Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Gästebuch
Willkommen und Rechtschreibforum
Suche in Gästebüchern
Das neue Gästebuch
Dieser Faden ist 199 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 14  15  16  17   18  19  20 · 30 · 40 · 50 · 60 · 70 · 80 · 90 · 100 · 110 · 120 · 130 · 140 · 150 · 160 · 170 · 180 · 190 · 196  197  198  199  antworten       Gasteintrag
margel
28.04.2004 14.00
Diesen Beitrag ansteuern
Ein schönes Wort

Ein Brief meines Haftpflicht-Versicherers ist unterzeichnet mit „Ihr Schaden-Team“. Das wäre doch auch ein treffender Name für die Rechtschreibkommission.

Mit Klick die Kennkarte von margel ansehen    Suche weitere Einträge von margel        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
27.04.2004 16.00
Diesen Beitrag ansteuern
wr ist paulo coelho

ludmila wolf ist paulo coelho

he
da

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
27.04.2004 11.16
Diesen Beitrag ansteuern
Sprachveränderungen und Rechtschreibung


Sehr geehrter gestur,

bitte nennen Sie mir die Stellen, auf die Sie sich beziehen. Mir war nicht
klar, warum Sie besagte Fachliteratur angegeben haben. Sie reden von
Sprachveränderungen, ich von Rechtschreibung! Rechtschreibung muß nicht
notwendig Sprachveränderungen nachzeichnen, Sprachveränderungen können auch
dergestalt sein, daß sie die Rechtschreibung nicht tangieren.
Es wäre daher wichtig, nicht pauschal von Sprachveränderungen zu sprechen,
sondern zu sagen, welcher Art die Sprachveränderung ist.

Rechtschreibung ist für den Leser, der Autor gibt dadurch u. a. Informationen,
die in der gesprochenen Sprache durch die Situation bekannt sind oder
nachgefragt werden könnten. Ich lehne Veränderungen der Rechtschreibung ab,
über Sprachveränderungen habe ich keine Aussagen gemacht. Werter gestur,
ich bitte Sie, meine Texte etwas genauer zu lesen.

Übrigens kann man sich auch mißverstehen, wenn man dieselbe Sprache spricht!
Die Aufspaltung der indogermansichen Sprache -- Gab es die als EINE Sprache
überhaupt, oder war die nicht viel mehr nur eine Dialektfamilie? -- war also
gewiß nicht der Anfang ALLER Mißverständnisse. Leider ist das Indogermanische
nur rekonstruiert worden, d. h. niemand weiß, wie es wirklich war. Deshalb
kann man es auch nicht wieder einführen!

Auch müssen Sachverhalte, die als Sprachveränderung angesehen werden, noch
lange nicht neu sein, eventuell gibt es sie schon lange, wurden aber nicht
beachtet. Außerdem ist es immer möglich, zu versuchen, aus der Mode gekommene
Begriffe wieder in die aktuelle Sprache einzuführen:

Aus einem meiner Texte für das Gästebuch des VRS
zur Diskussion über das Thema ''Mit dem Herz'' oder ''mit dem Herzen''
zum Beitrag von Herrn Riebe vom Dienstag, den 25.11.2003, 11:10:

Weglassen von Flexionsendungen

Eine Sprache bietet eine Reihe von Ausdrucksmöglichkeiten, der jeweilige
Sprecher sucht sich situationsbedingt eine davon aus. Andere Sprecher suchen
sich andere aus. Es mag sein, daß bestimmte Möglichkeiten häufiger benutzt
werden als andere, das heißt aber noch lange nicht, daß die anderen
Ausdrucksmöglichkeiten deswegen nicht mehr benutzt oder gar verstanden werden.
Das bedeutet auch noch nicht, daß man daraus schon einen ''Sprachwandel''
ableiten könnte. Man ist da viel zu voreilig!

Eine Sprache ist also eher einem Baukasten vergleichbar, aus dem man
sich passend erscheinende Teile aussucht, um das gewünschte Spielzeug
daraus zusammenzusetzen bzw. die intendierte Bedeutung auszudrücken.
Wenn also bestimmte Bausteine nicht oder nur selten benutzt werden, so
gehören sie doch immer noch zum selben Baukasten! Für den Aufbau eines
neuen Spielzeugs werden sie dafür vielleicht umso dringender benötigt,
je nachdem wie weit der Sprecher in seiner Entwicklung fortgeschritten
ist.

