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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
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Sigmar Salzburg
16.02.2012 05.27
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Über das Unglück, geistreich zu sein ....

Die „junge Welt“ bringt – in traditioneller Kulturrechtschreibung – einige Anekdoten aus dem Buch:

André Müller sen.: Über das Unglück, geistreich zu sein oder 450 Anekdoten über Philosophen, Künstler, Päpste und Politiker. Eulenspiegel Verlag, Berlin 2012, 224 Seiten, 14,95 Euro * (erscheint am 22. Februar) …

Der seit vielen Jahren vergriffene Band erlebt nun in schöner Aufmachung eine Wiedergeburt im Eulenspiegel Verlag. Wir veröffentlichen daraus einige Anekdoten vorab.

Hoffentlich ist das Buch selbst auch noch in anständiger Rechtschreibung gedruckt. Beispiel:

Der Verfasser der »Bettler-Oper«, John Gay, und der Schriftsteller Alexander Pope, die mit Swift befreundet waren, unterhielten sich mit ihm über den Stand des englischen Geisteslebens. Man fand, den Armen mangele es an allem, den Bürgern an Bildung, während der Adel durch den langen Umgang mit Pferden doch stark gelitten habe.

Am schlimmsten sei, meinte Gay, daß man in der Flut der Schwachköpfe nicht mehr bemerken könne, wenn ein wirklich großer Kopf auftauche.

»Das stimmt nicht«, widersprach Swift, »wenn wirklich ein großer Geist in der Welt erscheint, kann man ihn untrüglich daran erkennen, daß sich alle Dummköpfe sofort gegen ihn verbünden.«

Auch Bertold Brecht, der bekanntlich die „Bettler-Oper“ als „Dreigroschen-Oper“ nachgedichtet hat, ist selbstverständlich in der Sammlung vertreten:

Über die DDR kam in den ersten Jahren eine Flut von Fragebogen, die keinen verschonte. Auch Brecht mußte über Herkunft, Name, Geschlecht, Religion, beruflichen Werdegang, Arbeitsstellen, Fremdsprachen, Aufenthalt im Ausland und viele andere Fragen gewissenhaft Auskunft erteilen. Brecht tat es geduldig.

Auf die Frage, welcher Massenorganisation er angehöre, wußte er keine Antwort. Er überlegte lange. Endlich schrieb er in die vorgesehene Rubrik: »Nationalpreisträger«.

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Sigmar Salzburg
22.01.2012 20.38
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Peter Berling

Ein ZEIT-Bild

… Irgendetwas stimmte hier nicht – aber gleichzeitig war eine mögliche Welt denkbar, in der dieses Gespräch als vollkommen rational und konsistent hätte gelten können.
Diesen Verfremdungseffekt hat man so frappant natürlich nur, wenn man sich das erste Mal zufällig in eines der berühmten Fernsehinterviews verirrt, die Alexander Kluge seit 20 Jahren mit dem Filmproduzenten, Schauspieler und Autor historischer Romane Peter Berling führt. Für diese Interviews legen Kluge und Berling vorher nur die Rolle fest und das entsprechende Kostüm bereit, der Rest wird improvisiert. Aus der Logik der Rolle heraus und unter Hinzuziehung eines beeindruckend enzyklopädischen Kulturwissens.

… Jetzt hat Peter Berling seinem reichen Leben einen autobiografischen Roman gewidmet. Hazard & Lieblos – Kaleidoskop eines Lebens (erschienen bei Hoffmann und Campe, 667 Seiten, 28 Euro). Da erzählt er wie Julius Cäsar von sich als PeBee in der dritten Person.

Zeit.de 22.1.2012

Hier hatten wir auf das improvisierte Interview hingewiesen, das Alexander Kluge mit Peter Berling anläßlich des 14. Jahrestages der Frankfurter Erklärung der Schriftsteller zur Rechtschreibreform geführt hat. Die recht ausführlichen biographischen Notizen in der ZEIT sind lesenswert. Natürlich wird dort Berling als Rechtschreib-Experte Fritz Kleiber nicht erwähnt.

