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Kosten, Kosten, Kosten
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Sigmar Salzburg
29.06.2012 11.21
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Deutschland bleibt hinterm Mond

Chinas Taikonautin landet nach Rekordflug im Grasland

Das chinesische Raumschiff „Shenzhou 9“ ist zurück von einer wahren Rekordjagd im All. Mit an Bord war erstmals auch eine Frau aus dem Reich der Mitte: die Taikonautin Liu Yang…

Als letzte verließ die 33-jährige Astronautin Liu Yang glücklich lächelnd die Kapsel...

focus.de 29.6.2012

Nach Angaben der Sprecherin für das bemannte Raumfahrtprogramm, Wu Ping, investiert China in seine Rendezvous- und Kopplungsmissionen umgerechnet etwa drei Milliarden Dollar…

spiegel.de 29.6.2012

In Deutschland wurden die ersten weltraumfähigen Raketentypen gebaut, begleitet von traditioneller Orthographie.

Dann beförderten Deutsche in den USA mit der zwanzigmal schwierigeren englischen Orthographie den ersten Menschen auf den Mond.

Jetzt erobern auch die Chinesen den Weltraum – trotz ihrer tausendmal schwierigeren Zeichenschrift.

Die heutigen Deutschen, deren Volkswirtschaft wegen der „Rechtschreibreform“ Werte in Höhe des chinesischen Raumfahrtprogramms verpulvern mußte, dürften nun um so dauerhafter hinterm Mond zurückbleiben.

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Sigmar Salzburg
10.08.2006 10.38
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Erinnerung: Reformbedingte Namensänderungen

Ständiger Ausschuss für geographische Namen (StAGN)

ANWENDUNG DER NEUREGELUNG DER DEUTSCHEN RECHTSCHREIBUNG
AUF GEOGRAPHISCHE NAMEN (Version 4.5.00)
Empfehlung des Ständigen Ausschusses für geographische Namen (StAGN), einstimmig beschlossen auf seiner 106. Arbeitssitzung am 17. September 1999 in Wabern / Schweiz.

[…]

SCHLUSSBEMERKUNG
Grundsätzlich bleibt den zuständigen Stellen das Recht vorbehalten, selbst über die Schreibung geographischer Namen zu entscheiden. Es wird aber dringend empfohlen, die neue Rechtschreibung anzuwenden.

Ergänzender Hinweis
Um möglichen Missverständnissen hinsichtlich der obengenannten Empfehlung vorzubeugen, gibt der StAGN nachstehenden ergänzenden Hinweis:
Die Empfehlung des StAGN bedeutet nicht, dass alle bereits bestehenden geographischen Namen von den jeweils dafür zuständigen Institutionen (Staat, Länder, Gemeinden, Ämter) der neuen Rechtschreibung angepasst werden müssen, sondern dass das amtliche Regelwerk nur dann verbindlich ist, wenn neue geographische Namen geschaffen werden oder wenn die dafür zuständigen Institutionen es für zweckmäßig erachten, die Schreibweise bestehender geographischer Namen zu ändern.

http://webserver.bkg.bund.de/kartographie/Stagn/

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Sigmar Salzburg
05.08.2006 16.14
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Kriminelle Geldverschwendung

Pressemeldungen der Stadt Bocholt

Bocholt, den 04. August 2006
Rechtschreibreform wirkt sich auf Straßennamen aus
Straßenschilder ausgewechselt

Bocholt (pd). Nachdem die neue Rechtschreibung jahrelang für Verwirrung gesorgt hat, ist am 1. August die überarbeitete Reform in Kraft getreten. Somit sind die neuen Regeln bundesweit für Schulen und Behörden nun verbindlich.

