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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
Unser tägliches Doofdeutsch
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Sigmar Salzburg
09.01.2004 13.29
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Eins von Millionen RSR-Opfern

Aus dem Gemeindeboten (Verantw. Red. Pastor P. Langenstein)

Pastor Langenstein verabschiedet sich ...

Nun heißt es für mich nach acht Jahren hier in der Gemeinde Böel Abschied nehmen… Auch wenn mit mir ein neuer Anfang gemacht werden sollte, so musste ich immer wieder feststellen, daß das leichter gesagt als getan war. Mit viel Mühe und manchem Ärger, vor allem aber mit Gottes Hilfe gelang es, dass die Gemeinde wieder zusammenwuchs. Es gab viel zu tun, und ich muß feststellen, dass ich leider nicht alles, was ich mir vorgenommen hatte, geschafft habe. Ich sehe z. B. noch den Pastoratsgarten vor mir, eine Mischung aus Brennesselfeld, „Unland“ und Urwald. Inzwischen ist er ein ökologisch wertvoller Flecken Erde, …

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
06.01.2004 06.43
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DIE WELT (online) 6.1.2004

Terror der Intimität
Griff ins Klo: Ein voyeuristischer Foto-Band zeigt Menschen auf gar nicht so stillen Örtchen

von Hendrik Werner
Orte, die als anrüchig gelten, werden hier zu Lande gern mit schamhaften Umschreibungen belegt ...


(Seeleute sind eben direkter!)

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
23.12.2003 09.25
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weg marschieren

ZDFtext 23.12.03

Niedersachsens Ministerpräsident Wulff (CDU) hat die Forderung seines brandenburgischen Kollegen Platzek (SPD) nach einer weit reichenden Fusion von Bundesländern als gegenstandslos [!] bezeichnet...
„Wir müssen in dieser Debatte als zweitgrößtes Bundesland nicht vorne weg marschieren.“


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Sigmar Salzburg

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margel
20.12.2003 14.32
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Ratlos

Da fällt einem das bekannte Liedchen vom Studienrat ein:“Ein Konzent-rat, ein Konzent-rat, das ist ein Rat, wo Konzent hat... Und wenn er keinen Konzent hat, dann ist er auch kein Konzent-rat

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Sigmar Salzburg
20.12.2003 14.12
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Geheim- oder Zier-rat ?

Friedrich W. Graf gilt als herausragen-
der Theologe der evangelischen Kirche

„Die Wiederkehr der Götter“

heißt sein neues Buch …: ein Konzent-
rat
der bisher ungeschriebenen Reli-
gionsgeschichte der Moderne


Focus 20.12.2003

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Sigmar Salzburg

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Detlef Lindenthal
16.12.2003 10.48
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Spiegel.de heute:

Pentagon-Chef Donald Rumsfeld will wissen, was Saddam mit den bei der Festnahme sichergestellten 750.000 Dollar vor gehabt habe.

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278413,00.html

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Detlef Lindenthal
14.12.2003 11.13
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Sonntägliches Doofdeutsch

Spiegel.de (die folgende Überschrift wurde inzwischen geändert):

AGENTURBERICHTE: Saddam Hussein iranischen Meldungen verhaftet

„Die Amerikaner sagen, dass sie das in den kommenden Stunden offiziel bekannt geben wollen“, zitierte die iranische Nachrichtenagentur Irna dem Kurdenführer.
... Berichte über Saddam Husseins angebliche Verhaftung hatte es schon mehrfach gegebem. ...
„Wir feiern das als wäre es eine Hochzeit“ ...
Er steht auf Platz eins der 55-köpfigen Liste der von den USA meist gesuchten Personen. ....<<


Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278273,00.html

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Detlef Lindenthal
13.12.2003 07.59
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http://www.welt.de/data/2003/12/12/210561.html
„Welt.de“ spart beim Nachdenken und beim Lektorat; auch nach einem halben Tag steht da noch:



Und „Spiegel.de“ wie gewohnt:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,277996,00.html
Für zukünftige Terror-Prozesse in den USA könnte der Hamburger Fall weit reichende Folgen haben.
... Druck auf die US-Behörden, die Protokolle der Vernehmungen nun endlich heraus zu geben.
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Detlef Lindenthal

