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Ruth Salber-Buchmüller
29.05.2004 21.49
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falsche Töne und anderes in der RTL-Klamauksendung

Was sollte die Untermalung mit dem
Deutschlandlied? Peinlich. Es kam mir fast
blasphemisch vor.
Kurze Kameraschwenke in die Hefte enthüllten
Sonderschulschreibweisen. Das konnte doch wohl nicht
wahr sein.
Geschickterweise kamen in dem Text des Diktates
keine Auseinanderschreibungen vor nach
bekannten Muster wie „Pestilenz artiger Geruch“
oder ähnliches. Vielleicht wäre dann von
prominenter Seite noch eindringlicher nachgehakt
worden als bei dem Brief-„du“, Brief-„dir“ und -„dich“.
Ist der ganze Klamauk vom DUDEN-Boß
initiiert worden, um das „Leck geschlagene“ Schiff
wieder „flott zu machen“? Der Termin paßte.

Auch ist mir schleierhaft, wie ein solches Diktat
von der Prominentenclientel als extrem schwierig
bezeichnet werden kann.

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Ruth Salber-Buchmueller

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Karl Eichholz
29.05.2004 15.29
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nur frisch zu ...

haben Sie bitte keine Hemmungen, Ihren Beitrag einfach an korrekter Stelle nochmals einzusetzen. Vom Frollein vom Amt, nämlich Herrn Schumacher, weiß ich, daß momentan aufgrund des Umzugs der gesamten Web-Präsentation nicht alles wieder funktioniert wie früher. Aus diesem Grunde sind auch (oder waren?) nachträgliche Korrekturen von Beiträgen (nach dem eigentlichen Einstellen) nicht möglich. Zumal hat Herr Schumcher allerhand um die Ohren, und zu seinen mehreren Berufen schirmherrt er hier die Technik ausschließlich in seiner Freizeit.

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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz

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Ruth Salber-Buchmüller
29.05.2004 13.10
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verrutscht

Ich habe zu dem RTL-Klamauk geschrieben.
Der Beitrag ist jedoch ins Gästebuch gerutscht.
Vielleicht kann D. Schumacher das wieder gutmachen
(ach nee, „gut machen“, danke!
__________________
Ruth Salber-Buchmueller

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Norbert Schäbler
28.05.2004 23.28
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Vor dem Quotensprung

Christian Wulff, einer der fünf „Jungen Wilden“ der CDU; wie seine vier Mitwilde ein (v)erbitterter Gegner der Rechtschreibreform, und einer, der (wie zwei weitere Kumpels) zum Ministerpräsidenten in seinem Stammland (hier: Niedersachsen) gewählt wurde, nahm am GROSSEN DEUTSCH-TEST von RTL teil. Er stand im Mittelpunkt des Medieninteresses. Alle Zeitungen fragten an, welche Note der Ministerpräsident denn erhalten habe.

Harpe Kerkeling, der Moderator, attestierte Wulff eine „Zwei“.
Das bedeutet: Wulff muß im Diktat inkl. der zwanzig Zusatzfragen zwischen 10 und 19 Fehler begangen haben – oder anders ausgedrückt: seine Fehlerquote lag zwischen 4,62 und 8,19 Prozent (gemessen an der Gesamtzahl der Wörter = 216).

In der Boulevard-Presse wird man darüber diskutieren, zumal man ja doch erwarten kann, daß ein Ministerpräsident eine „Eins“ kriegt; und bei „Bild“ und Konsorten wird man ja wohl auch wissen, daß der Bewertungsschlüssel eine Farce war.

Die brauchen ja nur den bayerischen Bewertungsschlüssel für den Qualifizierenden Hauptschulabschluß für Diktate abzurufen. Dort steht:
0-2 Fehler: Note 1
2 ½ – 5 Fehler: Note 2
5 ½ – 8 Fehler: Note 3
8 ½ – 11 Fehler: Note 4
11 ½ – 15 Fehler: Note 5
ab 15 ½ Fehler: Note 6
(Gesamtwörterzahl zwischen 170 und 190/gültig von 1980 bis 2003)

Oh weh, beim Hauptschulabschluß in Bayern hätte der Wulff höchstens die Note „Vier“ bekommen.

Allerdings kann man ja auch andere Schlüsse ziehen und vermuten, daß der Ministerpräsident von Niedersachsen zumindest die bewährte Rechtschreibung beherrscht. Für diese sollte er sich halt verstärkt einsetzen, wie er das in seinen jungen Jahren tat.

