagt, wann immer ihm danach ist, daß eine jeweilige Reformregelung und/oder die Reform insgesamt schlechter als das Bisherige – nachteilig für den Leser/den Schreiber/die Sprachgemeinschaft/die Politik/die Staatsfinanzen – dumm – auf Dauer nicht überlebensfähig usw. ist. Er äußert also seine ehrliche Meinung. So verschieden von der Meinung der Bevölkerung kann die ja nicht sein, in der es laut Allensbach gerade mal 2 Prozent gibt, die die Reform für „eine gute Sache“ halten. Ist diese freie, demokratisch zutiefst legitime Meinungsäußerung durch die hierarchischen Strukturen, die Sie nennen, oder durch die Gehorsamspflicht unmöglich oder halsbrecherisch – oder sonstwie strikt zu meiden? Ich meine: nein. Wo sind wir denn? Sollen etwa große Teile der Bevölkerung die Reform mit den besten Gründen für absoluten Schwachsinn halten, und die Lehrer tun alle brav so, als ob sie da etwas Gutes und Wertvolles tun? Diese Art von fundamentaler Heuchelei sollten wir doch lieber unseren Politikern überlassen.

b) Der Lehrer vermittelt zwar laut Anweisung der Behörde den Schülern die neue Rechtschreibung, aber nicht ausschließlich. Er vermittelt ihnen abwechselnd damit – oder wenigstens ab und zu – auch die sogenannte alte Rechtschreibung. Die Reform bedeutet schließlich, daß alle, Schüler wie Erwachsene, mit alter Rechtschreibung und verschiedenen neuen Rechtschreibungen und vor allem mit fehlerhaften Mischungen konfrontiert werden. Das kann man überhaupt nur dann auseinanderhalten lernen, wenn man sich bewußt mit alter und neuer Rechtschreibung beschäftigt. Also würde die viel bessere Vermittlung auch nur der neuen Rechtschreibung so aussehen, daß der Lehrer immer wieder auch alt schreibt, so daß die Kinder die Unterschiede bewußt wahrnehmen können. So fing es ja auch in der Grundschule schon an, da stand an der Tafel: „alt: Delphin, neu: Delfin ...“ (wobei das ja schon falsch war, denn Delphin ist nach wie vor vorgesehen, sogar als Hauptvariante!). Also, was ist dabei, sich zum Beispiel zur Hälfte herauszunehmen, nach wie vor alt zu schreiben? So wie ich die Lehrer einschätze, tun sie aber zu 99 Prozent so, als dürften sie jetzt nur noch neuartig schreiben, und sie behaupten, sie würden ihren Schülern schaden bzw. den Lernerfolg gefährden, wenn die Schüler zwischendurch alte Schreibweisen sehen würden. Was für ein Blödsinn! Die Schüler werden überall alte Schreibweisen vorfinden und können nicht dadurch vor ihnen behütet werden, daß sie an der Tafel möglichst nur neuer Schreibweisen ansichtig werden.

Natürlich – wenn sich 99 Prozent aller Lehrer obrigkeitsfromm („zäpfchenförmig“) verhalten und auch ihr Maul nicht aufkriegen, wenn es einen Erlaß des Kultusministers zu kritisieren gäbe, dann geht der einzelne, der sich aufrecht verhält, einen steinigen Weg. Das ist aber dann der Gemeinschaft der Lehrer zuzuschreiben und etwas ganz anderes als der von Ihnen behauptete objektive Zwang, im Prinzip so gehorsam zu sein wie ein Soldat im Krieg und alles kommentarlos und hundertprozentig auszuführen, was einem aufgetragen wird. Das haben doch diese gewissenlosen Idioten von Politikern gar nicht verdient, daß man ihnen als Lehrer – als Vorbild für die Jugend – auch noch in den A. k.

Oder nochmal anders. Sie schreiben im Prinzip: Ein charaktervoller Mensch darf gar nicht Lehrer werden. Als Lehrer haben Sie Ihre Ethik schon am Anfang der Ausbildung abzulegen. Moral zählt nichts mehr, denn als Lehrer sind Sie nur noch ein willenloses Ausführungsorgan Ihrer Vorgesetzten. Ob das wirklich so sein muß?

