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Sigmar Salzburg
09.02.2011 13.31
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Bildungsstudie

[Die „SPD-nahe“ Friedrich-Ebert-Stiftung hat eine Untersuchung der Privatschulen in Auftrag gegeben. Im Vorwort der Studie meldet sich auch der niedersächsische Ex-Kultusminister Rolf Wernstedt, einer der Hauptantreiber der unsinnigen „Rechtschreibreform“, zu Wort:]

Warum Privatschulen schlechter sind als ihr Ruf

Effektiver, innovativer, einfach besser – Privatschulen haben bei Eltern ein Top-Image. Eine aktuelle Studie zeichnet ein anderes Bild: Die nicht-staatlichen Institute werden massiv überbewertet, schreibt Bildungsforscher Manfred Weiß – und kritisiert die elitäre Attitüde in den Einrichtungen.
[…]

Doch wer Privatschulen automatisch mit besserem Unterricht gleichsetzt, hat sich verkalkuliert, sagt Manfred Weiß vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF). Der Bildungsökonom hat für die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung untersucht, was an Privatschulen wirklich besser läuft.
Sein Fazit: nicht viel.
[…]

So schmal die Erfolge aus Sicht des Bildungsforschers sind, so lang ist seine Mängelliste. „Negative Systemwirkungen“ bescheinigt er den privat getragenen Schulen, „selektionsbedingte Chancenungleichheiten sowie soziale und ethnische“ Teilung von Schülern und obendrein "keine besondere Reformorientierung". …

Privatschulbesuch als Abgrenzungsstrategie

…. „Es gibt Eltern, die die Möglichkeit nutzen, über konfessionelle Zugehörigkeit die gemeinsame Erziehung ihrer Kinder mit muslimischen oder anders konfessionellen Kindern zu unterlaufen. Es gibt Eltern, die der 'neutralen' öffentlichen Schule nicht trauen, ihren Kindern mit einem einheitlich gelebten Lernverständnis gegenüber zu treten.“

"… Alle sind bereit, dafür auch viel Geld zu investieren.“
Von dieser Bereitschaft lebten die Privatschulen. „Sie selbst nennen sich gern Schulen in freier Trägerschaft und provozieren den Eindruck, als sei öffentliche Schulträgerschaft unfrei“, schreibt der frühere niedersächsische SPD-Bildungsminister Rolf Wernstedt in seinem Vorwort. Bei den Privatschulen gebe es „gute und schlechte Schulen wie überall“, die immer wieder beschworenen Vorteile seien nur eine „behauptete Überlegenheit“. Für Wernstedt ist deshalb klar: Bedroht fühlen muss sich das öffentliche Schulwesen durch die private Konkurrenz eigentlich nicht – wenn die öffentlichen Bildungseinrichtungen für neue Unterrichtskonzepte [d.h. für weitere Reformiererei] offen sind.
...
spiegel.de 9.2.2011

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Sigmar Salzburg
15.10.2010 18.41
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Ungeeignete Problemlösungen

Berlin (dpa) – Deutschlands Migrantenverbände wehren sich gegen eine Deutschpflicht auf Schulhöfen – und bekommen Unterstützung von den Bildungsministern von SPD und Grünen.
… Zwischen der Kultusministerkonferenz (KMK) und den Migrantenverbänden herrsche Einigkeit, dass die Schule ein zentraler Ort der Integration sei, sagte Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) nach einem gemeinsamen Treffen am Freitag in Berlin … Zöllner bezeichnete es als nicht hilfreich, auf dem Pausenhof von oben herab die Muttersprache zu verbieten. Bei Deutsch als Unterrichtssprache gebe es aber kein Wenn und Aber. Die rheinland-pfälzische Ministerin Doris Ahnen (SPD) sagte: «Ich finde es traurig, dass mit schöner Regelmäßigkeit dieselben Vorschläge auf den Tisch kommen, die in keiner Weise geeignet sind, die Probleme zu lösen.»

newsticker.sueddeutsche.de 15.10.2010

Zöllner und Ahnen hätten zur gleichen Erkenntnis bei der „Rechtschreibreform“ kommen können, zumal hier ein Blick auf die konfusen Reformversuche der letzten hundert Jahre genügt hätte.