Eine Sprache besteht doch nicht nur aus dem, was aktuell von einer
Mehrheit gesprochen wird, sondern auch noch aus dem, was zwar nicht mehr so
häufig gesprochen, aber trotzdem noch verstanden wird. Letzteres mag zwar
seltsam, sprich ''altertümlich'' klingen, doch auch manches, was heute
''modern'' erscheint, klingt eher seltsam.

Es ist natürlich immer möglich, daß Formen, die für einige Zeit weniger
gebräuchlich waren, wieder ''reaktiviert'' werden, z.B. durch Sendungen
im Fernsehen oder weil Menschen bewußt verhindern wollen, daß solche
Ausdrucksmöglichkeiten aussterben. So hat z.B. eine Mitstudentin das Wort
''alldieweil'' desöfteren benutzt, weil sie damit verhindern wollte, daß
es ausstirbt. Laut meinem Schülerduden bedeutet dieses Wort ''weil'', was
natürlich kürzer und daher sprachökonomischer ist! Dies gilt auch für das
Weglassen von Flexionsendungen, kann dann aber zu Mißverständnissen führen,
oder dazu, daß die Wortstellung die in der Flexionsendung ausgedrückte
Bedeutung mit übernehmen muß. Das führt dann zu einer Verringerung der
Flexibilität der Sprache. Wo also Flexibilität, Ausdruckssicherheit,
Unmißverständlichkeit und ein gewisses Niveau sowie Poesie nötig sind,
wird man auch die klassischen Formen finden.

Man sollte also zwischen der Benutzung einer Sprache im Alltag, in der das
Prinzip der Ökonomie zur Geltung kommt, sowie der Benutzung ein und derselben
Sprache in z.B. der Literatur, in der andere Prinzipien zum Tragen kommen,
unterscheiden. Es ist faszinierend, daß ein und dieselbe Sprache beides
abdecken kann!



xxx
xxx

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
gestur
27.04.2004 10.14
Diesen Beitrag ansteuern
Wenn man Sprachveränderungen ablehnt

sollte man konsequent in etwas größeren Zeiträumen denken und erkennen, daß die Aufspaltung der vor 5000 Jahren einheitlichen indogermanischen (die englischsprechenden Forscher sagen indoeuropäischen) Sprache der Anfang aller Mißverständnisse war. Wenn man Sprachveränderungen ablehnt, sollte man für die Wiedereinführung der gemein-indoeuropäischen Sprache eintreten, aber dann bitte in ganz Europa und Indien, zumindest in der EU. Allerdings müßten dann für viele seitdem entstandene neue Begriffe indoeuropäische Namen festgelegt werden, und das logischerweise europa-einheitlich. Es gibt viel zu tun, warten wir es ab.

Mit Klick die Kennkarte von gestur ansehen    Suche weitere Einträge von gestur        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
27.04.2004 10.05
Diesen Beitrag ansteuern
Auftrag?

Wer hat denn die Reformer beauftragt?

xxx
xxx

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
27.04.2004 09.59
Diesen Beitrag ansteuern
Fachliteratur


Werter gestur,

ich lehne wissenschaftliche Fachliteratur nicht pauschal ab. Ich habe z. B.
ein Fachbuch, Gerhard Wolff, Deutsche Sprachgeschichte, in dem auch etwas über
Sprachveränderungen und Rechtschreibreform steht, nebst einem Beitrag des
Reformers Nerius. Selbst wenn ich glücklicherweise kein Sprachwissenschaftler
bin, so sind in seinem -- wohlgemerkt fachlichen -- Beitrag soviele Dummheiten
und Verdrehungen enthalten, die man mit dem normalen Menschenverstand leicht
als solche erkennen kann, daß man sich fragen muß, worin denn die fachliche
Kompetenz dieses Herrn liegt. Ich habe diese Buch nicht vollständig gelesen,
hatte aber den Eindruck, daß es manipulativ geschrieben war, z. B. wurde ohne
Begründung das Hochdeutsche angegriffen, so als ob es selbstverständlich wäre,
daß das Hochdeutsche schlecht sei. In einem Lehrbuch erwarte ich dafür aber
eine objektive Begründung. (Auch in den hessischen Rahmenrichtlinien Deutsch
aus den 70er Jahren finden sich solche Angriffe gegen das Hochdeutsche.)