Da besteht dann die Moral darin, daß man ein heiliges Gelöbnis geschworen hat, fortan keine Persönlichkeit mehr zu haben, oder wie?

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J.-M. Wagner
13.05.2003 15.34
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Zwischenfrage

Ob die Diskussion um die Dienstpflicht(en) wohl, wenn sie wirklich fortgesetzt wird, in einen anderen/eigenen Strang umziehen kann? Seit dem Beitrag „Lehrer als Vorbild“ geht es hier um alles andere als um die „ss/ß-Schreibung und die Problematik der Vokallänge in regionalen Varianten“ (einzige, partielle Ausnahme: „Re: Verschiedenes“ von Herrn Lachenmann).

(Nachtrag: Zur Zäpfchenform siehe hier. Außerdem meine ich, daß es vor kurzem irgendwo einen [unseriösen?] Beitrag unter der Überschrift „zäpfchenförmige Leberwurst“ gab, aber vermutlich ist der gelöscht worden.)

Mit Dank im voraus,
__________________
Jan-Martin Wagner

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Theodor Ickler
13.05.2003 15.11
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Zäpfchenpreis

Wenn Sie, lieber Herr Lindenthal, das mit der „Zäpfchenform“ erfunden haben, verdienen Sie den Deutschen Sprachpreis 2003! (Es sind schon geringere Verdienste damit ausgezeichnet worden.)
__________________
Th. Ickler

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Detlef Lindenthal
13.05.2003 14.14
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Zäpfchenform und Dienstpflicht

Kenntnis vor Ort
ist die Seele des Dienstes.

Reichsfreiherr Karl von und zum Stein


margel schrieb:
So sieht´s aus

Also: von dem Begriff „Eid“ bitte ganz schnell Abschied nehmen.
Es heißt richtig „Gelöbnis“, ich hätte es gleich sagen sollen, dann wäre die Argumentation nicht so auf Abwege geraten.
Für die Lehrer(aber sicher auch für die anderen Beamten) lautet das Gelöbnis wie folgt (Fassung Nds.):“Ich gelobe:
Ich werde meine Dienstobliegenheiten gewissenhaft erfüllen und das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sowie die Gesetze wahren.“
Zusatz (freiwillig): „So wahr mir Gott helfe.“
Ein bißchen anders als beim Bu[n]despräsidenten, nicht wahr?
Und das war nun wirklich das Letzte [autsch, ja!] von mir in dieser Sache.
Liebe margel,

halte Einkehr, wir müssen erst nachdenken, bevor Du hier befindest, daß dies das letzte in dieser Sache wäre.

Das von Dir behauptete „Gelöbnis“ mit Schmalspurtext ist nicht, was das Niedersächsische Beamtengesetz im § 65 vorschreibt:
§ 65 Diensteid

(1) Der Beamte hat folgenden Diensteid zu leisten:
„Ich schwöre, dass ich, getreu den Grundsätzen des republikanischen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates, meine Kraft dem Volke und dem Lande widmen, das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und die Niedersächsische Verfassung wahren und verteidigen, in Gehorsam gegen die Gesetze meine Amtspflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegenüber jedermann üben werde. So wahr mit Gott helfe.“
Der Eid kann auch ohne die Worte „So wahr mir Gott helfe“ geleistet werden.

(2) Erklärt ein Beamter, dass er aus Glaubens- oder Gewissensgründen keinen Eid leisten wolle, so kann er statt der Worte „Ich schwöre“ die Worte „Ich gelobe“ oder die nach dem Bekenntnis seiner Religionsgemeinschaft oder nach der Überzeugung seiner Weltanschauungsgemeinschaft an die Stelle des Eides tretende Beteuerungsformel sprechen.