Während aber die orwellmäßige Sprach-Überwachung der Migrantenkinder auf dem Schulhof kaum durchführbar ist, konnten im Unterricht die Schüler zu wehrlosen Versuchskaninchen ungeeigneter, traditionsfeindlicher Schreib-Indoktrinationen gemacht werden.

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Sigmar Salzburg
22.09.2010 04.42
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Schulreformismus

Am Montag beeilte ich mich, rechtzeitig zum Geburtstag meiner jüngsten Tochter zu kommen. Aber sie hatte 10 Stunden Schule und war erst gegen 17 Uhr zu Hause. Die Hälfte der Zeit besteht jedoch aus Leerstunden, die offiziell mit Hausaufgaben genutzt werden sollen. Montags gibt es noch kaum Hausaufgaben, also werden daraus meist Gammelstunden. Mahlzeiten sind ungeregelt. Angeblich ist der Stundenplan eine zwingende Folge des Lehrplans und von G8. – Soweit man hört, sehen auch die meisten Schüler den Sinn der G8-Reform nicht ein.

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Sigmar Salzburg
01.09.2010 14.04
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Falschmünzerei

Der ehemalige Finanzsenator Sarrazin hat darstellen wollen, daß bestimmte genetische Ausstattungen über Generationen weitervererbt werden. Als Beispiel hat er, nicht einmal in seinem Buch, in einem Interview beiläufig erwähnt: Juden und Basken.
Hätte er Basken und Bantus gesagt, wäre kaum jemand darüber gestolpert.
Aber „er hat J.... gesagt“.

Sofort macht die übelwollende Journaille eine Nazitheorie daraus: „krude Theorien über Juden“ (Spiegel), „Bundesbankvorstand entdeckt jetzt sogar »Juden-Gen«.“ (junge Welt), „seine Theorie vom Juden-Gen“ (MZ), „seine fatale Äußerung über ein angebliches „Juden-Gen“ (BILD), … und Sigmar Gabriel: „Rassenhygiene“. Zusätzlich wurden die propagandistisch gemeinten Angebote der NPD zitiert, deren Äußerungen sonst peinlichst verschwiegen werden – nur um Sarrazin in die Nähe der Nazis rücken zu können. Wir kennen so etwas schon von den Diffamierungen, die die Gegner der Rechtschreibreform erfahren mußten.

Diese Diffamierungen sind auch deswegen heimtückisch, weil es Sarrazin ja nicht um „Rasse“, sondern um Vererbung von Intelligenz ging.

Selbstverständlich kann man bei Juden und anderen anhand von Genen auf gemeinsame Vorfahren schließen (nach hagalil):


Nach halachischem Recht ist jüdisch, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde … Aktuelle genetische Studien belegen, dass über 60-80% der Juden noch heute ein typisch jüdisches DNA-Profil aufweisen. …

Unter http://www.igenea.com/ kann jedermann mit einer einfachen Speichelprobe seine genetische jüdische Herkunft untersuchen lassen.

http://www.igenea.com/docs/hagalil/hagalil.htm

Die Erkenntnis der nahen Verwandtschaft von Juden und Palästinensern könnte sogar zur Versöhnung der beiden Gruppen beitragen – wenn die Religion nicht wäre.

Prof. Shlomo Sand: Es gibt viele israelische Historiker, darunter Yitzhak ben Zvi, den zweiten Präsidenten von Israel, oder David ben Gurion, die bis 1929 bestätigen, dass die arabischen Palästinenser die wahren Abstammenden der Juden sind. Diese These der meisten Zionisten wurde 1929 begraben.

die-rote-fahne.eu 27.08.2010

Eine weitere Erkenntnis müßte sogar den arroganten Besitzanspruch mancher Zionisten auf palästinensisches Land dämpfen:

Nachdem man zuletzt die enorme genetische Ähnlichkeit der Juden mit den Arabern im Nahen Osten – insbesondere jenen im Nordirak – demonstriert hat, ist jetzt eine Gruppe von britischen, israelischen und italienischen Wissenschaftlern den genetischen Wurzeln von neun geographisch getrennten jüdischen Volksgruppen genauer auf den Grund gegangen. … Die Ergebnisse der Untersuchungen sind erstaunlich: Das mütterliche Erbgut ist offenbar innerhalb einer Gruppe so homogen, daß vermutlich die Nachkommen fast jeder Gruppe von ganz wenigen „Gründerfrauen“ abstammen. … Deshalb glauben die Forscher, daß die Ahnfrauen vermutlich nicht nahöstlicher Herkunft sind, sondern aus den Gebieten der jeweils heute lebenden Diasporagruppen stammen. Bei den Gründervätern hingegen handelt es sich offenbar tatsächlich um Zugereiste aus der arabischen Welt. (FAZ 18.05.2002)

Das heißt nichts anderes, als daß viele dieser Juden nach jüdischem Recht gar keine sind, weil ihre Vorfahren irgendwann nicht von einer jüdischen Mutter geboren wurden.

Wie dem auch sei, die deutschen Schüler werden jedenfalls als Sarrazin-Beißer abgerichtet:


Die Schule. Für die 13. Klasse der ASS geht es gleich morgens im Biologieleistungskurs um Sarrazin. „Die Aussage über das bestimmte Juden-Gen ist falsch“, fasst Yannick Wennde (19) aus Udenhausen zusammen. Die Schüler stellen zusammen mit ihrem Lehrer Marc Vollmer fest, dass sich menschliche Gene nicht an einer Religion festmachen lassen oder dass die Religion Gene bestimmen kann. Umwelt, Nahrung und andere Lebensumstände würden bei der Evolution Einfluss nehmen, die religiöse Anschauung sicher nicht.
hna.de 31.08.2010

Den Schülern werden offensichtlich Märchen erzählt.

Nachtrag:
«Jüdisches Gen» erzürnt die Deutschen und macht Israelis stolz
tagesanzeiger.ch 31.8.2010

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Sigmar Salzburg
06.08.2010 15.04
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Das erwartete Ergebnis

Lehrermangel in Deutschland: Widerstand gegen die Lückenfüller

Lehrer schlagen Alarm: An den Schulen fehlen bis zu 45.000 Pädagogen – so viele wie noch nie. Pensionäre und Förster sollen die Lücken füllen, doch dagegen setzen sich die Lehrer zur Wehr. …
Die Interessenvertretung der Lehrer klagt seit Jahren darüber, das [!] zu wenig Kollegen in die Schulen nachrücken. Obwohl das Problem allen Verantwortlichen klar ist, zeichnet sich keine Lösung ab. Was allerdings nichts mit einem Mangel an Vorschlägen zu tun hat: So stellt Verbandschef Meidinger mit den neuen Zahlen auch gleich eine Reihe von Ideen vor, um die Pädagogenlücke zu schließen. …

stern.de 6.8.2010

Auf das Problem haben wir schon zu Beginn der „Rechtschreibreform“ vor 14 Jahren hingewiesen. Aber die nicht belehrbare Kultus-Politbürokratie zeigte sich nicht einsichtsfähig und hat lieber alle Energie und Geldmittel für die nichtsnutzige Schreibveränderung verpulvert – mit dem vorhersagbaren Ergebnis:

Berlin (ddp). Ein Jahr nach ihrer Einführung hat die Rechtschreibreform nach Ansicht des Vorsitzenden des Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, nicht zu weniger Fehlern der Schüler geführt. 95 Prozent der Fehler würden gar nicht in den Bereichen gemacht, in denen es Änderungen gegeben habe, sagte Meidinger der Nachrichtenagentur ddp.(2007)

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Sigmar Salzburg
12.05.2010 14.51
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Werbung in der Kita

