Humankapital
Humankapital
Es ist eine typische Fertigmachdiskussion, bei der an äußerlichen Details, wie eben hier am Umgang mit einem Begriff, nachgewiesen werden soll, daß derjenige, den man kritisieren will, im Grunde ein Schuft ist. Was jemand meint, geht aus dem, was er schreibt oder sagt, in der Regel deutlich hervor, egal, welche Vokabeln er dabei verwendet. Ein Wort an sich ist noch nichts Verwerfliches. Die Kritik an den Herren Margel und Ickler ist schon deshalb abwegig, da der Kritiker sehr genau weiß, daß sie keine Verherrlicher des Kapitalismus sind, denn nichts von dem, was sie in der Diskussion geäußert haben, läßt einen solchen Rückschluß zu. Wenn ich heute den Begriff Neger verwende, bin nicht ich ein Rassist, sondern derjenige genehmigt sich in seinem scheinheiligen Gutmenschentum auf meine und der Neger Kosten eine wohlfeile Selbstbefriedigung , der mir unterstellt, daß ich damit etwas Diskriminierendes sagen will, ohne daß er selbst dem angeblich Diskriminierten damit auch nur den geringsten Dienst erweisen müßte. Ich muß auch heute nicht Albert Schweitzer heißen, um den Begriff Neger im menschenfreundlichsten Sinne zu verwenden, im Gegenteil: im Verständnis Albert Schweitzers ist mit diesem Begriff liebevolle Zuwendung verbunden. Insofern ist die heutige Diskussion um eine staatliche Regelung dessen, was Diskriminierung ist und was nicht, leergedroschenes Stroh. Diskriminierung äußert sich in Verhaltensweisen, nicht in Formulierungen.
Und könnte nicht mal jemand diese seltsamen Fehlermeldungen (Warning usw.) über den x neuesten Beiträgen wegmachen? Man hat immer das Gefühl, sich auf einer irgendwie kaputten Seite zu befinden.
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Griseldis Bode
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