Andererseits wäre es höchst interessant, wenn die Monika oder der Hans in der nächsten Sendung von RTL die „Promis“ vertreten würden/müßten.
Und dann möchte ich darum bitten, daß die beiden nach bayerischem Notenschlüssel (ausschließlich in neuer Rechtschreibung) bewertet werden.




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nos

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Norbert Schäbler
28.05.2004 21.24
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Notenspiegel

Schwer beeindruckt hat mich der Notenspiegel aus dem Lehrerzimmer des RTL-Studios (DER GROSSE DEUTSCH-TEST), dessen Vorsitzender, Schott, ausnehmend streng bewertete und knallhart die im Studio gefundene Durchschnittsfehlerzahl von 26,4 zugrundelegte, anstatt die Fehlerzahl der Internetteilnehmer (35) als Maßstab zu veranschlagen.

Dementsprechend wurde folgender Schlüssel erstellt:

sehr gut: 0 bis 9 Fehler
gut: 10 bis 19 Fehler
befriedigend: 20 bis 29 Fehler
ausreichend: 30 bis 39 Fehler
mangelhaft: 40 bis 49 Fehler
ungenügend: 50 bis 91 Fehler/Höchstfehlerzahl

Der Notendurchschnitt entsprach im übrigen schulischer Realität; d.h. er lag bei 3,12.
Gauß (deutscher Mathematiker) hat wieder einmal rechtbehalten (resp. Recht behalten).

Gesamtzahl der Diktatwörter (incl. der 20 Zusatzfragen): 216
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nos

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Norbert Schäbler
15.05.2004 21.04
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Komparatives II

Abgesehen davon, daß ich gerne Ehemaliges mit Jetzigem vergleiche, vergleiche ich auch Jetzigkeiten miteinander.

Da hat mich doch kürzlich ein umgeschulter Linkshänder gefragt, ob ich ihm ein Buch besorgen könne, das Auskunft gebe über den „Knoten im Hirn“.

Er habe, so eröffnete er mir, in der Schule gelitten, habe eine Abfolge mir bekannter (verfemter) Lehrer über sich ergehen lassen müssen, die ihn brachial vom Links- zum Rechtsschreiber umgepolt hätten.
Er fühle sich – so fuhr er fort – noch wesentlich geringgeschätzter als ein Legastheniker, dessen – wenn nicht anerkannte – Schwäche als Lebensunfähigkeit ausgelegt werde.

Allerdings sei er ein Mensch, der aufgrund seiner Hirnrinden- und Rückgratmanipulation eindeutig um seine Lebenschance gebracht worden sei; ein Mensch, der seinerzeit keine Lobby gehabt habe; einer, den man um 75 Prozent seiner Hirnkapazität gebracht habe.

Jetzt frage ich mich, wem ich aufgrund meines Loyalitätsdillemas das Buch besorgen soll:
- Dem Kultusministerium als Möglichkeit für eine Entgegnung einer Wiedergutmachungsklage?
- Oder ihm, zum Untermauern der rechtsanwaltlichen Individualklage wegen begangener Fehlhandlungen?



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Norbert Schäbler
15.05.2004 12.24
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Komparatives

In den 70er-Jahren, als man sich in der Schule noch etwas mehr Mühe gab, Kindern grammatische Details nahezubringen, wurden im Zusammenhang mit dem Wiewort auch die Begriffe „Grundstufe“, Vergleichsstufe“ und „Höchststufe“ gelehrt.

Seinerzeit war ein gewisser Martin Ibler im Grammatischen und Didaktischen federführend, und der empfahl für die Veranschaulichung jener Mehrstufigkeit schlicht und einfach ein Stufenmodell.

Wir bauten damals im Unterricht gemäß dieser schlichten Empfehlung eine Art Treppe. Handelte es sich um die Grundstufe, so ließen wir gleich große Kinder auf dem Fußboden stehen, handelte es sich um die Vergleichsstufe, so stellten wir einen der gleichgroßen Schüler auf einen Stuhl; und handelte es schließlich um die „Höchststufe“, so beförderten wir einen weiteren Schüler gleicher Größe auf den Tisch oder gar auf das Lehrerpult.
„Groß, größer, am größten“ (resp. „hoch, höher, am höchsten“) konnten so veranschaulicht und auf: „tief, tiefer, am tiefsten“ übertragen werden. Relativierung und Abstrahierung kamen im Verlauf der 45-Minuten-Unterrichtseinheit hinzu. Wesentlich waren dabei auch die Vergleichswörter der Grundstufe („wie“) und der Vergleichsstufe („als“).

