Re: rüder Ton UND dänk
Zitat: Ursprünglich eingetragen von Gast
… für den Ton scheint es zweierlei Maß zu geben: Die sogenannten „Verantwortlichen“ erlauben sich öfters einen sehr rüden Ton gegen andere, vertragen selbst aber Kritik (z. B. an der Gestaltung der Empfangsseite) überhaupt nicht …
Meine Telefonnummer ist 02603 2415, ich bin verantwortlich für die Willkommensseite. Falls über Kritik an der Willkommensseite gesprochen werden will, freue ich mich über jeden Anruf.
Es gibt vernichtende Kritik, und es gibt konstruktive Kritik. Wer sich hier als „un-verantwortlicher Gast“ scheut, Roß und Reiter zu nennen, hat offenbar tieferen Einblick in Interna. Deshalb rechne ich nicht damit, daß von der einen auf die andere Seite gewechselt werden will, von der vernichtenden auf die konstruktive. Die Störungen dieser Art haben Methode, seit längerer Zeit schon. Als Folge lasse ich das Gästebuch nicht mehr unter den neuesten Forumsbeiträgen anzeigen.
Rüde soll mit rot, rüde mit rauh zu tun haben. Warum hat rüde nicht mit Rüde zu tun? Rüdes Kleffen. Was macht denn ein Rüde, wenn etwas Unerwartetes passiert, wenn ein Volksentscheid abgehalten wird zum Beispiel? Gewohnheit und ein unangetastetes Revier allein lassen einen Rüden schweigen.
Bei einer entwickelten Menschensprache aber geht es um viel mehr. Manchmal geht es um das Revier, manchmal um alles. Menschen gibt es sone und solche.
Mir geht es bei diesem rechtschreibreform-Forum um mehr, als meinen nackten Finger auf die kritischen Momente der Rechtschreibreform zu richten. „Schaut mal, ich bin deshalb gut, weil dieser Aspekt der Reform schlecht ist“ reicht mir nicht. Ich möchte die Nachholarbeit dessen ermöglichen, was seit der Dudenprivilegierung vernachlässigt wurde. Verschiedene Nöte hatten das große menschliche Bewußtwerden mittels Sprache und der Sprache recht trocken sein lassen. Ich möchte die Kompetenz für die Sprache den Sprechenden selbst wieder ermöglichen. Das Medium Internet ist für diese Nachholarbeit ein Geschenk des Himmels. Bei der Eroberung und Entwicklung der Internettechnik stehen wir alle ganz am Anfang. Weil ich meinen Blick zum einen für zumindest mehr offenhalte und zum zweiten darauf achte, daß wir mit unserem zarten Anfang hier nicht wegen Lächerlichkeiten ganz badengehen, deshalb kann ich auch mit einer Willkommensseite leben, die nicht alle denkbaren Verbesserungen schon eingebaut hat. Sein und Schein sollen hier nah beieinander sein. Demjenigen Gast, der davon zu wissen meint, daß „sogenannte ‚Verantwortliche‘“ Kritik an der Empfangsseite überhören, dem möchte ich sagen, er selbst hat sich bei mir nicht mit konstruktiver Kritik gemeldet. Ich mache seit 1997 einen größeren Teil der Kommunikationsarbeit und erlebe Mitstreiter aus der Situation heraus (mehrere Volksinitiativen und Volksbegehren). Ich konnte mein Gefühl für Echtheit schnell stabilisieren, denn es passierte so wenig Unechtes, daß es nicht nennenswert ist. Der Abteil liegt unter 1 Prozent, eher 1 Promill. Wir sind nun nicht im Terminwettlauf um den Erfolg einer Volsinitiative. Trotzdem halte ich für mich das Zurückhalten des bürgerlichen Namens und die Verhinderung der persönlichen Erreichbarkeit für ein Merkmal der Unstimmigkeit. Man kann hier ohne e-mail-Anschrift oder Telefonnummer operieren, warum nicht? Aber fruchtbar wird dieses Verhalten nicht sein. Soviel Freiheit im Folgern gewähre ich mir.
Denken kann im Kopf zwei unterschiedliche Qualitäten haben. Wiedergabe trainierter Kunststücke ist die eine Qualität. Tonband und Text können Teile davon sehr gut. Tägliche Routine lebt davon. Das Gehirn wiederholt bekannte Muster, weil sie in der Erinnerung nützlich waren. Die zweite Denkqualität unterscheidet sich sehr gründlich. Sie ist nützlich, wenn Wiederholung nicht fruchtet. Kombination bekannter Teile allein reicht ihr nicht aus, sie würde eher das Chaos mehren. Das, was Schiller und van Beethoven Götterfunke nannten, ist das wichtigste Erlebnis dieser Eigenschaft. Es zu ermöglichen und zu erkennen ist heute nicht bedingungsloses Allgemeingut. Man muß schon gewisse Ruhe, ja Stille, aus eigenem Antrieb selbst ermöglichen.
Als zartes Angebot für unsere lebenstüchtige Willkommensseite der Zukunft nenne ich hier zum drittenmal das Nachrichtenbrett, wie wir Techniker es unter allen möglichen Schwierigkeiten bis heute ausgestalteten. Es ist zu erreichen unter der bekannten Anschrift rechtschreibreform.com (mit oder ohne http://www. davor), wenn man noch NB. davorschreibt. Also nb.rechtschreibreform.com. Groß- oder Kleinschreibung ist hier (bis .com oder bis .de) egal. Machen Sie sich ein Lesezeichen. Dieses neue Nachrichtenbrett wird möglicherweise bald wichtiger werden. Immerhin sind hier 3600 Nachrichten mit 3000 Kommentaren wieder da, obwohl sie in der „alten Technik“ ins elektronische Nirwana wegbrachen. Zur Zeit säuselt eine Stimmung, die mich unsicher macht, ob wir den Übergang in die Technik des neuen Nachrichtenbrettes schaffen werden. Vorgenommen hatten wir Verantwortlichen uns, alles bisher hier Zusammengetragene in die neue Forentechnik zu überführen. Aber wir haben fast zwei Jahre länger gebraucht, als wir mal dachten. Seither ist die bequeme vernichtend kritische Haltung nicht unartikuliert geblieben.
Zum Gruß eine kleine Volksetymogelei. Damit auch mal über die zweite Qualität eines Gedankens gedacht und ihr gedankt wird, kurz:
Dänk
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