„Wir lassen die Kinder nicht mehr los“

Kinder schnappen alles Neue begierig auf, Unternehmen wie Super RTL nutzen das aus: Im großen Stil machen sie Werbung in Kitas. Anders als in Schulen ist das sogar legal – Psychologen fordern den sofortigen Stopp der Hort-Reklame.
… „Wir fangen da an, wo die Kinder erstmals aus dem Haus kommen und lassen sie dann nicht mehr los, bis sie ihr Studium beendet haben“, sagt André Mücke, Geschäftsführer der Agentur DSA Youngstar. „Wir sprechen deshalb junge Eltern über den Kanal Kindergarten an, weil es sehr schwierig geworden ist, Familien mit Werbung zu erreichen.“ Vom Malheft über Badewannenfiguren bis zur Chipstüte ist dabei fast alles denkbar. Und erlaubt.
Anders als in Schulen ist die Werbung in Kindergärten nicht verboten. Diese Lücke nutzen Unternehmen gerne aus. … Und ohne Argwohn: "Kinder glauben erst einmal fast alles, was man ihnen sagt", sagt Arnd Florack, Professor für Strategische Kommunikation …
spiegel.de 12.5.2010

Zwar ist Firmen der Zugriff auf Schulkinder untersagt, dafür dürfen aber Politiker – auch im Interesse der Medienindustrie – die Kinder mißbrauchen, um beispielweise eine mehrheitlich abgelehnte „Rechtschreibreform“ in der Bevölkerung durchzusetzen. Lehrer, die sich dagegen zur Wehr setzten, wurden disziplinarisch bestraft.

In meiner Schulzeit war anscheinend schulische Werbung noch zulässig. Ich erinnere mich, daß in der Obertertia der Physikunterricht für einen Werber von „Bravo“ unterbrochen wurde. Ich kriegte sogar noch einen Rüffel, weil ich den Mann vorlaut gestört hatte.

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Sigmar Salzburg
20.03.2010 17.28
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Windsbacher Knabenchor

… So habe der Internatsleiter vornehmlich nach dem Mittagessen einzelne Jungen in sein Büro geholt, dessen Tür doppelt gepolstert gewesen seien – „damit die Schreie der Gepeinigten nicht an die Öffentlichkeit drangen“. Dort habe er ihnen die Wahl zwischen Nilpferdpeitsche und Rohrstock gelassen und die Kinder anschließend verprügelt. … Die Schläge hätten ihn offensichtlich sexuell erregt. Danach habe der Pfarrer sich jedes Mal mit dem Satz gerechtfertigt: „Mir tut es genauso weh wie dir.“
Kirschner nannte den Windsbacher Chor ein „Kinder-KZ“.
spiegel.de 20.3.10

Heute steht das Schreiben von „jedesmal“ unter Strafe, allerdings nur in Form einer Rotstiftattacke; „weh tun“ ist wieder erlaubt, „leid tun“ aber immer noch verboten.

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Detlef Lindenthal
07.03.2010 20.04
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Danke, daß Sie 1 Stunde standgehalten haben!
Lehrer mit solcher Fehlschaltung sind nicht hinnehmbar.
__________________
Detlef Lindenthal

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Sigmar Salzburg
07.03.2010 09.52
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Rohe Gewalt, Sadismus, Klima der Angst

Beim Missbrauch-Skandal am bayerischen Kloster Ettal offenbaren sich immer neue Abgründe. …. Von roher Gewalt, Sadismus, einem Klima der Angst ist da die Rede. …
Ein Schüler habe Sonderermittler Pfister berichtet, er sei von einem Pater so lange mit dem Bambusstock geschlagen worden, bis er auf die Krankenstation des Internats kam. …
Neben den täglichen Grausamkeiten gab es auch sexuelle Übergriffe, so Pfister. …
bild.de 6.3.10

In meinen ersten Schuljahren war auch an den staatlichen Schulen der Rohrstock vereinzelt noch übliches, aber schon verpöntes Züchtigungsmittel. Einmal erhielt ich im dritten Schuljahr unschuldig drei Schläge: dafür, daß ich, erstens, die Tat begangen hätte, zweitens zum Tathergang zunächst gelogen hätte und drittens erst nach Stunden des Verhörs ein Geständnis abgelegt hätte (– um der Psychofolter ein Ende zu bereiten. Allerdings wurde der Lehrer bald wegen seiner Schlägerei versetzt, wie ich sechzig Jahre später erfuhr.) Seither sind mir Ungerechtigkeiten aller Art ein Greuel.
P.S.: Anlaß war eine harmlose Kneiferei während des Singens!

