Beim Aufräumen
Ich weiß nicht, ob die Sachen, mit denen wir uns vor sechs Jahren vergnügten, hier schon irgendwo untergekommen sind. Im Anschluß an die fabelhaften Schaederschen Diktate haben wir doch mit eigenen Erfindungen experimentiert, streng nach den damals vorliegenden Wörterbüchern. Erinnert sich noch jemand an diese ergreifende Geschichte?
Diktat:
Heute morgen träumte ich: Ich flog mit Hans ins blauschwarze Universum. Vor uns lag der rötlichbraune Mars, hinter uns der blaue Planet. Auf dem Mars mußten wir notlanden. Gleich kamen scheußliche, offensichtlich notleidende Insekten auf uns zu. Am furchterregendsten waren blutsaugende Riesenmücken. Sie stachen meinen Freund. Hier tut Erste Hilfe not! schrie ich und legte ein blutstillendes Pflaster auf. Von den giftiggrünen Büschen hing eine fleischfressende Schlingpflanze mit tiefblauen Stengeln herab. Nicht hinübergehen! rief ich, doch Hans mißachtete meine wohlgemeinte Warnung. Als er daruntertrat, sah ich ihn plötzlich mit greulichen Verrenkungen vornüberfallen. Sowie ich ihn herausriß, verfärbte sich die weitgehend zerstörte Pflanze schwarzgräulich. Hans tat mir furchtbar leid, obwohl ihm nichts weh tat. Ich mußte ihn in höchst besorgniserregendem Zustand zurücklassen. Wann werden wir uns wiedersehen? fragte er noch, bevor er hintenüberkippte. Ich sagte: Vielleicht morgen früh oder Sonntag abend. Das schien ihm gutzutun, aber ich mußte mich des öfteren schneuzen. Wir hatten uns liebgewonnen, und nun mußte ich mich mit seinem selbstverschuldeten Los auseinandersetzen. Diesen Science-fiction-Traum habe ich nicht leichtgenommen.
(Dasselbe in neuer Orthographie)
Heute Morgen träumte ich: Ich flog mit Hans ins blauschwarze Universum. Vor uns lag der rötlich braune Mars, hinter uns der Blaue Planet. Auf dem Mars mussten wir notlanden. Gleich kamen scheußliche, offensichtlich Not leidende Insekten auf uns zu. Am Furcht erregendsten waren Blut saugende Riesenmücken. Sie stachen meinen Freund. Hier tut erste Hilfe Not!, schrie ich und legte ein blutstillendes Pflaster auf. Von den giftig grünen Büschen hing eine Fleisch fressende Schlingpflanze mit tiefblauen Stängeln herab. Nicht hinübergehen!, rief ich, doch Hans missachtete meine wohl gemeinte Warnung. Als er darunter trat, sah ich ihn plötzlich mit gräulichen Verrenkungen vornüber fallen. Sowie ich ihn herausriss, verfärbte sich die weit gehend zerstörte Pflanze schwarzgräulich. Hans tat mir furchtbar Leid, obwohl ihm nichts wehtat. Ich musste ihn in höchst Besorgnis erregendem Zustand zurücklassen. Wann werden wir uns wieder sehen?, fragte er noch, bevor er hintenüberkippte. Ich sagte: Vielleicht morgen früh oder Sonntagabend. Das schien ihm gut zu tun, aber ich musste mich des Öfteren schnäuzen. Wir hatten uns lieb gewonnen und nun musste ich mich mit seinem selbst verschuldeten Los auseinander setzen. Diesen Sciencefictiontraum habe ich nicht leicht genommen.
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Th. Ickler
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