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Sigmar Salzburg
13.11.2011 06.51
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Wir haben keine 'verbindliche' Rechtschreibung!

Sabine Krome: „Sprachen regulieren sich selbst“

Die Frage, wie sehr die deutsche Sprache durch Fremdsprachen beeinflusst und verändert wird, beschäftigt viele Menschen. In der politischen Debatte taucht immer wieder der Vorschlag auf, die deutsche Sprache ins Grundgesetz aufzunehmen. Das Interview dazu mit der Chefredakteurin des Wahrig-Wörterbuches Sabine Krome führte Alexander Marinos.


General-Anzeiger: Immer wieder taucht in der politischen Debatte die Forderung auf, die deutsche Sprache ins Grundgesetz aufzunehmen. Wie sinnvoll wäre eine solche Maßnahme aus Ihrer Sicht?

Sabine Krome: Dass in Deutschland Deutsch die wichtigste Sprache sein sollte, ist für mich persönlich unbestritten. Schon das jahrelange Gerangel um die Rechtschreibreform hat gezeigt, dass viele Deutsche schon „ihre“ Orthografie und erst recht ihre Sprache ganz stark als Identitäts- und Kulturmerkmal begreifen. Die historische Besonderheit der deutschen Sprache ist ja, dass sie sich aus einer Sprachenvielfalt auf natürliche Weise zu einer Standardsprache entwickeln konnte, obwohl es über einen langen Zeitraum überhaupt keinen Zentralstaat wie zum Beispiel in Frankreich gegeben hat. Unsere (Sprach- )Geschichte hat auch gezeigt, dass ein „Schutz“ der deutschen Sprache durch Gesetze weder möglich noch sinnvoll ist.

GA: Lässt sich Sprache überhaupt reglementieren?

Krome: Sprache lässt sich nur sehr bedingt reglementieren, und das ist auch nicht unbedingt sinnvoll. Von jeher haben sich Sprachen auf natürliche Weise als Mittel der Verständigung entwickelt. Sie haben eine starke Tendenz, sich selbst zu regulieren. So gibt es im Deutschen zwar eine verbindliche Rechtschreibung. Es gibt aber keine in allen Teilbereichen verbindliche Grammatik. Trotzdem haben wir ein ausgeprägtes Gespür dafür, was richtig ist und was nicht.

GA: Welche Verantwortung trägt jeder Einzelne, welche die Medien?

Krome: Natürlich haben vor allem Wörterbuchverlage als sprachpflegerische Institutionen und auch die Medien eine große Verantwortung gegenüber der Sprache. Aber hier zeigt sich oft genug, dass nicht so sehr die Anglizismen oder allgemein das Vordringen von Wörtern aus anderen Sprachen das Problem sind. Malträtiert wird die deutsche Sprache immer dort, wo Floskeln und leere Phrasen produziert werden. Darauf aufmerksam zu machen und ein Bewusstsein zu schaffen, sollte zuerst Aufgabe der Schulen, dann vordringlich der Medien sein.

GA: Viele Menschen regen sich vor allem über Anglizismen und das immer weiter um sich greifende „Denglisch“ auf. Können Sie das nachvollziehen?

Krome: Sicher fallen vielen Menschen unsägliche Beispiele wie die verunglückten Sprüche von Werbetextern ein, so etwa Come in and find out. Englische Bezeichnungen für Telefontarife wie Sunshine oder Moonlight oder das nichtssagende Service Point anstelle von Infoschalter finden viele zu Recht unsinnig. Aber schon in Zeitungen ist der Anteil von Anglizismen erheblich geringer, in literarischen Texten ist er nur noch minimal. In Zeitungstexten konnte ein wesentlicher Anstieg von fremdsprachlichen Ausdrücken bislang nicht belegt werden. Außerdem unterschätzen viele die sprachschöpferische Kraft der deutschen Sprache: Im Deutschen sprechen wir beispielsweise von Euro-Rettungsschirm, der englische Fachausdruck ist euro bailout fund. Wir können mit unserem Wahrig-Textkorpus, also unserer digitalen Textsammlung mit mehr als zwei Milliarden Wortbelegen, jeden Tag mitverfolgen, wie zahllose neue deutsche Wörter gebildet werden: fremdschämen, bespaßen, Zornröschen und vieles mehr.