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Sigmar Salzburg
28.12.2011 11.07
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Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)

rororo Biographie 2006
(1.Auflage 1976)
Für die vorliegende Neuausgabe wurden Text und Anhang von Werner Milstein durchgesehen und aktualisiert.

Das Aktualisieren umfaßte auch die Umwandlung in die „leichter lesbare“ reformierte Schreibung. Das kostete sicher einige Mühe, denn die traditionelle Rechtschreibung der Zitate aus gedruckten Quellen sollte weiterhin beibehalten werden. Dagegen mußten alte Übersetzungen aus dem Englischen u.ä. „reformiert“ werden. Die alberne Spaltschreibung „so genannt“ wird ausgiebig verwendet, „raue Umstände“ kommen vor (30), auch „«Gräuellügen»“ distanzierend, nicht als Zitat gemeint, daher ä-Graphie (58) und „Bonhoeffer hatte völlig Recht“ (84). Reformierte Doppeldeutigkeit zeigt sich auf S. 108:Jedes Mal bereitete er sich aufs Neue vor.“ Ein Bild seiner originalen Handschrift auf S. 107 mit zweimal „draussen“ läßt vermuten, daß Bonhoeffer selbst der ß-losen Mode seiner Zeit folgte.

Trotz aller „Aktualisierungen“ aber wurde eine Erkenntnis seiner letzten Tage weiterhin unterschlagen:

„Gott ist nur eine Arbeitshypothese. Es zeigt sich, daß alles auch ohne Gott geht und zwar ebenso gut wie vorher.“ (siehe auch seinen Brief v. 16.7.1944)

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Sigmar Salzburg
08.12.2011 11.44
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Reformierte Neuauflage

Der betörende Glanz der Dummheit

Esther Vilars köstliche Studie über die Dummheit erschien jüngst als überarbeitete Neuauflage bei Alibri. 1987 erstmals erschienen, ist sie leider aktuell wie eh und je…

Ebenfalls wirkt das Stilmittel der nachgestellten Dialoge erhellend: „Doch unterdessen hat man hier nun auch die Zugabe überstanden. Verehrtester, wir sind ergriffen. Kein Wort zuviel hat die Presse da geschrieben, wenn sie Ihnen eine große Zukunft prophezeit! Doch nun kommen Sie, ich bahne Ihnen den Weg zu unserem Büfett. Einen Lachs wie diesen haben Sie gewiss noch nicht gekostet. Erst vor sechs Stunden aus Norwegen eingeflogen, für Ihre Soiree!“ (S. 118)….

Da es sich um ein Essay handelt und nicht um ein Sachbuch, kann die Autorin äußerst verwegen anmutende Thesen aufstellen, die sich am Ende gar noch als plausibel erweisen. Und nicht zuletzt: Wenn der Klügere immer nachgibt, während der Dumme so lange weitermacht, „bis es sein Niveau ist, das das Gesicht der Erde prägt“ (S. 174), könnte diese Strategie zur Auslöschung der Menschheit führen. Möglicherweise bewahrt uns aber, schließt Vilar, noch eine glückliche Verkettung einiger Dummheiten vor diesem Schicksal.

Esther Vilar: Der betörende Glanz der Dummheit. Durchgesehene Neuauflage. Aschaffenburg 2011, Alibri Verlag. 196 Seiten, kartoniert, Euro 16.-,

http://hpd.de/node/12444

Das Durchsehen für die Neuauflage hat offensichtlich auch zu einem Druck auf den ss-Anpasserknopf geführt. Wörter wie „zuviel“, „Phantasie“ und „aufwendig“ sind anscheinend nicht betroffen.