Im Zuge der neuen Rechtschreibung steht das "ß" nur noch nach langem Vokal oder Doppellaut, nach kurzem Vokal steht das Doppel-s.
Damit hat die Reform Einfluss auf vier Straßennamen in Bocholt, nämlich Deepenpass (Liedern), Elsenpass (Lowick), Zum Waldschlösschen (Biemenhorst) und Schlossallee (Barlo).
Der städtische Bauhof hat die betroffenen elf Straßenschilder inzwischen ausgewechselt.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:
Neues Straßenschild „Zum Waldschlösschen“
[Bild]

Stadt Bocholt
Karsten Tersteegen
Berliner Platz 1
D-46395 Bocholt
Tel.: (0 28 71) 953-327
Fax.: (0 28 71) 953-189
E-Mail: [kterstee@mail.bocholt.de]

http://www.presse-service.de/static/64/642146.html

Bekanntlich sind Straßennamen Eigennamen, die nicht der „Reform“ unterliegen.

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
13.10.2005 19.42
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Kostenneutrale Reform

Hessische/Niedersächsische Allgemeine

Bücher fehlen, sind zerfleddert
Von Christina Hein
kassel. Bücheralarm an Schulen in und um Kassel. „Es gibt weder Mathe- noch Englischbücher, unser Sohn arbeitet fast nur noch mit Arbeitsblättern“, regt sich die Mutter eines Sechstklässlers am Goethe-Gymnasium auf.
Bücherknappheit, ein Problem mit dem viele andere Schulen ebenfalls zu kämpfen haben. Entstanden sei es unter anderem aus der Notwendigkeit, Lehrmittel auf den aktuellen Stand zu bringen, „unter anderem auf Grund der Rechtschreibreform“, so Schulleiter Waldemar Gries. Von den 50 000 Büchern Gesamtbestand an seiner Schule seien 20 000 veraltet.
Zwar sei der Buchetat, den das Staatliche Schulamt an die Schulen abgibt, angehoben worden, aber die Preise für Bücher seien weitaus stärker gestiegen. „Die Schulbücher sind qualitativ schlechter und in der Anschaffung teurer geworden“, so Ingeborg Horn, am Goethe-Gymnasium für die Lehrmittelsammlung verantwortlich. 35 Euro für ein Chemiebuch seien happig.
Zudem sind viele Bücher extrem zerlesen, werden teilweise von acht und mehr Schülern benutzt. Am Goethe-Gymnasium wurde deshalb als Ein-Euro-Kraft Brigitte Schaumburg eingestellt, unter anderem, um Bücher zu reparieren.
„Wir müssen uns mit alten, zerflederten Büchern zufrieden geben“, meint der Leiter des Wilhelmsgymnasiums, Dr. Hans-Jürgen Ziegler. Wo kein zusätzliches Geld zu erwarten ist, sei eben Fantasie gefragt.
Deshalb habe man am WG zu drastischen Methoden gegriffen und werde dies in Zukunft wieder tun: Physik- und Chemiebücher wurden von den Eltern gekauft und der Schule gespendet. „Vorher haben wir die Eltern befragt: 90 Prozent waren einverstanden. Auch die Schulleiterin der Theodor-Heuss-Schule in Baunatal, Sabine Schäfer, kennt das Bücherproblem: „Der freiwillige Kauf eines Lehrwerks durch die Eltern, etwa des Atlas, entlastet die Schule enorm.“
„Bücherknappheit herrscht an allen staatlichen Schulen Hessens“, sagt der Vorsitzende des Stadtelternbeirats, Dr. Jürgen Henne. Die meisten hätten „große Mühe“ mit ihrem Etat zurechtzukommen. „Bücher im bilingualen Bereich werden in der Regel grundsätzlich von den Eltern finanziert, als sei das Luxus.“
Erst kürzlich habe Henne gegenüber Ministerin Karin Wolff moniert, dass es nicht sein könne, dass in einem Bundesland mit Lehrmittelfreiheit Eltern für ihre Kinder so viel anschaffen müssen. Wolff habe sich auf die Position zurückgezogen, dass sie den Lehrmitteletat erst jüngst erhöht habe.
Dass Eltern Kosten für Fotokopien bezahlen und wertvolle Bücher wie Atlanten finanzieren, sei ja schon lange die Regel, so Elternbeiratssprecher Uwe Josuttis: „Soll das Lehrmittelfreiheit sein?“
Jürgen Henne erzählt: Allein für die Ausstattung seines Sohnes, eines Fünftklässlers, mit Heften und Stiften habe er rund 100 Euro ausgegeben.

