Ziel der Rechtschreibreform: WOM
Als Ziel hat sich die Rechtschreibreform gesetzt, die Schreibung zu vereinfachen, um Rechtschreibfehler im Schrifttum leichter vermeiden können.
Dieses Ziel ist offensichtlich völlig verfehlt worden.
Aber noch mehr:
Dieses Ziel ist von vornherein abwegig.
Dabei handelte es sich sogar um ein wohlfeiles Ziel, es bräuchte einen einzigen Federstrich, um es auf Anhieb, vollständig und auf Dauer zu erfüllen:
Abschaffung aller verbindlichen Rechtschreibregeln
Das zeigt, daß offensichtlich ein völlig ungeeignetes Reformziel gesetzt wurde.
Zweck des Schreibens ist die Übermittlung von Nachrichten.
Dabei muß so eine Nachricht genau einmal geschrieben werden und ist dazu bestimmt, zumindest einmal, in der Regel aber oft, und oft von vielen gelesen zu werden.
Zweck einer festgelegten Schreibung kann demnach nicht der Vorgang des korrekten Schreibens sein Zweck ist das leichte und irrtumsfreie Lesen geschriebener Texte, Schreiben ist eine dem Lesen untergeordnete Tätigkeit.
Selbst allerhöchste Literatur und tiefste Wissenschaft sind, wenn dauerhaft ungelesen, wertlos.
Hier war die Reform durch ihre abwegige Zielsetzung von vornherein zum Scheitern verurteilt.
P.S.: Texte, die dazu bestimmt sind, nur einmal und/oder nur von einer Person oder von bestimmten eingeweihten Personen gelesen werden, bedürfen ebenfalls keiner öffentlichen Kodierungsvorschrift.
Im Gegenteil.
Und deshalb wurde seit langem und oft erfolgreich daran gearbeitet, Texte zu chiffrieren.
An der Einhaltung von Schreibregeln für solche Texte kann nur eine Gruppe Interesse haben: unerwünschte Dechiffrierer (Geheimdienste, Spione, der Stasistaaat).
Jedwede Regelmäßigkeit im codierten Text erleichtert das Handwerk von Informationsdieben.
Das eigentliche Ziel der Rechtschreibreformer taugt nur zum abgestandenen Aprilscherz, und als solches kehrt es fast alljährlich wieder:
das WOM (write only memory), beschrieben als unermeßlich großer Speicher, der nur beschrieben, nicht aber gelesen werden kann.
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