Die Rechtschreibreform ist das herausragendste Beispiel für die betörend glanzvollen Erfolge der Dummheit. Die Klügeren haben zwar nicht nachgegeben, aber die Halbwissenden. Jetzt stehen die Klugen so da, als seien sie die Dummen. Das wären sie nach obiger Definition tatsächlich, denn etliche machen weiter in ihrem Widerstand. Widerlegt wird das aber dadurch, daß das Niveau der deutschen Schreiblandschaft nicht mehr von ihnen geprägt wird, sondern vom Assholismus der Kulturpolitiker und Medienmafia, deren Dummdreistigkeit wieder einmal gesiegt hat. Die Dummen werden nun nicht müde, darauf hinzuweisen, daß das Abendland dadurch nicht untergegangen sei.

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Sigmar Salzburg
01.11.2011 20.58
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Kluges Wörterbuch mit der Volksetümologie des dummen Augst ...

... in der belämmerten Töllpel- und Tollpatschschreibung

Friedrich Kluge: „Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache“

Seit über 100 Jahren ist der „Kluge“ das maßgebliche Wörterbuch für Herkunft und Geschichte der Wörter der deutschen Sprache. Jetzt ist die 25. Auflage des Standardwerks erhältlich. Das bewährte Nachschlagewerk ist nun vollständig auf die neue amtliche Orthographie umgestellt

Unikosmos verlost einmal den Klassiker von Friedrich Kluge: „Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ in der 25., aktualisierten und erweiterten Auflage von 2011 im Wert von 29,90 Euro ...

unikosmos.de 29.10.2011

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Sigmar Salzburg
12.10.2011 09.27
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Der große E-Book-Schwindel

Das elektronische Buch boomt, doch mit dem Erfolg kommen die Trittbrettfahrer, die Anleitungen für angeblich müheloses Geldverdienen mit E-Books verkaufen. Von dieser Seifenblase des schnellen Geldes profitieren jedoch nur die Autoren dieser Ratgeber – denn die Realität sieht nüchterner aus.

Glaubt man Sven Meissner, dann ist es ein Klacks, die “Geldmaschine Internet” anzuwerfen. Man produziert “In Weniger Als 17 Minuten” (Rechtschreibung so im Original) ein E-Book, schon verdient man “zwischen 1.000,00 und 6.000,00 EUR im Monat”. Und weil Sven Meissner ein guter Mensch ist, teilt er sein Wissen, wie man “im Schlaf Geld” verdient, gern mit allen anderen. Anfangs kostenlos, wer allerdings so “richtig viel Geld verdienen” will, der muss auch investieren und etwa Meissners “Rundum-Sorglos-Komplettpaket II” für 795 Euro kaufen...

blog.zdf.de 11.10.2011

E-Book-Schwindel und Reformreibach passen gut zusammen.

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Sigmar Salzburg
08.09.2011 09.59
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Das wollen auch wir gerne weiterverbreiten …

Eben hat Alexander Glück in sprachforschung.org bemerkt:

Durchgeknallte Autoren

Im Impressum des Buchs „Anton Günther. Freiheit zwischen Grenzen“ von Manfred Günther und Lutz Walther, 1. Auflage, Friedrichsthal: Altis-Verl., 2011, steht:

„In Orthographie und Zeichensetzung folgen die Autoren im wesentlichen den Vorschriften der vom Altis-Verlag abgelehnten sog. Rechtschreibreform.“

Sorum geht es also auch...

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Sigmar Salzburg
18.07.2011 18.09
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Kafkaesker Walser?

Noch zu Walsers Reformanpassung.
Laut Spiegel vom 14.10.1996 sagte Martin Walser:


„Rau“ statt „rauh“ werde ich nie schreiben.