Das von Ihnen vorgeschlagene Buch heißt ''Tendenzen in der deutschen
Gegenwartssprache''. Eine Tendenz kann sich ändern, kann sich sogar in ihr
Gegenteil verkehren, Veränderungen müssen nicht zwangsläufig Bestand haben.
Vieles sind nur Moden, die die Sprachwissenschaftler zu wichtig nehmen,
schließlich müssen sie ja mit irgend etwas Geld verdienen. Bei der
Rechtschreibung geht es aber um die Normung von Schreibung, hier ist es nicht
sinnvoll, Moden zu folgen. Gesprochene Sprache und Schriftsprache sollte man
bis zu einem gewissen Grade getrennt voneinander behandeln.

Auch wissenschaftliche Fachliteratur sollte man kritisch hinterfragen, denn
genau das ist Wissenschaft. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte der
Wissenschaften, daß diese von Ideologien vereinnahmt werden, siehe z. B. die
Genetik in Rußland vor einigen Jahrzehnten. Von einer unabhängigen Wissenschaft
kann also nicht die Rede sein, auch nicht bei uns.

Ich finde es aber schade, daß Sie sich nicht mehr an der Diskussion
beteiligen wollen, weil andere Diskutanten anderer Meinung sind und diese auch
begründen können. Ähnlich war das vor einiger Zeit auch mit Herrn Wrase.
Als Reformgegner sollten wir uns nicht gegenseitig bekämpfen!

Was ist so schlimm an Traditionen

Auf anderen Gebieten ist man stolz darauf, wenn man mit langer Tradition
werben kann. Es ist schlimm, daß es die Reformer geschafft haben, den Begriff
Tradition mit einem negativen Touch zu belegen.



xxx
xxx

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
27.04.2004 09.29
Diesen Beitrag ansteuern
Antwort an Karin Pfeiffer-Stolz


Zum Eintrag vom 26.04.2004, 12:21, Worum geht es wirklich?

Was motiviert gewisse Personen, die Reform zu verteidigen?

Einiges dazu habe ich in meinem Eintrag ''Rechtschreibung und Tradition''
vom 26.04.2004, 14:56 schon geschrieben.

Wer lesen gelernt hat, kann gar nicht anders, als zu lesen, wenn ihm ein Text
unter die Augen kommt. Dies gibt denjenigen, die deformiert schreiben, eine
gewisse Macht über den andern. Wird eine Reform staatlich verordnet, so ist dies
gleichbedeutend mit der Legalisierung von optischem Mobbing! Natürlich suchten
diese Peiniger dann nach Gründen, um ihr Tun zu rechtfertigen, und wenn es keine
nachvollziehbaren Gründe gibt, dann benutzt man eben irgendwelchen Schwachsinn.
Wenn in der Schule ein Kind geärgert wird, dann werden die Peiniger ebenso
reagieren. Man muß eben irgend einen Grund nennen. An der Reaktion erkennt der
Peiniger dann, wes Geistes Kind der Lehrer ist. Leider dürfen solche Peiniger
heute nicht mehr bestraft werden. Das ist dann moderne Pädagogik!

Haben wir Reformgegner etwas übersehen?

Zuerst: Es ist wichtig, daß diese Frage gestellt wird!

Es besteht die Gefahr, daß man nach dem, was man übersehen zu haben glaubt,
sucht und sucht und nie zu einem Ende kommt, weil es das Gesuchte nicht gibt.
Hätten wir etwas übersehen, so hätten die Reformbefürworter uns darauf
aufmerksam machen können, aber das haben sie nicht getan. Ihr ganzes Verhalten
ist so, als ob es etwas total Selbstverständliches gäbe, es aber nie
ausgesprochen wird. Dies ist ein psychologischer Trick, er führt zur
Verunsicherung des Gegners, besonders wenn dieser lautere Absichten hegt.
Ich denke, als Grundregel in einer Demokratie sollte gelten, daß die Argumente
auf den Tisch kommen müssen, was nicht gesagt wird, ist irrelevant.

Wir Reformgegner haben argumentiert, die Reformbefürworter haben sich über
unsere Argumente lustig gemacht. Wir haben das Gespräch gesucht -- ich habe
den Eindruck, daß wir hier im Forum mehr Gesprächsbereitschaft gezeigt haben,
als dies der Sache zuträglich war -- wenn es also noch etwas gäbe, was die
Bewertung der Rechtschreibreform durch die Reformgegner relativieren könnte,
hätten das die Befürworter ansprechen müssen.