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Sigmar Salzburg
25.02.2010 10.42
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Kultusministerfreie Schulen

Träger von zwei privaten Grundschulen können auf Zulassung hoffen

Bildungssenatorin erleidet Schlappe vor Gericht


Von Bernd Schneider und Birgit Bruns

Bremen. Nach Jahren des Streits können die Träger von zwei privaten Alternativ-Grundschulen hoffen, dass ihnen die Bildungsbehörde die Genehmigung zum Betrieb erteilt. Auch wenn die Grundlinien der Urteile erst Freitag veröffentlicht werden, zeichnet sich die Niederlage der Behörde deutlich ab.

Engagierte Eltern wollen eigene Schulen gründen – Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) sieht das mit Sorge. Sie würde die Eltern lieber in staatliche Schulwesen einbinden. Vor Gericht hat sie damit derzeit wenig Chancen.
'Freie Schule Bremen' und 'Humanistische Schule Bremen' – das könnten schon im Sommer Adressen für Eltern werden, die sich weder mit Bremens staatlicher Bildung anfreunden können, noch mit der kirchlichen oder der von Waldorf-Schulen. …

Das gilt zumindest für die 'Humanistische Schule', die am liebsten schon im Sommer mit zehn bis zwölf Kindern am Neustädter Kirchweg loslegen würde. Nach dem Grundgesetz muss eine private Grundschule genehmigt werden, wenn sie als 'Weltanschauungsschule errichtet werden soll und eine öffentliche Volksschule dieser Art in der Gemeinde nicht besteht'. Das ist die rechtliche Grundlage für die kirchlichen Grundschulen.

Aber ist der Humanismus eine Weltanschauung? Und wenn ja: Wird er inhaltlich und pädagogisch die tragende Säule der Schule sein? Und: Sind Eltern und Lehrer wirklich überzeugte Humanisten? Drei Fragen, die das Gericht ebenso deutlich bejaht, wie die Behörde sie verneint.

'Wir haben niemanden gefunden, der anderer Ansicht ist', erklärte Richterin Silke Benjes. Bis in die höchste Rechtsprechung sei der Humanismus als Weltanschauung anerkannt. Er schaffe eine 'ganzheitliche Lebens- und Werteorientierung', gebe Lebensanleitungen und verschaffe dem einzelnen eine 'subjektive Gewissheit', ähnlich wie Religionen. Der Humanismus betrachte die Stellung des Menschen in der Welt und gebe Handlungsanweisungen für die Suche nach den moralischen Werten von Gut und Böse. Benjes: 'Wir haben keine Zweifel, dass der Humanismus eine Weltanschauung ist.'

'Ich bin einigermaßen verwirrt', sagte darauf Walter Henschen, in der Bildungsbehörde auch zuständig für die Genehmigung privater Schulen. Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Humanismus sei heute Grundlage der Verfassung, der gesamten Gesellschaft und aller 182 Schulen im Land Bremen. 'Alles ist davon durchdrungen.' Humanisten würden damit gar keine eigene, vom gesellschaftlichen Grundkonsens abweichende Weltanschauung vertreten, die eine eigene weltanschauliche Schule rechtfertige. Richterin Benjes vertrat dagegen den Standpunkt: 'Wieso eine Weltanschauung keine Weltanschauung mehr sein soll, nur weil sie sich durchgesetzt hat, leuchtet mir nicht ein.' Die Vorsitzende Richterin Anette Ohrmann argumentierte ganz formal: 'Für die Zulassung reicht es aus, dass die Weltanschauung die Schule prägt.' …

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Bremen begrüßt das Ergebnis der ersten Gerichtsverhandlung. Nach Auffassung des hauptamtlichen Vorstands, Wolfgang Luz, hat das Gericht ein deutliches Signal für ein demokratisches und vielfältiges Bildungsangebot in der Bremer Schullandschaft gesetzt.

