Re: GS-Hattrick
Zitat: Ursprünglich eingetragen von Theo Grunden
NRZ vom 25.03.2003, im Leitkommentar des Chefkorrespondenten:
... dass Gerhard Schröder Boden gut macht.
... die Selbstsicherheit, die er zurück gewinnt, ...
Über seine Widersprüche ... wird nachsichtiger als im Sommer hinweg gesehen.
Frage an die Fußball- unter den Rechtschreibexperten:
Spricht man auch dann von Hattrick, wenn es sich um Eigentore handelt?
Der Hattrick ist ein typisches Beispiel für Begriffsverwässerung.
Ursprünglich meinte der Begriff „Hattrick“, den Tatbestand,
daß es ein- und demselben Spieler innerhalb einer einzigen Spielhälfte gelungen war, in direkter Folge drei Tore für seine Mannschaft zu erzielen, ohne daß diese Serie durch ein Gegentor unterbrochen wurde.
Hattrick bezeichnet eine absolute, klar definierte sportliche Spitzenleistung.
Daß es zwischenzeitlich den „lupenreinen“ („waschechten“) und den „unechten“ Hattrick (verteilt über zwei Spielhälften) gibt, hat mit der Qualität des Fußballspiels und der Qualität des Ausgangsbegriffes wenig zu tun, sondern mehr mit den Kommentatoren und Leistungsbeurteilern von Presse, Funk und Fernsehen.
Hier wird zu häufig Ähnliches mit Gleichem verwechselt, werden zu häufig eigene Meßlatten und eigenes Wohlwollen angelegt, und dort wird auf der Suche nach stets neuen Superlativen immer wieder fehlformuliert.
Andererseits würde ein pfiffiger Kommentator, z. B. Marcel Reif, auch jenen „Hattrick“ ausschlachten, bei dem einer der drei Schüsse ins eigene Netz (oder die eigene Hose) rutscht, denn dies ist ein gefundenes Fressen für einen Journalisten.
Allerdings würde Marcel Reif sicher zugleich dieser Art von Hattrick auch ein be- und einschränkendes Adjektiv hinzufügen, um die sensationelle Lachnummer abzurunden.
Was Schröder angeht, würde ich einen Vereinswechsel (zumindest aber einen der Koalition) empfehlen. Sonst wird das mit dem Hattrick nichts.
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