GA: Wie groß ist der Einfluss von Fremdsprachen auf das Deutsche?

Krome: Historisch gesehen war der Einfluss von Fremdsprachen schon immer recht hoch: Mit den Römern und später mit den Mönchen wurden lateinische Wörter ins Deutsche integriert, mit der französischen Hofkultur, vor allem im Barock, wurden auch französische Wörter heimisch.

So ist das Deutsche im 15. und 16. Jahrhundert stark durch die antiken Sprachen Griechisch und Latein bestimmt worden, die ja als Gelehrten- und Wissenschaftssprachen die Basis zumindest der gesamten westeuropäischen Sprachen darstellen. Auf dieser Basis sind etliche deutsche Lehnwörter entstanden. Man denke zum Beispiel an Orthografie, Chirurg oder Epidemie, die aus dem Griechischen stammen, oder an Wörter aus dem Lateinischen wie Kaiser von Caesar, Familie von familia oder Schule von scola; außerdem an Justiz, Argument, Autor, Literatur, multiplizieren, Abstinenz, Infektion, Datum, Register, Kopie.

Im 17. und 18. Jahrhundert hat das Französische als Ausdruck kultivierter Hofetikette ganz entscheidend an Einfluss gewonnen und auch die deutsche Sprache geprägt. Das zeigt sich heute noch an zahlreichen Begriffen aus Architektur – Balkon, Fassade, Nische, Souterrain – , Militärwesen – Bravour, Deserteur, Etappe –, Gesellschaft – Etikette, Ball, Intrige –, Essen – Delikatesse, Terrine, Konfitüre, Kompott – oder Mode mit Manschette, Garderobe, Frisur und Teint. Seit dem Zweiten Weltkrieg, vor allem aber seit den 80er Jahren, ist – als Ausdruck der Globalisierung – eine Dominanz englischer Begrifflichkeiten zu verzeichnen – Tendenz steigend. Hier finden sich Wörter aus allen Lebensbereichen: Bodyscanner, bloggen, twittern, Flashmob, Public Viewing, App, Gigaliner, chillen, chatten, cool, Cybermobbing, iPad, Segway, Floating, Homeoffice. Bereits etablierte Neologismen sind Wörter wie E-Mail, timen, downloaden. Diese Bereiche scheinen in unserem Lebensumfeld allgegenwärtig, tatsächlich machen sie aber nur einen Bruchteil des Gesamtwortschatzes der deutschen Sprache aus.

GA: Ist die Sprache der Deutschen im Herzen Europas besonders vielen Einflüssen ausgesetzt?

Krome: Die geografische Lage hat mit sprachlichen Einflüssen nicht unbedingt etwas zu tun. Nehmen Sie das Englische. Es wurde im Verlauf seiner Geschichte, vor allem durch die normannische Invasion 1066, stark durch das Französische geprägt. Man schätzt den romanischen Anteil im modernen englischen Wortschatz heute auf 60 bis 70 Prozent! Der Anteil ist so elementar, dass man nicht mehr von Fremdwörtern sprechen kann. Fremdsprachliche Einflüsse sind also keine Besonderheit des Deutschen.

Sprachliche Einflüsse werden immer dort wirksam, wo Menschen verschiedener Sprachen miteinander in Kontakt treten. Meist geschieht dies über den Handel: Im Mittelalter waren französische Luxus- und Kulturgüter hoch begehrt. Man kann heute anhand von Quellen gut nachvollziehen, wie sich an den Handelsrouten französische Wörter ausbreiteten. Heute findet der Sprachkontakt vorwiegend über – digitale – Medien statt. So hat eben auch das Englische so stark an Bedeutung gewonnen. Da Englisch heute die am weitesten verbreitete Sprache ist, hat das konsequenterweise in fast allen Ländern zu einer größeren Bedeutung auch der englischen Sprache geführt.