Und im Interview mit der Schwäbische Zeitung, 5. 10. 1998, Kultur:

SZ: Wenn der Suhrkamp Verlag irgendwann sein Satz-Programm auf die neue Rechtsschreibung umstellen würde, was wünschten Sie sich dann für Ihre Bücher?
Walser: Ich möchte, daß meine Sachen so geschrieben werden, wie ich sie geschrieben habe, und niemals umorganisiert und egalisiert nach irgendeinem späteren Duden. (Archiv BVR)

Wie jetzt wohl seine Originalmanuskripte aussehen, die im Rowohlt-Verlag reformiert erscheinen? Verwendet er vielleicht gar die vom ehemaligen Spiegelchef Stefan Aust geschilderte Schreibtechnik:

„Wir haben bei uns im Haus Umfragen durchgeführt, und es stellte sich heraus, daß fast alle SPIEGEL-Redakteure die alte Rechtschreibung verwenden! Sie schreiben ihre Texte, und der Computer übersetzt die alte in die neue Rechtschreibung. Kafkaesk!“ (FAS 8.8.05)

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Sigmar Salzburg
13.07.2011 06.47
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Martin Walsers 'Muttersohn'

NDR-Rezension:
Der neue Roman von Martin Walser, „Muttersohn“, erscheint in diesen Tagen im Rowohlt Verlag [natürlich „reformiert“]. Stephan Lohr hat jetzt den ganzen Roman gelesen.

Dieser Martin Walser leistet und gönnt sich im Alter von 84 Jahren die Freiheit des Format sprengenden Erzählens. Sein an Geschichten, Begebenheiten, Figuren und Beziehungen reiches Epos von gut 500 Seiten gliedert sich in fünf Kapitel, von denen Walser eines bereits vorab als Novelle „Mein Jenseits“ in Buchform vorgelegt hat….
Er schreibt drauflos – wider alle Wahrscheinlichkeiten. Diesen Roman muss man nicht verstehen, man liest ihn, wenn man durchhält, staunend.
ndr.de 8.7.2011

Im gleichen NDR-Text steht auch:

Umstritten ist sein 2002 erschienener Roman „Tod eines Kritikers“ um den Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki.

Das ist das letzte Buch Walsers, das ich mit Vergügen gelesen habe. Den angeblich latenten Antisemitismus, den der FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher im Text entdeckt haben wollte und zu einem Skandal aufblies, konnte ich auch bei größter Aufmerksamkeit nicht erkennen.

Um was es im neuen Werk Walsers geht, schreibt bei Focus Jobst-Ulrich Brand:

Martin Walsers neuer Roman „Muttersohn“
Jesus-Geschichte bleibt unbefleckt

Martin Walser übersetzt in seinem neuen Roman „Muttersohn“ die Jesus-Geschichte mit leichter Hand in die Jetzt-Zeit. Dem Heiland stellt er düstere Motorrad-Rocker entgegen.
focus.de 12.7.2011

In der Leseprobe, die der Rowohlt-Verlag bereitstellt, kommt schon fünfmal „jedes Mal” vor. Das Wort „jedesmal” scheint Walser, wie schon früher festgestellt, seit seinem Reform-Kotau nicht mehr zu kennen. Reformwidrig ist allerdings „aufs gröbste“. Ob ihm das „Raue“, das er nie schreiben wollte, wieder untergeschoben worden ist, kann man an dem Auszug noch nicht feststellen.

Ich werde das Buch jedenfalls nicht lesen: „Das Leben des Brian“ von den Monty Pythons ist sicher eine amüsantere Persiflage auf die Jesusgeschichte.

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Sigmar Salzburg
11.07.2011 06.40
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Erinnerungen an Rechtsbeugungen

Die „junge Welt“ bringt (in anständiger Rechtschreibung) die Rezension der Erinnerungen des Altkommunisten Jupp Mallmann:

„Hat aufgeschrieben – Mit Anmerkungen zur BRD-Sonderjustiz von Erich Buchholz.“ Verlag Wiljo Heinen, Berlin 2011.