Wenn die Sequenz gut geplant war, schloß sich fächerübergreifend eine Mathematikstunde an. Dortselbst ging es dann um das „=“ und seine Kontrahenten „größer“ bzw. „kleiner“. Hier konnten die Kinder dann Zahlen ordnen (Z.B. 120 größer 102) oder Terme gleichsetzen (z.B. 2 x 7 = 7 + 7 bzw. 14 : 2 = 7:1).

Mir hat sich aufgrund der Querverbindungen und Wechselwirkungen zwischen Mathematik und Sprache eine eigenwillige Erkenntnis aufgetan. Stehen zwei Dinge auf einer gleichen Stufe oder in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander („halb, doppelt, dreimal“ so groß), dann heißt das Vergleichswort „wie“, da mathematisch jederzeit das Ungleichverhältnis zu einer Gleichung umfunktioniert werden kann.
Stehen hingegen die Vergleichsgrößen in einem unbestimmten Verhältnis, dann lautet das Vergleichswort „als“. Zusätzlich gibt die Sprache ein deutliches Signal durch die Endsilbe „-er“.
„Besser“ – als, „größer“ – als, „eher“ – als ...

Ja, ja: Früher, wo (resp.: „als, wie“) man in den allgemein bildenden Schulen noch Allgemeinbildung vermittelte ... ,
da wußte man auch noch mit der speziellen Homonymenlehre umzugehen.


– geändert durch Norbert Schäbler am 15.05.2004, 21.40 –
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Norbert Schäbler
08.05.2004 12.01
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Goldenes Handwerk

Letzthin – es war nächtens, und meine Aufmerksamkeit ließ schon leicht zu wünschen übrig –
fuhr ich mit meiner Frau gen Heimat.
Ein leichtes Gespräch entspann sich – logischerweise eines über die Nachkommen und deren Lebensgefährten –, und wir redeten über den Friseurbesuch der Schwiegertochter in spe.
„Sieht gut aus“, meinte meine Frau.
„Hat aber bestimmt `ne Stange Geld gekostet“, entgegnete ich.
„Zudem ist sie mit dem Taxi heimgefahren“, sagte sie.
„Dann hat es ja noch mehr gekostet“, sagte ich.
Danach war kurz Ruhe.

„Also, wenn ich zum Frisör gehe, dann nur zum Haare schneiden, und dann brauche ich kein Taxi“, unterbrach ich die Stille.
„Sagst du“, sagte meine Frau, „aber du mußt doch zugeben, daß ihr die Farbe gut steht“.
„Gestern braun, morgen blond, übermorgen schwarz, was soll das Ganze“, hob ich an, und ruckzuck war beiderseitig höchste Aufmerksamkeit da.
„Halt“, sagte meine Göttergattin, „wenn ich meine Haare nicht färben ließe, dann wäre ich kritzegrau“.
„Was? Warum willst du denn grau sein? Ich habe dich doch noch nie geärgert!“
„Schwätz` keinen Blödsinn!“ fuhr sie mir in die Parade.
„Aber“, rechtfertigte ich mich, „ich bin doch auch noch nicht grau, und wenn ich das werde, dann soll es halt so sein. Natur ist Natur!“
„Bei Frauen ist das was anderes“, beendete meine Frau recht heftig das Gespräch, und glücklicherweise erreichten wir genau in diesem Moment die Garage.

Später habe ich noch ein bißchen nachgedacht über Frauchens Schlußwort – sie ging dann ja auch gleich ins Bett.
„Es muß einen Unterschied geben zwischen grau und grau, der über den Bereich einzelner Farbschattierungen hinaus erhaben ist, denn frauliches Grau erzeugt innerpersönlich ein höheres Maß an Grauen als männlich-innerpersonelles Grau.“

Lösen konnte ich den Graukonflikt nicht, bin ja schließlich auch irgendwann müde geworden, doch mein letzter Gedanke vor dem Niederlegen war:
Man sollte endlich einmal einen fachkundigen Handwerker in den Sprachbildungsrat berufen. Ob dabei die Wahl auf einen Frisör oder eine Frisörin, einen Friseur, eine Friseurin oder gar eine Friseuse trifft, ist mir dabei egal.
Die Quote mag entscheiden!