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Walter Lachenmann
12.11.2003 08.27
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Nachtrag

Ich wurde gebeten zu erklären, was »am POS« heißt.
Den Begriff »POS« verwenden Kollegen, die zu erkennen geben wollen, daß sie ihren schnöden Kaufmannsberuf sozusagen auf wissenschaftlicher Höhe betreiben, neuerdings gerne für »Buchhandlung« (Point of Sale). Es soll wohl der Eindruck eines »Paradigmenwechsels« hergestellt werden, es ist aber nur läppische Angeberei, die der Branche kaum aus der Krise helfen dürfte.
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Walter Lachenmann

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Walter Lachenmann
11.11.2003 20.03
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Nachahmung

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von ani
... Wenn ich kritisiere, daß jemand sagt „Ich bin vor Ort“ statt „Ich bin da/hier“, dann ist das ja keine Kritik an der Wendung selbst, sondern an der Einstellung des Sprechers zur Sprache...

Die Einstellung des Sprechers zur Sprache ist die der Amsel zum Zwitschern. Er hat seinen Wortschatz und garniert ihn ohne viel darüber nachzudenken mit dem, was ihn aus der Umgebung so anfliegt. »Vor Ort« oder »außen vor« hört man so oft, vor allem im von norddeutschen Landsleuten dominierten Fernsehen, daß man es einfach auch so sagt, warum auch nicht.

Den eingefleischten Süddeutschen gehen solche Redewendungen schwerer über die Lippen als manche Fremdsprache, gilt es doch schon als geziert, wenn einer sich im Imperfekt ausdrückt, was im Dialekt ja auch nicht geht, er redet dann ein bastardisiertes Schwäbisch oder eben ein vom Dialekt mehr oder weniger eingefärbtes Hochdeutsch. Im Bayerischen ist es wohl auch so. Nur durch Nachahmung des allgemein Gesprochenen nähern sich die Sprechgewohnheiten der deutschen Landstriche einander an, aus besagtem Grund das Süddeutsche allerdings mehr dem Norddeutschen, und dabei gibt es immer neue Hürden zu überwinden: Außen vor, vor Ort, Butter bei die Fische (was kein Mensch je begriffen hat) usw.

Es geht aber auch umgekehrt, wie das »Ciao« (Vorgerückte: »Ciao Bello«), beweist, das den Weg von der Straße von Messina über die Apenninen und die Alpen bis nach Flensburg hinauf gefunden hat. Italianità bei den Fischköpfen, Spaghetti ahoi! Selbst das Schwyzerdütsch hatte es in den 70er oder 80er Jahren kurzzeitig geschafft, in den Alltag der Deutschen Einzug zu halten, dank eines eingänglichen Schlagerliedchens: »Ja grüeziwol Frau Stirnima« (Gruß an Stefan by the way!). Damals brauchte es keinen Bohlen, da entschied das mit- oder nachsingende Volk. Abstimmung mit den Kehlen war das, wir waren plötzlich alle Schweizer, ja fast Älpler und begrüßten einander mit dem fröhlichen Zuruf, der etwas Archaisches und deswegen wohl so Beglückendes an sich hatte. Daneben hätte Küblböcks von Bohlen in mehreren »Castings« herausgekitzeltes, kindliches Trallala ausgesehen wie ein fahler Harzer Roller neben einem in Apfelbaumrinde ausgereiften Mont d'Or aus dem Jura.

»Außen vor«, »vor Ort«: Unversehens verwendet man genau diese ungeliebten Begriffe selbst und möchte sich dabei jedesmal hinterher die Zunge zerbeißen vor Scham. Die Empörung über die Inflation des Wortes »geil« ist ebenso dem verdutzten Sich-selbst-Ertappen beim Aussprechen dieses in die Jahre gekommenen, einst nicht salonfähigen Backfisch-Adjektivs gewichen, das auf Anraten von McKinsey auch zum Zwecke der Rekrutierung der heranwachsenden, nicht bekehrungswilligen Jugend selbst in Kirchenräume Einzug genommen hat: »Dschießes ist geil, haste das nich gerafft?« (erlebt in einem Fernsehbericht vom Kirchentag 1997, szenische Motive: mit Kruzifixen gepiercte Punks die sich Gottes Wort reinziehen).