Muß sich wirklich niemand schämen, wenn er anfangs mit Freude das Reformwerk
begrüßte?

Man hätte sich zuerst einmal fragen müssen, weshalb überhaupt eine Reform
nötig ist bzw. durchgeführt wird. Am Vergleich mit dem Englischen, dessen
Orthographie schon eine 500jährige Tradition aufweist und das heute aktueller
ist denn je, hätte man erkennen können, daß eine Reform der Rechtschreibung,
die ja erst etwa 100 Jahre besteht, gar nicht nötig ist. Aussprache und
Schreibung klaffen im Englischen viel weiter auseinander als im Deutschen,
trotzdem kommen wir Deutschen mit der englischen Schreibung sehr gut klar,
die Omnipräsenz englischer Wörter beweist dies.

Die Beherrschung einer Orthographie ist auch eine Frage der Vertrautheit,
eine Veränderung kann deshalb nie zu einer Verbesserung des Umgangs mit
Rechtschreibung führen.

Wer die Reformvorschläge im Fernsehen und die Art und Weise, wie die
Reformbefürworter dort aufgetreten sind, gesehen hat sowie ihre Artikel in
den Zeitungen gelesen hat, der hätte mißtrauisch werden müssen, ob solche
Leute wirklich die Ziele verfolgen, die sie vorgeben. Man hatte den Eindruck,
daß durch die Reform alles möglich würde, in der Schreibung, aber auch weit
darüber hinaus, z. B. sollten dadurch Legastheniker bessere Chancen erhalten.
Es gab auch genügend Leute, die schon sehr früh vor einer Reform gewarnt
haben.

Die Reform ist sinnentstellend, und dies ist auch leicht zu sehen. Spätestens
wenn man das erkannt hat, müßte man sich gegen die Reform wenden, so man lautere
Absichten hat. Leider hat die nicht jeder!



xxx
xxx

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
margel
27.04.2004 08.07
Diesen Beitrag ansteuern
Mimikry?

Da scheint sich schon wieder einer dümmer zu stellen, als er ist. Das ist gar nicht so einfach. Wer „Fassade“ und „kommunizieren“ richtig schreiben kann, dem nimmt man kaum ein „den“ statt „denn“ ab... „Neue Rechtschreibreform“ trifft den Nagel auf den Kopf. Ist sie doch die uneingestandene Wunschvorstellung der Reformer, die ihren Auftrag ad infinitum verlängert sehen möchten.

Mit Klick die Kennkarte von margel ansehen    Suche weitere Einträge von margel        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Norbert Schäbler
26.04.2004 23.40
Diesen Beitrag ansteuern
öffentliche Meinung

Ich habe nie bestritten, daß es in der Deutschdidaktik hervorragende Ansätze gibt, und ich bin für jeden Tip bzgl. Fachliteratur äußerst dankbar.
Allerdings ist es mir ein großes Anliegen, darauf hinzuweisen, daß viele der schöpferischen Gedanken einfach verschwinden, weil sie nicht in die Schablone der vorgefertigten öffentlichen Meinung passen und folgerichtig keinen Niederschlag finden in der Lehre.

Durchforsten wir doch einmal die Lehrpläne nach wertvollem Gedankengut! Dokumente sind doch inzwischen reichlich vorhanden.
__________________
nos

Mit Klick die Kennkarte von Norbert Schäbler ansehen    An Norbert Schäbler schreiben   Suche weitere Einträge von Norbert Schäbler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
26.04.2004 21.05
Diesen Beitrag ansteuern
Wer ist den offen für eine andere Meinung?

