Re: Rechtschreibdemontage
Zitat: Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal
Demontage einer Landesmutter
Er wolle damit nicht sagen, dass die fehlende Stimme aus den Reihen des SSW oder Grünen stamme, sagte Hay
Egal, wie die Sache ausgeht
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,346967,00.html
Jenseits aller Rechtschreibung:
die Situation hat etwas Zwielichtiges.
Es mag natürlich sein, daß da jemand 'nur' persönlich abrechnen wollte. Es mag auch sein, daß da jemand, dem alle Mittel recht sind, jemanden weghaben wollte, der seinen eigenen Aufstieg behindert. Es mag sogar der noch viel unglaublichere Fall eingetreten sein, daß jemand nur seinem Gewissen gefolgt ist, also in vollem Ernst im Sinne der Verfassung gehandelt hat.
Aber:
Zum einen erscheint es prinzipiell als äußerst bedenklich und einem demokratischen Staat alles andere als angemessen, wenn Vasallentreue in einem Maße eingefordert wird wie hier übrigens auf beiden Seiten.
Zum anderen ist es angesichts der im politischen Bereich verlotterten Sitten eher schwer vorstellbar, daß von einer der erstgenannten Möglichkeiten ob der ehrenwerte oder einer der egozentrischen derart hartnäckig Gebrauch gemacht wurde.
Mir ist da auch eine Wendung von seiten des Konkurrenten aus dem CDU-Lager aufgefallen, etwa der Art, man werde sich schon etwas einfallen lassen.
Der Gebrauch so einer Wendung muß natürlich nichts heißen, er kann schon gar nichts beweisen.
Aber ich habe doch das dumpfe Gefühl, das plausibelste Szenario ist ein anderes als die obigen Szenarien.
Etwa so:
Die CDU versucht mit sehr viel Energie, jemanden von der SPD umzudrehen, während die SPD als vermeintlich am längeren Hebel sitzend Vergleichbares mit zuwenig Nachdruck versucht, und die CDU hat zwar nicht genügend, aber ein bißchen mehr Erfolg damit als die SPD.
(Hinter Energie und Nachdruck kann natürlich i.w. das gleiche stecken)
Vielleicht sollte man die Sache nicht so pessimistisch sehen wie ich und lieber auf eine der erstgenannten Möglichkeitenn tippen.
Aber jeden Politiker gleich welcher Seite, der die jetzt gegebene Situation ausnutzt, um sich an die Macht zu drängen, würde ich persönlich verachten.
Gut, mit meiner Verachtung könnten alle Parteien und beide Kandidaten ohne weiteres leben.
Aber die Situation ruft nach etwas anderem: NEUWAHL!
Am besten unter Austausch beider Spitzenkandidaten.
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