„Das Bildungsressort reklamiert für sich den alleinigen Anspruch, das Schulwesen an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler orientiert und qualitativ hochwertig organisieren zu können. Den Beweis dafür bleibt das Haus jedoch seit Jahren schuldig“, sagte Luz. Generell setze der Paritätische auf die Prinzipien der Vielfalt, Offenheit und des bürgerschaftlichen Engagements, auch im Schulwesen. Daher unterstütze der Verband generell Elterninitiativen.

weser-kurier.de 24.2.2010

Andere Gerichte wiederum haben den Schülern ein demokratisches, sogar durch Volksentscheid gestütztes Bildungsangebot verweigert – etwa das „Quentchen“ in traditioneller Kulturrechtschreibung als das kleine, alte Gewichtsmaß kennenzulernen und darstellen zu dürfen.

Allerdings erweisen sich häufig die „fortschrittlichen“ freidenkerischen Humanisten als besonders unterwürfig gegenüber der schreiblichen Rückschrittsdiktatur der Kultusminister.

Ansonsten wird es Groß- und Kleinsekten mit geschlossenem, sogar unsinnigem Weltbild leichter gestattet, eigene Schulen zu gründen, als Humanisten und Atheisten, deren Kennzeichen gerade die Abwesenheit von Dogmen, Riten und Kultusgemeinschaften ist.

In Thüringen, wo die mehrheitlich konfessionslose Bevölkerung von zwei Pastoren regiert wird, werden im Zuge der Reconquista ständig neue christliche Eliteschulen gegründet.

Die Gründung rein islamischer Schulen zur Verhinderung von Integration ist nur eine Frage der Zeit.

Die privaten Waldorf- und Steiner-Schulen vermitteln ein esoterisches Weltbild, das unvereinbar mit anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist.

An der Hannoverschen Waldorfschule wurde Schülern z.B. in „wissenschaftlichen“ Experimenten anhand von angeblich unterschiedlichen Verlaufsformen von Tintenklecksen auf Löschpapier die Existenz und Abschirmung der „Sonnenkräfte“ vor, während und nach einer Sonnenfinsternis „bewiesen“. Anthroposophische Biologie und Medizin versammeln alle abseitigen Denkweisen, derer der Gründer Rudolf Steiner habhaft werden konnte. Dennoch ist die Betreuung allen staatlichen Einrichtungen überlegen, so daß ich meine geistig behinderte Tochter in eine Steinerschule geben mußte. Zum Glück konnte bei ihr kein intellektueller Schaden angerichtet werden.

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Sigmar Salzburg
29.01.2010 09.16
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Frustrierte Lehrer

Im Schulunterricht beim Thema Demokratie und Volksentscheid erinnerte meine Tochter (16) an den aufgehobenen Volksentscheid zur „Rechtschreibreform“ in Schleswig-Holstein. Daraufhin meinte die Lehrerin, das sei richtig. Und kritisch meinte sie, sie habe schon zweimal umlernen müssen, und nun schriebe sie nur noch, wie sie selbst es für richtig hielte.

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Sigmar Salzburg
05.12.2009 16.46
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Da hätte man die ganze „Reform“ sparen können!

LESEN DURCH SCHREIBEN
Mekan Fabotn – Elltan müssn drausn blaibn
Samstag, 5. Dezember 2009 08:08 – Von Astrid Herbold

„Tanschue“* und „Fhäd“* sind klar, „empidreiblä"* auch. Aber was zum Teufel bedeutet „BebibonjaK“*? Die Weihnachtswunschzettel von Erstklässlern geben gerne Rätsel auf; Eltern üben sich regelmäßig als Lautschrift-Übersetzer. Die Autoren selbst braucht man nicht zu fragen, die können ihre Niederschrift hinterher meistens auch nicht mehr entziffern. Was sie aber nicht davon abhält, weiter begeistert Seite um Seite mit krakeligen Großbuchstaben zu füllen.
Erstklässler lernen heute anders schreiben als früher, …
[…]

* Tanschue = Tanzschuhe
Fhäd = Pferd
empidreiblä = MP3 Player
BebibonjaK = „Baby Born“-Jacke
morgenpost.de 5.12.09

… und die neuen „ss“ sollen als einziges richtig geschrieben worden sein?