Interessant darin sind auch die Bemerkungen von Jutta Limbach, die beim Bundesverfassungsgericht die Geiselnahme der Schüler zur Durchsetzung der „Rechtschreibreform“ durchgewinkt hat:

Buchholz zitiert aus einem Vortrag der ehemaligen Westberliner Justizsenatorin und späteren Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach, die das Verbot der KPD als »Höhepunkt der politischen Justiz« qualifizierte und zustimmend die Wertung des Staatsrechtlers Alexander von Brünneck zitierte, daß sich das gesamte politische Strafrecht jener Jahre in einer Formel zusammenfassen läßt: »Wer sich als Kommunist betätigte, konnte bestraft werden.« Das Ziel der Verfolgung war, so Frau Limbach, »jeden Versuch eines politischen Kontakts mit Organen oder Institutionen der DDR im Keim zu ersticken«. (Nachzulesen in Neue Justiz, 2/94).

jungewelt.de 11.7.2011

Für die Erinnerungen hat der demnächst 86jährige Mallmann keine neue Rechtschreibung gelernt:

Und wer vorher nicht wußte oder glauben wollte daß Adenauer etwas gegen solche DDR Reisen hatte, der war jetzt eines Besseren belehrt ... Der Haß der Adenauer Regierung und ihrer Justiz gegen uns Gegner der Remilitarisierung nahm besonders in den 50er Jahren zu ...

Die Anmerkung des Juristen Prof. Buchholz im letzten Viertel des Buches sind jedoch, anders als der jW-Artikel vermuten läßt, reformiert abgefaßt.

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Sigmar Salzburg
10.07.2011 06.27
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Christian Meier besteht auf bewährter Rechtschreibung

Meine Suche nach „bewährter Rechtschreibung“ beantwortete Google News mit »Meinten Sie: „bewehrter Rechtschreibung“«, zeigte dann aber doch:

Habermas gegen Habermas verteidigen! – 25 Jahre Historikerstreit
Endstation Rechts – ‎Vor 9 Stunden‎
Der Althistoriker Christian Meier bestand dabei darauf, dass sein Text in bewährter Rechtschreibung belassen wird.

Der Hinweis steht im Vorwort von Mathias Brodkorb »zum morgen erscheinenden Buch „Singuläres Auschwitz?“« über den sogenannten „Historikerstreit“ – hier ein kleiner Ausschnitt:

Habermas gegen Habermas verteidigen! Ein etwas anderes Vorwort

… Gerne würde ich den Lesern präsentieren, was genau Habermas zu meinen Anfragen sagte, aber einer Veröffentlichung seiner Briefe oder einzelner Zitate stimmte er auf Nachfrage ausdrücklich nicht zu. Man muss sich dies gerade bei Habermas besonders deutlich vor Augen führen: Ausgerechnet der Erfinder der „Theorie des kommunikativen Handelns“ und Anhänger des eigentümlich zwanglosen Zwangs des „besseren Argumentes“ erweist sich selbst als diskursunwillig. …

Vorliegender Sammelband vereint daher Gespräche und Texte höchst unterschiedlicher Herkunft und Blickrichtung. Dieser perspektivische Pluralismus ist gewollt, hätte allerdings noch ausgreifender ausfallen können. Der Althistoriker Christian Meier bestand dabei darauf, dass sein Text in bewährter Rechtschreibung belassen wird. Sein Text bietet auch Anlass für einen weiteren Hinweis. Meier ist aus der Zeit des Historikerstreites als ein um Ausgleich bemühter Zeitgenosse bekannt geworden. Dieser Stil prägt auch seinen Beitrag für diesen Band. Nach Übersendung des Textes ergab sich jedoch ein Telefongespräch zwischen Meier und dem Herausgeber, in dem Meier bemerkenswerte Vorwürfe gegen Jürgen Habermas erhob. Der wesentliche Inhalt dieses Gespräches ist Meiers Beitrag als Nachtrag beigefügt. Mit diesen Vorwürfen konfrontiert sah sich auch Habermas zu einer kurzen Stellungnahme veranlasst, die ebenfalls dem Nachtrag zu entnehmen ist.