Zur Person Geboren in Nienburg/Weser, studierte Sabine Krome Anglistik und Germanistik an der Uni Freiburg und der University of Sussex in England. Anschließend war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und der Landesbibliothek Hannover. Nach der Promotion 1988 ging sie zur Redaktion Bertelsmann Lexikon. Krome ist Mitglied im Rat für deutsche Rechtschreibung und seit 2010 Chefredakteurin bei Wahrig.

[Link hinzugefügt]

General Anzeiger Bonn 12.11.2011


Man beachte die feine Unterschlagung: „So gibt es im Deutschen zwar eine [nur für Beamte und Schüler!] verbindliche Rechtschreibung.“ Auch sie will ja den kaum verkäuflichen Bertelsmann-Wahrig unter die Leute bringen.

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Sigmar Salzburg
09.12.2010 10.42
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Auf dem Leim gegangen und da geblieben

Wenn der Schreiber Antikörper produziert
Von Gert auf der Heide


GA-Redakteure schreiben in der in unregelmäßiger Folge erscheinenden Feuilleton-Serie über ihre Lieblings-Satzzeichen: subjektiv, intellektuell verspielt, unterhaltsam.

Mit dem Komma ist es wie mit einer Allergie. Der Mensch kennt es nicht, produziert in einer Überschussreaktion unvorstellbar viele Antikörper und reagiert schlichtweg falsch. Die Komma-Allergie darf nicht unterschätzt werden. Im günstigsten Fall verursacht sie Schnappatmung, im ungünstigsten ein Komma-Chaos.
Das Komma ist ein sperriges Satzzeichen. Das fängt schon mit dem Plural an. Heißt es Kommas oder Kommata? Die tröstliche Antwort lautet: beides geht. Ansonsten aber stellt das kleine Strichelchen gerne Stolperfallen auf. In der Regel geht es bei Satzzeichen nicht um die Frage, wo man sie setzt, sondern ob.

Das Komma ist da anspruchsvoller. Es ist ein Unterschied, ob ich schreibe „Der Trainer gab Müller die Kapitänsbinde nicht, aber Meier“ oder „Der Trainer gab Müller die Kapitänsbinde, nicht aber Meier“. Kommas gliedern nicht nur den Satz und erleichtern das Lesen, ein Wort nach links oder rechts gerückt, verändern sie zuweilen auch den Sinn. Das Komma kann vieles, vor allem nötigt es den Schreibenden, sich mit Sprache auseinanderzusetzen.

Schade nur, dass viele sich dieser Herausforderung nicht stellen. Der Unkundige neigt dazu, zu viele oder zu wenige Kommas zu setzen. Meist greift er zur Komma-Streudose und verteilt eine willkürlich gewählte Anzahl willkürlich über seinen Text. Der Gegenentwurf zum inflationären Gebrauch ist die komplette Verweigerung. Das Komma ist diesen Menschen keine Überlegung wert. Komma? Der andere versteht mich auch so.

Dabei hat es die Rechtschreibreform dem Komma-Allergiker viel leichter gemacht, denn aus 57 Regeln wurden neun. Vieles ist nun fakultativ, was, auf den Punkt gebracht, nichts anderes heißt als: egal. Nehmen wir den „erweiterten Infinitiv mit zu“. Generationen von Satzzeichen-Muffeln haben sich standhaft geweigert (Komma!), diese Konstruktion mit einem Komma abzutrennen. Wenn man so will, haben sie alles richtig gemacht, denn mittlerweile können sie es fast immer halten, wie sie wollen.

Wenn man allerdings nicht so will, hat die Rechtschreibreform – ähnlich wie beim Deppen-Apostroph (Moni's Frittenbude) – eine fehlerhafte Praxis legalisiert. Das Komma wurde dadurch kastriert. Schade drum.