(3) In den Fällen, in denen das Innenministerium nach § 9 Abs.3 eine Ausnahme von § 9 Abs.1 Nr.1 zugelassen hat, kann von einer Eidesleistung abgesehen werden; der Beamte hat, wenn gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, zu geloben, dass er seine Amtspflichten gewissenhaft erfüllen wird.
Soweit es darin „Gelöbnis“ heißt, ist es rechtlich gleichbedeutend mit dem darüber angegebenen Eid.
99 % der niedersächsischen Beamten sind so zäpfchenförmig, daß sie natürlich den Diensteid schwören und auf das Gelöbnis verzichten. – Auch im Bundesbeamtengesetz, § 58 heißt es nicht „Gelöbnis“, sondern „Diensteid“.

Mit Deinen Beiträgen bestätigst Du leider mein bisheriges Bild von Beamten. Wäre es nicht besser, etwas mehr Standfestigkeit und Über-den-Dingen-Stehen zu zeigen?

Des weiteren bin ich erstaunt, daß Du Dich zu den anderen Anschuldigungen gegen die Beamtenschaft ausschweigst.
So ist das; Ihr macht die Bestimmungen (z.B. RS„R“), die uns Handwerkern die Arbeit vermiesen und die Sprache als Grundlage für die Lehrlinge-Ausbildung beschädigen, die zig Milliarden kosten und damit den Staat zerrütten und Arbeitsplätze wegplumpsen lassen; geschätzte 50 Milliarden, da kommt schon einiges an Arbeitsplätzen zusammen.

Und das alles, damit Ihr Monat für Monat das Schmerzensgeld und Schweigegeld einstreicht und uns Handwerker verhungern lassen könnt.

Nein, dies Thema ist noch nicht vom Tisch. Ich bin zuversichtlich, daß durch die Beamtenschaft ein frischer Wind wehen wird. (Ich hatte gar nicht damit gerechnet, daß Ihr Euch derart unbeholfen ertappen laßt.)

Neue Medien braucht das Land und neue Beamten!

Gruß,
__________________
Detlef Lindenthal

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margel
13.05.2003 12.01
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So sieht´s aus

Also: von dem Begriff „Eid“ bitte ganz schnell Abschied nehmen.
Es heißt richtig „Gelöbnis“, ich hätte es gleich sagen sollen, dann wäre die Argumentation nicht so auf Abwege geraten.
Für die Lehrer(aber sicher auch für die anderen Beamten) lautet das Gelöbnis wie folgt(Fassung Nds.):“Ich gelobe: Ich werde meine Dienstobliegenheiten gewissenhaft erfüllen und das Grundgesetz
der Bundesrepublik Deutschland sowie die Gesetze wahren.“
Zusatz(freiwillig): „So wahr mir Gott helfe.“
Ein bißchen anders als beim Budespräsidenten, nicht wahr?
Und das war nun wirklich das Letzte von mir in dieser Sache.

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Detlef Lindenthal
13.05.2003 11.47
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Krimineller Staat: 3.R, DDR, BR:

Da habe ich noch eine weitere „Anekdote“ von dieser Sorte:

Wir haben in Schleswig-Holstein einen Jugendrichter, der kam nur 1mal wöchentlich für einen Nachmittag zum „Dienst“.
Sein Arbeitspensum entledigte er folgendermaßen: Er bestellte die belasteten jungen Führerscheinsünder, Ladendiebe, Kiffer usw. ein und sagte ihnen: Wenn du hier 200 Mark auf den Tisch legst, lasse ich deine Akte verschwinden.

Dies Verfahren flog irgendwann auf, der Richter wanderte in Untersuchungshaft. Und nun kommt’s: Nichts kam – ein halbes Jahr lang fand sich kein Staatsanwalt und kein Richter, um gegen ihren Kollegen Anklage zu erheben. Dann fand sich aber ein anderer Richter, der festlegte, daß der Mann gemäß StPO nach einem halben Jahr aus der Untersuchungshaft zu entlassen sei.

Und ward nie mehr gesehn. (Ich muß die Geschichte noch mal vollständig ermitteln.)

Frage an unsere Beamten: Ist das alles noch im grünen Bereich?


Und die Berliner Vorgänge sind ja wohl auch nicht so ganz ohne.

__________________
Detlef Lindenthal

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