Freilich bedurfte es eines geraume Zeit andauernden Abwägungsprozesses, um sich zur Veröffentlichung dieser Passagen durchzuringen, denn dies ist ohne Zweifel ein ungewöhnlicher Vorgang. Schließlich habe ich mich dennoch dazu entschlossen, weil Meier mir Dokumente zugänglich gemacht hat, die seine Position stützen und durch diese Passagen mehr über Substanz und Verlauf des Historikerstreites gelernt werden kann als durch so manche umfassende theoretische Abhandlung. Auch dies ist eine traurige Erkenntnis aus dem Historikerstreit – 25 Jahre danach.

Mathias Brodkorb

endstation-rechts.de 10.7.2011

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Sigmar Salzburg
18.05.2011 10.30
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Friedrich Christian Delius

FC Delius erhält den Georg-Büchner-Preis
ZEIT ONLINE -
Der Schriftsteller Friedrich Christian Delius erhält den wichtigsten deutschen Literaturpreis. Er gilt als kritischer und findiger Beobachter. Im Jubiläumsjahr erhält der Schriftsteller Friedrich Christian Delius den Georg-Büchner-Preis. ...

zeit.de 18.5.2011

Selbstporträt mit Schimpansen
aus: Warum ich schon immer Recht hatte – und andere Irrtümer

Wenige Tage nach dem Ende der Schlacht von Stalingrad nicht weit vom Vatikan in das warme Frühlingslicht von Rom geboren, die Mutter eine milde Mecklenburgerin, der Vater ein westfälischer Pfarrer, zwischen hessischen Wäldern und Fachwerkhäusern, Bücherregalen und Fußballplatz Lesen und Schreiben gelernt und zugleich stotternd und stumm geworden – wo fängt es an, das Ich, das mit gelähmter Zunge zur Sprache drängt und im Alter von zehn Jahren mit der Schreibmaschine des gefürchteten Vaters sich einen “Weltplan” tippt? Und als “Beruf” angibt: Dichter…..

Wenn Sie mich zu Beispiel bei Feierlichkeiten, gerade bei akademischen, verhalten oder gar lächeln sehen, dann denke ich vielleicht daran, daß wir zu 98,6 Prozent Schimpansen sind. 1,4 Prozent Mensch, und was für ein unendlicher Raum der Freiheit, der Sprache, der Möglichkeiten!

Sie sehen hier einen Mann, den Sie, nach Akademie-Maßstäben, für verhältnismäßig jung halten werden. Bitte, vergessen Sie nicht, daß Sie einen Veteranen vor sich haben. Einen aus der letzten Generation, die noch ohne Fernsehbilder erzogen worden ist. Aus der Generation, die es so gut hatte wie keine vor ihr und so gut, wie es keine nach ihr haben wird, und die dies Privileg verdammt schlecht genutzt hat. Einen altmodischen Menschen, der die bewußtseinserweiternden Wirkungen von Sprache und Dichtung bei allen Zweifeln lieber überschätzt als unterschätzt. Und der heute immer noch wie der Zehnjährige davon träumt, ein Dichter zu sein.

fcdelius.de

Der größte Teil seines Lebenswerkes ist wohl noch in traditioneller Rechtschreibung gedruckt. Leider zeigt sich Delius anpassungsbereit:

Auch ich habe seinen Ansichten nicht immer folgen können – zuletzt in der Debatte um die deutsche Vereinigung und um die Rechtschreibreform. Aber: wie dürftig wären diese Diskussionen gewesen ohne die Argumente von Grass!

tagesspiegel.de 16.10.1997

Zur Preisverleihung die FAZ 19.5.2011

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Sigmar Salzburg
06.05.2011 09.28
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Alptraum

Ein E-Book für alle Bücher

Revolution eines Kulturguts: Trotz vieler Vorteile elektronischer Bücher entscheiden sich die meisten Leser weiter fürs gedruckte Buch. …

Wir sprachen mit Stefan Aufenanger, Professor für Erziehungswissenschaft und Medienpädagogik an der Universität Mainz, über die Vor- und Nachteile elektronischer Bücher.