Gert auf der Heide ist Sport-Redakteur.

general-anzeiger-bonn.de 9.12.2010

Immer noch ist der Schwindel nicht genügend bekannt: Die 52 alten Regeln blieben erhalten, wurden etwas beliebig gemacht und in den Unterpunkten von 9 Regeln versteckt.


– geändert durch Sigmar Salzburg am 09.12.2010, 15.29 –

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Sigmar Salzburg
10.08.2009 11.58
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Leserbrief Dr. Rolland

Frau Dr. Rolland ist es wieder gelungen, einen Leserbrief im Bonner General Anzeiger zu plazieren. Da ich für den Kauf dieser Zeitung 50 km fahren müßte, erlaube ich mir, ihre Version mit Anmerkungen von der FDS zu übernehmen:

General-Anzeiger, Bonn, 10.8.2009, S. 17: Leserbrief zur Rechtschreibreform

Endlich wieder Eindeutigkeit und Einheitlichkeit

Im Duden 2009, der zwar zahlreiche neue Wörter enthält, sind jedoch die „Reformschreibungen“ als solche nicht mehr gekennzeichnet. Hervorgehoben sind nur noch die Duden-Empfehlungen. Da diese sich vielfach auf Sprachwidriges beziehungsweise grammatisch Falsches beziehen, ist der neue Duden sprachschädigend und für den praktischen Gebrauch ungeeignet.

Das belegen die sogenannten „Variantenschreibungen“, die keineswegs, wie das Wort besagt, austauschbare Schreibungen sind, wie zum Beispiel: circa/ zirka. Es handelt sich in Wirklichkeit oftmals um Unterschiede in der Wortbedeutung, zum Beispiel: „Schwarzes Brett (empfohlen)/ schwarzes Brett (Anschlagbrett)". „Schwarzes Brett“ meint ein Anschlagbrett, ein „schwarzes Brett“ jedoch ist ein Brett, das schwarz und nicht blau oder rot ist. Diese Schreibung hat ihre eigene Wortbedeutung und ist keine „Variantenschreibung“.
Beispiele dieser oder ähnlicher Art lassen sich vervielfachen. Mit diesen Falschinformationen hat sich die Dudenredaktion selbst ein vernichtendes Urteil gesprochen. Hinzu kommt noch, daß das von der Kultusministerkonferenz für die Schulen ebenfalls empfohlene Rechtschreibwörterbuch von Wahrig oftmals die gegenteiligen Schreibungen präsentiert wie der Duden.

Die verschiedenen Hausorthographien der Zeitungs- und Buchverlage, die nur eine Auswahl der Neuschreibungen verwenden, zeigen deutlich, daß die Allgemeinheit keineswegs mit den für die Schulen verordneten Neuschreibungen einverstanden ist. Wenn diese Verlage nur noch die sprachlich korrekten Schreibungen verwendeten, könnte die Sprachgemeinschaft darauf hoffen, daß der Rechtschreibfrieden durch die Orientierung am tatsächlichen Sprachgebrauch wenigstens in absehbarer Zeit wiederhergestellt werden könnte und in der deutschen Orthographie endlich wieder Eindeutigkeit, Einheitlichkeit und Sprachrichtigkeit herrschten.

Dr. Maria Theresia Rolland, Bonn

[Erläuterungen: Neben einigen Kürzungen wurden im Zeitungstext: "daß" zu "dass", "Orthographie" zu "Orthografie".]

http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=630#7942

Der Hinweis des General-Anzeigers v. 3.9.2007 (s. vor. Artikel) ist offensichtlich wieder zurückgezogen worden. Die „Bearbeitung“ der Leserbriefe im Sinne der „Reform“ ist ein seit zehn Jahren andauernder Skandal, der der laufenden Zwangsmissionierung durch die Presse noch die Krone aufsetzt. Dieses Vorgehen erinnert stark an die DDR der fünfziger Jahre, als die FDJ auf die Dächer kletterte, um nach Westen ausgerichtete Antennen umzudrehen, oder noch frühere Zeiten, in denen die HJ manchem Heil-Unwilligen den Arm hochriß, um zu zeigen, wie „Arm und Reich“ zu grüßen hätten.