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Norbert Schäbler
27.04.2004 16.12
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"So ein Glück!"

Meine Frau wollte mir kürzlich den Unterschied erklären zwischen Pflanzen und Unkraut, und eigentlich wollte sie, daß ich zu jäten anfinge.
Statt dessen aber haben wir einige Stunden diskutiert, und ruckzuck kam die Nacht.

Geeinigt haben wir uns bei Kerzenlicht darauf, daß Unkraut jene pflanzlichen Geschöpfe sind, die meine Frau nicht besonders mag, oder gegen die sie eine Pollenallergie entwickelt. Die darf ich nun mit zugewiesenem Werkzeug beharken.
(Zwei Kräuter habe ich übrigens vor dem Index retten können.)

Die heftige nachmittägliche Diskussion hat mich dann nächtens durch sämtliche Gärten der Nachbarschaft streifen lassen, und bei diesem Kriegszug war ich bewaffnet mit Pickel, Beil, Sense, Sichel, Astschere, Schraubendreher, Spitzhacke und Müllsack.
Richtig ins Schwitzen bin ich gekommen bei der Arbeit, und pitschnaß bin ich aufgewacht, weil der Augst plötzlich vor mir auftauchte. (Augst ist übrigens der von der Rechtschreibreform. Wie sich später herausstellte sogar ein Netter.)

Das Gespräch, das sich zwischen uns entwickelte, habe ich später aufgeschrieben:

„Ich bin der Obergärtner“, hat er zu mir gesagt. „Was suchst du hier?“
„Die Pflanzen will ich jäten, die meine Frau nicht mag und gegen die sie allergisch ist“, habe ich geantwortet, und er hat daraufhin schallend gelacht, mich von oben bis unten gemustert, alsbald in alle Himmelsrichtungen gedeutet und gesagt: „Du mußt viel Zeit haben, wenn du mit deinem Spielzeug hier was ausrichten willst“.
(Recht hilflos stand ich da – er grinste immer noch –, und plötzlich kamen sie von allen Seiten: Riesige Planierraupen, Schaufelbagger von unsäglichem Ausmaß, gigantische Mähdrescher, angsteinflößende Traktoren, schreckenerregende Transportfahrzeuge ..., ich habe richtig gebibbert. )
„Reg dich nicht auf“, hat der Augst gemeint, „die tun dir nichts. Wir arbeiten hier nach kolcho- und sowchosischem Vorbild, und morgen ist euer Garten dran. In drei Sekunden machen wir den platt“.
„Ja aber, was passiert denn dann mit den Rosen, Tulpen, Stiefmütterchen, Vergißmeinnichts, Magnolien, Fliederbüschen, Forsythien ...?“ habe ich schüchtern eingewendet.
„Wir sind nur für das Jäten zuständig“, hat er geantwortet. „Säen, pflanzen und hegen, müßt ihr selber. Und alle Pflanzen gibt es gerade übermorgen im Angebot bei Globus oder in der BayWa!“

Als ich dann meine Frau weckte und ihr meinen Traum mitteilte, hat sie gesagt: „Mensch, wir haben doch richtiges Glück. Ich wollte sowieso
einiges
verändern, und ausgerechnet morgen ist
alles
billiger“.




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Norbert Schäbler
25.04.2004 10.10
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abgeleinte Gedanken

Gestern habe ich die Rechtschreibreform sich selbst überlassen, habe mich lieber in den Garten gesetzt und den Vögeln gelauscht.
Das war Freiluft-Konzert pur, und das Wetter hat voll dazu gepaßt.
Herrlich dieses „Pink-e-Pink“, „Widewid“ und „gruhgruh“.

An meinen Papagei von damals habe ich denken müssen. „Frieda“ hieß er, war ein Mädchen und hat sich benommen wie eine Krähe. Stundenlang hatte ich dem maximal zweisilbige Wörter vorgebetet, aber das Vieh war einfach zu faul, nachzusprechen. „Krächz“ war alles, was er konnte. Vermutlich hatte er ein linguistisches Problem: Zungenfestwuchs.