Ich habe gerade im Internet die Abkürzung a.D. gesucht – ich wußte nicht, ob sie mit oder ohne einem Leerschritt zwischen den Buchstaben geschrieben wird – tja, für Sie alle wahrscheinlich unverständlich, aber ich kann Ihnen versichren – es gibt genügend Menschen, denen die Kommunikation untereinander sehr wichtig ist – wichtiger als die perfekte Rechtschreibung. Wenn ich Ihre schlecht aufbereitete Internetseite und die grafische Gestaltung mit den vielen Schriften sehe, fällt mir der u.a. dumme Spruch ein, den ich auf Ihren (von einem Nutzer) Seiten gesehen habe. Alle die nur die „Alte Rechtschreibung“ und sonst nichts anderes mehr im Sinn haben, haben mein Mitgefühl! Ich bin so frei und kann für mich die „Neue Rechtschreibreform“ nur positiv sehen, denn keiner hat mehr die Sicherheit – daß er denn so perfekt ist und keine Fehler mehr macht. Die Wichtigkeit ist fort – es gibt auch denen in unserer Gesellschaft
eine Chance frei zu kommunizieren – es wird mehr auf den Inhalt geachtet, als auf die Fassade! Die Kultur ändert sich und paßt sich der Gesellschaft an – wir sind nun mal Multi-Kulti und wenn wir schon im I-Zeitalter sind und kaum noch miteinander Sprechen, sollten wir uns doch offener der E-Mail und SMS Kommunikation zeigen und nicht nur die „Alte Rechtschreibung“ als Kultur bezeichen. Kultur ist immer im fluß und bestimmt durch Änderungen!


Orthographie und Interpunktion waren immer das einzige
was ich einigermaßen beherrschte.
Wenn diese beiden Tugenden plötzlich nichts mehr gelten,
stehe ich vor dem Nichts.
Ich kann ja nicht mal ordentlich skilaufen.
Harry Rowohlt

(von Heide Kuhlmann, die auch Fehler macht – die ich aber nicht schlimm finde)

Man beachte das folgende:

Gmäeß eneir Sutide eneir elgneihcsn Uinisterävt, ist es nchit witihcg
in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniige
was wcthiig ist, ist daß der estre und der leztte Bstabchue an der
ritihcegn Pstoiion snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sien,
tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, wiel wir nciht
jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als gseatems.

Lebien Gurß

PS. Ich möchte keine Korrektur meines Beitrages – ich weiß um meine nicht richtige Schreibweise – aber es würde mich freuen, wenn Sie den Inhalt verstanden haben und auch mal kurz über eine andere Sichtweise nachdenken!


Gert Hildebrandt

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
gestur
26.04.2004 18.43
Diesen Beitrag ansteuern
Fachliteratur erst lesen und dann beurteilen

An einer Diskussion, die wissenschaftliche Fachliteratur pauschal ablehnt und durch Meinungen ersetzt, kann ich mich nicht mehr beteiligen. Das dürfte nicht nur mir so gehen.

Mit Klick die Kennkarte von gestur ansehen    Suche weitere Einträge von gestur        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
26.04.2004 17.01
Diesen Beitrag ansteuern
Veränderungen herbeireden


Man kann Veränderungen auch herbeireden bzw. -schreiben. Bedenkt man die Rolle der Linguistik bei
der Rechtschreibreform, so sollte man Arbeiten, die Veränderungen der Sprache zum Inhalt haben, doch sehr
hinterfragen. Offenbar ist Wissenschaft heute, gerade die Sprachwissenschaft, nicht mehr objektiv!



xxx
xxx

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
gestur
26.04.2004 16.49
Diesen Beitrag ansteuern
Bestände und Veränderungen im heutigen Deutsch

Standard-Fachliteratur:

Peter Braun, Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache, Verlag W. Kohlhammer, Urban-Taschenbücher, 15,34 €

(Prof. Dr. Peter Braun lehrt Sprachwissenschaft und Sprachpädagogik an der Universität Essen.)

Mit Klick die Kennkarte von gestur ansehen    Suche weitere Einträge von gestur        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Norbert Schäbler
26.04.2004 14.10
Diesen Beitrag ansteuern
stromaufwärts rudern

Lieber Gast!

Meine Argumentation ist der Ihren sehr ähnlich, wobei ich zusätzlich über das „Tradieren“ selbst nachdenke. Das Vermitteln und Übermitteln von Bewährtem und Wertvollem ist doch sehr wichtig.
Bei meinen Untersuchungen habe ich allerdings feststellen müssen, daß Schriftsprache – damit meine ich das Geschriebene und das zu Schreibende – in den vergangenen Jahrzehnten einen enormen Wertschätzungsverlust hinnehmen mußte.

Die Rechtschreibreform, auf deren heute vorliegende Ergebnisse (bewiesenermaßen!) jahrzehntelang hingearbeitet wurde, hat Fakten geschaffen, die sowohl die Einstellung zum adressatenbewußten Schreiben massiv beeinträchtigen, als auch das hochwertige Schriftgut der Vergangenheit und Gegenwart entwerten und entstellen.
Es muß uns bewußt sein, daß es sich bei der Rechtschreibreform nicht um ein Zufallsprodukt, sondern um absichtsvolles politisches Kalkül handelt! Die Verursacher sind bekannt.

