Eiertänze?
Thies schrieb:
Es geht natürlich nicht um die „Klärung“ von Begriffen, sondern von Sachverhalten.
Es ist völlig unmöglich, einen Sachverhalt zu klären, wenn die Begriffe nicht geklärt sind. Allmählich ist hier jedoch der Eindruck entstanden, daß es mehr um „Klärung von Ideologie“ geht, um Gesinnung usw., daß Vorschriften zur Begrifflichkeit (und Gesinnung) gemacht werden sollen, mit der man sich dem fraglichen Sachverhalt zu nähern hat. Herr Lindenthal, Sie legen Wert auf eine juristische Interpretation des Wortes „verboten“ (wobei Sie sich jedoch von der tatsächlichen Rechtsprechung distanzieren), andererseits verlegen Sie sich wieder auf eine eher allgemein-gesellschaftliche oder logisch-philosophische Interpretation. Nun „Klarheit der Begriffe“. Wohin sollen diese Eiertänze führen?
Lieber Thies, bei mir sind die Begriffe klar: Wenn man etwas nicht darf, dann nennt man das verboten. Das mit den Eiertänzen müssen Sie also nicht mich fragen, sondern die, die Schwierigkeiten mit den Begriffen haben.
Sie legen Wert auf eine juristische Interpretation des Wortes „verboten“
Nein, die „juristische Interpretation“ (im Sinne von z.B. StGB und OWiG) war bereits verworfen worden, weil sie zu kurz greift; die Einteilung von verboten und erlaubt gibt es für Kinder bereits schon lange im vorjuristischen Bereich.
Allmählich ist hier jedoch der Eindruck entstanden, daß es mehr um „Klärung von Ideologie“ geht, um Gesinnung usw., daß Vorschriften zur Begrifflichkeit (und Gesinnung) gemacht werden sollen, mit der man sich dem fraglichen Sachverhalt zu nähern hat.
Sie dürfen gerne Wörterverbote verteidigen (das machen viele in dieser Republik), aber Sie können mich nicht zwingen, daß ich mich diesen vielen anschließe.
Sehen Sie, so wie Sie das machen, ist das einigermaßen erfolgreich: Sie stecken einen Schraubenschlüssel ins Getriebe, und dann ist die weitere Erörterung blockiert. Allerdings kommen Sie damit reichlich spät, weil die Erörterung bereits entschieden war (nicht erlaubt = verboten), die Verbots-Verharmloser hatten schon keine Argumente mehr vorgebracht.
Freundliche Grüße,
__________________
Detlef Lindenthal
|