Danach sind meine Gedanken noch weiter abgeschweift – zumal Frieda ja inzwischen fortgeflogen ist.
Ob man den Vögeln der freien Natur Fremdsprachen beibringen könnte, habe ich mich gefragt und mich selbst zu einer Grundsatzdiskussion herausgefordert.

„Sprache“, so meine Grundthese, „ist im wesentlichen Nachahmung.“
Die ganze Vogelwelt fiel mir dazu ein. Jeden Fink, jede Meise, Amseln, Tauben, Eulen und sonstige Raubvögel erkennt man unter anderem am typischen Laut, den sie von sich geben. (Vögel beherrschen ihre Muttersprache; an ihrer Sprache kann man sie erkennen und unterscheiden.)
Artspezifisches Verhalten nennen das die Biologen.

Mitten in diesen Gedankengang hat sich ein Kuckuck vom nahen Waldrand her zu Wort gemeldet und bei mir die geistige Schublade mit dem dicken Ei im fremden Gelege aufgeklappt.
Warum kommt es in einem solchen Nest nicht zu gegenseitiger Nachahmung?
Denkkarussell!!.

Absolut dialektisch bin ich gegen mein Scheinwissen vorgegangen, habe isoliert und selektiert nach darwinistischem Vorbild.
Und dann bin ich bei folgender vorläufigen Erkenntnis gelandet:
Die Großen und „Edlen“ setzen sich durch, und die Kleinen werden ganz einfach aus dem Nest gefeuert – ganz so wie bei der Rechtschreibreform der KuMis.

Wie aber lernt der Kuckuck seinen typischen Laut?
... „auf Grund“ der Seilschaften im Wald!




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gestur
23.04.2004 05.51
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Und aus der Schweiz kommen Sossen

Die gab es mal bei ALDI. Ob die anders schmecken als Soßen?

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Wolfgang Scheuermann
23.04.2004 03.17
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Unerträglich!

Früher hätte man eine solche Entdeckung ja vielleicht noch tatenlos hinnehmen können – heute ist die sofortige Eruierung des/r Verantwortlichen nebst Einleitung eines juridischen Verfahrens unabdingbar wichtig. Sonst würde man jahre- wenn nicht inzwischen jahrzehntelange höchst seriöse Forschungsarbeiten zum Sexismus in der Sprache nicht nur nicht genügend ernst nehmen, man würde sie geradezu aktiv konterkarieren! Und so geht es ja nicht!
(Und Herr Schäbler, wenn Sie das nicht alles selbst in die Hand nehmen wollten – dann nehmen Sie wenigstens Ihren PC unter den Arm und wenden sich ganz einfach vertraulich an die dankenswerterweise inzwischen allüberall präsenten zuständigen behördlichen Einrichtungen. Wir leben ja Gott sei Dank nicht mehr im Mittelalter!)
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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Norbert Schäbler
22.04.2004 21.57
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Ganz tief beeindruckt ...

... bin ich von meinem Rechtschreibprogramm, das zwar das Wort „Verkäufer“ als richtig registriert, jedoch das Wort „Verkäuferin“ rot unterringelt und selbst das Wort „VerkäuferIn“ zunichte macht.

Wenn ich mir’ s recht überlege: Weibliche Verkäufer sind gar nicht so selten ...
... und die von Windows werden demnächst eine Entscheidung treffen müssen für oder gegen das weibliche Geschlecht.

Nestlé (Maggi/Magie) wird da mit Sicherheit eine Silbe mitreden.


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Norbert Schäbler
22.04.2004 20.37
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Jedem das seine/Seine

Heute war ich wieder beim Einkaufen in so einem Riesenladen, wo man ein eigenes Plastikkärtchen mit Lichtbild braucht, damit man dort überhaupt Geld ausgeben darf.
Nebenbei: Ich habe eine solche Lizenz (doch das ist eine andere Geschichte).

In diesem Riesenladen – er gehört zur „Metro“-Gruppe – gibt es Regalwände, die annähernd fünf Meter hoch sind. Der reine Wahnsinn!
Die fahren dort mit Gabelstaplern rum; solchen mit Elektromotoren, damit keine Lärm- und Geruchsbelästigung anfällt.
Und die passen dort auf die Fußgänger auf, sind hilfreich und edel; und sie machen jeden Kunden zum König.
Hypersensibel sind die.