Frage: Herr Aufenanger, wenn Sie sich entscheiden müssten – gedrucktes Papier oder E-Book – in welcher Form würden Sie Ihr nächstes Werk veröffentlichen?

Stefan Aufenanger: Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich es als E-Book oder als App für Tablet-PCs herausbringen.

Welche Vorteile haben digitale Veröffentlichungen gegenüber klassischen Büchern?

Aufenanger: … Die Aktualisierung bei Sachbüchern ist schneller. Man muss nicht länger warten, bis eine neue Auflage gedruckt wird, sondern lädt sie sich aus dem Internet herunter. Denken Sie nur einmal an die Reform der deutschen Rechtschreibung im Jahr 1996 – wie schnell hätte man E-Books aktualisieren können!

mainpost.de 5.5.2011

Ein Orwellscher Alptraum: Ich schlage morgens meine Bücher auf, von denen bisher nur 0,3 Promille in Reformschreibung gedruckt sind, und alle sind über Nacht auf den Stand der unter Führung der Grundschullehrerin Erdsiek-Rave beschlossenen Reform vom 30.3.2006 gebracht, abzüglich den nachgeschobenen Kreme, Maläse etc.

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Sigmar Salzburg
05.05.2011 06.06
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Deutsche Identität

Geschichte als Comic
Die Comic-Zeichnerin Isabel Kreitz widmet ihren Band „Deutschland. Ein Bilderbuch“ den wichtigsten Momenten seit 1949 – und erzählt dabei die kleinen Geschichten neben der großen Geschichte. Ein kluges Porträt deutscher Identität... Die Spannung der kleinen deutschen Szenen entsteht vor allem durch die narrative Beschränkung: Kreitz nimmt sich immer nur eine Seite Platz. Und somit herrscht auch absolute Gleichberechtigung zwischen Großem und eher Profanem, zwischen dem Mauerfall, dem Fall Rosemarie Nitribitt und dem Fall des harten "ß" im Zuge der letzten Rechtschreibreform...

spiegel.de 4.5.11

Vernichtung deutscher Identität: Der „Fall des harten ß” – eher ein Fall für die Justiz, wenn die nicht parteilich entscheiden würde.

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Sigmar Salzburg
21.04.2011 07.10
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Schade!

David Hume

David Hume war nicht nur ein großer Philosoph, sondern auch als Mensch angenehm und edelmütig. Dies hat Gerhard Streminger in seiner 1994 erschienenen Biographie beispielhaft dargestellt. Jetzt ist sie im Beck Verlag in veränderter Form neu erschienen. Im Humanistischen Pressedienst schreibt Gerhard Engel u.a. dazu:

Lange war sie vergriffen, nun ist sie zum 300. Geburtstag des schottischen Aufklärers und Philosophen David Hume am 7. Mai wieder erhältlich: die meisterhafte Biografie Gerhard Stremingers – mit noch einmal gründlich revidiertem Text, unter neuem Titel und in einem anderen Verlag...