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Sigmar Salzburg
27.08.2009 08.31
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Die Gleichmacher agitieren wieder

Bildungs-Ungerechtigkeit
Jedes dritte Kind geht auf die falsche Schule
Von Birger Menke und Jochen Leffers
Gute Noten und dennoch schlechte Chancen – auf die Schullaufbahn von Kindern hat der Bildungsstand ihrer Eltern großen Einfluss. Viele Schüler werden systematisch unterfordert, …
Nach und nach enden die Sommerferien in den Bundesländern, viele Kinder wechseln von der Grund- auf eine weiterführende Schule. Und oft ist es dabei mit der Chancengleichheit nicht weit her: 17 Prozent besuchen einen Schultyp unterhalb ihres Leistungsniveaus (Underachievement in der Forscher-Fachsprache [bald nicht mehr auf deutsch zulässig!]), weitere 13 Prozent eine Schule oberhalb ihres Potenzials (Overachievement) [!]. Das ist das Ergebnis einer Studie des Berliner Wissenschaftszentrums für Sozialforschung …
In ihrer Studie bestätigen auch die Berliner Bildungsforscher Heike Solga und Johannes Uhlig jetzt, wie deutlich der Einfluss des Bildungsgrades der Eltern auf die Schullaufbahn ihrer Kinder ist. Die Forscher testeten das Lernpotential der Schüler …
Beim großen Sieben an Oberschulen greift die Unterschichtsbremse bisher höchst zuverlässig, wie auch eine Wiesbadener Studie zeigte. Wer allerdings längeres gemeinsames Lernen fordert, begibt sich gleich mitten hinein in den Glaubenskrieg ums richtige Schulsystem, schon seit dem Streit um Gesamtschulen in den siebziger Jahren ein echtes deutsches Reizthema. Damit machen derzeit Bundesländer, die ihre Schulen umbauen wollen, derbe Erfahrungen, etwa Bildungssenatorin Christa Goetsch im schwarz-grün regierten Hamburg. Dort läuft die Lobby der Gymnasial-Eltern Sturm gegen die Schulreform, obwohl lediglich die Verlängerung der gemeinsamen Grundschulzeit auf sechs statt vier Jahre geplant ist, nicht etwa die Wiederbelebung von Gesamtschulen.
Dabei gilt bei allen Veränderungen das Gymnasium stets als unantastbar: „Alle Eltern, die etwas zu sagen haben, die kampagnenfähig sind, schicken ihre Kinder aufs Gymnasium – die werden den Teufel tun, diese Schulform abzuschaffen“, sagte Bildungsforscher Wilfried Bos im SPIEGEL-ONLINE-Interview. "… Es wird nicht gelingen, das Gymnasium abzuschaffen. Wer das versucht, wird nicht wiedergewählt.“

spiegel.de 26. August 2009

Es sei mir gestattet, hier eigene Erfahrungen beizusteuern: Auch ich war auf der falschen Schule. Das wurde mir erst neulich beim Jubiläums-Abituriententreffen klar, als ein ehemaliger Mitschüler den Parallelkläßlern erläuterte: „Wir hatten so einen Genialen in der Klasse. Wenn man den aus seinem Tiefschlaf riß, konnte er auf Anhieb schwierige lateinische Texte übersetzen oder eine mathematische Formel noch weiter verbessern. Ich habe ihn beneidet.“ Was Wunder, ich bezog, obwohl meine Mutter arm war und nur mittlere Reife hatte, seit meinem neunten Lebensjahr wissenschaftliche Zeitschriften. Angeblich konnte ich schon vor der Einschulung lesen und schreiben. In Schleswig-Holstein kam bald die Umstellung von der sechsklassigen Grundschulzeit auf die vierklassige! Ich empfand das als Erlösung vom Klippschulniveau. In meinem Diktatheft der fünften Klasse hatte ich im ganzen Jahr keinen einzigen Rechtschreibfehler (Karl May sei Dank!). Fürs Gymnasium mußten wir eine Aufnahmeprüfung machen. Dabei fragte mein späterer Geschichtslehrer in die Runde, wann wohl die Schlacht im Teutoburger Wald gewesen sein könne. Die Antwort konnten vor kurzem noch nicht einmal alle Lehrer in einem Fernsehquiz des NDR geben. Wegen meiner sofortigen präzisen Antwort brauchte ich bis zum Abitur in Geschichte nichts mehr zu sagen, kam allerdings auch nie auf eine Eins. Ich bin auf den sprachlichen Zweig gegangen, weil ich „Mathematik schon konnte“. Etwas mehr davon wäre mir jedoch von Nutzen gewesen. Jetzt will man überall das „längere gemeinsame Lernen“ auf Grundschulniveau durchsetzen. Eine schlimmere Entwicklungsbremse für begabte Schüler kann es gar nicht geben.