Unvergeßlich meine erste Begegnung mit »super!«. Ich hatte Mitte der 80er Jahre von einer jungen Sportredaktion den Auftrag, ein Musterlayout für eine Fußballgeschichte von Borussia Dortmund zu entwickeln, die sie an einen Buchverlag vermarkten wollten. Ich fiel schier in Ohnmacht und war absolut von der totalen Verblödetheit der schönen Redakteuse überzeugt, weil sie immerzu wie eine Besessene losschrie: »super, super, das ist ja absolut super!« Sehr verstört ging ich nach Hause und war mir sicher, daß diese Deppen das Projekt niemals an den Mann bringen würden, was auch stimmte. Aber nicht, weil die alles »super« fanden, sondern ich weiß auch nicht weshalb.

Seither schallt es aus allen Ecken »super, super«, es gibt eine »Super Illu« und ich selbst habe es, zu meiner Schande muß ich es gestehen, auch schon gesagt. Auch »vor Ort« oder »außen vor« habe ich schon gesagt, »Butter bei die Fische« noch nie. Schwer tue ich mich noch mit »am POS«, das kommt in meiner Branche jetzt sehr oft so vor.


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Walter Lachenmann

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Walter Lachenmann
11.11.2003 17.16
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Re: Haßobjekte selbst erzeugen

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Wobei mir einfällt: Könnten wir nicht dasselbe infame Verfahren anwenden, um die Neuschreibungen madig zu machen? Wenn man „so genannt“ und „Leid tun“ oft genug persifliert, schreckt mancher vielleicht davor zurück ....

Das wird vermutlich nichts bringen, denn diese Dummheiten sind schon so Allgemeingut geworden, daß derartige Persiflagen bald kein Mensch mehr verstehen würde. Leider ist zu befürchten, daß diese Fehler, wie andere auch, durch die allgemeine Praxis, nun auch noch in den Wörterbüchern sanktioniert, sprachliche Wirklichkeit werden. Erschwerend kommt hinzu, daß auch Autoren der Belletristik und des Feuilletons mit dem Ruf, sprachliche Autoritäten zu sein, eine solche Orthographie offenbar als genau so gut einschätzen wie diejenige, die sie einmal gelernt und in der sie sich in der Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten eingeübt haben. Als Verlagsmensch kann ich ein Lied davon singen, wie empört viele solcher Literaturgötter sein konnten, wenn man an ihren für die Unsterblichkeit bestimmten Werken sich traute, auch nur ein Komma dorthin zu setzen, wo es hingehört, oder sonstwie im Sinne besserer Verständlichkeit in Grammatik oder Schreibweise einzugreifen. Jetzt ist das plötzlich gar nicht mehr wichtig. Herr Jens hätte die Druckfahnen seiner Katja-Mann-Biographie vor wenigen Jahren noch mit eloquenter Empörung dem Verlagslektor um die Ohren geschlagen – jetzt nimmt's der Rhetoriker offenbar im Schriftlichen nicht mehr so genau.

»So genannt« ist eine zuvor ungebräuchliche und sinnlose Neuschreibung wie »Hand voll« usw. aber grammatikalisch ja nicht falsch wie »es tut mir Leid«. »Heute Abend« mag grammatikalisch schief sein, als Fehler hat man es nicht immer gesehen, denn man findet diese Schreibweise bei durchaus vorzüglichen Autoren, etwa Robert Walser, der gewiß ein sorgfältiger Schreiber war, wie man auch andere jetzt auf frühere Praktiken zurückgeführte Schreibweisen der Getrennt-Zusammenschreibung und der Groß- und Kleinschreibung in gar nicht so weit zurückreichenden Texten finden kann.

Was macht man angesichts dieser Situation in der deskriptiven Orthographie? Die Reform hat hier ein Dilemma erzeugt, das die Substanz der Sprachqualität gefährdet. Was tut man dagegen? Welchen Sprachwandel macht die deskriptive Orthographie mit, welchem verweigert sie sich und mit welchen Begründungen? Und mit welchen Mitteln?