Obwohl das Wiedererscheinen von Stremingers Hume-Biografie uneingeschränkt zu begrüßen ist, seien doch noch einige vom Verlag zu verantwortende Wermutstropfen erwähnt. Schon bei der ersten Durchsicht stellt man fest: Die Fußnoten sind zu Endnoten geworden. Das erfordert ständiges Blättern: Statt sofort sehen zu können, ob eine Fußnote genauere Informationen liefert oder lediglich dem Nachweis eines Zitates dient, muss man jetzt blättern und suchen. Auch sind die schönen Farbtafeln mit Landschaftsmalereien und Porträts der Ausgabe von 1994 jetzt durchgängig Schwarz-Weiß-Abbildungen gewichen, auch ihre Anzahl wurde verringert. Als Hume-Freund wird man daher weder die eine noch die andere Ausgabe missen wollen – auch wegen der veränderten Anhänge: Die Ausgabe des Schöningh-Verlags enthält zwei neu aufgefundene Briefe und eine Rezension Humes; in der Neuauflage dagegen finden wir statt der Rezension ein Reisetagebuch aus dem Jahre 1748.

Streminger, Gerhard: David Hume. Der Philosoph und sein Zeitalter. Eine Biographie. München: Beck 2011. ISBN 978-3-406-61402-6. 797 S., € 24,80

hpd.de 20.4.2011

Verschwiegen wird, daß sich Verlag und Autor durch die von interessierter Seite geschürte Reformhysterie haben verleiten lassen, das Werk in die Reformschreibung der Kultusbürokraten zu konvertieren. Unsicherheit und Beliebigkeit sind die Folge. Ein Blick in die Leseprobe des Beck Verlages beweist es. Selbst die häßliche Heyse-ss-Schreibung scheint per Hand eingefügt zu sein, wie ein verbliebenes „ß“ erkennen läßt – an einer Textstelle, die geradezu symbolhaft auch auf den modernen Anpassungseifer zielen könnte:

Die ersten keltischen Völker waren bereits Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung in dieses Gebiet eingewandert und standen nun Jahrhunderte lang unter römischem Einfluß. Ihre Romanisierung kommentierte Tacitus mit bitteren Worten: «[… ] dass die, welche eben noch die römische Sprache abwiesen, jetzt Beredsamkeit begehrten. […] Und allmählich ging man zu Annehmlichkeiten und Ausartungen über […] Und das hieß bei den Unerfahrenen Kultur, während es ein Teil der Knechtschaft war…»

Die hypertrophe Großschreibung der „Reform“ bleibt unsicher:
Das Leben David Humes war aufs Engste mit Schottland verbunden…
Pictenführer Calgacus….«Uns, die äußersten auf dem Erdkreis und die letzten der Freiheit, hat bis zum heutigen Tage die bloße Zurückgezogenheit und der Ruhm verteidigt….»

Die Änderung von „bereits Totgeglaubtemin „bereits tot Geglaubtemwirft die Frage auf, wie ein Toter noch glauben kann, und die sprachgehemmte Spaltschreibung „die so genannten «Skoten»…“ hätte hier wirklich nicht sein müssen.
Daher weiß man nun auch nicht, ob die sprachrichtige Schreibung mit „h“ Kulturwille oder Nachlässigkeit ist:

Land und Schottlandtief beschreibt der sonnenverwöhnte Tacitus so: «Der Himmel ist durch häufigen Regen und Nebel hässlich; rauhe Kälte fehlt.»

Auch der Text selber wurde entschärft:

Aus:


Obwohl Papst Leo XIII. in einer Enzyklika einen Staat, „der, wie man sagt, gegen alle Religionen gleichmäßig wohlwollend gesinnt ist und allen ohne Unterschied die gleichen Rechte zuerkennt“, eine Versündigung „gegen die Gerechtigkeit wie gegen die Vernunft“ nannte, ist natürlich auch in vielen katholischen Kreisen ›Toleranz‹ und ›Liberalität‹ kein Schimpfwort mehr.

Wurde:

Und selbst in vielen katholischen Kreisen sind ‹Toleranz› und ‹Liberalität› natürlich keine Schimpfworte mehr.

Als glücklicher Besitzer der Erstausgabe des Buches kann ich nun leicht „aufs Neue“ verzichten!

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