Verunglimpft
Im Rheinischen Merkur wird auch Herr Augst interviewt. Erwartungsgemäß sieht er sich wieder einmal verunglimpft. Das ist sein Lieblingswort, seit die Reform nicht so läuft, wie er er sich gewünscht hat.
Das Rechtschreib-Spezial des RhM ist im übrigen nicht gerade glänzend, bis auf die Beiträge von Markner und Stirnemann natürlich.
Ein Schriftsteller namens Joachim Helfer darf zeilenschindend daherschwadronieren, daß ihn das Them eigentlich nicht interessiert. Warum lehnt er den Auftrag dann nicht ab? Am Schluß äußert er dann doch noch orthographische Wünsche wie den, daß die Unterscheidung von Konjunktion und Pronomen nicht verlorengehen dürfe. Er braucht bloß umzublättern, dann könnte er lesen, daß genau dieses Verwischung ein Ziel der Reformer war, und die Reform danach beurteilen.
Michael Jansen, der Korrektor, erklärt den Lesern, welche Mischorthographie er dem Blatt verpaßt, aber nicht, warum überhaupt geändert wurde und ob die Leser das gewollt haben.
Die aneinandergereihten Stimmen zur Reform sind ja ganz schön, aber da sie alle in Neuschreibung konvertiert wurden (auch meine), sehen sich die Reformgegner indirekt lächerlich gemacht. Das war gewiß nicht nötig.
Der verantwortliche Redakteur meint, der Krieg sei beendet, aber der Kampf gehe weiter. Was soll das heißen? Sind wir im Irak? Der Kampf geht einfach weiter.
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Th. Ickler
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