Hessische/Niedersächsische Allgemeine 12.10.2005
http://www.hna.de/hessen_kassel_aktuell_5/00Buecher_fehlen_sind_zerfleddert.html

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Sigmar Salzburg

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Theodor Ickler
07.03.2004 08.00
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Kürzer

In Verbindung mit einer zunehmend späten Einschulung ist es zur Überalterung der Abiturienten gekommen; 20 Jahre sind sie oft schon, wenn sie die Schulbank verlassen. Das ist zuviel. Im letzten Jahr wird meist nicht mehr viel Neues gelernt, das sagen die Absolventen selbst. Die Schule ist auch gar nicht auf erwachsenengemäßes Lernen eingestellt. Über- und Unterforderung zugleich, das ist nicht gut.
Zu kritisieren ist die überstürzte Einführung. Kopflos wie alles, was im Schulbereich geschieht. Und daraus ergibt sich eine mächtige Frustration aller Beteiligten, vor allem Lustlosigkeit der Lehrer.
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Th. Ickler

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gestur
06.03.2004 20.20
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Wie Bayern das 8jährige Gymnasium bezahlen will

In der Südd. Zeitg. v.6./7.3.04, Bayern, wird von Meinungsverschiedenheiten zwischen der Bundesfamilienministerin Renate Schmidt und der bayerischen Kultusministerin Monika Hohlmeier berichtet:
Der Bund hat für die bundesweite Einrichtung von Ganztagsschulen 4 Milliarden Euro bereitgestellt, von dem besonders Ganztags-Grundschulen gefördert werden sollen, weil Kinder zwischen sechs und zehn Jahren noch zu klein sind, um sie nachmittags sich selbst zu überlassen, wenn die Mütter wieder berufstätig werden wollen. Seit der PISA-Studie weiß man, daß in Deutschland überproportional viel Geld für die Gymnasien ausgegeben wird und zu wenig für den vorschulischen Bereich und die Grundschulen. Die Regeln für Ganztagsschulen verlangen mindestens an drei Tagen in der Woche Ganztagsunterricht mit mindestens sieben Stunden und Bereitstellung eines Mittagessens.
Bayern will die ihm zustehenden Mittel von 600 Millionen Euro allein zur Finanzierung des 8jährigen Gymnasiums verwenden, mit zwei Nachmittagen in der Woche. Den Eltern hat man noch nicht gesagt, daß mit dieser Finanzierung das G 8 eigentlich zur Ganztagsschule werden muß. Weil das Geld des Bundes bereitsteht, will Bayern das G 8 jetzt ganz schnell einführen. Die Kosten sollen die Kommunen und Landkreise und der Bund tragen. Auf diese Weise wird das Geld für diejenigen Kinder verwendet, die den Sprung ins Gymnasium geschafft haben (in Bayern prozentual weniger als im Bundesdurchschnitt), und nicht für die Kinder, die sich auf die Übertrittsprüfungen möglichst gut vorbereiten müssen (das ganze 4. Grundschuljahr wird davon bestimmt.)

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Jörg Metes
06.03.2004 19.03
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Die Verkürzung der Gymnasialzeit in Bayern und Baden-Württemberg (wo eigentlich noch überall? Ist das jetzt ein bundesweites Reformprojekt?) auf acht Jahre bringt es mit sich, daß die aktuellen Lehrpläne und Schulbücher wieder einmal unbrauchbar werden. In Bayern treibt Staatsministerin Hohlmeier, wie die FAZ am 28. 3. 04 auf Seite 3 schrieb, »die Aufstellung der neuen Lehrpläne und die Konzipierung der neuen Lehrbücher in großer Eile voran.«

Das klingt nach einer Generalüberholung. Die Kosten, die eine Rückumstellung der Schulbücher auf die klassische Rechtschreibung verursachen würde, sind damit kein Argument mehr für die Fortführung der Reform. Sie würden gemessen an den Kosten für den Rest gar nicht mehr ins Gewicht fallen.

Abgesehen davon aber fragt sich natürlich auch: Wieso ist für einen solchen Unfug – denn davon, daß die Verkürzung einer ist, gehe ich jetzt einfach mal aus – plötzlich wieder alles Geld da?
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Jörg Metes

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Theodor Ickler
11.01.2003 17.43
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VHS

Wenn man bei Google VHS und Rechtschreibung eingibt, kommt man zu 4000 Kursen zur neuen Rechtschreibung. Überall wird versucht, mit diesem Unsinn Geld zu verdienen. Da möchte man gern mal Mäuschen sein und zuhören, nach welcher Version der Neuregelung eigentlich unterrichtet wird.
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Th. Ickler

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Matthias Dräger
16.09.2002 22.48
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Zeitungsente, ja oder nein?

Zwei Tage vor besagter Pressekonferenz des Zwischenstaatlichen Kommission in Mannheim war eine kleine Meldung in der Berliner Zeitung erschienen. Tenor: An der Rechtschreibreform müsse einiges grundlegend geändert werden, so u. a. bei der Getrennt- und Zusammenschreibung (es wurden noch andere Bereiche genannt, die ich heute nicht mehr erinnere). Das meinten jedenfalls die beiden Kommissionsmitglieder Eisenberg und Munske. Würde sich die Kommission n i c h t zu entsprechenden Änderungen entschließen, stünden sie für eine weitere Mitarbeit nicht mehr zur Verfügung.
Das war ein Hammer – die Äußerungen waren ein Sakrileg an der Rechtschreibreform, an der man seitens der Reformkommission entschlossen war, unverrückbar festzuhalten.


Am Abend vor der Pressekonferenz rief Denk an, gegen 23.30, und meinte, jemand von uns müsse am nächsten Morgen in Mannheim die Volksinitiativen (Bayern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen) vertreten. Das war eigentlich richtig, und mir gelang tatsächlich am nächsten Tag der Zutritt zur PK, vorbei an zwei kontrollierenden Hausmeistern, denen ich meine Visitenkarte vom Verlag als Presseausweis verkaufte.

Die Pressekonferenz selber hatte für mich etwas gespenstisches: Vorne auf dem Podium saßen Augst und Heller, die sich wie die neuen Machthaber über die deutsche Sprache aufführten, nebst anderen Reformern, und sie dozierten darüber, was man mit der deutschen Rechtschreibung gemacht habe, in Zukunft ggf. noch zu tun gedenke, usw.
Einwände meinerseits, daß die Kommsion überhaupt k e i n R e c h t habe für einen derartigen Eingriff, wurden mit Bemerkungen quittiert, für welche Zeitung ich überhaupt da sei (Heller). Augst meinte gelassen, das Problem mit den Altschreibern würde sich schon lösen, da diese ja automatisch mit der Zeit weniger werden würden.

Anwesend waren etwa 20 Pressevertreter, und sie saßen da wie die Lemminge: ergebenste Zuhörer, bis auf Dankwart Guratzsch hatte sich keiner irgendwie vorbereitet, Guratzsch war der einzige, der mit seinen Fragen, z. B. nach der lang versprochenen (und bis heute noch nicht vorgelegten) umfangreichen „amtlichen“ Wörterliste, das Podium deutlich in Verlegenheit brachte.

Eisenberg und Munske waren auch anwesend, und zwar in den Reihen der Presse. Und ich wunderte mich: Da sah man die beiden wohl bekanntesten Reformer, die zwei Tage zuvor hatten verlautbaren lassen, was alles an der Reform zu ändern sei, falls man mit ihrer Mitarbeit noch weiter rechnen wolle – und saßen jetzt da wie die Schuljungen vor ihren Bänken, als wären sie in einem Informationsabend einer Volkshochschule.

Es gelang mir immerhin, den relativ kurzen Artikel aus der Berliner Zeitung (er stammte von Konrad Adam) zu verlesen und knüpfte im Anschluß die Frage an Eisenberg, ob denn die Ausführungen in der BZ so stimmen würden, oder ob es sich hier um eine ZEITUNGSENTE handeln würde. Eisenberg entgegnete: „Das ist so nicht gesagt worden, ja, es handelt sich um eine Zeitungsente.“ Dabei sah er mich mit einem freundlichen Blick an, der durch mich hindurch in die Unendlichkeit zu gehen schien, und mir blieb der Eindruck, als ob er damit sagen wollte: Sie haben eigentlich recht, nur – ich kann jetzt nicht anders.

Schon wenige Monate später wurde durch den Austritt von Munske und Eisenberg aus der Kommission klar, daß die Meldung von Konrad Adam in der BZ am 10. September alles andere als eine Ente war.

Hätten am 12. September Eisenberg und Munske den Mund aufgemacht und das gesagt, was sie bereits wußten, dann hätte allein schon Dankwart Guratzsch dafür sorgen können, daß das Thema Rechtschreibreform damit vom Tisch gewesen wäre.

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Reinhard Markner
16.09.2002 21.41
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Eisenbergs Wahrheiten

Zitat:
Auf besagter Pressekonferenz hat mir Eisenberg ins Gesicht gelogen. Aus seiner Sicht mag es eine „Notlüge“ gewesen sein, um die Pressekonferenz nicht platzen zu lassen. Allein auch eine „Notlüge“ ist und bleibt eine Lüge.
Darf man fragen, worum es sich handelte ?

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Matthias Dräger
16.09.2002 15.48
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Bundesverband Deutscher Zeitungsverlage

In der Stellungnahme für das Bundesverfassngsgericht hat der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger die Kosten für die Umstellung auf die Rechtschreibreform mit

5 Mill. DM

beziffert. Auch wenn es 50 wären – so what? Bei der Wahl des „besten Betriebssystems“ zum Austausch von Informationen und Gedanken innerhalb der Gesellschaft darf es keine Kompromisse geben – oder arbeitet etwa jemand noch mit Windows 3.1, weil er sich Windows 2000 nicht leisten kann?

Die Vorhaltung von angeblichen Kosten ist so ziemlich das Dümmste, was ein Kenner der Materie hierzu vorbringen kann. Es entspricht allerdings dem Eindruck, den ich seit der ersten Pressekonferenz zur Rechtschreibreform im IDS am 12. September 1997 von Prof. Eisenberg gewonnen habe.
(Auf besagter Pressekonferenz hat mir Eisenberg ins Gesicht gelogen. Aus seiner Sicht mag es eine „Notlüge“ gewesen sein, um die Pressekonferenz nicht platzen zu lassen. Allein auch eine „Notlüge“ ist und bleibt eine Lüge.)

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J.-M. Wagner
16.09.2002 13.52
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Re: Kostenlos

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Die Rückumstellung wäre (fast) kostenlos zu haben, wenn man es richtig anstellt (...)
Eigentlich schon, und ich denke, Sie haben es zutreffend beschrieben. Vielleicht ist aber eine kürzere Übergangszeit sinnvoll, um zu erreichen, daß möglichst viele Schüler, die die Schule verlassen, sich die Reformschreibungen wieder abgewöhnt haben. Andererseits...
Zitat:
Wo sollen eigentlich die enormen Kosten entstehen, die man so scheinheilig geltend macht?
Vermutlich genau dort, wo sie auch jetzt entstanden sind: Alle denken, daß ab sofort nur genau eine Schreibweise richtig sei und man nur diese verwenden dürfe. Also muß alles auf einen Schlag geändert werden, auch dort, wo es eigentlich gar nicht notwendig ist.

Wenn nun bei der Rückumstellung genauso verfahren wird und den Leuten das Bewußtsein für das Wesen einer Übergangszeit fehlt, dann ist die nächste selbstgemachte Kostenlawine nicht aufzuhalten.

Unter diesem Aspekt ist eine möglichst lange offizielle Übergangszeit an der Schule sehr sinnvoll!
__________________
Jan-Martin Wagner

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Theodor Ickler
16.09.2002 12.42
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Kostenlos

Die Rückumstellung wäre (fast) kostenlos zu haben, wenn man es richtig anstellt:
Ab sofort sind die bisherigen Schreibweisen wieder unbeschränkt zulässig und anerkannt. Neue Texte amtlichen Charakters werden in der bewährten Rechtschreibung verfaßt. Die Wörterbücher und Rechtschreibprogramme sind noch vorhanden, ausgebildete Korrektoren ebenfalls.
Die Reformschreibungen werden in den Schulen großzügig bewertet – für etwa zehn Jahre. Es wird aber auf einen guten, an der Grammatik orientierten und daher einsehbaren, die Sprachkompetenz insgesamt fördernden Rechtschreibunterricht geachtet.
Wo sollen eigentlich die enormen Kosten entstehen, die man so scheinheilig geltend macht?
__________________
Th. Ickler

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Matthias Dräger
16.09.2002 11.13
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Eisenberg schreibt im Vorwort zum jetzt neu erschienenen Wahrig: „Es gibt in der jetzigen Situation keine Möglichkeit mehr, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, ohne erneut eine Lawine von Kosten zu verursachen und eine ganze Schülergeneration zu verunsichern.“

und Ickler sagt hierzu: „Dieselbe Behauptung haben Eisenberg und die anderen Reformbetreiber schon zwei Jahre vor dem Inkrafttreten vorgetragen. Sie ist seither nicht plausibler geworden.“


Das Kosten-Argument ist ein ganz faules Ei, in kaum einem Bereich der Rechtschreibreform wurde so gelogen und die Öffentlichkeit so an der Nase herumgeführt.
Erst hieß es vollmundig „kostenneutral“, dann schrieen die Schulbuchverlage (= „ein Teil unserer Mitgliedsverlage“, s. u.) Zeter und Mordio (und haben es so tatsächlich geschafft, den Börsenverein des Deutschen Buchhandels für sich zu vereinnahmen, siehe den aufschlußreichen Brief des Pressesprechers des Börsenvereins an die Rhein-Zeitung vom 1. Nov. 1995, in „Der Stille Protest“, S. 121).

Uns liegt ein Brief vor von einem „großen Schulbuchverlag“, der über durch die Rechtschreibreform bedingte Kosten in Höhe von 17 Mill. DM klagt. Wenn man einmal den Marktanteil dieses Verlages mit 10% ansetzt, was sicher nicht zu niedrig ist, ergeben sich, hochgerechnet, für die gesamte Schulbuchbranche Umstellungskosten in Höhe von ca. 10 x 17 Mill. DM = 170 Mill. DM. Selbst die Kosten für eine Rückumstellung beliefen sich demnach auf nur ca. 340 Mill. DM bzw. 170 Mill. Euro – das ist

1/100 !



der Kosten, die die Flut im Osten Deutschlands jüngst verursacht hat. 1/100! Und das soll ein Grund sein, die deutsche Sprachgemeinschaft auf defekte Gleise zu schicken?

Ich kann nur sagen: Leute, ihr spinnt.

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