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Sigmar Salzburg
24.08.2009 06.43
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Einer der wenigen aktiven Politker, die es sagen ...

Bundestagspräsident Norbert Lammert

Bergkamen. Politik ist gar nicht langweilig und Demokratie sogar äußerst spannend. Dieser Meinung sind nun rund 450 Schüler aus Bergkamen, die Besuch von Bundestagspräsident Norbert Lammert erhielten.

„Zum Thema Demokratie habe ich zwar nichts Neues erfahren, aber das war so viel interessanter, als das Thema im Unterricht mit einem Lehrer durchzukauen”, gestand Pennäler Kadir Ari.
Norbert Lammert kam auf Einladung der Bergkamener CDU-Fraktion in die Aula des Gymnasiums.

Das freut Schüler: kein trockener Vortrag, sondern lebendige und einfach verständliche Erklärungen komplexer Sachverhalte.

„Wie sieht das aus mit diesen unnötigen Rechtsschreibreformen? Keiner kommt damit wirklich klar“, beschwerte sich eine Schülerin. Nur war Norbert Lammert dafür nicht der richtige Ansprechpartner: „Für Rechtschreibung ist nicht der Bund zuständig, sondern die Länder. Ich habe genauso wenig wie du Einfluss darauf. Die Rechtschreibreform war ein Versuch, der nicht gelungen ist und der auch unnötig war“, so der Bundestagspräsident.

der westen.de 20.8.09

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Sigmar Salzburg
17.06.2008 06.26
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Schüler protestieren

Zöllner bleibt bei Mathe-Prüfung hart

Trotz der wütenden Proteste von 3000 Schülern hält Bildungssenator Jürgen Zöllner an der Wiederholung der zentralen Mathematik-Klausur fest – und begründet das mit Chancengerechtigkeit für alle. Elternvertreter setzen jetzt auf politischen Druck, um den SPD-Politiker doch noch umzustimmen. … Auch die Berliner FDP sieht die Schuld nicht bei den Jugendlichen. Schulsenator Jürgen Zöllner (SPD) sollte sich für die Panne bei der Mathematik-Prüfung bei den Schülern entschuldigen, forderte die schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Mieke Senftleben. … Während der Abschlussprüfungen in Mathematik waren einige Schüler beim Mogeln erwischt worden. Schließlich war heraus gekommen, dass die Prüfungsaufgaben, die für alle Berliner Realschüler die gleichen sind, bereits vor dem zentralen Prüfungstermin bekannt geworden waren. …

Berliner Morgenpost 16.06.2008
Morgenpost

Nun, als früher Förderer der weit größeren Panne „Rechtschreibreform“ ist Zöllner abgebrüht genug, um jeden Angriff auszusitzen. Die Kultusminister haben sich bis heute nicht dafür entschuldigt, obwohl dies von der seinerzeitigen Grünen-Abgeordneten Antje Vollmer gefordert worden war – z.B. im Reichenhaller Tagblatt v. 24.09.2004: „Was jetzt fällig ist, ist eine Entschuldigung bei den Kindern dafür, dass sie das Falsche lernen mussten.“

Jürgen Zöllner
seit 21.05.1991 Minister für Wissenschaft und Weiterbildung
seit 26.10.1994 Minister für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung
seit 18.05.2001 Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur
seit 24.11.2006 Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Berlin


Jürgen Zöllner: Dem Ruf der Kultusministerkonferenz war sicher auch abträglich, dass wir uns ohne Not die Rechtschreibreform ans Bein gebunden haben.

DIE ZEIT, 07.02.2008
http://www.zeit.de/2008/07/C-Schavan-Zoellner?page=all

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