Mich steckt das an! Wenn ich in den Laden hineinkomme, fange ich an zu schreiten, und wie von einem Magneten gezogen, stolziere ich unmittelbar zur Maggi-Knorr-Wand. Die ist ca. fünf Meter hoch, fünf Meter breit. Links steht Knorr (2,5 m breit), rechts Maggi (mit gleichen Ausmaßen).
Zwischendrin ist eine saubere Trennlinie – vertikal.

Heute aber habe ich die Trennlinie nicht mehr gefunden. Da habe ich links bei Knorr gekuckt. Da stand einmal „Sauce“ mit „Au“ und einmal „Soße“ mit „Oß“. Und rechts bei Maggi stand einmal „Rahm-Sauce“ und gleich kurz daneben „Pfefferrahm Sauce“.
Das hat mich tief beeindruckt, selbst wenn ich darauf schon seit Monaten gefaßt bin – ich habe ja auch schon an anderer Stelle über Maggi- und Knorr-Brühe berichtet. (Werde demnächst ein digitales Photo von dieser Monsterwand im Forum einstellen).

Was aber ganz neu an der Geschichte ist, will ich hiermit erzählen. Es ist die weibliche Komponente.
Zum einen war nämlich meine Frau dabei, zum anderen lief eine Verkäuferin hinzu.

Meiner Liebsten habe ich die Frage gestellt, ob ihr was auffalle an dem Regal.
„Steht fest“, hat sie gesagt, und ich habe gemerkt, daß ich falsch gefragt hatte.
„Schau dir mal die Packungen an!“ habe ich nachgehakt, und nach etwa drei weiteren Fragen hat sie das Wesentliche gecheckt und einen lauten Seufzer getan.
Danach kam die Verkäuferin und hat gefragt, ob sie uns irgendwie helfen könne.

Ob ihr an uns oder am Regal etwas auffalle, habe ich provoziert, und sie hat von uns zum Regal und dann wieder zu uns und wieder zurückgekuckt und hat gesagt, daß ihr nichts auffallen würde.

Und dann habe ich vier Packungen aus dem Regal genommen – sie hat schon heimlich gelächelt, weil sie meinte, die nähme ich allesamt mit – habe die nebeneinander gestellt (sozusagen als stummen Impuls) und habe gewartet.

Nach ein paar Minuten hat meine Frau plötzlich zu plappern angefangen: „Ich finde das nicht richtig, daß die das alles so unterschiedlich schreiben!“
„Oh“, sagte die Verkäuferin, „das ist mir noch gar nicht aufgefallen, obwohl ich schon einige Jahre hier arbeite. So was!“

Die folgende Diskussion zwischen Frauen hat mich hypersensibel gemacht, und ich spürte den dringenden Wunsch, daß Frauen das Warten von Grund auf lernen sollten.
Aber ehrlich gesagt: Ich war froh, als ich endlich aus dem Shop draußen war.



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Norbert Schäbler
13.04.2004 15.14
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Pfingsten naht

So weit ich weiß, haben sich die Jünger zwischen Ostern und Pfingsten zur Klausur zurückgezogen, und laut Überlieferung haben sie zuvor sogar die Türen verrammelt.

Was ich nicht so genau weiß, ist der Zweck des Verrammelns:
Wollten sie, daß keiner reinkommt?
Oder:
Wollten sie, daß keiner rausgeht?
(Darüber gibt die Chronologie zu wenig Auskunft, auch wenn da verschiedentlich „Angst“ als Motiv angegeben wird – „Angst“: wovor?)

Pfingsten jedenfalls waren die Jünger stark; denn es züngelte von oben, und infolgedessen lief ihnen der Mund über, ob all der Lügen, die man gegen sie vorgebracht hatte und wegen all der Wahrheiten, die sie in sich trugen; und sie gingen auf die Gasse und fanden ein dankbares Publikum, das schon immer – ohne jeglichen Beweis – der österlichen Botschaft vertraut hatte.

Manchmal kommt es mir so vor, als seien die Jünger der Wissenschaft weggesperrt. Nur noch die Söldner und Gefälligkeitsarbeiter laufen im Freigehege herum und liefern an die Politik eine Ergebenheitsadresse nach der anderen ab ...
Und auch aus dem Vatikan steigt kein Weißer Rauch auf.

7 x 7 Tage liegen zwischen Ostern und Pfingsten.
Sieben mal Sieben ergibt feinen Sand!



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