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Sigmar Salzburg
04.09.2007 07.13
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Leserbriefe

Auf der Seite des VRS teilt Günter Schmickler mit:

Leserbriefe im Bonner Generalanzeiger wieder in “authentischer“ Schreibweise

Die Redaktion des Bonner General-Anzeigers hat sich eines Besseren besonnen: In der heutigen (Montag, 03.09.07) Ausgabe steht auf der Leserbriefseite wieder der seit einigen Wochen vermißte Hinweis, daß Leserbriefe „in der Rechtschreibweise des Verfassers“ veröffentlicht werden.


http://www.vrs-ev.de/forum/cm_last14days.php

Soviel „Entgegenkommen“ zeigen die wenigsten Zeitungen. Selbst im Lande des Volksentscheids haben die Kieler Nachrichten schon vor längerer Zeit einen ähnlichen Hinweis gestrichen.

Die dreiste Unhöflichkeit, Teil des Ungeistes der „Reform“, zeigt sich auch darin, daß Dahingeschiedenen in den meisten Zeitungen Traueranzeigen in ihrer traditionellen Rechtschreibung verweigert werden. Wer hätte das am Beginn der „Reform“ für möglich gehalten?

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
12.02.2007 16.43
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Leserbrief

General-Anzeiger Bonn, Ausgabe vom 12. Februar 2007

Unruhephase statt Rechtschreibfriede

Leserbrief zum Artikel von Helmut Herles: „Rede deutscher!“
von Dr. Maria Theresia Rolland, Bonn

Bekanntlich widersprechen sich die ab 1. August 2006 für die Schulen geltenden Rechtschreibwörterbücher von Duden und Wahrig in zahlreichen Schreibungen. Seit 1. Januar verwenden die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung sowie der Spiegel eine eigene Hausorthographie. Ab 1. August wollen die 13 Nachrichtenagenturen mit der Verwendung einer weiteren Hausorthographie folgen. Was werden die übrigen Zeitungen mit ihren eigenen Texten machen? Während die drei genannten Medien und die 13 Agenturen sich weitgehend an die herkömmlichen Schreibungen halten wollen, soweit sie vom Rat für deutsche Rechtschreibung auf dem Gebiet der Getrennt- und Zusammenschreibung wiederhergestellt sind, ist es gerade der Duden, der in zahlreichen Fällen die Falschschreibungen empfiehlt. Aufgrund dieser Fakten herrscht keineswegs „Rechtschreibfriede“, sondern lediglich eine neue „Unruhephase“. Als angebliche Variantenschreibungen stehen in den Wörterbüchern richtige und falsche Schreibungen nebeneinander. Wer will sich denn bei den vielen Beliebigkeitsschreibungen auskennen? Aus diesem Dilemma gibt es nur einen guten Ausweg. Es gibt nämlich noch die sachgerechte und damit sprachlich korrekte herkömmliche Schreibung, die 80 Prozent der Bevölkerung ohnehin pflegen, die alle bedeutenden Dichter und Denker verwenden und die – weil die den sprachimmanenten Gesetzmäßigkeiten entspricht – allein Zukunft hat.

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Dominik Schumacher
30.08.2004 20.15
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Generalanzeiger



30.8.2004

Hemmer(r)ich

Hemmerich. (hpf) Die Diskussion um eine Rücknahme der Rechtschreibreform verunsichert nicht nur Schriftsteller und Showmaster.



Immer öfter tappen auch Schildermaler in die Orthografie-Falle und gehen verschwenderisch mit Doppel-Konsonanten um.

Das 400 Euro teure Ortsschild am Heerweg in Hemmerich ist ein schönes Beispiel dafür. Die von der Stadt Bornheim beauftragte Firma muss nun auf eigene Kosten ein neues Schild anfertigen. Foto: Henry

(30.08.2004)

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