Elgars Violinkonzert
… Elgar wusste sehr gut, was er mit diesem Konzert wollte und tat, denn er selbst hatte eine zeitlang Geige studiert. Der populäre Violinvirtuose Fritz Kreisler hatte ihn zu der Komposition angeregt und wollte sie gerne uraufführen. …
Der 1975 in Dänemark geborene Violinvirtuose Nikolaj Znaider spielt Elgars Konzert (RCA) auf eben jenem originalen Guarneri-Instrument von 1741 ein, das Fritz Kreisler bei der Uraufführung [1910] zur Verfügung stand.
Werner Theurich
spiegel.de 10.2.10
Werner Theurich war auch Moderator der jahrelangen Spiegeldiskussion zur „Reform“. Mehrfach hatte er versucht, das Forum zu schließen, bis ihm Stefan Aust mit seiner Ankündigung, zur alten Rechtschreibung zurückkehren zu wollen, in den Rücken fiel.
Man sieht des öfteren die Kleinschreibung „eine zeitlang“ und „eine handvoll“, analog wohl zu „ein bißchen“, aber auch im vorreformatorischen Duden gibt es dafür keinen Hinweis. Eine Seuche ist aber weiterhin die reformierte Trennschreibung, obwohl sie nicht mehr verpflichtend ist. Der Duden 06 empfiehlt immer noch „eine Zeit lang“, während er nach Laune die herkömmliche „Handvoll“ für besser hält.
P.S.: Zu Kreislers Guarneri – es könnte das Instrument gewesen sein, das in folgender Anekdote eine Rolle spielt:
Der Violinvirtuose Fritz Kreisler war oft zu übermütigen Spaßen aufgelegt. Nach einer Probe mit dem Concertgebouw-Orchester schlenderte Kreisler durch Amsterdam. Dabei entdeckte er das Haus eines Pfandleihers. Er trat ein und bot seine kostbare Guarneri-Geige als Pfand an. Der alte Pfandleiher warf nur einen Blick auf das Instrument und verschwand dann mit einer fadenscheinigen Entschuldigung im Hinterzimmer. Bald darauf erschienen zwei Polizisten, und der Pfandleiher forderte sie auf: „Verhaften Sie den Mann, er hat Fritz Kreislers Guarneri gestohlen!
„Sie sind wirklich ein Kenner, lachte der Künstler, „ich bin Fritz Kreisler, und das ist meine Geige!
„Das kann jeder behaupten, rief höhnisch der Pfandleiher, „ich weiß nämlich zufällig, daß Fritz Kreisler jetzt im Konzerthaus auf einer Probe ist.
„Nein, nein, protestierte der Künstler, „die Probe ist schon zu Ende.
Kurz entschlossen drückte der Pfandleiher dem Verdächtigten Bogen und Geige in die Hand und befahl: „Spielen Sie!
Kreisler setzte seine Guarneri an und spielte einige Takte.
„Danke, das genügt mir! sagte der Pfandleiher, der ein vortrefflicher Musikkenner war. „Ich bitte um Entschuldigung. Sie sind wirklich Fritz Kreisler.
(Nach Stephan Pflicht „… fast ein Meisterwerk“ Schott/Piper 1987/1994)
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