Daneben habe ich in der zurückliegenden Zeit immer wieder auf die Tatsache hingewiesen, daß sich die Wissenschaft der systematischen Entwertung nahezu widerstandslos beugt. Scheinbar gibt es zu wenige Traditionalisten in der Riege derer, deren Aufgabe es ist, eine Sache angemessen, neutral und objektiv zu untersuchen.

Es wäre höchste Zeit, daß man dort, wo Versuch und Irrtum; dort wo Experimentieren, Verwerfen und Erkennen an der Tagesordnung sind, eine geistige Kehrtwende betreibt.
Es gilt, das ideologische Fahrwasser zu verlassen, die verheerenden Fehler der Vergangenheit offen einzugestehen und wieder stromaufwärts zu rudern!

__________________
nos

Mit Klick die Kennkarte von Norbert Schäbler ansehen    An Norbert Schäbler schreiben   Suche weitere Einträge von Norbert Schäbler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
26.04.2004 12.56
Diesen Beitrag ansteuern
Rechtschreibung und Tradition


Sehr geehrter gestur,

wie kann Rechtschreibung falsch sein?

Rechtschreibung = die rechte Schreibung = die richtige Schreibung

Die Reformschreibung ist keine Rechtschreibung, sondern eine
Hörigkeitsschreibung! Und eine solche kann der Grammatik widersprechen oder
ihre Regeln Widersprüche enthalten. Das wissen alle ihre Anhänger. (Schüler
kann man nicht als Anhänger der Reform bezeichnen, sie sind ihre Opfer!)
Es ist eben ''cool'' oder ''hip'', sich dem Richtigen zu widersetzen. Und bei
der Rechtschreibung kann man das tun, ohne dafür bestraft zu werden. Man ist
sozusagen gleichzeitig systemkonform und aufmüpfig! Billiger kann man
Widerstand nicht bekommen! (Man beachte, wirklicher politischer Widerstand
trägt auch das Risiko der Verhaftung oder gar des eigenen Todes in sich!) Die
Rechtschreibreform wurde psychologisch sehr geschickt eingeführt, wir sollten
die Reformer nicht unterschätzen!

Offenbar kann die Rechtschreibung (hier besser die gültige Schreibnorm) von
Einzelpersonen, die sich zudem nicht der wissenschaftlichen Diskussion stellen
und Fehler nicht eingestehen wollen, in diktatorischer Weise geändert werden.

Ein Volk entscheidet überhaupt nicht mehrheitlich, wie es ''seine'' Sprache
schreiben will! Das ist eine Illusion! Eine Sprache gehört auch nicht nur
einem Volk, sondern eventuell mehreren Völkern, z. B. Deutschen, Österreichern,
aber auch Menschen, die sprachlich einem anderen Volk zugehörig sind, aber
Deutsch als Fremdsprache gelernt haben. (Die Aussage des Bundestages, wonach
''Sprache dem Volk gehört'', ist etwas zu kurz gegriffen. Auch der Bundestag ist
nicht das Volk!)

Eine Sprache ist kein Ding, sie kann deshalb auch niemandem gehören, auch nicht
einem Volk!

Würde ein Volk mehrheitlich darüber entscheiden können, wie es seine Sprache
schreiben will, so wäre es u. U. möglich, daß es in einer Volksabstimmung eine
Veränderung der Schreibweisen bestimmt -- ganz demokratisch -- und das Ergebnis
ist ein Kompromiß: widersprüchlich, ungrammatisch, willkürlich, mehrdeutig,
usw., der sich letztlich nicht oder nur teilweise durchsetzten wird.

Auch in der Demokratie gibt es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis!

Ich habe auf diese Probleme schon in anderen Beiträgen hingewiesen, aber
offenbar werden die nicht gelesen oder nicht verstanden.

Sie definieren ''natürlich'' über die Praktiken der Mehrheit? Ist Ihnen noch
nicht aufgefallen, daß auch eine Mehrheit zu ''unnatürlichen'' Praktiken
gezwungen werden kann. Dies geschah im letzten Jahrhundert in Deutschland
auf politischem Gebiete mehrfach, mit den bekannten Folgen!

Beitrag vom 23.04.2004, 23:43, Alles nur Sitten und Gebräuche?

