Re: Wem Strategie und Sprache fremd sind, soll doch lieber Scherenschleifer bleiben.
Zitat: Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal
>>Im Lichte dieses Standortvorteiles Ost und des Druckargumentes von VW, im Westen nur noch zu investieren, wenn dort die Kosten sinken, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Wolfsburger Haustarifbastion geschliffen sein wird.<<
Klaus Rost von der Märkischen Allgemeinen, im DLF am 30.10.2004 um 6:08
Jeder von uns müßte, sobald er einen logischen Fehler entdeckt, die zuständigen Chefredakteure anschreiben und auf die dadurch verursachte sprachliche Störung, woraus eine Denkstörung folgt, mindestens jedoch ein Stolpern beim Lesen, gebührend hinweisen. Wir müssen sprachsichere Texter verlangen.
Es gibt ja nicht nur die Rechtschreibreform und die daraus entstandene Verwirrung.
Angefangen hat die Sprachnachläßigkeit schon vor vielen Jahren. Meines Erachtens ist dies bei den Zeitungen auch ein Ausfluß des billigen Einwerbens von Journalisten, Reportern und Textern, und, was die Unternehmen betrifft, billigsten Schreibkräften (word wird's schon machen!). Bei den Rechtsexperten und Gerichten existiert ebenfalls enorme Sprachnachlässigkeit und mangelnde begriffliche Kenntnis. So wurden die Verwendungen des Mieters im geänderten BGB kurzerhand in Aufwendungen umbenannt. Als Begründung für die beabsichtigte Änderung des Rechtsberatungsgesetzes werden die zahlreichen Vorlagen beim Bundesverfassungsgericht genannt, die die fehlerhafte Auslegung der Gerichte zum Inhalt des Gesetzes beklagen. Kein Mensch weiß mehr, was die in diesem Gesetz wesentlichen Begriffe geschäftsmäßig oder für oder andere Personen bedeutet. Hieran haben auch die neueren Wörterbuchschreiber ihren Anteil.
Ich habe vor 20 Jahren lediglich gedacht, es handele sich um eine politische Weichenstellung à la Turm zu Babel. Zwischenzeitlich bin ich mir da nicht mehr so sicher. Wahrscheinlich wissen die Chefredakteure, Juristen und Gerichte wirklich nicht, was sie IN Sprache Entsetzliches tun.
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Monika Chinwuba
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