Solche Fragen sollten m.E. viel ausführlicher hier erörtert werden.
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Walter Lachenmann

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ani
11.11.2003 16.30
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Ich sehe schon ein, daß wir viele Wendungen aus speziellen Lebensbereichen in unserem allgemeinem Wortschatz haben. Es geht mir mehr um die Manier, die sinnlose Inflation dieses Ausdrucks. Es stößt mich ästhetisch ab. Ich bin prinzipiell für völlige Freiheit bei Sprache und Rechtschreibung. Von mir aus kann man auch „thun“ schreiben. Wer sollte das Recht haben, die Sprache zu standardisieren? Man sollte jedoch erstrebt sein, Sprache einigermaßen sinnvoll einzusetzen. Wenn ich kritisiere, daß jemand sagt „Ich bin vor Ort“ statt „Ich bin da/hier“, dann ist das ja keine Kritik an der Wendung selbst, sondern an der Einstellung des Sprechers zur Sprache. Wie wurde mal geäußert? „Die Sprache gehört dem Angesprochenen“.
Da läßt sich auch eine Brücke zum in-Suffix schlagen. Es geht nicht um das Suffix selbst, sondern um die Anmaßung, Sprache nach individuellen Bedürfnissen zu manipulieren. Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein: Hätte man sich über den Ursprung dieses Suffixes, hätte man es eh gelassen. ...Wie in Skandinatien, wo man über solche Maßnahmen nur lachen kann.

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Theodor Ickler
11.11.2003 10.15
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Haßobjekte selbst erzeugen

Es gibt so viele Ausdrücke, die aus alten Berufssprachen stammen, darunter auch aus der Bergmannssprache – warum sollte man gerade gegen dieses oder jenes davon polemisieren, nur weil es einem persönlich nicht gefällt?

Aber so geht das eben: Wenn sich einer mal darauf eingeschossen hat, wie vor vielen Jahren auf das unschuldige „ausgehen von etwas“, und wenn es dann lange genug diskutiert worden ist, dann ist es ebendadurch anrüchig geworden, und man kann es nicht mehr verwenden, ohne die Hälfte der Menschheit gegen sich aufzubringen. Aliquid haeret, Unschuld hin, Unschuld her. Und es ist nie wiedergutzumachen. So haben ja auch die Feministen die maskulinen Personenbezeichnungen ihrer Unschuld beraubt, und nun haben wir den Salat bzw. die Salatin.

Wobei mir einfällt: Könnten wir nicht dasselbe infame Verfahren anwenden, um die Neuschreibungen madig zu machen? Wenn man „so genannt“ und „Leid tun“ oft genug persifliert, schreckt mancher vielleicht davor zurück ....
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Th. Ickler

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Detlef Lindenthal
11.11.2003 09.46
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vor Ort

Für vor Ort sind in mir zwei Belege lebendig:

1. Eine Seite in unserem Schullesebuch mit dem Abdruck einer fast pechkohlrabenschwarzen Photographie eines Männergesichtes mit zwei blitzenden Augen, Helm, Grubenlampe, nacktem, muskelstarkem, schwarzem, schweißglänzendem Oberkörper, Preßlufthammer, Staub, Kohlengeglitzer; Bildunterschrift: „Hauer vor Ort“.
Mein Reim darauf: Das sind die Männer, die es bringen.

2. Zehn Jahre später im Verwaltungspraktikum fand ich einen Ausspruch des Reichsfreiherren Karl von und zum Stein, des preußisch-russischen Vaters unserer gemeindlichen Selbstverwaltung: „Kenntnis vor Ort ist die Seele des Dienstes.“
Mein Reim darauf: Das sind die Männer, die ihr Fach beherrschen.
Beide (Licht- und Sprach-)Bilder sind in mir zu einer unlösbaren Einheit verschmolzen.

Wenn die Lesebücher der 5. Klasse jenes Lichtbild des Hauers vor Ort zeigen, wissen die Kinder, was vor Ort bedeutet.

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Reinhard Markner
11.11.2003 09.23
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»Syntagmatisch auffallend ist das Vorkommen von artikellosen Ausdrücken wie vor Ort, unter Tag, auf Strebe und auf Schicht. Dieses Phänomen ist ein weiteres Indiz für das hohe Alter der Bergmannssprache.«

Mendels, Judy: Von deutscher Bergwerkssprache. In: Muttersprache 73 (1963), S. 161-71, hier 164.

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