Die Reformer können immer etwas als altmodisch hinstellen, das darf uns aber
nicht dazu verleiten, daraus abzuleiten, daß die Prämisse (Rechtschreibung und
Grammatik sind Gepflogenheiten, Sitten und Gebräuche) falsch ist.

(Natürlich sind Rechtschreibung und Grammatik nicht nur -- aber auch --
Gepflogenheiten, Sitten und Gebräuche, sondern weit mehr, schließlich steht ja
eine Entwicklung, eine Art Evolution dahinter.) Aber das konnte nur stattfinden,
weil es eben tradiert wurde.

Man kann auch bestimmte Menschen schlechtmachen, auch wenn diese gar
nichts getan haben. Sowas ist ein krimineller Akt. Genauso sind die Reformer
Verbrecher, eben weil sie die Rechtschreibung (d. h. die klassische
Rechtschreibung, natürlich nicht die Deformschreibung) schlechtmachen.

Sie lassen sich zu sehr von der Argumentation der Reformer beeinflussen!

Warum soll Tradition altmodisch sein? Tradition kann aber verhindern, daß
man unausgegorenen Ideologien nachläuft. Dem steht nicht entgegen, daß sich
auch Traditionen einmal überlebt haben können.

Die Reformer nutzen -- psychologisch geschickt -- aus, daß Menschen
nicht gerne ''altmodisch'' sein wollen, um sie in ihre Richtung zu manipulieren.
Das ist eben gerade nicht ''natürlich'', es ist die Absicht der Reformer!

Es geht bei der Rechtschreibung nicht darum, was die Reformer oder andere
sagen oder denken, sondern darum, was sich über Jahrhunderte als zweckmäßig und
damit richtig herausgestellt hat.

Wenn Sie erwarten, daß etwas ''absolut'' richtig oder falsch ist, dann gibt es
''richtig'' oder ''falsch'' nicht. Diese Begriffe sind, wie alles, relativ, sie
beziehen sich auf ein Regelwerk oder auf Sachverhalte. Diese können von anderen
Menschen auch anders gesehen oder interpretiert werden. Die Tradition sagt mir,
was andere vor mir schon als richtig erachtet haben, was sich seit Jahrhunderten
als zweckmäßig herausgestellt hat. Wenn ich Kontinuität will, wenn ich will,
daß auch andere von diesen im System verankerten Erkenntnissen profitieren, dann
führe ich die Tradition fort. Das Wichtige ist aber die Kontinuität, alles
andere ist nebensächlich, ist oberflächlich, ist unwesentlich!

Tradition auf dem Gebiet der Rechtschreibung gibt uns die Möglichkeit,
das, was andere viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte vor uns geschrieben
haben, lesen und verstehen zu können und daß das, was wir heute schreiben,
auch in Zukunft gelesen und verstanden wird. Das ist wichtiger als alles
demokratische Gehabe bei der Festlegung von Schreibungen. In englischsprachigen
Ländern hat man das begriffen. Solange das Englische so geschrieben wird, wie
es derzeit geschrieben wird und wie es seit ungefähr 500 Jahren geschrieben
wird, wird Englisch -- meines Erachtens -- eine Weltsprache sein. Sobald man
es reformieren wird, wird es diese Stellung verlieren!

Tradition ist der Schlüsselbegriff für die Erkenntnis des Sinnes von
Rechtschreibung.

Tradition ist der Ausweg aus Ihrem Dilemma, wonach für den Fall, daß
Rechtschreibung und Grammatik keine Teilgebiete der Wissenschaft, sondern nur
Untersuchungsobjekte sind, für die es die Begriffe ''richtig'' und ''falsch''
nicht gibt, alles nur Meinung, nur Ansichtssache, ist, über die am Ende die
Politiker entscheiden dürfen und müssen.

Werter gestur, Ihrem Beitrag vom 26.04.2004, 12:18, Schule, Verwaltung und das
richtige Leben, stimme ich zu!



xxx
xxx

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Dieser Faden ist 199 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 14  15  16  17   18  19  20 · 30 · 40 · 50 · 60 · 70 · 80 · 90 · 100 · 110 · 120 · 130 · 140 · 150 · 160 · 170 · 180 · 190 · 196  197  198  199  antworten       Gasteintrag
Jemandem das Gästebuch empfehlen! Druckvoransicht zeigen
Gehe zum Forum: