>>Rechtschreibreform: Länder bleiben hart
Frankfurt (ap) Die Proteste gegen die Rechtschreibreform kommen für mindestens sechs der 16 Ministerpräsidenten zu spät. Die SPD-Regierungschefs von Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz wandten sich in einer Umfrage der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ebenso wie die CDU-Kollegen aus Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern dagegen, die Neuerungen noch einmal zu überdenken.
Hessens Ministerpräsident Hans Eichel sagte, der Protest von Schriftstellern wie Siegfried Lenz, Martin Walser und Günter Grass komme zu spät. Die Kieler Regierungschefin Heide Simonis sagte, die Neuerungen seien lange erörtert worden, die kritischen Stimmen hätten also viel Zeit gehabt, sich zu äußern.
Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber mahnte der Zeitung zufolge: „Auch in einem demokratischen Prozeß [?] gibt es irgendwann einen Schluß der Debatte, ob man die Entscheidung innerlich akzeptiert oder nicht.“<<
Kieler Nachrichten, 1. April 1996 21.10.1996
__________________
Detlef Lindenthal
|